: : : denn sie wissen nicht was sie tun sollen : : :

Freitag, 3. August 2012

Ungleichheit am Wasser

Über den Strand - den am See und den weniger schönen an der weniger schönen Isar im weniger schönen München - habe ich übrigens auch in der FAZ geschrieben. Und wie erwartet hat sich keiner darüber beschwert, dass ich über Münchner herzog. Den Münchner Saubär darf man nämlich beraunzen, aber der Berliner Dönerfresser mit Müllspur, der ist sakrosankt.

... link (44 Kommentare)   ... comment


Badeurlaub 2012

In Monaco, so wurde mir dort erzählt, gibt es die Tradition des Neujahrsschwimmens: Am öffentlichen Strand, einer unförmigen Kiesbucht vor Hochhäusern, so romantisch wie eine Schottergrube in Frankfurt, geht man dann ins Wasser. Und der Fürst geht voran. Einmal im Jahr muss das sein, dann hat man es hinter sich.





Und, warst Du jetzt endlich mal beim Baden, fragen die daheim Bleibenden die ganze Zeit. Nein. Natürlich nicht. Ich mag den Tegernsee nicht, weil er ein See ist, sondern weil aus dem Wasser die Berge aufragen. Ohne Berge wäre mir der See ziemlich gleichgültig. Baden und Schwimmen nämloch sind so gar nicht meine Idealvorstellungen von einem Bergaufenthalt. Aber damit die lieben Seelen ihre Ruhe haben, bin ich dann doch an den Strand.





Richtig lang. Zum erholen. Sommerfrische. Datschi. Buch. Decke. Und mehrere Meter Abstand zu plärrenden Kindern. Wenn ein Auto nah vorbeirast, ist das zwar gefählich und laut, aber schnell wieder vorbei. ich lese gerade eine Bildanalyse über della Francesca, da ist so ein dauerlautes Kind schlimmer. Vor meinem Gewissen, das noch etzwas abnehmen möchte, begründe ich das alles mit Regeneration nach den Anstrenungen der letzten Tage. Das geht nur in Ruhe. Vermutlich macht die zunehmende Hitze und die leicht stickige Luft die Kinder stumm. Im Flachland soll es schlimm sein, hier ist das kommende Gewitter nur eine Ahnung.





Ach so: Und der EZB-Chef Draghu darf sein Programm zum Umbau seines Hauses zur italienischen Gelddruckmaschine doch nicht voll durchziehen, und muss sich ein wenig bremsen. Die fehlgeleitete Kassiererin aus der Uckermark muss ja noch eine Wahl überstehen, solange werden sie Instrumente entwickeln, und dann gehen wir alle baden, wie es die Hummer nun mal so tun, die man den Bankstern so gerne serviert. Solange spielen wir das unterhaltsame Spiel wem man viel nehmen soll, den Reichen, den Migranten, den Erben, aber keinesfalls den Cretins der Märkten, die die Banken sind, die einen vorne terrorisieren und hinten schmieren. Die deztsche banl schickt 2000 Mitarbeiter auf die Schlachtbank? Oh Gott, der Standort! Vielleicht doch die mehrwertsteuer, ausgenommen für Hoteliers, Apotheken, Steuerberater und andere Meistbietende? Zur Ablenkung folgt ein knallblaues Grossbild:





Ja, so ist das. Die Börsen stürzen ab und steigen wieder hoch, das ist ganz wichtig, das entscheidet alles, auch wenn es nur das Geld des Anlegergesocks ist. Wobei man das auch nicht sagen darf: Es ist ja auch das Geld der Lebensversicherungen, der kapitalgedeckten Altersvorsorge, der gesamte Nichteigenhandel, also alle, die ihr Geld lieber den Banken geben, statt sich hier niederzulassen. Irgendwie, scheint es, bin ich hier gerade der einzige Profiteueur. Gleich noch ein Stück Datschi. Und morgen tue ich dann wieder ao, als würde ich auf dem Rennrad Heldentaten vollbringen. Nach dem Ende der Badesaison 2012.

... link (12 Kommentare)   ... comment