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Mittwoch, 4. September 2013
Der Weg
Unfreiwillig ist es dann noch analoger geworden, als es geplant war: Ich habe daheim mein Netzteil so gründlich vergessen, dass ich es noch immer nicht gefunden habe, und ich habe dennoch eigentlich nichts vermisst. Es war sehr praktisch, Netz generell zu haben - so weiss ich jetzt, dass man von mir aus mit dem Bus für 45 Euro mit dem Rad bis zum Theaterplatz in Meran und wieder zurückfahren kann, was für Radreisen miit mehr als zwei Leuten äusserst fein und sinnreich ist. Denn der Busfahrer fährt auch wie der Henker und es geht richtig schnell. Und dass ich die ganzen fiesen Debatten - Atomkatastrophe unter Unverantwortlichen in Japan, die einen Ozean ruinieren, Syrienkriegsperversion, Genderkranke und andere komplett Bescheuerte - nicht mitbekommen habe, macht mein Leben auch nicht schlechter, ganz im Gegenteil. Ich war sehr viel draussen und bin enorm braun geworden. Und jetzt bin ich wieder da und verleihe meinem Rad einen Orden.
Es ist gerade mal fünf Tage her, dass ich hier, zu dieser Zeit, langsam Richtung Achenpass losgerollt bin, aber es erscheint mir wie eine kleine Ewigkeit. Ich wollte viel nachdenken über meinen kommenden Weg, und bin kaum dazu gekommen, ich wollte mehr schreiben, aber es war schon gut so. Alle waren nett zu mir. Kein böses Wort. Ich mag Südtirol sehr, ich mag die Berge und ich mag sogar die Pässe, obwohl ich so gelitten habe. Den Jaufenpass klebe ich mir gern an meine Auf- und Abstiegshilfe, meinen beräderten Wanderstock, denn das war mein Triumph über meine eigene Schlappheit, die von der Allergie angefressenen Lungen und die Unvermeidlichkeit des Alterns. Das kann mir keiner mehr nehmen. Die Strecke von Ampass bis zum Patscher Sattel würde ich vermutlich nicht kommemorieren, das war hart und der absolute körperliche Tiefpunkt dieser Reise - aber auch er war überlebbar und wie heisst es nicht so schön?
Es führt kein and'rer Weg nach Küssnacht.
Und: Es gibt nur einen Weg, das herauszufinden.
Es ist gerade mal fünf Tage her, dass ich hier, zu dieser Zeit, langsam Richtung Achenpass losgerollt bin, aber es erscheint mir wie eine kleine Ewigkeit. Ich wollte viel nachdenken über meinen kommenden Weg, und bin kaum dazu gekommen, ich wollte mehr schreiben, aber es war schon gut so. Alle waren nett zu mir. Kein böses Wort. Ich mag Südtirol sehr, ich mag die Berge und ich mag sogar die Pässe, obwohl ich so gelitten habe. Den Jaufenpass klebe ich mir gern an meine Auf- und Abstiegshilfe, meinen beräderten Wanderstock, denn das war mein Triumph über meine eigene Schlappheit, die von der Allergie angefressenen Lungen und die Unvermeidlichkeit des Alterns. Das kann mir keiner mehr nehmen. Die Strecke von Ampass bis zum Patscher Sattel würde ich vermutlich nicht kommemorieren, das war hart und der absolute körperliche Tiefpunkt dieser Reise - aber auch er war überlebbar und wie heisst es nicht so schön?
Es führt kein and'rer Weg nach Küssnacht.
Und: Es gibt nur einen Weg, das herauszufinden.
donalphons, 13:15h
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