: : : denn sie wissen nicht was sie tun sollen : : :

Mittwoch, 6. November 2013

Zuhause im real gelebten Sozialismus

Ich bin auf der Strecke zwischen der Donau und Siena der beste Beifahrer der Welt. Es ist unmöglich, diese Strecke, auffächernd zwischen Chur und St. Pölten mit mir zu fahren, ohne dass ich die Menschen am Steuer und im Fond nicht ohne Unterbrechung über die Geschichte der Landschaft zutexten könnte. Und in 30 Minuten Fahrtzeit weiss ich immer ganz hervorragende Restaurants. Auf der anderen Seite bin ich aber so daheim, dass ich gar nicht daran denke, wie wenig andere sich hier auskennen. Ich weiss, wo man abbiegen muss und meine zu wissen, dass der andere das auch wissen sollte. Im Ergebnis bin ich wie ein dysfunktionales Navigationsgerät, das man nicht abschalten kann. Trotzdem gelangen wir zurück von verona nach Meran und in die sozialistische Tristesse des Mangels und der Not von Algund.





Angeblich sorgt der Kapitalismus dafür, dass alles allen für den besten Preis verfügbar ist, aber das heisst in unserer von Aldipolitikverkäuferinnen aus der Uckemark dominierten Welt der Altstasi-Demokratur nur, dass im Supermarkt lange Regale sind, in denen der immer gleicfh minderwertige, immer gleich schmeckende Dreck in verschiedenen Verpackungen steht. Es darf fdaher nicht wundern, dass sich die Wissenden um einen Vorteil bemühen, und deshalb in Scharen die Alpen überqueren so wie weiland der DDR-Büger, wenn er gut zechen wollte, nach Ungarn fuhr, um rechtzeitig vor dem Winter noch einmal richtig einzukaufen. Dass dabei dieser freie Ort aussieht, als wäre es ein Intershop, in den jetzt Marco und Michelle hineindürfen, ist einer der Treppenwitze der Eroberung des Westens durch den Osten. Was hier verkauft wird, kann, gut verpackt, Monate halten. Wer sich jetzt eindeckt, wird über den Winter nicht leiden. Daher dieser Auflauf an Münchnern, Veronesi, Österreichern und Oberland. Hier treffen wir uns und sorgen dafür, dass es an Weihnachten immer noch Wacholderkäse aus der Sennerei Algund gibt -auch wenn wir dafür 20 Minuten warten und die neueste Landhaus- oder Outdoorbekleidung anschauen mussten.





Immerhin, ich bin zuversichtlich,m dass ich noch lange empfehlen kann, die Schritte hierher zu lenken, wo man mich sogar inzwischen als Don Alphonso erkennt - und dass es keine Geschichte sein wird, von der ich sagen muss, hier gab es einmal.

Algund ist übrigens so ein Eckerl -gerade wen es zu en Weinbergen hoch geht, also 100 Meter über dem Tal - das ich auch bei der Jagd nach Immobilien berücksichtigen würde. Klimatisch nicht schlechter als Obermais, dafür nicht so überlaufen und - wenn man das mag - mehr mit einem alpinen Charme. Nach Meran kann man trotzdem leicht mit dem Rad fahren, oder wandern. Denn Obermais ist viel zu teuer und das kann man sich ja nie - oh wait.





Kaum sieht man so ein Angebot, ist natürlich der Traum wieder da, so eine Villa mit hohen Räumen und viel Stuck und Platz für enorme Kronleuchter. Für ein Stockwerk wären die schon alle da, man musste nur

Man müsste wortbrüchig werden und etwas zusammen mit einer Mieterin an jemandem verkaufen, der absurde Preise für den Quadratmeter Bestlage in München bezahlt. Wer München Maxvorstadt hat, für den sieht fast die ganze Welt wie Thüringen aus. Klingt nett, verlangt aber auch viel Disziplin beim Denken und träumen. Also nicht "ich kaufe morgen eine Villa und verkloppe München", sondern "so teuer sind schweirigere Projekte gar nicht, eventuell würde das langfristig möglich sein, wenn man so etwas übernähme, ein paar Jahre weitgehend selbst restaurierte und dann einen Teil, sei es durch Miete oder Verkauf, weiter gibt". So ist das halt, selbst wenn man nicht ganz arm ist, muss man sich in dieser Welt arg beschränken. Und warten! 20 Minuten dauert es, bis wir bei Kirtchsteiger in Obermais einen Platz für Kastaniencremesuppe und Schlutzkrapfen bekommen.





Die DDR ist also nicht tot, sie ist frisch lackiert und es geht ihr weiterhin blendend. Man sucht Auswege und findet sie vielleicht, aber nie darf man sich Illusionen machen: Kein Friedrich, hinter dem kein Mielke wäre, kein Zahnarzt, der nicht so wie die kommerzielle Koordinierung raffen würde, und warm Margot Honecker von diesem unserem Land noch kein Verdienstkreut bekam, verstehe ich auch nicht: GroKo ist doch auch nur eine Art SED mit den üblichen, braunen Spritzern, die man immer irgendwie dabei hat.

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Was mich an der Schwarzer am meisten ärgert

ist der Umstand, dass sie vermutlich darauf spekuliert, kaum jemand würde sich öffentlich für Prostitution einsetzen. Denn wer das täte, würde sofort die Frage zu hören bekommen: Und Du? gehst Du etwa ins Bordell oder warum setzt Du Dich für Sexarbeit und gegen die Bestrafung der Kunden ein?

Das ist die gleiche wierliche Masche wie "Wenn Du gegen Netzsperren bist, bist Du sicher für Kinderpornographie". Hat man sich ja oft genug sagen lassen müssen. Oh wie ich dieses bigotte, verlogene, abstossende, heuchelnde Pack hasse, und es ist mir vollkommen egal, ob das von einem knallschwarzen Bischof oder von einer knallschwarzen, feministisch betünchten Hohepriesterin der Langeweile kommt.

Deshalb habe ich dieser Person da und 100 Lutschpromis sauber und lustig was übergebraten, in der FAZ und im Kommentarblog - mein Vorteil ist ja, dass ich als Kunstfigur ohne Unterleib das jederzeit tun kann, ohne Verdächtigungen auf mich zu ziehen. Die Freiheit der Prostituierten, liebe Leser, ist nämlich auch die Freiheit, die dieses Geschmeiss uns nehmen wird, wenn sie sich da erst mal durchgsetzt haben. Man muss sich gegen Friedrich wehren, gegen Zensursula und Schwarzer. Am besten mit einem Lachen und besser zehnmal zu viel in ihre bigotten Lügengebilde reinhauen, als einmal zu wenig.

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