: : : denn sie wissen nicht was sie tun sollen : : :

Montag, 19. August 2013

Was Deutschland schon wieder braucht

- neben kriminellen Banken und Investoren natürlich, die davon profitieren - sind wieder kleine, miserable Klitschen, die unter brutalster Ausnutzung aller Gelegenheiten schnell wachsen; mit auf dem Boden schlafende Mitarbeitern in der Zentrale, Servicecentern irgendwo im Osten mit staatlicher Förderug, Ausschluss der Gewerkschaften, und jede Menge arbeitswilligem New-Media-Personal, das sonst keine Hoffnung ausser vielleicht ein paar Kröten von Zwangsgebührenprofiteur Sixtus hat, oder vielleicht mal 4 Monate lang eine Internetshow auf dem absteigenden Ast comoderieren durfte. Sowas brauchen wir unbedingt wieder, damit es das Medienplebs in Berlin, München, Frankfurt, Hamburg und Köln aufsaugt.

Und weil das alles Geld kostet und das am besten moit staatlichen Subventionen geht, braucht man dafür auch eine Exitoption. Irgendwas, wo sich diese traumhaften Gewinne materialisieren lassen. Zumindest so lange, bis das alles wieder zusammenkracht. Eine Börse mit superlaxen Regeln, denn man will die jungen Hoffnungsträger nicht gleich wieder überlasten, wenn sie ihre Zeit damit zubringen, das Geld zu verjuxen. Mit einer lustigen Publizitätspflicht, die wieder bis zum letzten Moment die goldene Zukunft beschwört. Mit Automotiveprodukten für China, die es gar nicht gibt, mit zusammengekauften Agenturdreck, der zu teuer ist, als dass die Firma nach dem IPO laufen könnte, mit Firmenvermögen, das zum Schwiegervater für ein paar lausige Server verschoben wird. Und damit die Ostdeutschen auch träumen dürfen, kriegen sie einen Cargolifter und die Paketzentren ohne Mindestlohn. In der Realität werden Marken wie Wiessmann und Gumpert vom Markt gewischt, weil sich die Zeit geändert hat, aber in Berlin möwenpickt ein Wirtschaftsminister laut herum - ist sein Boss, der sich nach Medienberichten einfach so und keinesfalls betrunken verletzt haben soll, eigentlih schon wieder da? - dass er den Neuen Markt wieder haben will.

Naja, bei der FDP sind ja auch genug Pleitiers, die davon noch mal profitieren könnten, wenn es bei der Wahl wieder Erwarten doch schief gehen könnte. Überhaupt, die ganze Partei sieht so aus wie so eine windige Klitsche für einen neuen Markz, votne Milchbubis, die Finanzmittel zweckentfremden und dahinter fettglänzende alte Männer, die die Zukunft bestimmen wollen. Die FDP braucht ganz sicher einen Neuen Markt.

Hauptsache Exit!

Den sollte man ihnen auch geben. Wenn schon nicht für alles andere, dann wenigstens dafür, dass sie ernsthaft versuchen, schon wieder ein eher unsolides Geschäftsmodell aus dem Grauen Kapitalmarkt in die erste Liga zu heben.

Ja, aber dann gehen doch die Firmen an die Amerikaner, werden sie sagen. Super, wie bei Groupon, sollte man antworten. Ja, aber man muss doch an die Jobs denken, die da geschaffen werden, werden sie dann tönen. Und an die anderen, gut bezahlten Arbeitsplätze, die durch solche künstlich hochgezogene Subventionskonkurrenz in Bedrängnis geraten, sollte man ihnen antworten, aber bei der FDP vermute ich mal. dasa auch das eine erwünschte Nebenwirkung ist: Für die Röslers, Brüderles, Westerwelles und Lindners ist Deutschland erst schön, wenn es in Sachen Arbeit überall wie in Mecklenburg aussieht, die Callcenterversklavung effektiv funktioniert und der ganze schöne Reichtum bei den 2% Möchtegerns sind, die als Stammwähler dieser Partei gelten müssen.

Es ist wie immer: Wer nachhaltige Firmen aufbauen will, braucht ein Geschäftsmodell, Investoren und einen langen Atem. Alle anderen brauchen eine Exitoption. Aber solche Firmen braucht man meines Erachtens nicht. Und auch kein Volk von Aktionären, in dem der Taxifahrer fragt, wo er Aktien kaufen soll.

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