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Montag, 18. November 2013
Real Life 17.11.13 - Paris ist es nicht
Es ist mehr die Aussichtslosigkeit dieser Tage und der Umstand, dass eine Reise nach Innsbruck zwingend sein muss, und dann diese Überlegungen aufkommen: Man bräuchte eh bald einen warmen Wintermantel.... Ausland wäre auch mal wieder nett... Iris kennt ein Hotel und du kennst dieses Restaurant... Montag sind eh keine Verpflichtungen... und vielleicht ist es im Süden doch sonnig. Und dann geht alles ganz schnell und die Strassen in den Süden sind zwar grau, aber sehr frei und menschenleer.
Bei Garmisch beginnt der Schnee und bei Mittenwald wird es langsam, aber stetig heler, auch wenn die Sonna bald hinter den Bergen verschwinden müsste. Davor wurde di Einkaufsliste immer jänger; die Aussicht auf schlechtes Wetter hilft bekanntlich beim Überlegen, was noch im begehbaren Kleiderschrank fehlt: Ein rotes Kutschermäntelchen mit schwarzen Rändern befand sich vor 30 Jahren im Repertiore und soll dort jetzt wieder Eingang finden, denn Iris durfte reiten lernen, bekam das aber mit der Koordination nicht hin und beschhloss nach ein paar Stürzen, dass dies kein Sport für sie sei - aber so ein Mantel, das wäre schön. Die Wolken werden zu Nebel, zerfransen zu einem wabernden Dunst und kurz vor dem Seefelder Sattel ist die ganze Welt nur noch blau.
Anhalten. Atmen. Es ist blau und anders, trocken aber auch sehr schön kalt. Fa drüben, du weist auf die markant geschwungene Schneise im Bergwald, am Fuss der Piste, ist die Ellbögenstrecke, jene Traumroute nach Italien, darunter dann der Wilde Mann, knapp über der Wolkendecke, und einen Moment würgt die Sehnsucht im Hals; viel früher und gleich viel öfters hätte man das machen sollen, nicht monatelang trainieren für etwas, das man auch einfach machen kan. Aber das versteht sie nicht, das kann man nicht erklären, warum man es will, auch wenn man sich dazwischen 1000 mal verflucht. Ab 1000 Höhenmetern wird die Welt eine bessere, und es ist etwas schade, wieder hinabzusteigen in das feuchte, sternenlose Grau des Inntals.
In Innsbruck dann grossartige Neuigkeiten, die Reservierung von zwei Einzelzimmern hat nicht funktioniert, statt dessen gibt es zum gleichen Preis eine üppige Behausung und ein Bad, in dem sich Iris selbst dann verlaufen könnte, wenn sie ein Orientierungsgefühl hätte. Die Suite könnte andernorts vielleicht auch als Hochzeitszimmer herhalten. Draussen schieben sich die Italiener durch die Gassen und bestaunen kitschigen Weihnachtsplunder, aber immerhin, es ist nach all dem Grau der letzten Tage mal ein anderes Grau, und ein echt österreichisches Cafe findet sich an jeder Ecke. Ein erster Spaziergang verspricht reichhaltige Beute, und über die Schlutzkrapfen hinweg lässt du nebenbei fallen, dass dieses Jahr klar erkennbar war: Auch Frauen könnten es nach Italien mit dem Rad schaffen.
Das geht ihr dann doch zu weit und vielleicht probiert sie zuerst mal, ob sie in Winter überhaupt mit ihrem roten Mäntelchen auf den Berg kommt, jetzt, da sie gesehen hat, wie Blau es über dem Grau ist. Alles andere dann im Sommer, eventuell.
Bei Garmisch beginnt der Schnee und bei Mittenwald wird es langsam, aber stetig heler, auch wenn die Sonna bald hinter den Bergen verschwinden müsste. Davor wurde di Einkaufsliste immer jänger; die Aussicht auf schlechtes Wetter hilft bekanntlich beim Überlegen, was noch im begehbaren Kleiderschrank fehlt: Ein rotes Kutschermäntelchen mit schwarzen Rändern befand sich vor 30 Jahren im Repertiore und soll dort jetzt wieder Eingang finden, denn Iris durfte reiten lernen, bekam das aber mit der Koordination nicht hin und beschhloss nach ein paar Stürzen, dass dies kein Sport für sie sei - aber so ein Mantel, das wäre schön. Die Wolken werden zu Nebel, zerfransen zu einem wabernden Dunst und kurz vor dem Seefelder Sattel ist die ganze Welt nur noch blau.
Anhalten. Atmen. Es ist blau und anders, trocken aber auch sehr schön kalt. Fa drüben, du weist auf die markant geschwungene Schneise im Bergwald, am Fuss der Piste, ist die Ellbögenstrecke, jene Traumroute nach Italien, darunter dann der Wilde Mann, knapp über der Wolkendecke, und einen Moment würgt die Sehnsucht im Hals; viel früher und gleich viel öfters hätte man das machen sollen, nicht monatelang trainieren für etwas, das man auch einfach machen kan. Aber das versteht sie nicht, das kann man nicht erklären, warum man es will, auch wenn man sich dazwischen 1000 mal verflucht. Ab 1000 Höhenmetern wird die Welt eine bessere, und es ist etwas schade, wieder hinabzusteigen in das feuchte, sternenlose Grau des Inntals.
In Innsbruck dann grossartige Neuigkeiten, die Reservierung von zwei Einzelzimmern hat nicht funktioniert, statt dessen gibt es zum gleichen Preis eine üppige Behausung und ein Bad, in dem sich Iris selbst dann verlaufen könnte, wenn sie ein Orientierungsgefühl hätte. Die Suite könnte andernorts vielleicht auch als Hochzeitszimmer herhalten. Draussen schieben sich die Italiener durch die Gassen und bestaunen kitschigen Weihnachtsplunder, aber immerhin, es ist nach all dem Grau der letzten Tage mal ein anderes Grau, und ein echt österreichisches Cafe findet sich an jeder Ecke. Ein erster Spaziergang verspricht reichhaltige Beute, und über die Schlutzkrapfen hinweg lässt du nebenbei fallen, dass dieses Jahr klar erkennbar war: Auch Frauen könnten es nach Italien mit dem Rad schaffen.
Das geht ihr dann doch zu weit und vielleicht probiert sie zuerst mal, ob sie in Winter überhaupt mit ihrem roten Mäntelchen auf den Berg kommt, jetzt, da sie gesehen hat, wie Blau es über dem Grau ist. Alles andere dann im Sommer, eventuell.
donalphons, 00:36h
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