: : : denn sie wissen nicht was sie tun sollen : : :

Montag, 2. September 2013

Angekommen

Es war gar nicht so furchtbar, wie ich dachte. Ich bin ganz langsam mit Pausen auf den Jaufenpass gekurbelt, mit einem desaströsen Schnitt, aber dann war ich oben und es ging mir gut. So gut, dass ich dann ganz geschmeidig nach Meran radeln konnte. Die ganzen Bedenken waren also umsonst.

In Meran ist das Wetter wie immer schön, das Bett ist weich und irgendwie frage ich mich jetzt, wie es weitergehen soll. Es ist schon seltsam, jeden Tag fährt man am Morgen einen Pass und dann sitzt man auf einmal am Pool und tut gar nichts mehr. Kein Druck, keine Herausforderung, eine seltsame Art der Leere und nur das Wissen, dass man es 2014 vermutlich wieder tun will.



Ich bin an der Hälfte der mir vergönnten Lebenszeit, realistisch betrachtet, angekommen. Ich schaffe es immer noch transalpin und zwar auch über einen wirklich hohen Pass nach Meran, und bin danach gesund und locker und kein verausgabter Krüppel. Es gab 1 Platten bei mir und einen Computerausfall beim Compagnon, sonst nichts. Alles ist gut. Ich denke, ich habe mich ganz gut gehalten. Ob das in 10 oder 20 Jahren immer noch geht, weiss ich nicht; die zwei alten Frauen, die gerade vor dem Balkon vorbeischlurfen, schaffen das nicht mehr, aber bis es dann bei mir so weit ist, werden noch weitere Touren folgen. Solange es geht und solange es hoffentlich so vergleichsweise locker geht. Es ist eine Schinderei an den Rampen, aber es ist machbar und das Gefühl, nach Meran hineinzubrettern, nur mit eigener Kraft und guten Mutes: Das ist nicht schlecht.

Übrigens bin ich mit der Barchetta schon mal 12 mal so schnell den Jaufenpass hoch gefahren, aber das macht mir jetzt, da es vollbracht ist, überhaupt nichts aus.

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