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Sonntag, 28. Oktober 2012
Einsamer Planet
Vielleicht liegt es ja an Berlin und den besonderen Bedingungen der Stadt. Aber vielleicht liegt es auch daran, dass das Internet und dessen Flüchtigkeit Städten wie Berlin entgegen kommt. Und natürlich habe ich auch andere Erfahrungen gemacht, in diesem Netz. Aber manche Dinge geben mir doch zu denken, selbst wenn ich es nur als Betrachter sehe, und zufällig, nebenbei - ich denke mir das nicht aus, es macht scheinbar nur mir Kopfzerbrechen.
Da ist also eine Person, in deren Onlineaktivitäten ich hin und wieder nicht ganz freiwillig schaue. Ihre Existenz ist mir schon länger bekannt, und dass wir eine Konfronation rutschten, lag nur an ein paar Zufällen, und dass sich das löste, fand ich gar nicht traurig. Privat habe ich sie nie getroffen, und ich fand das, was sie machte, auch nie beonders gut oder ansprechend. Ist kein Problem, generell halte ich mich gern fern von Dingen, die andere vielleicht gern mögen, und der Umstand, dass ihr Twitteraccount fünstellige Followerzahlen hat, spricht durchaus für sie: Das muss man erst mal schaffen. Andere schätzen diese brutale und direkte Distanzlosigkeit, mit der da alles ins Netz gteblasen wird.
Über diesen Twitteraccount lief dann während der letzten Monate so einiges, was menschlich unschön war; mitunter auch in meine Richtung. Das Wort "Sozislneid" finde ich da nicht angemessen, eher würde "Sozialablehnung" passen, denn auch mit meinen Möglichkeiten würde die Person sicher nicht versuchen, meinen - im Übrigen auch nicht üppigen - Lebensstil zu kopieren. Es gab eine Phase, da waren wir auf dem Papier gar nicht so arg weit auseinander, und trotzdem stellte die Person ein ganz anderes Leben in ihr digitales Schaufenster. Generell finde ich es in Ordnung, sich über meine Lebensvorstellungen lustig zu machen; ich habe beim 300. Betrachten eines alten Bildes vermutlich auch weniger Glücksgefühle, als beim 300. Rauchen von Gras, jeder setzt die Distinktion ein, die er bevorzugt. Weil diese Person in einem ansonsten auch nicht gerade freundlichen Umfeld unterwegs war, las ich es halt. Oder es wurde mir gemailt. Hin und wieder. Generell, wie gesagt, habe ich andere Interesssen. Und gerade die letzte Zeit hatte ich auch ganz andere, weitaus wichtigere Dinge zu tun.
Langsam, langsam wird mein Kopf wieder frei, ich arbeite Mails ab und nehme Netzroutinen wieder auf, und weil ich auch mal wieder Thema im Nadines Femibonker war, kam ich auch wieder bei der Person vorbei; das ist so eine Art Nachbarschaft. Grosses Drama, grosse Probleme, schrecklich das alles, es hat sich einiges getan und nun heisst es wenig unfreiwillig Abschied nehmen von Berlin. Vermutlich packt gerade in einem Provinznest jemand den Koffer, um den Platz einzunehmen, den der Inhalt eines Transporters hinterlassen wird: Nicht jeder mag nicht nach Berlin, und nicht jeder geht froh und heiter zurück in die Heimat, wie ich das tat. Mir hat damals jemand geholfen, dem ich bis heute sehr dankbar dafür bin. Dass vieles auseinanderging, das ist nun mal so: Berlin halt. Es macht wenig Sinn, den Gehenden hinterherzurufen, es kommen eh zu viele Neue, und der Gehende kommt meist nicht in ein Umfeld, in dem er sich weiterhin dem Berliner Leben hingeben kann - er verändert sich Das war auch bei mir so. Aber damals waren die Blogs ja auch noch ganz klein, und man hatte keine 10.000 Follower. Und man konnte sie nicht fragen, ob sie nicht vielleicht helfen möchten.
Heute ist das problemlos möglich. Und selbst, wenn die 10.000 über das ganze Land verstreut sind, leben davon in Berlin vielleicht doch ein paar Tausend. Oder Tausend. Oder ein paar Dutzend, mit denen man auch schon mehr Kontakt hatte. Es gibt so viele Möglichkeiten, und Berlin ist wie das Internet sehr locker. Ich habe damals auch einigen Leuten geholfen, die mitunter schnell umziehen mussten; da gab es zum Beispiel eine Mitarbeiterin einer Stiftung aus Frankreich, die sehr schnell alles räumen musste, weil der Bund die Zahlungen an ihren Arbeitgeber eingestellt hatte. Manche, auch das habe ich in Berlin gesehen, lassen einfach den halben Haushalt auf der Strasse zurück, und alles ist, wenn man umziehen muss und unter Druck steht, irgendwo nachvollziehbar.
Aber von den 10.000, die da gefragt wurden, kam kein einziger, um zu helfen.
Ich glaube nicht an Gott, aber wenn es ihn gibt, so schütze er unsere Familien und uns vor dem Glauben an die Leute, die im Internet ein Kästchen anklicken und sich unsere Freunde nennen.
Da ist also eine Person, in deren Onlineaktivitäten ich hin und wieder nicht ganz freiwillig schaue. Ihre Existenz ist mir schon länger bekannt, und dass wir eine Konfronation rutschten, lag nur an ein paar Zufällen, und dass sich das löste, fand ich gar nicht traurig. Privat habe ich sie nie getroffen, und ich fand das, was sie machte, auch nie beonders gut oder ansprechend. Ist kein Problem, generell halte ich mich gern fern von Dingen, die andere vielleicht gern mögen, und der Umstand, dass ihr Twitteraccount fünstellige Followerzahlen hat, spricht durchaus für sie: Das muss man erst mal schaffen. Andere schätzen diese brutale und direkte Distanzlosigkeit, mit der da alles ins Netz gteblasen wird.
Über diesen Twitteraccount lief dann während der letzten Monate so einiges, was menschlich unschön war; mitunter auch in meine Richtung. Das Wort "Sozislneid" finde ich da nicht angemessen, eher würde "Sozialablehnung" passen, denn auch mit meinen Möglichkeiten würde die Person sicher nicht versuchen, meinen - im Übrigen auch nicht üppigen - Lebensstil zu kopieren. Es gab eine Phase, da waren wir auf dem Papier gar nicht so arg weit auseinander, und trotzdem stellte die Person ein ganz anderes Leben in ihr digitales Schaufenster. Generell finde ich es in Ordnung, sich über meine Lebensvorstellungen lustig zu machen; ich habe beim 300. Betrachten eines alten Bildes vermutlich auch weniger Glücksgefühle, als beim 300. Rauchen von Gras, jeder setzt die Distinktion ein, die er bevorzugt. Weil diese Person in einem ansonsten auch nicht gerade freundlichen Umfeld unterwegs war, las ich es halt. Oder es wurde mir gemailt. Hin und wieder. Generell, wie gesagt, habe ich andere Interesssen. Und gerade die letzte Zeit hatte ich auch ganz andere, weitaus wichtigere Dinge zu tun.
Langsam, langsam wird mein Kopf wieder frei, ich arbeite Mails ab und nehme Netzroutinen wieder auf, und weil ich auch mal wieder Thema im Nadines Femibonker war, kam ich auch wieder bei der Person vorbei; das ist so eine Art Nachbarschaft. Grosses Drama, grosse Probleme, schrecklich das alles, es hat sich einiges getan und nun heisst es wenig unfreiwillig Abschied nehmen von Berlin. Vermutlich packt gerade in einem Provinznest jemand den Koffer, um den Platz einzunehmen, den der Inhalt eines Transporters hinterlassen wird: Nicht jeder mag nicht nach Berlin, und nicht jeder geht froh und heiter zurück in die Heimat, wie ich das tat. Mir hat damals jemand geholfen, dem ich bis heute sehr dankbar dafür bin. Dass vieles auseinanderging, das ist nun mal so: Berlin halt. Es macht wenig Sinn, den Gehenden hinterherzurufen, es kommen eh zu viele Neue, und der Gehende kommt meist nicht in ein Umfeld, in dem er sich weiterhin dem Berliner Leben hingeben kann - er verändert sich Das war auch bei mir so. Aber damals waren die Blogs ja auch noch ganz klein, und man hatte keine 10.000 Follower. Und man konnte sie nicht fragen, ob sie nicht vielleicht helfen möchten.
Heute ist das problemlos möglich. Und selbst, wenn die 10.000 über das ganze Land verstreut sind, leben davon in Berlin vielleicht doch ein paar Tausend. Oder Tausend. Oder ein paar Dutzend, mit denen man auch schon mehr Kontakt hatte. Es gibt so viele Möglichkeiten, und Berlin ist wie das Internet sehr locker. Ich habe damals auch einigen Leuten geholfen, die mitunter schnell umziehen mussten; da gab es zum Beispiel eine Mitarbeiterin einer Stiftung aus Frankreich, die sehr schnell alles räumen musste, weil der Bund die Zahlungen an ihren Arbeitgeber eingestellt hatte. Manche, auch das habe ich in Berlin gesehen, lassen einfach den halben Haushalt auf der Strasse zurück, und alles ist, wenn man umziehen muss und unter Druck steht, irgendwo nachvollziehbar.
Aber von den 10.000, die da gefragt wurden, kam kein einziger, um zu helfen.
Ich glaube nicht an Gott, aber wenn es ihn gibt, so schütze er unsere Familien und uns vor dem Glauben an die Leute, die im Internet ein Kästchen anklicken und sich unsere Freunde nennen.
donalphons, 15:44h
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