: : : denn sie wissen nicht was sie tun sollen : : :

Freitag, 8. November 2013

Hurra, die Tugend!

Geschafft! Geschafft! Nie hätte ich gedacht, dass es möglich wäre, aber es ist mir gelungen! Sagenhaft! Ein Meisterwerk der Überwindung, juble ich am Ziel.



Denn nicht nur komme ist seit Urzeiten zum ersten Mal aus Italien heim, ohne ein Rad gekauft zu haben (Sizilien zählt nicht, da habe ich aber anderes geplündert) - nein, tatsächlich habe ich nach diesem Urlaub zwar wieder etwas mehr Kilo auf den Rippen, und gleichzeitig weniger Räder im Keller. Eines in Kawasakigrün wird nun Berliner Strassen unsicher machen. Darauf erst einmal die Reste, die bei Prenn noch verfügbar waren. Denn es wird Winter, und wer zu dünn ist, dem nagt der Hornung an den Zehen.



Bergsport gibt es natürlich auch. Nicht hochalpin, sondern niederflüssig, aber doch mit einer senkrechten Hauswand, die nur mit Leitern bezwingbar ist - und ohne Sicherung über dem Abgrund. Ich trage dabei Schuhe aus Verona, eine Wolljacke aus Meran und mein südtiroler Rebmesser, kurz, ich bin fast schon einitalienischer Gruss. Labil stehe ich oben, aber selten ruhe ich mehr in mir als beim Ernten meiner Trauben.



Drei Wochen zu spät, übrigens, aber das Jahr war kalt und selbst jetzt könnten sie noch zwei Wochen Sonne und Wärme gebrauchen. Wir sind leider am allerletzten Zipfel der Grenzregion zu Italien, hinter dem Haus fängt fast schon Preussen an, auch wenn ich weiss, dass die Weinbauregjon Franken auch noch kommt. Meine Fenster weisen nach Süden, dorthin wird es wieder gehen, aber erst einmal die Früchte, die ich nicht gesäht, aber sehr wohl angepflanzt habe, mit ihrer perfekten Biedermeiererscheinung.



Im Keller ist jetzt wieder etwas Platz, und weil ich da keinen Wein ansetze, wie man das früher machte, könnte ich vielleicht ja doch wieder ein Rad... man wird sehen. Irgendwas muss der Mensch in Matsch und Regen ja machen, und sei es nur, das Metall zu bereiten, auf dem es bald wieder über die Berge geht.

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