: : : denn sie wissen nicht was sie tun sollen : : :

Montag, 20. August 2012

Im Provisorium

Wenn die Flecken auf dem roten Lenkerband dunkel sind und verschwinden: Schweiss.

Wenn sie nur feucht und unsichtbar sind, und dann nachdunkeln: Blut.

Wenn sie feucht und sichtbar sind, und dann aushärten: Entweder Reifenkleber oder Eiter.

Und ich habe Drahtreifen, also kann es kein Kleber sein.

Deshalb ist das hier mit Tippen und Radeln und Bildbearbeiten gerade alles nicht so wirklich extrem schön, und das Schreibunfähige meines Zustandes passt zum Wetter und zu meinem entsprechend langsam-leeren Kopf. Bleibe ich halt daheim, in meinem Provisorium, was so ein altes Haus ja immer ist. Darin wollen die Verwansdten alle nicht leben, es soll ja alles perfekt funktionieren - und das tut es nicht. Ständig muss man Gästen etwas erklären, warum die Türen zu niedrig sind, diese Stufe wackelt und jede Sache im Moment nicht so klug ist; ein wenig ist das Haus gerade wie mein Zustand. Aber dafür bleibt es auch an heissesten Tagen relativ kühl, und bis sich die Hitze durch die dicken Mauern gefressen hat, ist es schon wieder Abend.

















Und in der finsteren Nacht sitze ich allein auf der Dachterrasse, kühle aus und schaue in die kommenden Gewitter.

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Ne Mark für Ponader

Ich verstehe nicht, warum sich noch niemand mal genauer mit der Münchner bzw. Berliner Vorgeschichte von Johannes Ponader auseinander gesetzt hat. Wer das täte, würde in einigen Fällen ganz erstaunliche Geschichten der Konflikte und Trennungen finden, und zwar unter Gleichgesinnten, auch beim Thema Grundeinkommen. Da gibt es eine ganze Reihe von Ansätzen, die dann gescheitert sind, weil das Verhalten von Ponader in eine Richtung ging, dass danach immer die anderen schuld waren,

Jetzt merken endlich manche, dass Ponader jemand ist, der im Kern nur ein einziges Thema hat, das ihn wirklich interessiert - das BGE - und er dafür auch selbstbezogene Wege geht, die andere nicht gerade einschliessen. Wenn schon nicht BGE für alles, dann eben ein BGE schon mal für ihn selbst, bei gleichzeitiger Definition der Armut und Selbstaufopferung, in der ein Piratenjesus zu leben habe. Seine Vorgänger haben sich nicht bespenden lassen, und auch kein derartig bigottes Bohei um sich gemacht, da lagen die Piraten bei 13%. Wohlgemerkt: Ponader ist derjenige, der bei seiner Wahl sagte, er wolle alle seine Entscheidungen vom Liquid Feesback abhängig machen, und versuchen, vor allem die Partei zu einigen und sich selbst dabei in den Hintergrund zu stellen. Kann man ja mal sagen, wenn man gewählt werden will. Machen andere auch. Nur würde Ponader das Thema auch reiten, wenn man ihn mit Geld überschütten würde: Er interessiert sich nicht für die Partei oder ihre Ziele, sondern für die Art Provokation mit seiner Person, die man bislang schon beobachten durfte. Auch schon bei Occupy und in München.

Und jetzt sind die Piraten halt die Partei, die einem ihrer Vorständler mit Spenden vom Elend der normalen Erwerbsarbeit retten, wenn das gerade mal nicht so laufen will. Sie sind eine Partei, die zunehmend auf dieses eine Thema reduziert wird, weil der neue Chef blass ist, das grossmäulige Spackeriepersonal im Vorstand die Beschlüsse ignoriert und lieber eigene Agenden - buchpromotenden Feministismus und ein klappriges Abstimmungssystem - fährt und die Kassenwärtin die absurde Idee hat, man könnte wie Ponader mit 1000 Euro im Monat als Abgeordneter leben.

Dann bleiben halt mal die anderen Inhalte auf der Strecke, die eigentliche Arbeit machen weiterhin der CCC und Fefe, während sich die embettete Hofberichterstatterien Meiritz von Spiegel Online langsam bei den Spielchen nicht mehr ganz wohl fühlt. Ponader glaubt wohl immer noch, dass alles anders wird, wenn er erst mal im Bundestag sitzt. Ich sag mal: Über die 5%-Hürde kommen und Ponader in der ersten Linie haben, das wird nach dem, was er sich geleistet hat und weiter leisten wird, nicht einfach. Schön für die anderen Parteien: Ponader hat auch früher nicht erkennen lassen, dass Einsicht in Fehlentwicklungen seine grosse Stärke ist.

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