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Freitag, 8. November 2013
Mitbringsel
Vielleicht macht sie es, weil sie selbst fühlt, wie ihr die Sache entgleitet. Wenn man ganz vorne ist, kann man schon ein paar alten Freunden öffentlich ins Kreuz treten. Man bekommt ja laufend neue dazu. Freunde, die sich nicht an dem Spektakel stören, denn alle Welt liebt die Bekannten. Doch die Wochen ziehen vorbei, das Leben bringt andere Sensationen, und was an wichtig gemeinten Aktionen war, wird wie alles in dieser Zeit der Aufmerksamkeitssuche ironisiert. Angreifbar ist sie geworden. Und die Gefolgschaft wird kleiner und kleiner. Hier noch ein Hochverratsprozess und da noch ein Ausgrenzen, aber irgendwann steht sie dann da und fragt: Was tue ich abgesehen von dieser ganzen Egomasche für mich selbst? Sieht denn keiner, dass mir das nicht reicht? Auch ich brauche Hilfe! Und weil ich so toll bin, schreibe ich auf, wie ich mir selbst helfe, damit andere das auch können.
Als ich das in der Nacht lese, bin ich schon wieder daheim, und habe mir selbst genug geholfen. Schliesslich war ich in der besten aller möglichen Novemberwelten. Man darf sich halt nicht zwingen, man muss es gern tun und soviel, wie halz gut für einen ist.
Oder man brennt aus.
Was ich im besagten fall nicht nur erwarte, sondern sogar begrüssen würde, wo der Aktivismus gute Ziele benent und mit persönlichen, schwer erreichbaren Zielen verknüpft. Unternehmensberaterin, Projektmamagerin, man kennt das..
Nicht von mir, zum Glück.
Ich kenne noch ganz andere Probleme, etwa den Mangel an Südtiroler Spezialitäten nördlich der Alpen und den Umstand, dass irgendwann in all den Jahren meine alten Hüttenschuhe verschwunden waren. Pünktlich beim Holzschlichten sind sie dann wieder aufgetaucht, aber halt in einem erbarmungswürdigen Zustand und nicht mehr wirklich schön anzusehen. Weil aber die Winter kalt sind und ich nicht schon wieder unter der - zugegeben schönen, aber auch kühlen - Kombination von Seidenteppichen und Parkett leiden möchte, habe ich Ersatz gekauft. Geht ganz einfach in den Lauben. Und das Muster kann ich mir auch heraussuchen. Und aus welchen Gründen auch immer bekam ich eine Packung Höllenschwarz dazu. Wer kann das schon von sich behaupten, dass er echtes Höllenschwarz bei sich daheim im Schrank hat?
Und dann war da noch dieser Gebrauchtwarenmarkt direkt vor der Auffahrt zur Schnellstrasse hinunter nach Bozen. Mit schrecklich viel altem Zeug, das Geschichten von Armut und Not erzählt; historisch bestrachtet sind die schönen Städte im Tal die Ausnahme und das harte Leben in den Bergen die Regel. Der Mensch besiedelt die Berge erst, wenn im Tal kein Platz mehr ist, und je weiter oben er lebt, desto weniger darf er sich auf die Zivilisation verlassen. Alles muss man selber machen: Schleifen, backen, schlachten und den Wein beschneiden. Und deshalb greife ich im letzten Moment noch zum Rebmesser. Sowas kann ich auch im Donautal brauchen.
Nach Hause geht es über Sterzing.
Dort kennt man mich.
Ich muss nur bei Prenn hineingehen, und sie wissen, was ich will.
Diesmal wussten sie leider auch, dass der Apfelstrudel aus war. Nur noch ein paar kleine Stücke waren da. Genug fäür mich und zu wenig für Frankfurt.
Einer meiner Seidenteppiche am Tegernsee hat einen absichtlichen Farbwechsel, das hat man so gemacht, weil nur Allah das Perfekte erschaffen darf, aber nicht der Mensch; und sowas war, für diesen Urlaub gesehen, auch das Fehlen des Apfelstrufels in Sterzing.
Es war sehr schön in Südtirol. Manche finden es vielleicht etwas altbacken oder spiessig, aber vom Standpunkt des angenehmen Lebens ist es eine runde Sache.
Als ich das in der Nacht lese, bin ich schon wieder daheim, und habe mir selbst genug geholfen. Schliesslich war ich in der besten aller möglichen Novemberwelten. Man darf sich halt nicht zwingen, man muss es gern tun und soviel, wie halz gut für einen ist.
Oder man brennt aus.
Was ich im besagten fall nicht nur erwarte, sondern sogar begrüssen würde, wo der Aktivismus gute Ziele benent und mit persönlichen, schwer erreichbaren Zielen verknüpft. Unternehmensberaterin, Projektmamagerin, man kennt das..
Nicht von mir, zum Glück.
Ich kenne noch ganz andere Probleme, etwa den Mangel an Südtiroler Spezialitäten nördlich der Alpen und den Umstand, dass irgendwann in all den Jahren meine alten Hüttenschuhe verschwunden waren. Pünktlich beim Holzschlichten sind sie dann wieder aufgetaucht, aber halt in einem erbarmungswürdigen Zustand und nicht mehr wirklich schön anzusehen. Weil aber die Winter kalt sind und ich nicht schon wieder unter der - zugegeben schönen, aber auch kühlen - Kombination von Seidenteppichen und Parkett leiden möchte, habe ich Ersatz gekauft. Geht ganz einfach in den Lauben. Und das Muster kann ich mir auch heraussuchen. Und aus welchen Gründen auch immer bekam ich eine Packung Höllenschwarz dazu. Wer kann das schon von sich behaupten, dass er echtes Höllenschwarz bei sich daheim im Schrank hat?
Und dann war da noch dieser Gebrauchtwarenmarkt direkt vor der Auffahrt zur Schnellstrasse hinunter nach Bozen. Mit schrecklich viel altem Zeug, das Geschichten von Armut und Not erzählt; historisch bestrachtet sind die schönen Städte im Tal die Ausnahme und das harte Leben in den Bergen die Regel. Der Mensch besiedelt die Berge erst, wenn im Tal kein Platz mehr ist, und je weiter oben er lebt, desto weniger darf er sich auf die Zivilisation verlassen. Alles muss man selber machen: Schleifen, backen, schlachten und den Wein beschneiden. Und deshalb greife ich im letzten Moment noch zum Rebmesser. Sowas kann ich auch im Donautal brauchen.
Nach Hause geht es über Sterzing.
Dort kennt man mich.
Ich muss nur bei Prenn hineingehen, und sie wissen, was ich will.
Diesmal wussten sie leider auch, dass der Apfelstrudel aus war. Nur noch ein paar kleine Stücke waren da. Genug fäür mich und zu wenig für Frankfurt.
Einer meiner Seidenteppiche am Tegernsee hat einen absichtlichen Farbwechsel, das hat man so gemacht, weil nur Allah das Perfekte erschaffen darf, aber nicht der Mensch; und sowas war, für diesen Urlaub gesehen, auch das Fehlen des Apfelstrufels in Sterzing.
Es war sehr schön in Südtirol. Manche finden es vielleicht etwas altbacken oder spiessig, aber vom Standpunkt des angenehmen Lebens ist es eine runde Sache.
donalphons, 00:41h
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