: : : denn sie wissen nicht was sie tun sollen : : :

Dienstag, 13. August 2013

Ein Pfud Pflaumen

Noch nicht einmal ich wäre von der Sorte, die sagte: da kommt einer und wenn er kommt, dann trete ich vor ihn, wie ich bin. Also schlechter trainiert, als es möglich wäre, langsamer, als es nötig wäre und generell glumpiger, als es sein müsste. Kurz, wenn einer zum Radeln kommt, dann darf das nicht nur auf dem Bild nach teurer Technik aussehen, es muss auch gut laufen. Man will ja nicht abgehängt werden. Oder wenigstens nicht zu schlimm. Also noch einmal 50 Kilometer auf dem Rad, während er 700 Kilometer das Darkmobil gen Osten und Süden scheucht







Gekommen ist es dann aber ganz anders: Auf dem Weg zum Achenpass meinte ich noch, schnell gedörrte Pflaumen kaufen zu müssen. Und wie es bei anderen läuft, wenn es einmal läuft -bei mir ist das anders, ich halte für jedes Bild gerne an und trödle rum - so esse ich halt, wenn ich esse. Das war fast ein Pfund getrocknete Pflaumen. Bei ca. 420 Gramm, würde ich sagen, merkte ich selbst, dass das in seiner Gesamtheit und Zusammenfügung aller biologischen Entitäten nicht schön für den Magentrakt ist.







Nun habe ich bekanntlich Magenwände aus Edelstahl und ausserdem durch die Einkreuzung von Stieren einen zwar gedrungenen, aber auch robusten Körper, so dass auch so eine krasse Überforderumg erst mal nur dazu führt, dass die Seitenansicht - hier ersetzt durch wunderschöne Bilder vom Sylvensteinspeicher - mehr in Richtung Hängebauchschwein geht. Man muss halt beim Treten die Beine beiseite tun. Auf 40 Kilometer ist das schon ein paar mal. Und ein paar Mal krachen auch die Oberschenkel direkt in die Überladung, weil man da mitdenken müsste und das denken wiederum beim Stiereinkreuzen besser hätte werden können. Anders gesagt: Die Lust beim Essen wird nicht wirklich durch den Schmerz aufgehoben.







Schuld ist einfach die Jahreszeit, denn überall ist Zwetschgendatschi und mein innerer, Richtung Torte geeichter Kompass will das auch. Und dann greift man eben zwanghaft zu und daneben. Schuld ist auch das Wetter, weil die Zwetschgen noch nicht reif sind und ich den Datschi nicht selber machen kann. Man sieht, ich versuche gerade, einen anderen Schuldigen zu finden, und das geht gar nicht mal so schlecht. Jedenfalls nicht so schlecht, wie es mir dann ist, als am Tegernsee die Gewitterfront aufzieht.





Grenzen überschreiten - das fordern ja manchmal dämliche Managerzeitschriften und Grenzen habe ich heute überschritten, die nämlich zwischen Gier und Dummheit. Ich weiss schon, warum ich Angler nicht mag: weil sie am Fisch meine Kardinaluntugend ausnutzen. So wand ich mich dann mit dem Haken im Magen.

Bis wir Essen gingen. Ich dachte ja, da geht nichts mehr, aber: Oh! Tortelli mit Spinat und Knoblauch. Das ist vermutlich dann im Magen die Säure, die die Pflaumen wegäzt. Und so wurde es doch noch ein runder Tag mit einem guten Schlaf

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