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Donnerstag, 1. August 2013
Gold tanken
Komsequente Menschen würden vermutlich sagen, dass sie Dinge, die sie nicht nutzen, weggeben, wegwerfen, oder am besten gleich zu Geld machen. Da hat man mit meinen Marotten natürlich einen anderen Zugang, denn Gemälde und Stiche kann man nicht benutzen, und natürlich gibt es Silberkannen, die sind so alt, dass man sie nicht gerne hernimmt. Ein Grenzfall sind Geschichten wie das Specialized.
Gekauft in nicht gerader guter Stimmung - der letzten Heimfahrt aus Italien für längere und nicht unbedingt schöne Zeiten, war es meht so eine Art Verzweiflungstat. Es war schon recht teuer, und es ist etwas Besonderes. Normalerweise sagt man sich, das braucht man weil - und dann kommt eine halbwegs glaubwürdige Bedingung. An dem Tag war es aber mehr so: Ist doch eh alles egal, Was ist schon morgen? Morgen war dann verkatert, denn ich bin dann falsch gefahren, über eine verregnete Bergstrasse ohne Tankstelle mit wenig Benzin, und erst so gegen Mitternacht war ich dann nördlich des Gardasees auf der Autobahn. Es war keine Herzensangelegenheut, sondern mehr La Noia. Und der Wunsch, wieder in Bewegung zu kommen.
Nicht mir jeder Teekanne verbinde ich nur angenehme Stunden, und nicht bei jedem Rad war es die Lebenslust. Es ist etwas ganz anderes, in Italuen ein Rad zu kaufen, damit in endlosen Monaten durch Cremona, Verona oder Mantua zu fahren, sich einzureihen in den Strom der zufriedenen Menschen und zu verschmelzen. Das hier war auf den letzten Drücker, danach wurde es finter, ich verbinde damit bislang eigentlich nur Herbst, Winter und ein nicht stattgefundenes Frühjahr.So viel Zeit, um andere Räder zu basteln. So wenig Möglochkeiten: Wie scheusslich dieses Land wirklich sein kann, das weiss man erst, wenn man so ein Rad hat, das gefahren werden möchte. Und dann fehlt dazu die Möglichkeit.
Vielleicht habe ich auch einfach nur zu viele Räder.
Aber dann kommt so ein Tag, der heiss und golden ist, ein Tag, da sich das funkelnde Metall im Rahmen und auf den Feldern findet, und man möchte immer nur weiter fahren und weiter und gar nicht mehr anhalten, weil alles stimmt. Es ist Dunst von der Ernte in der Luft, wie feiner Goldstaub, es ist Gold im Himmel und Gold auf den leeren Feldern, es ist schon warm, und auch die Haut glänzt golden im Licht.
Und so habe ich meinen Frieden mit dem Rad und der Zeit davor gemacht. Ein wenig, zumindest. Es dauert, bis das Gold wieder durh die Haut einsickert und den Menschen erfüllt.Aber wenn es erst einmal die Knochen wärmt, bleibt es hoffentlich für länger.
Wie das Rad. Brauchen tue ich es nicht, aber ich möchte es behalten,
Gekauft in nicht gerader guter Stimmung - der letzten Heimfahrt aus Italien für längere und nicht unbedingt schöne Zeiten, war es meht so eine Art Verzweiflungstat. Es war schon recht teuer, und es ist etwas Besonderes. Normalerweise sagt man sich, das braucht man weil - und dann kommt eine halbwegs glaubwürdige Bedingung. An dem Tag war es aber mehr so: Ist doch eh alles egal, Was ist schon morgen? Morgen war dann verkatert, denn ich bin dann falsch gefahren, über eine verregnete Bergstrasse ohne Tankstelle mit wenig Benzin, und erst so gegen Mitternacht war ich dann nördlich des Gardasees auf der Autobahn. Es war keine Herzensangelegenheut, sondern mehr La Noia. Und der Wunsch, wieder in Bewegung zu kommen.
Nicht mir jeder Teekanne verbinde ich nur angenehme Stunden, und nicht bei jedem Rad war es die Lebenslust. Es ist etwas ganz anderes, in Italuen ein Rad zu kaufen, damit in endlosen Monaten durch Cremona, Verona oder Mantua zu fahren, sich einzureihen in den Strom der zufriedenen Menschen und zu verschmelzen. Das hier war auf den letzten Drücker, danach wurde es finter, ich verbinde damit bislang eigentlich nur Herbst, Winter und ein nicht stattgefundenes Frühjahr.So viel Zeit, um andere Räder zu basteln. So wenig Möglochkeiten: Wie scheusslich dieses Land wirklich sein kann, das weiss man erst, wenn man so ein Rad hat, das gefahren werden möchte. Und dann fehlt dazu die Möglichkeit.
Vielleicht habe ich auch einfach nur zu viele Räder.
Aber dann kommt so ein Tag, der heiss und golden ist, ein Tag, da sich das funkelnde Metall im Rahmen und auf den Feldern findet, und man möchte immer nur weiter fahren und weiter und gar nicht mehr anhalten, weil alles stimmt. Es ist Dunst von der Ernte in der Luft, wie feiner Goldstaub, es ist Gold im Himmel und Gold auf den leeren Feldern, es ist schon warm, und auch die Haut glänzt golden im Licht.
Und so habe ich meinen Frieden mit dem Rad und der Zeit davor gemacht. Ein wenig, zumindest. Es dauert, bis das Gold wieder durh die Haut einsickert und den Menschen erfüllt.Aber wenn es erst einmal die Knochen wärmt, bleibt es hoffentlich für länger.
Wie das Rad. Brauchen tue ich es nicht, aber ich möchte es behalten,
donalphons, 23:37h
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