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Samstag, 7. September 2013
Das katastrophale Ende der Tour
hätte durchaus so werden können - und davor haben uns dann die Umstände bewahrt. Unsere eigentliche Planung umfasste nämlich neben der Hinfahrt über die Pässe auch jede Menge Unklarheiten bei der Rückreise. Da war etwa die Idee, mit dem Bus bis zum Brenner zu fahren, dann hinunter ins Inntal, mit dr Zahnradbahn zum Achensee hoch und dann nach Hause. Davor war die Idee, das persönliche Umfeld des Begleiters so zu becircen, dass es, zwei Frauen hoch, mit dem Auto als Besenwagen nachkommt, uns in Meran einsammelt und wieder nach Hause bringt - natürlich vor allem, weil es doch schade wäre, nicht in Meran zu sein, wir waren also äusserst altruistisch. Allein, es mangelte an der Zeit und im Nachhinein war das auch ein Glück: Denn nie hätten wir zwei Räder und vier Menschen in dieses eine Auto gebracht. Und vier Räder schon gleich gar nicht.
Denn wir sind zwar mit einem Colnago und einem Scapin ausgezogen, aber mit zwei Colnagos und Scapins heimgekehrt.
Und das kam so: Am Pool meinte ich, dass da doch ein Scapin in Trient stünde, noch eines, und weil sich mein Scapin so gut bewährt hätte, wäre es doch schade, dieses Spitzenprodukt der italienischen Rahmenbaukunst hier einfach vergammeln zu lassen und vielleicht gäbe es ja doch einen Weg, das irgendwie schnell zu machen. Ich will jetzt nicht sagen, dass die Begeisterung grenzenlos war, und ausserdem war der Zeitplan recht eng, die Heimreise mit dem Bus zugunsten eines weiteren Tages in Italien schon gebucht, und stressig ist das natürlich auch. Aber wie sich zeigte, war das Rad noch verfügbar -Räder in meiner Grösse verkaufen sich in Italien so gut wie Schuihe Grösse 45 - eine Abholung wäre möglich und weil ich Bahnfahren hasse, habe ich dann halt ein Auto gemietet, weil: Eh schon wurscht. Und wie es so ist, durfte ich mir dann Klagen anhören, ich sei doch sehr belohnungsfixiert.
Danach fuhren wir schnurstracks zurück nach Meran, so der Plan.
Irgendwelche Touren zu weiteren Radläden an den Gardasse wären zeitlich knapp, sehr knapp geworden.
Und ich brauchte nun wirklich kein Rad mehr.
Aber
schauen kann man ja mal und ausserdem, der Gardasee ist doch so schön!
Undrehen kann man immer noch.
12 Minuten vor Ladenschluss jedenfalls betraten wir einen Laden, in dem noch ein passendes Colnago mit der passenden Ausstattung stand. Es hat einfach gepasst.
Und den Leute beim Busunternehmen, die schon bei der Nachbuchung eines dritten Rades erstaunt waren, hätte ich vielleicht unter Hinweis auf generelle Belohnungsfixiertheit deutscher Männer ohne mitreisende weibliche Vernunft angesichts schöner, italienischer Chancen die Sache erklären können.
Vermutlich hätten sie dann aber gleich kapiert, wie ich ticke, und versucht, mir die unverheiratete Tochter anzudrehen. Man weiss ja, wie das so läuft.
Jedenfalls war es eine logistische Meisterleistung, in dieser Zeit von Meran über Trient nach Lazise und zurück zu fahren, die einen Räder an der Bushaltestelle zu platzieren, das Auto abzugeben, die anderen Räder zu holen, Abschied von Meran zu nehmen und dann festzustellen, dass schon der Kleinbus mit den Rädern sehr voll wurde.
Mit unseren Wunschpartnerinnen für die Heimreise wäre das alles ein Albtraum geworden, und die Schuld wäre bei uns zu finden gewesen. Also nicht nur so aus Prinzip, sondern wirklich. So jedoch haben wir noch einmal gezeigt, wie wir auch unter schwierigsten Bedingungen mit eisernem Willen ungeahnte Ziele erreichen, wie uns kein Weg zu weit und kein Hindernis zu gross ist, und zum Glück lebe ich ja allein, habe einen grossen Speicher und Keller und muss mich, wenn ich das schnell genug verstecke, auch nicht rechtfertigen. Das war die Krönung.
Und ausserdem muss man auch sagen: Gelegenheiten in Italien sind etwas ganz anderes als sich in einem deutschen Radladen ausplündern zu lassen. Das sind eigentlich gar keine Räder. Es sind Souveniers. Und das Versprechen, es nächstes Jahr wieder zu tun, auf Stahl, Aluminium und Carbon, nur mit der eigenen Kraft und über Grenzen, deren Überwindung früher unmöglich schien.
Ich bin ja sonst nicht so mit dem Hinweis auf kommerzielle Dinge, aber ich darf sagen, dass ich das Hotel Aster in Meran/Obermais sehr gut fand, die Übernachtung im Schwarzen Adler in Sterzing sehr schätzte und die Entdeckung, dass man jeden Tag von München nach Meran und wieder zurück mit dem Bus fahren kann, in gerade mal 4 Stunden und das alles für 45 Euro und 10 Euro für das Rad... das ist schon toll.
Denn wir sind zwar mit einem Colnago und einem Scapin ausgezogen, aber mit zwei Colnagos und Scapins heimgekehrt.
Und das kam so: Am Pool meinte ich, dass da doch ein Scapin in Trient stünde, noch eines, und weil sich mein Scapin so gut bewährt hätte, wäre es doch schade, dieses Spitzenprodukt der italienischen Rahmenbaukunst hier einfach vergammeln zu lassen und vielleicht gäbe es ja doch einen Weg, das irgendwie schnell zu machen. Ich will jetzt nicht sagen, dass die Begeisterung grenzenlos war, und ausserdem war der Zeitplan recht eng, die Heimreise mit dem Bus zugunsten eines weiteren Tages in Italien schon gebucht, und stressig ist das natürlich auch. Aber wie sich zeigte, war das Rad noch verfügbar -Räder in meiner Grösse verkaufen sich in Italien so gut wie Schuihe Grösse 45 - eine Abholung wäre möglich und weil ich Bahnfahren hasse, habe ich dann halt ein Auto gemietet, weil: Eh schon wurscht. Und wie es so ist, durfte ich mir dann Klagen anhören, ich sei doch sehr belohnungsfixiert.
Danach fuhren wir schnurstracks zurück nach Meran, so der Plan.
Irgendwelche Touren zu weiteren Radläden an den Gardasse wären zeitlich knapp, sehr knapp geworden.
Und ich brauchte nun wirklich kein Rad mehr.
Aber
schauen kann man ja mal und ausserdem, der Gardasee ist doch so schön!
Undrehen kann man immer noch.
12 Minuten vor Ladenschluss jedenfalls betraten wir einen Laden, in dem noch ein passendes Colnago mit der passenden Ausstattung stand. Es hat einfach gepasst.
Und den Leute beim Busunternehmen, die schon bei der Nachbuchung eines dritten Rades erstaunt waren, hätte ich vielleicht unter Hinweis auf generelle Belohnungsfixiertheit deutscher Männer ohne mitreisende weibliche Vernunft angesichts schöner, italienischer Chancen die Sache erklären können.
Vermutlich hätten sie dann aber gleich kapiert, wie ich ticke, und versucht, mir die unverheiratete Tochter anzudrehen. Man weiss ja, wie das so läuft.
Jedenfalls war es eine logistische Meisterleistung, in dieser Zeit von Meran über Trient nach Lazise und zurück zu fahren, die einen Räder an der Bushaltestelle zu platzieren, das Auto abzugeben, die anderen Räder zu holen, Abschied von Meran zu nehmen und dann festzustellen, dass schon der Kleinbus mit den Rädern sehr voll wurde.
Mit unseren Wunschpartnerinnen für die Heimreise wäre das alles ein Albtraum geworden, und die Schuld wäre bei uns zu finden gewesen. Also nicht nur so aus Prinzip, sondern wirklich. So jedoch haben wir noch einmal gezeigt, wie wir auch unter schwierigsten Bedingungen mit eisernem Willen ungeahnte Ziele erreichen, wie uns kein Weg zu weit und kein Hindernis zu gross ist, und zum Glück lebe ich ja allein, habe einen grossen Speicher und Keller und muss mich, wenn ich das schnell genug verstecke, auch nicht rechtfertigen. Das war die Krönung.
Und ausserdem muss man auch sagen: Gelegenheiten in Italien sind etwas ganz anderes als sich in einem deutschen Radladen ausplündern zu lassen. Das sind eigentlich gar keine Räder. Es sind Souveniers. Und das Versprechen, es nächstes Jahr wieder zu tun, auf Stahl, Aluminium und Carbon, nur mit der eigenen Kraft und über Grenzen, deren Überwindung früher unmöglich schien.
Ich bin ja sonst nicht so mit dem Hinweis auf kommerzielle Dinge, aber ich darf sagen, dass ich das Hotel Aster in Meran/Obermais sehr gut fand, die Übernachtung im Schwarzen Adler in Sterzing sehr schätzte und die Entdeckung, dass man jeden Tag von München nach Meran und wieder zurück mit dem Bus fahren kann, in gerade mal 4 Stunden und das alles für 45 Euro und 10 Euro für das Rad... das ist schon toll.
donalphons, 01:31h
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