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Dienstag, 6. August 2013
Der Wert von Zeitungen
Man muss das ganz klar sehen:
The Boston Globe: Gekauft für 1,1 Milliarden Dollar im Jahr 1993, verkauft jetzt für 70 Millionen. Preisverfall wie bei einem zu Schanden gefahrenen Chevy Pickup. Mit dabei ist ie Onlinestrategie"The Big Picture", ein Format, für das ich gern trommle und das letzte Mal, als ich viele Bilder der Mille Miglia hatte, zur Antwort bekam, das ginge nicht, das sei zu viel Arbeit.
Die Washington Post: Verkauft mitsamt Paystrategie Online für 250 Millionen an einen Wallstreet-Mann, der Journalisten auch nicht anders als jeden anderen Kistenschieder in seinem kundenorientierten Imperium des Preisdrucks und der Kaputtmacherei behandeln wird. Wenn ich auf diese Figur jetzt Lobeshymnen lese, frage ich mich, in welchem Rektum die Autoren eigentlich während der New Economy gesteckt haben, wenn sie das nicht besser wissen.
Tumblr, eine mittelgrosse Blogplattform mit Katzenbildern und viel Pr0no: 1,1 Milliarden Dollar an Yahoo. Das sind halt so die Preise für Geschäftsmodelle, die die Zukunft noch nicht hunter sich haben.
Vielleicht ist Tumblr dann in 20 Jahren auch grandios wertlos, aber das hilft heute keinem.
Journalismus steht nicht am Abgrund, sondern ungefähr gerade hier:
Der Fluch des Journalismus sind die Leute, die ihn betreiben. Beim Guardian hat man mal deutlich gesagt, dass, wer auf dem neuen Kurs nicht mitmachen will, bitte gehen soll. Vielleicht rettet das den Guardian nicht, aber er fährt zumindest nicht mit Vollgas vor die Wand, wie man das in Deutschland gerne tut - bis man eben ein Anhängsel von Systemfirmen wie Amazon geworden ist, die dann das tun, was ihnen gefällt, und nicht mehr das, was als "vierte Gewalt" eigentlich wichtig wäre. Wie wahrscheinlich es ist, dass ein Herr Bezos eine Snowden-Geschichte fahren dürfte, wenn seine Cloud NSA-durchwanzt ist, kann sich jeder selbst denken.
Wir haben hier vielleicht 5 oder 10 Jahre, in denen man noch etwas tun kann. Ob es etwas bringt, kann niemand sagen (und schon gar nicht das bei SPONschleim gastschreibende Pack). Schon heute würde ich den Marktwert von Fefe höher als den von, sagen wir mal, Focus Online und Stern Online einschätzen. Das sind dann halt die neuen Leuchttürme, auf die man nicht verzichten möchte.
Aber die angeblich so vielfältige Presselandschaft mit dem allgemeinen Meinungsbrei und den neuesten Uhrenmodellen und den Autotests... nun ja. Also, ich habe meine Zweifel.
The Boston Globe: Gekauft für 1,1 Milliarden Dollar im Jahr 1993, verkauft jetzt für 70 Millionen. Preisverfall wie bei einem zu Schanden gefahrenen Chevy Pickup. Mit dabei ist ie Onlinestrategie"The Big Picture", ein Format, für das ich gern trommle und das letzte Mal, als ich viele Bilder der Mille Miglia hatte, zur Antwort bekam, das ginge nicht, das sei zu viel Arbeit.
Die Washington Post: Verkauft mitsamt Paystrategie Online für 250 Millionen an einen Wallstreet-Mann, der Journalisten auch nicht anders als jeden anderen Kistenschieder in seinem kundenorientierten Imperium des Preisdrucks und der Kaputtmacherei behandeln wird. Wenn ich auf diese Figur jetzt Lobeshymnen lese, frage ich mich, in welchem Rektum die Autoren eigentlich während der New Economy gesteckt haben, wenn sie das nicht besser wissen.
Tumblr, eine mittelgrosse Blogplattform mit Katzenbildern und viel Pr0no: 1,1 Milliarden Dollar an Yahoo. Das sind halt so die Preise für Geschäftsmodelle, die die Zukunft noch nicht hunter sich haben.
Vielleicht ist Tumblr dann in 20 Jahren auch grandios wertlos, aber das hilft heute keinem.
Journalismus steht nicht am Abgrund, sondern ungefähr gerade hier:
Der Fluch des Journalismus sind die Leute, die ihn betreiben. Beim Guardian hat man mal deutlich gesagt, dass, wer auf dem neuen Kurs nicht mitmachen will, bitte gehen soll. Vielleicht rettet das den Guardian nicht, aber er fährt zumindest nicht mit Vollgas vor die Wand, wie man das in Deutschland gerne tut - bis man eben ein Anhängsel von Systemfirmen wie Amazon geworden ist, die dann das tun, was ihnen gefällt, und nicht mehr das, was als "vierte Gewalt" eigentlich wichtig wäre. Wie wahrscheinlich es ist, dass ein Herr Bezos eine Snowden-Geschichte fahren dürfte, wenn seine Cloud NSA-durchwanzt ist, kann sich jeder selbst denken.
Wir haben hier vielleicht 5 oder 10 Jahre, in denen man noch etwas tun kann. Ob es etwas bringt, kann niemand sagen (und schon gar nicht das bei SPONschleim gastschreibende Pack). Schon heute würde ich den Marktwert von Fefe höher als den von, sagen wir mal, Focus Online und Stern Online einschätzen. Das sind dann halt die neuen Leuchttürme, auf die man nicht verzichten möchte.
Aber die angeblich so vielfältige Presselandschaft mit dem allgemeinen Meinungsbrei und den neuesten Uhrenmodellen und den Autotests... nun ja. Also, ich habe meine Zweifel.
donalphons, 20:59h
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