: : : denn sie wissen nicht was sie tun sollen : : :

Sonntag, 10. November 2013

Fetch it if you can

Einerseits ist es gefährlich und auch sicher irgendwie verboten.

Andererseits finde ich ja, dass man bis zu 5 Kilometer alles, wirklich alles mit dem Rad machen kann, und dazu kommen - ich werde alt - auch noch so Erscheinungen. Etwa, dass man es merkt, wenn sich Muskeln zurückentwickeln. Es ist schon ein wenig fies: Ich fahre Pässe und sehe am nächsten Tag lediglich so aus, als wäre ich in einer überlangen Oper gewesen, in deren Pause das Buffet von Käfer und damit ungeniessbar war.Aber kaum macht man mal fünf Tage wenig bis nichts, kommen diese Verspannungen. Nun ist es zu kalt, um jeden Tag 60 Kilometer zu fahren, und ich habe auch viel zu tun, aber wenn sich die Gelegenheit schon bietet, und es nur 5 Kilometer zum Ziel über die Donau sind, dann sollte man das auch machen. Selbst wenn es illegal ist.



Allein schön südlich der Donau! Nördlich der Donau ist das Hochufer, auf dem die besseren Leute wohnten, und südlich war das Donaumoos, eine Art Sumpfgebiet, das dem Rest blieb. Deshalb sagte man früher, dass man über die Donau nicht zieht. Noch immer bin ich etwas dezent anerstaunt, wenn mir Neuzuzügler erzählen, sie hätten da ein ganz entzückendes Haus gefunden und es war auch billiger, dabei liegt doch nur die Donau zwischen dem Haus und der Altstadt. Ja, hat Euch das keiner gesagt, möchte ich fragen. Eure Kinder werden dereinst allenfalls Ingenieure bei MBB abkriegen... aber das ist heute alles nicht mehr so wie früher. Nur falls die Donau in Form des Sumpfes über das Waschhaus hochkäme, würde es weniger schön werden.

Südlich der Donau wohnt dann einer, der so alt ist wie ich und sich auch in den gleichen Ecken herumtrieb; als ich meine Rennradteile kaufte, beschaffte er sich im gleichen Laden ein MTB. Eine Frau, ein Kind und einen Hund später steht es nur noch in der Garage, denn jetzt geht vieles nicht mehr mit Frau und Kind. Geländeradeln ist viel zu gefährlich, und so ist es diesmal keine Unsprtlichkeit oder eine Bandscheide, sondern allein fehlende Gelegenheit und wenig Platz, weshalb das Artefakt der Jugend auf mich übergeht.



Er hätte es besser pflegen können. Dann hätte die Bremse nicht an der verbeulten Felge geschliffen, was beim Radeln mit zwei auf vier Rädern eine ziemlich fiese Angelegenheit ist. Was hilft, ist der Gedanke, wie peinlich es wäre, würde etwas südlich der Donau passieren. Das hat er davon, wenn er die Donau überquert, hätten dann die alten Damen gesagt. Heute bauen sie hier Luxusquartiere für 5000 Euro pro Quadratmeter und ich keuche mit dem weitaus billigeren Sunn - ein Franzosenrad übrigens - die Brücke hoch.. Es sind nur 10 Kilometer und dennoch werde ich gut schlafen, und auch der rechte Arm wird nicht verspannt sein. Neonazis und viele Fussballfans wissen, wie eklig das sein kann, aber ich treibe anderen Sprt und der belatet alles gleichmässig. Egal ob bein Fahren oder Schrauben.

Wie ist es also südlich der Donau? Komisch. Ich bin da eigentlich nie, und mit einem guten Grund war es schon in Ordnung. Man kann es da vermutlich aushalten. Hinziehen würde ich aber nicht. Der Radladen, aus dem es kommt, stand übrigens auch nördlich der Donau. Hat bis heute unter den Älteren einen guten Namen. Aber wo er war, stehen heute moderne Silos ohne Geschichte. Auch davon wird man nördlich der Donau nicht verschont. Die Häuser und Jahre verschwinden, die Artefakte und das Wissen bleibt.

Vorerst. Manches Rad gebe ich gern weiter, dieses eher nicht.

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