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Montag, 17. Dezember 2007
Empfehlung heute - Odi & Amo
donalphons, 17:05h
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Real Life 16.12.2007 - In R***dorf kann man gut essen
Eana Frau is owa - setzt der Mann hinter dem Steuer an, den du um seinen verdienten Sonntag Mittag gebracht hast, und, wie sich herausstellen sollte, auch noch um das Festessen, das hier in der prosperierenden Holledau unvermeidlich ist, wenn der Pfarrer die neue Filiale des Autohauses einweiht.
Oh, unterbrichst du ihn, es ist nicht meine Frau. Eine gute Freundin.
Ah so, sagt er und schaut listig über seine rechte Schulter, wo das blutrote Haifischmaul eines Hochzeitsgeschenks für Iris durch die Rückscheibe geifert. Von schräg unten sieht der Wagen noch böser aus, als sonst, und es ist gut, dass er angekettet verharrt, während draussen die Hügel der Hopfenlandschaft ungewohnt langsam vorbei ziehen. Und es ist auch gut, dass Iris weiterhin drinnen sitzt. Wenn etwas schief geht, und niemand da ist, dem man die Schuld geben kann, weil man alle guten Ratschläge abgelehnt hat, führt das weniger zur Einsicht, als vielmehr zur fieberhaften Suche nach jemanden, der doch irgendwie schuld sein könnte. Es ist ja nicht so, dass du nicht alles versucht hättest. Da war zuerst der Gedanke, daheim zu bleiben und zu frühstücken. Ist ja nicht schlecht, hier.

Aber ausgerechnet diesmal, unter bleigrauem Himmel, wollte sie unbedingt den Antikmarkt beehren. Was selten genug vorkommt. Wegen so einer Schale. Deine Bemühungen waren grenzenlos, das zu verhindern, denn eigentlich hast du die Schale genu so platziert, dass Iris sie sehen musste, um dann Oh und Ah zu sagen, was es dir erlaubt hätte, generös auf kommende Geschenke zu verweisen. Es begann hoffnungsvoll mit einem "Ui, sowas will ich", um dann gleich von der Idee verfolgt zu werden, dass sie ja mit dir schnell zum Markt fahren könnte, vielleicht fände sich da dergleichen, und danach für ein paar Zweige in den Wald, spazierengehen, und so, also los, huschhusch, und nein, dein Auto wollte sich auch nicht nehmen. Schliesslich stand ihr Luxusgeschoss draussen vor der Tür, und Madame wollte nicht unterklassig auf dem Markt erscheinen. Da half auch kein Hinweis auf den Gepäckträger an deinem Wagen, es musste so sein.
Sieben Kilometer vor dem Ziel mischte sich dann ein rythmisches Geräusch unter C.P.E. Bachs Konzert. Das gehöre so, meinte Iris beharrlich, bis sie erkennbare Probleme hatte, den Wagen zu steuern. Wie sich dann schnell zeigte, hatte sich der Hinterreifen von der Felge gewurstelt und in den Kotflügel gefressen, während sich die Alufelge auf dem Asphalt so standhaft wie Parmesan in meiner Mouligratin präsentierte. Da standet ihr dann, mitten in der Wildnis, ohne Papiere, die sie irgendwo, aber nicht im Auto hatte, ohne Telefonnummer und ohne Hoffnung, den Markt noch zu erreichen. Denn es war Sonntag, und da findet sich keiner, der mal eben einen neuen Reifen auf eine neue Felge zieht. Normalerweise wäre in solchen Fällen ein Ersatzreifen nützlich, aber der war wohl im Widerspruch zu den Superleggera-Supersportiva-Wünschen des italienischen Karosserievirtuosen, und war deshalb einem sinnlosen Elektrokompressor und einem Flickset, das aber in einer wirklich eleganten Vertiefung unter dem kleinen Kofferraum, gewichen. Irgendwann hattest du eine sächsische Dame des ADAC am Handy, und nochmal später kam dann das grosse, gelbe Auto, um die Fuhre und den in Iris tobenden Hass zurück zu bringen. Iris überliess dir das Vergnügen, die Flunder auf die Ladefläche zu fahren, setzte sich dann hinter das Steuer und sagte nichts mehr. Den Rest ohne Papiere auszuverhandeln, blieb dir überlassen.
Der Mann war sehr nett, sehr freundlich, redseelig, und erklärte schnell, warum er unter der gelben Weste ein blaues Hemd und eine Krawatte trug. Jo mei, so geht´s zu, man macht eine Werkstatt auf, und hat noch nicht mal gegessen, schon ist die Arbeit da. Und so unterhaltet ihr euch über das Dorf, dessen Schlossherrn du kanntestund bei dessen Verwandte du in jungen Jahren, und über das Elend hinten drauf, zu dessem Namen dem Fahrer einiges einfällt. Und du bist sehr froh, dass Iris hinten ist und keine Gelegenheit hat, sich in dieser Situation noch über ihren Ex-Mann zu äussern. Nebenbei gibt er noch Ratschläge, wo man in Rohrdorf heute das beste Essen bekommt. Im Radio laufen Schlager, und nichts in diesem Frieden verrät, dass Iris hinten im Wagen im dunklen Grübeln doch noch einen Schuldigen gefunden hat, einen, der sie dazu gebracht hat, dorthin zu fahren, obwohl sie eigentlich gar nicht wollte, nur weil sie so nett war, hat sie sich breitschlagen lassen, und der Schuldige wird jetzt eine Weile leiden müssen.
Du solltest zum Fest besser noch eine Teekanne dazu packen. Mindestens.
Oh, unterbrichst du ihn, es ist nicht meine Frau. Eine gute Freundin.
Ah so, sagt er und schaut listig über seine rechte Schulter, wo das blutrote Haifischmaul eines Hochzeitsgeschenks für Iris durch die Rückscheibe geifert. Von schräg unten sieht der Wagen noch böser aus, als sonst, und es ist gut, dass er angekettet verharrt, während draussen die Hügel der Hopfenlandschaft ungewohnt langsam vorbei ziehen. Und es ist auch gut, dass Iris weiterhin drinnen sitzt. Wenn etwas schief geht, und niemand da ist, dem man die Schuld geben kann, weil man alle guten Ratschläge abgelehnt hat, führt das weniger zur Einsicht, als vielmehr zur fieberhaften Suche nach jemanden, der doch irgendwie schuld sein könnte. Es ist ja nicht so, dass du nicht alles versucht hättest. Da war zuerst der Gedanke, daheim zu bleiben und zu frühstücken. Ist ja nicht schlecht, hier.

Aber ausgerechnet diesmal, unter bleigrauem Himmel, wollte sie unbedingt den Antikmarkt beehren. Was selten genug vorkommt. Wegen so einer Schale. Deine Bemühungen waren grenzenlos, das zu verhindern, denn eigentlich hast du die Schale genu so platziert, dass Iris sie sehen musste, um dann Oh und Ah zu sagen, was es dir erlaubt hätte, generös auf kommende Geschenke zu verweisen. Es begann hoffnungsvoll mit einem "Ui, sowas will ich", um dann gleich von der Idee verfolgt zu werden, dass sie ja mit dir schnell zum Markt fahren könnte, vielleicht fände sich da dergleichen, und danach für ein paar Zweige in den Wald, spazierengehen, und so, also los, huschhusch, und nein, dein Auto wollte sich auch nicht nehmen. Schliesslich stand ihr Luxusgeschoss draussen vor der Tür, und Madame wollte nicht unterklassig auf dem Markt erscheinen. Da half auch kein Hinweis auf den Gepäckträger an deinem Wagen, es musste so sein.
Sieben Kilometer vor dem Ziel mischte sich dann ein rythmisches Geräusch unter C.P.E. Bachs Konzert. Das gehöre so, meinte Iris beharrlich, bis sie erkennbare Probleme hatte, den Wagen zu steuern. Wie sich dann schnell zeigte, hatte sich der Hinterreifen von der Felge gewurstelt und in den Kotflügel gefressen, während sich die Alufelge auf dem Asphalt so standhaft wie Parmesan in meiner Mouligratin präsentierte. Da standet ihr dann, mitten in der Wildnis, ohne Papiere, die sie irgendwo, aber nicht im Auto hatte, ohne Telefonnummer und ohne Hoffnung, den Markt noch zu erreichen. Denn es war Sonntag, und da findet sich keiner, der mal eben einen neuen Reifen auf eine neue Felge zieht. Normalerweise wäre in solchen Fällen ein Ersatzreifen nützlich, aber der war wohl im Widerspruch zu den Superleggera-Supersportiva-Wünschen des italienischen Karosserievirtuosen, und war deshalb einem sinnlosen Elektrokompressor und einem Flickset, das aber in einer wirklich eleganten Vertiefung unter dem kleinen Kofferraum, gewichen. Irgendwann hattest du eine sächsische Dame des ADAC am Handy, und nochmal später kam dann das grosse, gelbe Auto, um die Fuhre und den in Iris tobenden Hass zurück zu bringen. Iris überliess dir das Vergnügen, die Flunder auf die Ladefläche zu fahren, setzte sich dann hinter das Steuer und sagte nichts mehr. Den Rest ohne Papiere auszuverhandeln, blieb dir überlassen.
Der Mann war sehr nett, sehr freundlich, redseelig, und erklärte schnell, warum er unter der gelben Weste ein blaues Hemd und eine Krawatte trug. Jo mei, so geht´s zu, man macht eine Werkstatt auf, und hat noch nicht mal gegessen, schon ist die Arbeit da. Und so unterhaltet ihr euch über das Dorf, dessen Schlossherrn du kanntest
Du solltest zum Fest besser noch eine Teekanne dazu packen. Mindestens.
donalphons, 16:02h
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: : : denn sie wissen nicht was sie tun sollen : : :
Sonntag, 16. Dezember 2007
Missgeschicke bei der Suche nach neuen Genüssen
Heute: Die Drachenfrucht, gekauft, weil ich dachte, damit könnte man zusammen mit einer Artischocke gut foodpornen. Die Drachenfrucht riecht, mit Verlaub, wie ein ungewaschener Felldrache nach dem Bad in Elefantenkot. Man kommt in einen Raum und denkt sich - irgendwas Lebendes war hier seit Jahren nicht mehr in der Dusche - und endet dann bei diesem skurrilen Früchtchen und seinen absonderlichen Ausdünstungen. Man kann es noch nicht mal den Mietern zumuten.
donalphons, 21:00h
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Empfehlung heute - Rund vier Euro
kosten auch die Zutaten für das heutige Gratin - das heisst, eigentlich acht Euro, aber ich habe für zwei gekocht, nach einem ganz besonderen Erlebnis in einem sehr besonderen Wagen auf einem anderen besonderen Wagen. Vier Euro jedoch kostet auch das Essen, dem mansich bei Schreiberswein - ich möchte sagen - unterworfen hat. (via loreley)
donalphons, 19:19h
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: : : denn sie wissen nicht was sie tun sollen : : :
Samstag, 15. Dezember 2007
Sehr zu empfehlen - Vintage High End Test
Bitte mal alle, die glauben, dass jede Anlage irgendwie gleich klingt und auch ein CD-Radio von der Sonderaktion bei Tchibo reicht, woanders lesen. Auf den Webseiten chinesischer Ausbeuter etwa, oder den Blogs bekannter Koksagenturen, gern auch Hamburger Provenienz.
Das also sind sie, oder besser, ein Teil des zu erwerbenden Ensembles: Nur mal die Lautsprecher Mignon des feinen Konzertmöbelbauers Audiodata aus Aachen. Mit allem Schnickschnack, aber noch ohne Kabel und den Basslautsprecher Soutien, der ebenfalls dazu gehört. In den 90er Jahren galten die Mignon manchen als die besten Kompaktboxen auf dem Markt. Weltweit.

Sie haben ein paar technische Besonderheiten. Die mit Sand gegossene, gebogene Schallwand etwa, die sie sehr schwer und resonanzarm macht. Ein massives, geschlossenes Gehäuse. Eine damals revolutionäre Frequenzweiche, einen Tieftöner mit 75 mm Schwingspule, und Fans, die sich eher von Haus, Katze, Frau, Auto und Kindern trennen würden, als von diesen Lautsprechern. Typisch High End und so wie sie dastehen, in der massgefertigten Oberfläche, damals über 8000 Mark teuer. Obendrein von einer kleinen Macke abgesehen wie neu und kaum benutzt. Ausser für das Heimkino. Aber gut.
Bei mir treffen die Mignon nicht auf eine Glotze, sondern auf meine guten, alten Duevel Planets für rund 500 Euro, und ALR Jordan Entry Lautsprecher für 350 Euro. Und noch zwei Alternativen, die ich weglasse, weil extrem teuer und klanglich nicht im Mindesten ein Vergleich.
Als Musik: Les Grandes Eaux Musicales de Versailles von Jordi Savall mit Musik des Barock, erschienen bei Alia Vox, die brandneue Le Tournoi de Chauvency, weltliche Gesänge des 13. Jahrhunderts von Anne Azema und K617, und aus dem Hause Alpha die CDs Alla Neapolitana von Sounare e Cantare mit Volksmusik der Renaissance, sowie Avinsons Konzerte über die Weisen von Domenico Scarlatti aus der Mitte des 18. Jahrhunderts, eingespielt von Cafe Zimmermann.

In dieser Reihenfolge sind die Mignons im Vergleich zu den Duevels ein Wechselbad der Gefühle. Es beginnt mit einem Totalausfall. Während bei Lullys rythmischen Divertissement Royal mit den Duevels die Erde bebt und bei den ALRs noch die Wände vibrieren, hört man auf der Mignon jedes feine Detail. Ausser dem darunter grummelnden Bässen. Lully, mit Verlaub, muss knallen, bei Lully muss die Milch im Euter kochen, Lully war ein widerliches Stück Scheisse und muss auch so klingen, dunkel, diablolisch, fies, bei Lully ist es mir egal, ob ich höre, in welchem Monat das Ross welches Gras gefressen hat, bevor sein Haar zum Bogen umgearbeitet wurde. Das kann man bei den Audiodata fast raushören. Aber Lully wirkt ansonsten wie ein netter Onkel.
Beim Tournoi ist das sofort ganz anders. Stimmen, Frauenstimmen zumal, sind das ganz grosse Plus dieser Boxen. Crisp, zart, wunderbar in der Darstellung, brilliant, klar, dagegen fallen die Duevel und die ALR schwer ab. Wenn man nur Musik hört - und dafür sind sie gemacht - sind die Mignon traumhaft. Für das Nebenbei hören sind sie dagegen ungeeignet; es reicht ein Sprung, eine Dissonanz, eine Crescendo, und die Boxen zwingen sich damit in den Gehörgang. Das kann penetrant wirken, aber wir reden hier nicht über Küchenradios, sondern über Kunst für Kenner. Obwohl - eigentlich doch, denn die werden de facto meine Musikquelle für das Kochen.
Track 7 der neapolitanischen Weisen, eine Schiarazula von Mainero, beginnt leise, hat nur eine kleine, unschuldige Melodie, und bei jeder Wiederholung kommt ein neues Intrument dazu, bis es am Ende ein Höllentanz mit Dudelsack ist. So banal es gemacht ist, es treibt jede Box an ihre Grenzen, denn sie muss alles können: Fein wiedergben und trotzdem massiv klingen, den Raum durchknallen und dennoch dem Ohr schmeicheln, wie ein Engel singen und das Feuer der Hölle anzünden. Die ALR geht ihren Weg, lockt erst leise und reisst einen dann mit. Denkt man, bis man die Duevel hört. Die Duevels lallen zu Beginn ein wenig rum, tun sehr unengagiert, um dann einmal Luft zu holen, und der Rest ist Napalm und Brandbomben. Aber hallo. Man glaubt es schon nicht mehr ertragen zu können - und dann knallt noch der Dudelsack rein. Die Mignon dagegen erzählt aufgrund der famos wiedergegebenen Aufnahme schon zu Beginn alles, man ahnt an der Aufregung, was da kommen wird, es sirrt, flirrt und glitzert unter der Oberfläche, man sagt sich bei jeder Steigerung: ja. JA! JAAAAA! Komm, gib´s mir, Baby. Um sich dann beim entscheidenden Moment höflich zu verabschieden. Da kommt schon was, aber es ist zu wenig. Zu fein, zu gebildet, der Fluch der geschlossenen Box ohne Bassfundament.
Beim streicherlastigen Avison dagegen spielen alle drei ihre Vorteile aus. Die Duevels machen als Raumstrahler den Konzertsaal auf und erzeugen jede Menge Raum, die ALR sind präzise und dennoch mit solidem Fundament, und die Mignon zeigt, warum sie zurecht um den Faktor 8 bis 10 teurer war als die anderen. Da ist sehr viel mehr in der Musik, es klingt zwar etwas trocken, aber so, als würde man neben den Geigern stehen - und zwar bei allen gleichzeitig, so fein differenzieren die Membranen die Instrumente aus. Irre.
Was soll ich sagen? Für die Musik, die ich mag, für den Raumeindruck, den ich möchte, sind die Duevels immer noch die idealen Lautsprecher. Ich halte das Grundprinzip der Raumstrahler in jeder Hinsicht allen anderen Boxen für überlegen, es bringt die Seele und die Kraft der Musik an jeden Punkt des Raumes, während die anderen zu einer bestimmten Sitzposition zwischen den Tonquellen zwingen. Und ich kenne die grossen Geschwister der Planets - wenn ich 8000 Euro ausgeben würde, griffe ich zu den Bella Luna Diamante. Die gefallen mir besser - auch besser als die neueren, wirklich guten Audiodata mit Coaxiallautsprechern, oder die ähnlich aufgebauten Cabasse. Vielleicht auch, weil Duevel den radikalsten Ansatz verfolgt. Wenn ich auf den Bella Luna (und Röhrenanlage dahinter) Musik gehört habe, brauche ich erst mal 30 Minuten Stille, damit ich von meinen Boxen nicht enttäuscht bin. Alle Duevels haben nur den bauartbedingten Nachteil, dass sie Raum für die Aufstellung brauchen - und dort, wo ich noch Lautsprecher brauche, ist kaum Platz.
Und deshalb kaufe ich die ALR. Die sind mit 350 Euro pro Paar angesichts der Leistung und der schönen, runden Bässe wirklich günstig, sauber verarbeitet und besser als die anderen kleinen Lautsprecher, die ich daneben hatte - die aber über 1000 Euro kosten - pro Stück. Dachte ich, bis ich die Mignon sah. Die Mignon ist im gebrauchten Zustand teurer als die ALR und die Duevel, aber: Das war erst der Anfang. Montag hole ich mir noch den passenden Basslautsprecher dazu, und einen passenden Verstärker. Und dann legen wir das Programm nochmal auf.
Ich bin mir sicher, dass sie dann prima sind. Denn obenrum haben sie alles, Verstand, Intelligenz, Charisma, Seele, Witz und Charme, sie sind eine wunderbare , kunstsinnige Dame - ohne Unterleib. Der Bass fehlt einfach, und wenn der noch dabei ist, stimmt alles, wenn man an der richtigen Stelle sitzt. Denn diese Dame ist eine Zicke, sie verlangt ungeteilte Aufmerksamkeit, und dann ist sie richtig gut. Es mag eine Verschwendung sein, sie in die Bibliothek zu stellen, und nein, die überragende Qualität brauche ich in den seltensten Fällen. Aber wenn ich sie mal brauche - dann will ich sie auch haben. Will sagen; Der, der sie verkauft, war weise, als er sie eworben hat, aber die Trennung war idiotisch.
Aber jeder andere, dem man dergleichen nicht aus Lebensüberdruss und Dummheit nachschmeisst und nicht ein paar tausend Euro ausgeben will oder kann, höre beim Fachhändler mal bei Duevel und ALR Jordan rein. Wunderbare deutsche Boxen. Garantiert nicht bei Idiotenmärkten zu beziehen.
Das also sind sie, oder besser, ein Teil des zu erwerbenden Ensembles: Nur mal die Lautsprecher Mignon des feinen Konzertmöbelbauers Audiodata aus Aachen. Mit allem Schnickschnack, aber noch ohne Kabel und den Basslautsprecher Soutien, der ebenfalls dazu gehört. In den 90er Jahren galten die Mignon manchen als die besten Kompaktboxen auf dem Markt. Weltweit.

Sie haben ein paar technische Besonderheiten. Die mit Sand gegossene, gebogene Schallwand etwa, die sie sehr schwer und resonanzarm macht. Ein massives, geschlossenes Gehäuse. Eine damals revolutionäre Frequenzweiche, einen Tieftöner mit 75 mm Schwingspule, und Fans, die sich eher von Haus, Katze, Frau, Auto und Kindern trennen würden, als von diesen Lautsprechern. Typisch High End und so wie sie dastehen, in der massgefertigten Oberfläche, damals über 8000 Mark teuer. Obendrein von einer kleinen Macke abgesehen wie neu und kaum benutzt. Ausser für das Heimkino. Aber gut.
Bei mir treffen die Mignon nicht auf eine Glotze, sondern auf meine guten, alten Duevel Planets für rund 500 Euro, und ALR Jordan Entry Lautsprecher für 350 Euro. Und noch zwei Alternativen, die ich weglasse, weil extrem teuer und klanglich nicht im Mindesten ein Vergleich.
Als Musik: Les Grandes Eaux Musicales de Versailles von Jordi Savall mit Musik des Barock, erschienen bei Alia Vox, die brandneue Le Tournoi de Chauvency, weltliche Gesänge des 13. Jahrhunderts von Anne Azema und K617, und aus dem Hause Alpha die CDs Alla Neapolitana von Sounare e Cantare mit Volksmusik der Renaissance, sowie Avinsons Konzerte über die Weisen von Domenico Scarlatti aus der Mitte des 18. Jahrhunderts, eingespielt von Cafe Zimmermann.

In dieser Reihenfolge sind die Mignons im Vergleich zu den Duevels ein Wechselbad der Gefühle. Es beginnt mit einem Totalausfall. Während bei Lullys rythmischen Divertissement Royal mit den Duevels die Erde bebt und bei den ALRs noch die Wände vibrieren, hört man auf der Mignon jedes feine Detail. Ausser dem darunter grummelnden Bässen. Lully, mit Verlaub, muss knallen, bei Lully muss die Milch im Euter kochen, Lully war ein widerliches Stück Scheisse und muss auch so klingen, dunkel, diablolisch, fies, bei Lully ist es mir egal, ob ich höre, in welchem Monat das Ross welches Gras gefressen hat, bevor sein Haar zum Bogen umgearbeitet wurde. Das kann man bei den Audiodata fast raushören. Aber Lully wirkt ansonsten wie ein netter Onkel.
Beim Tournoi ist das sofort ganz anders. Stimmen, Frauenstimmen zumal, sind das ganz grosse Plus dieser Boxen. Crisp, zart, wunderbar in der Darstellung, brilliant, klar, dagegen fallen die Duevel und die ALR schwer ab. Wenn man nur Musik hört - und dafür sind sie gemacht - sind die Mignon traumhaft. Für das Nebenbei hören sind sie dagegen ungeeignet; es reicht ein Sprung, eine Dissonanz, eine Crescendo, und die Boxen zwingen sich damit in den Gehörgang. Das kann penetrant wirken, aber wir reden hier nicht über Küchenradios, sondern über Kunst für Kenner. Obwohl - eigentlich doch, denn die werden de facto meine Musikquelle für das Kochen.
Track 7 der neapolitanischen Weisen, eine Schiarazula von Mainero, beginnt leise, hat nur eine kleine, unschuldige Melodie, und bei jeder Wiederholung kommt ein neues Intrument dazu, bis es am Ende ein Höllentanz mit Dudelsack ist. So banal es gemacht ist, es treibt jede Box an ihre Grenzen, denn sie muss alles können: Fein wiedergben und trotzdem massiv klingen, den Raum durchknallen und dennoch dem Ohr schmeicheln, wie ein Engel singen und das Feuer der Hölle anzünden. Die ALR geht ihren Weg, lockt erst leise und reisst einen dann mit. Denkt man, bis man die Duevel hört. Die Duevels lallen zu Beginn ein wenig rum, tun sehr unengagiert, um dann einmal Luft zu holen, und der Rest ist Napalm und Brandbomben. Aber hallo. Man glaubt es schon nicht mehr ertragen zu können - und dann knallt noch der Dudelsack rein. Die Mignon dagegen erzählt aufgrund der famos wiedergegebenen Aufnahme schon zu Beginn alles, man ahnt an der Aufregung, was da kommen wird, es sirrt, flirrt und glitzert unter der Oberfläche, man sagt sich bei jeder Steigerung: ja. JA! JAAAAA! Komm, gib´s mir, Baby. Um sich dann beim entscheidenden Moment höflich zu verabschieden. Da kommt schon was, aber es ist zu wenig. Zu fein, zu gebildet, der Fluch der geschlossenen Box ohne Bassfundament.
Beim streicherlastigen Avison dagegen spielen alle drei ihre Vorteile aus. Die Duevels machen als Raumstrahler den Konzertsaal auf und erzeugen jede Menge Raum, die ALR sind präzise und dennoch mit solidem Fundament, und die Mignon zeigt, warum sie zurecht um den Faktor 8 bis 10 teurer war als die anderen. Da ist sehr viel mehr in der Musik, es klingt zwar etwas trocken, aber so, als würde man neben den Geigern stehen - und zwar bei allen gleichzeitig, so fein differenzieren die Membranen die Instrumente aus. Irre.
Was soll ich sagen? Für die Musik, die ich mag, für den Raumeindruck, den ich möchte, sind die Duevels immer noch die idealen Lautsprecher. Ich halte das Grundprinzip der Raumstrahler in jeder Hinsicht allen anderen Boxen für überlegen, es bringt die Seele und die Kraft der Musik an jeden Punkt des Raumes, während die anderen zu einer bestimmten Sitzposition zwischen den Tonquellen zwingen. Und ich kenne die grossen Geschwister der Planets - wenn ich 8000 Euro ausgeben würde, griffe ich zu den Bella Luna Diamante. Die gefallen mir besser - auch besser als die neueren, wirklich guten Audiodata mit Coaxiallautsprechern, oder die ähnlich aufgebauten Cabasse. Vielleicht auch, weil Duevel den radikalsten Ansatz verfolgt. Wenn ich auf den Bella Luna (und Röhrenanlage dahinter) Musik gehört habe, brauche ich erst mal 30 Minuten Stille, damit ich von meinen Boxen nicht enttäuscht bin. Alle Duevels haben nur den bauartbedingten Nachteil, dass sie Raum für die Aufstellung brauchen - und dort, wo ich noch Lautsprecher brauche, ist kaum Platz.
Und deshalb kaufe ich die ALR. Die sind mit 350 Euro pro Paar angesichts der Leistung und der schönen, runden Bässe wirklich günstig, sauber verarbeitet und besser als die anderen kleinen Lautsprecher, die ich daneben hatte - die aber über 1000 Euro kosten - pro Stück. Dachte ich, bis ich die Mignon sah. Die Mignon ist im gebrauchten Zustand teurer als die ALR und die Duevel, aber: Das war erst der Anfang. Montag hole ich mir noch den passenden Basslautsprecher dazu, und einen passenden Verstärker. Und dann legen wir das Programm nochmal auf.
Ich bin mir sicher, dass sie dann prima sind. Denn obenrum haben sie alles, Verstand, Intelligenz, Charisma, Seele, Witz und Charme, sie sind eine wunderbare , kunstsinnige Dame - ohne Unterleib. Der Bass fehlt einfach, und wenn der noch dabei ist, stimmt alles, wenn man an der richtigen Stelle sitzt. Denn diese Dame ist eine Zicke, sie verlangt ungeteilte Aufmerksamkeit, und dann ist sie richtig gut. Es mag eine Verschwendung sein, sie in die Bibliothek zu stellen, und nein, die überragende Qualität brauche ich in den seltensten Fällen. Aber wenn ich sie mal brauche - dann will ich sie auch haben. Will sagen; Der, der sie verkauft, war weise, als er sie eworben hat, aber die Trennung war idiotisch.
Aber jeder andere, dem man dergleichen nicht aus Lebensüberdruss und Dummheit nachschmeisst und nicht ein paar tausend Euro ausgeben will oder kann, höre beim Fachhändler mal bei Duevel und ALR Jordan rein. Wunderbare deutsche Boxen. Garantiert nicht bei Idiotenmärkten zu beziehen.
donalphons, 21:52h
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Erben der Provinz
Man nennt es in diesen Kreisen Einsteigerklasse. Boxen für 3500 Euro plus Ständer für 400 Euro plus Bi-Wiring für 200 Euro plus Subwoofer für 3500 Euro plus Kabel für 700 Euro plus Abdeckungen für 200 Euro plus Hochpassmodul für 300 Euro macht 8800 Euro. Der eigens dafür angefertigte Marmorlack war dann auch etwas teurer. Über 1800 Euro. Nur für den Lack.
Ich weiss das, weil ich die beiden grossen Rechnungen - damals, zu Beginn der Dekade noch in Mark - gesehen habe. Gesehen habe ich sie, weil die Lautsprecher demnächst wohl mir gehören werden. Und mir gehören werden sie, weil der damalige Käufer zum Entschluss gelangt ist, etwas Besseres zu benötigen. 25.000, in etwa. Je nach Holz. Weil ihm Lack nicht mehr gefällt. Und wie es so ist, wenn man etwas nicht mehr will, man gibt es in Zahlung, räumt es schnell ins Auto, es kippt um, hat eine Schramme, na egal, weg damit, und so kostet es - wenig. Extrem wenig. So wenig, dass ich es gleich wieder bei Ebay einstellen und ein mehrfaches erlösen könnte. So sind die hier. Ich aber nicht.

Ich will mich nicht beklagen. Einerseits, weil ich dank solcher Leute und der Kontakte begünstigt bin. Andererseits, wenn ich so drauf wäre, könnte ich ähnlich holzen. Ich könnte theoretisch auch reingehen und sagen: das da, dieses, jenes, Geld spielt keine grosse Rolle. Ich könnte auch raus zum Autohändler und die Barchetta gegen etwas "Standesgemässes" eintauschen, wie ein Teil der Familie schon länger predigt. Es gibt keinen zwingenden Grund für Knausereien, ausser dem unüberwindlichen Gefühl, dass ich es einfach nicht brauche. Und die Angst, so wie die zu werden.
Schon verrückt. Diese Leute sind sorglos, es ist ihnen egal, sie haben die Sicherheit, dass es geht und immer gehen wird, ich könnte mich einfach auf diese Denke einlassen - und habe Angst. Ich kann nichts Böses und nichts Falsches daran finden, es ist aus ihrer Lebenssituation richtig, wie sie sind, es gibt keinen Grund, nicht so zu sein, und trotzdem. Sie klingen sehr fein, diese Boxen, feiner als für mich nötig wäre, aber ich fürchte, ich kaufe mit ihnen auch noch eine Menge selbstzweiflerische Obertöne, die darüber aufbauen. Aber das ist hier ja nichts neues, in dieser übersättigten Provinz.
Ich weiss das, weil ich die beiden grossen Rechnungen - damals, zu Beginn der Dekade noch in Mark - gesehen habe. Gesehen habe ich sie, weil die Lautsprecher demnächst wohl mir gehören werden. Und mir gehören werden sie, weil der damalige Käufer zum Entschluss gelangt ist, etwas Besseres zu benötigen. 25.000, in etwa. Je nach Holz. Weil ihm Lack nicht mehr gefällt. Und wie es so ist, wenn man etwas nicht mehr will, man gibt es in Zahlung, räumt es schnell ins Auto, es kippt um, hat eine Schramme, na egal, weg damit, und so kostet es - wenig. Extrem wenig. So wenig, dass ich es gleich wieder bei Ebay einstellen und ein mehrfaches erlösen könnte. So sind die hier. Ich aber nicht.

Ich will mich nicht beklagen. Einerseits, weil ich dank solcher Leute und der Kontakte begünstigt bin. Andererseits, wenn ich so drauf wäre, könnte ich ähnlich holzen. Ich könnte theoretisch auch reingehen und sagen: das da, dieses, jenes, Geld spielt keine grosse Rolle. Ich könnte auch raus zum Autohändler und die Barchetta gegen etwas "Standesgemässes" eintauschen, wie ein Teil der Familie schon länger predigt. Es gibt keinen zwingenden Grund für Knausereien, ausser dem unüberwindlichen Gefühl, dass ich es einfach nicht brauche. Und die Angst, so wie die zu werden.
Schon verrückt. Diese Leute sind sorglos, es ist ihnen egal, sie haben die Sicherheit, dass es geht und immer gehen wird, ich könnte mich einfach auf diese Denke einlassen - und habe Angst. Ich kann nichts Böses und nichts Falsches daran finden, es ist aus ihrer Lebenssituation richtig, wie sie sind, es gibt keinen Grund, nicht so zu sein, und trotzdem. Sie klingen sehr fein, diese Boxen, feiner als für mich nötig wäre, aber ich fürchte, ich kaufe mit ihnen auch noch eine Menge selbstzweiflerische Obertöne, die darüber aufbauen. Aber das ist hier ja nichts neues, in dieser übersättigten Provinz.
donalphons, 04:05h
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: : : denn sie wissen nicht was sie tun sollen : : :
Freitag, 14. Dezember 2007
Kürbiscremesuppe aus Udine
Vor etwas mehr als 20 Jahren war ich mit meinen Eltern zum letzten Mal richtig gross in Urlaub, mit allem, was dazu gehört: Meer, Seeigelstacheln, ein phantastisches Hotel auf einer kroatischen Insel, das inzwischen leider eine Ruine ist, Pinienwälder, Schifftouren, Delphine, Surfen, Wasserski, eine Heimfahrt durch eine Bora mit Windstärke 10 bis 11, ein paar weggewehte Wohnwägen vor uns, und meiner Erkenntnis, dass das nichts für mich wäre, später mal. Wegen dieser holländischen Missgeschicke vor uns dauerte es lang, bis wir Italien erreichten, und wir kamen sehr spät in Udine im Friaul an, von wo aus es nach Venedig zum kulturellen Teil der Reise weiter gehen sollte. Im Hotel in Udine war die Küche schon fast kalt, und es gab nur noch ein Menü. Als Vorspeise eine Kürbiscremesuppe, die ich, vom Hunger gepeinigt, eher wiederwillig probierte, weil Kürbis das meinige nicht so war - aber hier lag ich falsch. Das war so famos, wie meine Vorurteile blöd waren. Meine Frau Mama, eine Rezeptejägerin vor dem H*rrn, liess sich das erklären, denn hiermit hatte sie endlich etwas, in das sie die Gartenkürbisse tun und ich Gnaschiger auch essen würde. Und das geht so:

Kürbiscremesuppe mit Safran und Parmesan (zuppa di zucca con parmeggiano e zafferano, was für ein Name!!!)
Man nehme pro Person 100 Gramm fein geriebenen Birnenkürbis (andere Sorten gehen auch, nur fein gerieben sollte er sein), ein paar Gramm fein gehackte Zwiebeln, 0,o5 Liter Rotwein, 15 Gramm Butter (Margarine ist der Teufel!) und koche das unter vorsichtiger Zugabe von Wasser zusammen ein, bis sich eine halbwegs einheitliche Masse gebildet hat. Dazu kommen 0,1 Liter Sahne (Kalorienzählen ist der giftige Furz des Teufels Grossmutter!) und o,1 Liter Gemüsebrühe (wobei auch einfach nur Wasser geht, hier kann man tatsächlich etwas an den Kalorien sparen). Dazu zwei Prisen frisch geriebenen Ingwer, eine grosse Prise Zucker, 15 bis 20 Gramm geriebenen Parmesan, Salz und weissen Pfeffer, davon gerne einiges. Einkochen, ab und an etwas Brühe oder Wasser nachgiessen, 5 Tropfen frischen Zitronensaft dazu und dann in einen Teller, geriebene Safranblüten drüberstreuen, Croutons dazu und fertig.
Und danach bitte diesen Beitrag an der Blogbar lesen, der das Rezept der freundlichen Donna in Udine, von der ich weder Name noch Hotel weiss, zum Anlass hat.

Kürbiscremesuppe mit Safran und Parmesan (zuppa di zucca con parmeggiano e zafferano, was für ein Name!!!)
Man nehme pro Person 100 Gramm fein geriebenen Birnenkürbis (andere Sorten gehen auch, nur fein gerieben sollte er sein), ein paar Gramm fein gehackte Zwiebeln, 0,o5 Liter Rotwein, 15 Gramm Butter (Margarine ist der Teufel!) und koche das unter vorsichtiger Zugabe von Wasser zusammen ein, bis sich eine halbwegs einheitliche Masse gebildet hat. Dazu kommen 0,1 Liter Sahne (Kalorienzählen ist der giftige Furz des Teufels Grossmutter!) und o,1 Liter Gemüsebrühe (wobei auch einfach nur Wasser geht, hier kann man tatsächlich etwas an den Kalorien sparen). Dazu zwei Prisen frisch geriebenen Ingwer, eine grosse Prise Zucker, 15 bis 20 Gramm geriebenen Parmesan, Salz und weissen Pfeffer, davon gerne einiges. Einkochen, ab und an etwas Brühe oder Wasser nachgiessen, 5 Tropfen frischen Zitronensaft dazu und dann in einen Teller, geriebene Safranblüten drüberstreuen, Croutons dazu und fertig.
Und danach bitte diesen Beitrag an der Blogbar lesen, der das Rezept der freundlichen Donna in Udine, von der ich weder Name noch Hotel weiss, zum Anlass hat.
donalphons, 23:38h
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Eine bessere Violine für einen schlechteren Sohn
Die von mir präferierte Umschreibung meiner Person als schlechterem Sohne aus besserem Hause ist durchaus begründbar, denn obwohl ich weder Alkohol trinke, noch Fleisch esse und auch Glücksspiele, Bordelle und Drogen meide, im Kern also extrem tugendsam lebe, gibt es doch ein paar Abweichungen zu den Idealen, die diese meine Gesellschaft vorzugeben beliebt: Ich habe nie geheiretet, ich habe im Gegenteil Abtreibungen und Kirchenaustritte finanziert, ich führe in Gesellschaft lästerliche Reden über Eheglück und Staatspartei, ich habe lange woanders gelebt, habe Bücher geschrieben und, vielleicht die grösstmögliche Abweichung vom Ideal:
Ich spiele kein Instrument.
Das nun gehört hier absolut dazu. Oh, nicht, dass man es nicht versucht hätte. Flöte ab dem sechsten Lebensjahr, ab 9 Klavier, und als meine Eltern dann endlich die angemessene Villa im angemessenen Viertel besassen, gab es sogar ein eigenes Klavierzimmer. Und ich habe es gehasst. Ganz im Gegensatz zu meinem ansonsten sehr musikalischen Clan, in dem der Umgang mit Gitarre, Flöte, Mandoline, Gesang und Klavier sehr üblich war. Die einzige Ausnahme vor mir war mein Grossvater mütterlicherseits, dessen Geräuschinstrumente allein das Jagdhorn und eine grössere Kollektion Schusswaffen zum Niederstrecken von Hirsch und Wildsau waren. Ich jedenfalls war eine komplette Vollpleite, alles vergebens, ich habe zwar Pianistenhände, aber ansonsten keinerlei musische Begabung. Ich mag Musik, ich liebe historische Aufführungspraxis, und wenn ich im Konzert über Monteverdi spreche, ist das nicht unfundiert. Aber spielen? Niemals!
Wie man nun aber auf manchen Bildern sieht, habe ich durchaus Instrumente. Eine Laute etwa. Ich vergöttere die Corpi der Lauten, dieses harmonisch gefüllte, wie eine perfekte Frauenbrust, dazu all die Geschichten um Liebeslieder und durchlöcherte Verwandte im Anschluss, und als ich weiland eine auf dem Flohmarkt fand, konnte ich nicht wiederstehen. Und jetzt -

war ich letztes Wochenende in Holland, genauer gesagt, in Enschede. Zusammen mit einer prallen Börse für den Marktbesuch und eine phänomenalen Grippe. Um es kurz zu machen: Der Markt hatte mit Antiquitäten nichts zu tun, und die Erkrankung machte jeden Gedanken an eine Weiterreise nach Tongeren, zum nächsten Antikmarkt, zunichte. Ich war schon wieder auf dem Weg zurückin die scheusslichste Abraumhalde der We ins Ruhrgebiet, als an der Ausfallstrasse eine "Antieck"-Schild lockte. Sagen wir mal so: Ich habe in Tschechien, Berlin und Wien noch schlechter sortierte Läden gesehen. Ich bin nicht leicht zu enttäuschen, es gibt einfach ab und an Fehlschläge. Ich war fast schon wieder am gehen, als ich einen Waschkorb mit Emailzeug sah, und oben, zwischen blauen Töpfen und weissen Sieben mit Beulen und Rost, ragte das heraus:

Nun hat es mit Geigen so seine Bewandtnis: Viele Freunde von mir vergeudeten ihre Jugend mit diesem Kratzinstrument, das bei mehr Übung und Talent immer noch schlimmer als mein Klavier klang, und das will wirklich etwas heissen. Unvergessen der Tag, als V. hassentbrannt seinen Schuh durch die Decke des immens teuren Geräts trat, das sein Vater von einer Reise nach Japan mitgebracht hatte; danach war bei seiner Familie das Weihnachtsfest gelaufen, und das alles nur wegen einem gescheiterten "Oh Tannenbaum". Und weil die Menschheit immer noch dazu tendiert, für jeden Spitzengeiger die Qual zehntausender unschuldiger Kinder in Kauf zu nehmen, wird auch hier gegenüber nach Schulschluss immer noch Darm und Holz gequält. Aber -

und das muss ich eingestehen: Die Violine an sich ist höchste Kunst. Ich kann Tischlern stundenlang zuschauen und zuhören, wenn sie erklären, was sie warum aus welchem Stück Holz machen. Instrumentenbau ist die Vollendung der Kunst, so einen Geige wiegt knapp über 300 Gramm, ist nur ein paar Späne Ahorn und Fichte, aber so viel Wissen und Erkenntnis, Jahrhunderte der Tradition und über allem eine stabile, dauerhafte Konstruktion, die theoretisch jeden süssen Klang in sich trägt, so dass ich dem Objekt meine Verehrung nicht entsagen kann. Und schon gar nicht dieser Violine aus Holland, die keinen "Stradivari"-Zettel enthält, sondern trotz ihres traurigen Zustandes voll Schmutz, Staub und Kratzern immer noch all die Meisterschaft ihres Erbauers zeigte: In der Decke hat ihm an einer Stelle das Holz nicht gefallen, und so sind rechts und links vom Griffbrett zwei Fichteneinsätze mit etwas breiteren Jahresringe eingesetzt, drei Millimeter breit und 35 Millimeter lang. Und zwar so, dass man es fast nicht sieht. Das Einsetzen eines simplen Holzes, mit solcher Könnerschaft, mit perfekten Anschlussen zur Decke, zeigt eine Kunst, die -
wieviel? 20? OK.
Und so kommt auch ein schlechterer Sohn aus besserem Hause zu einer Violine. Natürlich hat es etwas Arbeit gekostet, sie wieder in diesen Zustand zu versetzen, ein Stimmstock müsste noch eingesetzt werden, und Saiten fehlen auch noch. Macht nichts, ich spiele ja nicht. Es ist ein Tribut für einen Menschen, der vor 120 Jahren wusste, was Leidenschaft ist. Man setzt kein Holz mit solcher Perfektion ein, wenn man keine Leidenschaft hat. Und ich kann es nicht liegenlassen, wenn es von Ramsch zerdrückt wird. Aber spielen? Moi? Niemals! Da geht nichts. Nie. Wobei.
Doch. Es gäbe ein Ausnahme, aber das sind nicht diese wunderschönen Formen von Violine, Bratsche oder Gamba d´Amore (allein schon der Name), sondern das hier:

Eine barocke Theorbe. Da würde ich schwach werden. Ich mein, diese Pracht, die Form, und dann - die Haltung! Das, ihr blöden Pornospielzeugkäufer, das ist ein Gerät. Glücklicherweise jedoch findet man keine barocken Theorben kurz vor der deutschen Grenze zwischen Emailgeschirr.
Ich spiele kein Instrument.
Das nun gehört hier absolut dazu. Oh, nicht, dass man es nicht versucht hätte. Flöte ab dem sechsten Lebensjahr, ab 9 Klavier, und als meine Eltern dann endlich die angemessene Villa im angemessenen Viertel besassen, gab es sogar ein eigenes Klavierzimmer. Und ich habe es gehasst. Ganz im Gegensatz zu meinem ansonsten sehr musikalischen Clan, in dem der Umgang mit Gitarre, Flöte, Mandoline, Gesang und Klavier sehr üblich war. Die einzige Ausnahme vor mir war mein Grossvater mütterlicherseits, dessen Geräuschinstrumente allein das Jagdhorn und eine grössere Kollektion Schusswaffen zum Niederstrecken von Hirsch und Wildsau waren. Ich jedenfalls war eine komplette Vollpleite, alles vergebens, ich habe zwar Pianistenhände, aber ansonsten keinerlei musische Begabung. Ich mag Musik, ich liebe historische Aufführungspraxis, und wenn ich im Konzert über Monteverdi spreche, ist das nicht unfundiert. Aber spielen? Niemals!
Wie man nun aber auf manchen Bildern sieht, habe ich durchaus Instrumente. Eine Laute etwa. Ich vergöttere die Corpi der Lauten, dieses harmonisch gefüllte, wie eine perfekte Frauenbrust, dazu all die Geschichten um Liebeslieder und durchlöcherte Verwandte im Anschluss, und als ich weiland eine auf dem Flohmarkt fand, konnte ich nicht wiederstehen. Und jetzt -

war ich letztes Wochenende in Holland, genauer gesagt, in Enschede. Zusammen mit einer prallen Börse für den Marktbesuch und eine phänomenalen Grippe. Um es kurz zu machen: Der Markt hatte mit Antiquitäten nichts zu tun, und die Erkrankung machte jeden Gedanken an eine Weiterreise nach Tongeren, zum nächsten Antikmarkt, zunichte. Ich war schon wieder auf dem Weg zurück

Nun hat es mit Geigen so seine Bewandtnis: Viele Freunde von mir vergeudeten ihre Jugend mit diesem Kratzinstrument, das bei mehr Übung und Talent immer noch schlimmer als mein Klavier klang, und das will wirklich etwas heissen. Unvergessen der Tag, als V. hassentbrannt seinen Schuh durch die Decke des immens teuren Geräts trat, das sein Vater von einer Reise nach Japan mitgebracht hatte; danach war bei seiner Familie das Weihnachtsfest gelaufen, und das alles nur wegen einem gescheiterten "Oh Tannenbaum". Und weil die Menschheit immer noch dazu tendiert, für jeden Spitzengeiger die Qual zehntausender unschuldiger Kinder in Kauf zu nehmen, wird auch hier gegenüber nach Schulschluss immer noch Darm und Holz gequält. Aber -

und das muss ich eingestehen: Die Violine an sich ist höchste Kunst. Ich kann Tischlern stundenlang zuschauen und zuhören, wenn sie erklären, was sie warum aus welchem Stück Holz machen. Instrumentenbau ist die Vollendung der Kunst, so einen Geige wiegt knapp über 300 Gramm, ist nur ein paar Späne Ahorn und Fichte, aber so viel Wissen und Erkenntnis, Jahrhunderte der Tradition und über allem eine stabile, dauerhafte Konstruktion, die theoretisch jeden süssen Klang in sich trägt, so dass ich dem Objekt meine Verehrung nicht entsagen kann. Und schon gar nicht dieser Violine aus Holland, die keinen "Stradivari"-Zettel enthält, sondern trotz ihres traurigen Zustandes voll Schmutz, Staub und Kratzern immer noch all die Meisterschaft ihres Erbauers zeigte: In der Decke hat ihm an einer Stelle das Holz nicht gefallen, und so sind rechts und links vom Griffbrett zwei Fichteneinsätze mit etwas breiteren Jahresringe eingesetzt, drei Millimeter breit und 35 Millimeter lang. Und zwar so, dass man es fast nicht sieht. Das Einsetzen eines simplen Holzes, mit solcher Könnerschaft, mit perfekten Anschlussen zur Decke, zeigt eine Kunst, die -
wieviel? 20? OK.
Und so kommt auch ein schlechterer Sohn aus besserem Hause zu einer Violine. Natürlich hat es etwas Arbeit gekostet, sie wieder in diesen Zustand zu versetzen, ein Stimmstock müsste noch eingesetzt werden, und Saiten fehlen auch noch. Macht nichts, ich spiele ja nicht. Es ist ein Tribut für einen Menschen, der vor 120 Jahren wusste, was Leidenschaft ist. Man setzt kein Holz mit solcher Perfektion ein, wenn man keine Leidenschaft hat. Und ich kann es nicht liegenlassen, wenn es von Ramsch zerdrückt wird. Aber spielen? Moi? Niemals! Da geht nichts. Nie. Wobei.
Doch. Es gäbe ein Ausnahme, aber das sind nicht diese wunderschönen Formen von Violine, Bratsche oder Gamba d´Amore (allein schon der Name), sondern das hier:

Eine barocke Theorbe. Da würde ich schwach werden. Ich mein, diese Pracht, die Form, und dann - die Haltung! Das, ihr blöden Pornospielzeugkäufer, das ist ein Gerät. Glücklicherweise jedoch findet man keine barocken Theorben kurz vor der deutschen Grenze zwischen Emailgeschirr.
donalphons, 16:19h
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: : : denn sie wissen nicht was sie tun sollen : : :
Freitag, 14. Dezember 2007
Slow Food bavarese
In Bayern setzt man sich an den Tisch, isst, bis aller weg ist, und das war es. Dass vorher gebetet wird, ist eine Legende christlich-totalitärer Fanatiker, denn das Risiko wäre viel zu gross, dass es kalt wird oder schlimmer, einer mehr bekommt als die anderen, also legt man los. Das ist genetisch in uns drin, das kenna mia ned ondas ned. Das verleiht uns unseren kerngesunden Wuchs und ein Aussehen, das nicht an Drogensucht und Mangel gemahnt - man vergleiche nur den bumberlgsunden Bayern mit all den Berliner Grischperln. Das kann ja so nichts werden mit denen.
Nur für das moderne Slow Food, das langsame Essen, ist diese Haltung nicht wirklich zuträglich. Nehmen wir also an, es steht noch eine mitternächtliche Auberginenpasta auf dem Programm - wie schafft man es, dass ein Bayer diese langsam, gemessen und mit der nötigen Zeit zu sich nimmt, und somit den modernen Gepflogenheiten des zivilisierten Essens entspricht? Bislang galt es als unmöglich, aber ich habe zusammen mit meiner Frau Mama heute die Lösung gefunden, und die sieht so aus:

senga´S dös Eggal do om? Dös is des wos bei am Konditor ois a oanzigs Schdiggl kriagn. Ois ondare kennan´S eana ausrechna.
Ein zwei Kilo schwerer Apfelstrudel aus Sahne, Weinberl, Vainille, Teig, Butter und Zucker. Der wird am Nachmittag ins Rohr geschoben, gebacken und dann mitgegeben. Es folgt ein für das Darstellen nicht allzu geeigneter Vorgang, bei dem die Hierodramen von Henri-Joseph Rigel und die Grands et Petits Motets von Jean Gill das Kratzen des Tortenhebers auf Blech übertönen, und am Ende das Geräusch des Abspülens unter schwerem Atmen. Der Strudel entfaltet dann seine Wirkung, er babbt as Mei und an Mogn zam, wie wir in Bayern sagen, er führt zu einem süssrigen Gefühl, mit Pattex ausgeschäumt zu sein, und der Körper schreit nach etwas Saurem, wie eben Pasta mit Auberginen und Knoblauch mit viel Salz und Pfeffer. Nachdem der Strudel aber noch gefühlt über der Stelle ist, wo sich bei Bayerinnen der zum Halten des Kropfbandes nötige Kropf bildet, ist der Verzehr eine äussert langsame, von vielen Pausen begleitete Angelegenheit, und dazu dreht der Bayer seine Augen in den Himmel, als wäre er eine verhungerte Castingalleeblondine, der man eine gschpritzte Schweinshaxe anbietet.
So klappt das mit dem Slow Food auch in Bayern.
Nur für das moderne Slow Food, das langsame Essen, ist diese Haltung nicht wirklich zuträglich. Nehmen wir also an, es steht noch eine mitternächtliche Auberginenpasta auf dem Programm - wie schafft man es, dass ein Bayer diese langsam, gemessen und mit der nötigen Zeit zu sich nimmt, und somit den modernen Gepflogenheiten des zivilisierten Essens entspricht? Bislang galt es als unmöglich, aber ich habe zusammen mit meiner Frau Mama heute die Lösung gefunden, und die sieht so aus:

senga´S dös Eggal do om? Dös is des wos bei am Konditor ois a oanzigs Schdiggl kriagn. Ois ondare kennan´S eana ausrechna.
Ein zwei Kilo schwerer Apfelstrudel aus Sahne, Weinberl, Vainille, Teig, Butter und Zucker. Der wird am Nachmittag ins Rohr geschoben, gebacken und dann mitgegeben. Es folgt ein für das Darstellen nicht allzu geeigneter Vorgang, bei dem die Hierodramen von Henri-Joseph Rigel und die Grands et Petits Motets von Jean Gill das Kratzen des Tortenhebers auf Blech übertönen, und am Ende das Geräusch des Abspülens unter schwerem Atmen. Der Strudel entfaltet dann seine Wirkung, er babbt as Mei und an Mogn zam, wie wir in Bayern sagen, er führt zu einem süssrigen Gefühl, mit Pattex ausgeschäumt zu sein, und der Körper schreit nach etwas Saurem, wie eben Pasta mit Auberginen und Knoblauch mit viel Salz und Pfeffer. Nachdem der Strudel aber noch gefühlt über der Stelle ist, wo sich bei Bayerinnen der zum Halten des Kropfbandes nötige Kropf bildet, ist der Verzehr eine äussert langsame, von vielen Pausen begleitete Angelegenheit, und dazu dreht der Bayer seine Augen in den Himmel, als wäre er eine verhungerte Castingalleeblondine, der man eine gschpritzte Schweinshaxe anbietet.
So klappt das mit dem Slow Food auch in Bayern.
donalphons, 00:02h
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Es gibt da etwas,
das sich wehrt, in einen Beitrag gefasst zu werden, und es hat einiges mit den Reisen und Erlebnissen dieses Jahres zu tun, allem voran meinem zweiten Aufenthalt in Italien, und dort spezifisch dem glühend heissen, nicht im Blog beschrieben Tag in Sabbioneta, einer Planstadt der Gonzaga in der Poebene, die völlig auf den Willen des dort herrschenden Fürsten zugeschrieben war. In Sabbioneta gibt es noch den Vorläufer späterer Parks, den Hortus Conclusus, einen von der Sorte der abgeschlossene Gärten, die man aus dem Decamerone und den Asolaner Gesprächen kennt.

In Italien werden diese Gärten weder gepflegt noch genutzt, schrecliche Beispiele finden sich in Modena und Ferrara, und auch Sabbioneta hat nicht erkannt, dass die Geistesgeschichte des Ortes mehr in solchen Nischen, und weniger in den Palästen stattfand. Ich hätte so etwas gerne. Nicht in Realität, denn ich bin ein bescheidener Gärtner, aber in virtuell. Ich würde dieses Blog hier gern noch etwas weiter zuschneiden, begrenzen, unoffener gestalten. Ich will keinen rausschmeissen, aber noch ein wenig unattraktiver für Gaffer machen. Man muss mir das nachsehen, es gibt genug Blogs, die um jeden Besucher froh sind und jeden Klick feiern, ich aber hätte das gern anders.
Ich weiss noch nicht, wie ich es umsetze, und welche Stellschrauben ich betätige, aber es erscheint mir wichtig, um das zu bewahren, was es ist. Ohne es auf 2008 festlegen zu wollen, wird im nächsten Jahr vieles auseinanderfliegen, es wird gegenläufige Entwicklungen geben, und gerade im direkten Umfeld der grösseren Blogs wird es viele Erscheinungen weg vom Blog hin zum Online-Magazin geben, Kräfte werden sich vereinen, die Schlagzahlen werden raufgesetzt, es wird effektiver, vermarktbarer und dominanter. Deshalb möchte ich die Grenzen des Gartens klar definieren, und die Mauern so hoch ziehen, dass man ungestört verweilen kann. Ich möchte Distelhecken für Medien und Artverwandtes vor dem Tor, und ich möchte schöne Geschichten von anderen, die ich verlinken kann.
Ich kann nicht sagen, was ich mir von all dem hier erwarte, ich habe nie darüber allzu tief nachgedacht, aber ich habe einen ganz guten Begriff von der Funktion, die ich mir wünsche. Auch dann noch Spass haben, wenn um mich herum nur noch Ödnis ist, weil die hochfliegenden Pläne unrealisierbar waren und man an natürliche Grenzen kommt. Da sind mir meine Mauern und die Nischen lieber.

In Italien werden diese Gärten weder gepflegt noch genutzt, schrecliche Beispiele finden sich in Modena und Ferrara, und auch Sabbioneta hat nicht erkannt, dass die Geistesgeschichte des Ortes mehr in solchen Nischen, und weniger in den Palästen stattfand. Ich hätte so etwas gerne. Nicht in Realität, denn ich bin ein bescheidener Gärtner, aber in virtuell. Ich würde dieses Blog hier gern noch etwas weiter zuschneiden, begrenzen, unoffener gestalten. Ich will keinen rausschmeissen, aber noch ein wenig unattraktiver für Gaffer machen. Man muss mir das nachsehen, es gibt genug Blogs, die um jeden Besucher froh sind und jeden Klick feiern, ich aber hätte das gern anders.
Ich weiss noch nicht, wie ich es umsetze, und welche Stellschrauben ich betätige, aber es erscheint mir wichtig, um das zu bewahren, was es ist. Ohne es auf 2008 festlegen zu wollen, wird im nächsten Jahr vieles auseinanderfliegen, es wird gegenläufige Entwicklungen geben, und gerade im direkten Umfeld der grösseren Blogs wird es viele Erscheinungen weg vom Blog hin zum Online-Magazin geben, Kräfte werden sich vereinen, die Schlagzahlen werden raufgesetzt, es wird effektiver, vermarktbarer und dominanter. Deshalb möchte ich die Grenzen des Gartens klar definieren, und die Mauern so hoch ziehen, dass man ungestört verweilen kann. Ich möchte Distelhecken für Medien und Artverwandtes vor dem Tor, und ich möchte schöne Geschichten von anderen, die ich verlinken kann.
Ich kann nicht sagen, was ich mir von all dem hier erwarte, ich habe nie darüber allzu tief nachgedacht, aber ich habe einen ganz guten Begriff von der Funktion, die ich mir wünsche. Auch dann noch Spass haben, wenn um mich herum nur noch Ödnis ist, weil die hochfliegenden Pläne unrealisierbar waren und man an natürliche Grenzen kommt. Da sind mir meine Mauern und die Nischen lieber.
donalphons, 19:45h
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Empfehlung heute - Einige sehr feine Gedanken
über Sicherheit und Demokratie gibt es drüben bei moreintelligentlife zu lesen. Was ich übrigens an Intelligent Life auch mag: Man kann jetzt die bei weitem nicht veralteten Texte der ersten Ausgabe komplett online lesen. Ich mag dieses Zugehen auf den Leser. Wirklich sehr.
donalphons, 14:00h
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: : : denn sie wissen nicht was sie tun sollen : : :
Donnerstag, 13. Dezember 2007
Empfehlung heute - Stellt euch vor,
daheim sitzt Eure neue Bekannte auf dem britischen Sofa, hoppelt ein wenig auf der strammen Polsterung und wartet darauf, dass ihr den Tee serviert. Da kommt ihr auch schon, mit einem englischen Silbertablett, und stellt alles ab. Sie erfreut sich am Glanz, kneift die Augen zusammen, um zu sehen, was auf dem Tablett steht, und liest:
S - A - V - O - Y, Savoy, hm, was hat das zu bedeuten?
Ihr lächelt mokant, gebt Euch den Anschein des Ertappten, atmet tief durch und sagt: Nun - was ich vergessen habe Dir zu sagen: Eigentlich verdiene ich mein Geld gar nicht als Knochenbrecher für A., und auch meine Kaufbeiträge im Blog bringen nicht so viel ein, dass ich mir das alles leisten könnte. An dieser Stele macht ihr eine lässige Handbewegung zur Beschreibung eurer enormen, britisch anmutenden Habe mit Tea Tables, Hepplewhite Chairs, Breakfront Sideboards und des unvermeidlichen, 24-flammigen Kronleuchters. Es ist nämlich so, fahrt ihr fort und giesst ihr einen Tee ein, eigentlich - bin ich Hoteldieb.
Kunstpause.
Und wenn Du genau hinschaust, wirst Du sehen, dass alles hier aus dem Savoy stammt. Also, DEM Savoy in London. Weil, die alten Damen dort, die verstecken heute ihren Schmuck sonstwo, in Sofas, auf dem Kronleuchter, in den Teekannen, also fahre ich Nachts mit einem Laster und ein paar bei StudiVZ angeheuerten Freunden vor, gebe mich als Restaurator aus, räume ganze Suiten leer und sortiere die Brillianten daheim aus. Das hier sind nur ein paar Andenken...
Du verarscht mich, oder?
Aber nein, glaub mir, es ist mein Ernst! In der Küche liegen vom letzten Mal noch 40 weitere Tabletts, die Dutchess O. geklaut hat, und die ich dann in ihrem Sekretär fand, genau, dem da drüben.
...
Du glaubst mir nicht? Moment, ich hole sie [...] Siehst Du, 40 Tabletts. Alle vom Savoy, gestohlen von Dutchess O.. Wir hätten uns an dem Sekretär beinahe einen Bruch gehoben. Magst du eines haben? Ein paar vielleicht? Nächste Woche hole ich ein paar Neue. Übrigens nehmen wir dann die russische Oligarchentante B. aus, wenn du ein paar Pateks willst, lässt sich einrichten...
So also redet Ihr, gebt Euch als neuer Robin Hood aus, und sie wird nie begreifen, dass ihr das alles für schmales Geld bei der Hotelauktion des Jahres über das Internet ersteigert habt, die in weniger als zwei Wochen in London stattfindet. Denn dann kommt bei Bonhams das berühmte Savoy unter den Hammer, 3000 Positionen, über 10000 Gegenstände. 10 Tabletts für 100 britische Pfund, das ist nicht teuer, besonders, wenn nächste Woche noch eine britische Bank crasht.
S - A - V - O - Y, Savoy, hm, was hat das zu bedeuten?
Ihr lächelt mokant, gebt Euch den Anschein des Ertappten, atmet tief durch und sagt: Nun - was ich vergessen habe Dir zu sagen: Eigentlich verdiene ich mein Geld gar nicht als Knochenbrecher für A., und auch meine Kaufbeiträge im Blog bringen nicht so viel ein, dass ich mir das alles leisten könnte. An dieser Stele macht ihr eine lässige Handbewegung zur Beschreibung eurer enormen, britisch anmutenden Habe mit Tea Tables, Hepplewhite Chairs, Breakfront Sideboards und des unvermeidlichen, 24-flammigen Kronleuchters. Es ist nämlich so, fahrt ihr fort und giesst ihr einen Tee ein, eigentlich - bin ich Hoteldieb.
Kunstpause.
Und wenn Du genau hinschaust, wirst Du sehen, dass alles hier aus dem Savoy stammt. Also, DEM Savoy in London. Weil, die alten Damen dort, die verstecken heute ihren Schmuck sonstwo, in Sofas, auf dem Kronleuchter, in den Teekannen, also fahre ich Nachts mit einem Laster und ein paar bei StudiVZ angeheuerten Freunden vor, gebe mich als Restaurator aus, räume ganze Suiten leer und sortiere die Brillianten daheim aus. Das hier sind nur ein paar Andenken...
Du verarscht mich, oder?
Aber nein, glaub mir, es ist mein Ernst! In der Küche liegen vom letzten Mal noch 40 weitere Tabletts, die Dutchess O. geklaut hat, und die ich dann in ihrem Sekretär fand, genau, dem da drüben.
...
Du glaubst mir nicht? Moment, ich hole sie [...] Siehst Du, 40 Tabletts. Alle vom Savoy, gestohlen von Dutchess O.. Wir hätten uns an dem Sekretär beinahe einen Bruch gehoben. Magst du eines haben? Ein paar vielleicht? Nächste Woche hole ich ein paar Neue. Übrigens nehmen wir dann die russische Oligarchentante B. aus, wenn du ein paar Pateks willst, lässt sich einrichten...
So also redet Ihr, gebt Euch als neuer Robin Hood aus, und sie wird nie begreifen, dass ihr das alles für schmales Geld bei der Hotelauktion des Jahres über das Internet ersteigert habt, die in weniger als zwei Wochen in London stattfindet. Denn dann kommt bei Bonhams das berühmte Savoy unter den Hammer, 3000 Positionen, über 10000 Gegenstände. 10 Tabletts für 100 britische Pfund, das ist nicht teuer, besonders, wenn nächste Woche noch eine britische Bank crasht.
donalphons, 00:08h
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Ich mag die Krise der Pin
Denn neben Springer sind auch die WAZ und Holtzbrinck mit an Bord. Und im Fall der Pin sieht man beispielshaft, wie die hinter der vierten Macht im Staate stehenden Konzerne wirklich drauf sind, wenn es um das Wohl der Bewohner dieses Staates geht. Exekutive, Legislative und Judikative erhalten schlagartig frischen Charme im Vergleich zu der Mischung aus Ausbeutung, Ausnützen von Notlagen, Instrumentalisieren des Presseprivilegs und Machtmissbrauch bei gleichzeitig maximaler Verantwortungslosigkeit, die man hier vorgeführt bekommt. So ticken Medien, wenn man sie lässt. Nicht nur als eifrige, bezahlte Claquere des ökonomisch-terroristischen Komplexes, sondern als Anführer im Krieg der Umverteiler gegen die Gesellschaft.
donalphons, 23:22h
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: : : denn sie wissen nicht was sie tun sollen : : :
Dienstag, 11. Dezember 2007
.
mist. gerade gemerkt, dass der 4. geburtstag schon vorbei ist. und ich eigentlich vorhatte, ihn wie meine anderen Geburtstage auch in zurückgezogenheit und sinnieren über die vergänglichkeit zu verbringen. mach ich dann heute.

Sinnieren über die vergänglichkeit anderer beispielsweise.

Sinnieren über die vergänglichkeit anderer beispielsweise.
donalphons, 22:52h
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: : : denn sie wissen nicht was sie tun sollen : : :
Montag, 10. Dezember 2007
Werbt nicht für die SPD!
Und auch nicht für jemand anderen! Werbt für Euch und Eure eigenen Belange und Anliegen.
donalphons, 21:36h
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Empfehlung heute - Die Folter für Pharmalobby
heisst Strappato und hat jetzt wieder etwas genauer hingeschaut, was es mit dem Bloggen und grossen Firmen so auf sich hat. Das findet natürlich mein Wohlgefallen.
donalphons, 20:22h
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Programmvorschau
Wer meint, dass die Blogosphäre ein Ort der Streiter, Konfliktsucher, Schleichwerber und Trolle sei -
der besuche mal ein einschlägiges Forum für Violinisten und frage, ob Geigen aus China etwas taugen, oder ein Korpus aus unterschiedlichen Stücken Ahorn mit Flammen sein darf.
ich habe übrigens unter aufbietung aller meiner kampfeskünste überlebt. meine trouvaille aus dem deutsch-niederländischen grenzgebiet ist allerdings auch aus deutschland, und sie hat sogar einen griff aus flammahorn, deshalb hat man mich nicht verbrannt, sondern nur versucht, mich um ein paar hundert euro für einen bogen zu erleichtern.
der besuche mal ein einschlägiges Forum für Violinisten und frage, ob Geigen aus China etwas taugen, oder ein Korpus aus unterschiedlichen Stücken Ahorn mit Flammen sein darf.
ich habe übrigens unter aufbietung aller meiner kampfeskünste überlebt. meine trouvaille aus dem deutsch-niederländischen grenzgebiet ist allerdings auch aus deutschland, und sie hat sogar einen griff aus flammahorn, deshalb hat man mich nicht verbrannt, sondern nur versucht, mich um ein paar hundert euro für einen bogen zu erleichtern.
donalphons, 20:10h
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Wohl dem Besiegten
Nüchtern betrachtet liegen die USA auf der Fresse: Zwei vollkommen vergeigte Kriege am Arsch der Welt, die mit horrenden Finanzrisiken und Unterstützung für Regime bezahlt werden, die selbst kein Jota besser sind als das, was man zu bekämpfen beabsichtigt. Dazu eine Akzeptanz der Folter wie in einer drittklassigen Südamerikadiktatur. Eine in einen sorgenfreien Boom hineingeplatzte, fundamentale Wirtschaftskrise, für die man keine Reserven hat, ethnische Spannungen, massenhaft verpasste Chancen im Inland, von der Integration über die Sozialpolitik bishin zur Justiz, die jetzt erst langsam begreift, dass sie einen Haufen Morde auf dem Buckel hat. Und obendrein schlägt das Versagen beim Klimaschutz zurück: Die Automobilindustrie krepiert gerade an einer von oben verordneten Ignoranz der Probleme von Verschwendung und Lecktmichhaltung. Kurz, Amerika ist unter seinem aktuellen Machthaber noch verrückter, als es der verhasste Putschist Chavez an gleicher Stelle bewirken könnte.
Es gibt in der deutschen Renaissance und Barock vergleichbare Herrschaftssysteme, die ähnlich katastrophale Bilanzen habe; man beschäftige sich etwa mit Albrecht Alcibiades von Brandenburg-Kulmbach oder dem blauen Kurfürsten Max II. Emmanuel. Demokratie und kritische Medien galten allgemein als ein stabilisierendes System, das das Risiko solcher Administrationspleiten verhindern können. Heute wissen wir, dass sie das könnten, wenn sie nicht verarschbar und zutiefst korrupt wären.
Gemessen daran - geht die Welt mit Amerika superfreundlich um. Das ist sicher auch dem neuen globalen Duopol mit dem grusligen kapitalbolschewistischen Russland geschuldet, das man allenfalls als Heuschreckeninvestor oder Ex-Kanzler toll finden kann. Im Vergleich mit dem Regime der chinesischen Mörder wirken die USA noch wie die "beste aller möglichen Welten", mehr aber auch nicht.
Betrachtet man das Versagen der Bush-Adminsitration und alle Folgen nüchtern, muss man eingestehen: Die USA haben immer noch ein irrational gutes Standing im Westen. Man sieht die Fehlentwicklungen, aber eben auch die, die weitgehend machtlos und vergeblich dagegen angehen. Man traut Amerika immer noch zu, ein Hort der Freiheit zu sein, oder wieder zu werden. Man ist bereit, sich auf Gedeih und Verderb an Hillarys Busen zu schmeissen, egal wie oft sie Falludscha niederballern lassen wird. Aus all den Berichten, Kommentaren und Reportagen, aus der ungebrochenen touristischen Faszination für dieses Land, seinen globalen Mythen in Film und Ballerspiel, spricht die Sehnsucht des - namentlich deutschen - Westens, den grossen Bruder wieder lieben zu können. Gäbe es wirklich so etwas wie einen Antiamerikanismus in Deutschland, müssten vor jeder Botschaft dieses grossen Folterstaates die Mahnwachen stehen. Egal, wie übel die Folgen von Bush und seiner Verbrecherbande auch sein werden, es ist nur eine temporäre Abkühlung des Verhältnissen, und wird sicher demnächst aufgewogen, wenn die USA so tief im Dreck stecken, dass sie Europa wieder etwas mehr Liebe schenken müssen, um nicht zum Hinterhof von Venezuala zu werden.
Und obwohl sie es verdient hätten - wollen würde ich das auch nicht.
Es gibt in der deutschen Renaissance und Barock vergleichbare Herrschaftssysteme, die ähnlich katastrophale Bilanzen habe; man beschäftige sich etwa mit Albrecht Alcibiades von Brandenburg-Kulmbach oder dem blauen Kurfürsten Max II. Emmanuel. Demokratie und kritische Medien galten allgemein als ein stabilisierendes System, das das Risiko solcher Administrationspleiten verhindern können. Heute wissen wir, dass sie das könnten, wenn sie nicht verarschbar und zutiefst korrupt wären.
Gemessen daran - geht die Welt mit Amerika superfreundlich um. Das ist sicher auch dem neuen globalen Duopol mit dem grusligen kapitalbolschewistischen Russland geschuldet, das man allenfalls als Heuschreckeninvestor oder Ex-Kanzler toll finden kann. Im Vergleich mit dem Regime der chinesischen Mörder wirken die USA noch wie die "beste aller möglichen Welten", mehr aber auch nicht.
Betrachtet man das Versagen der Bush-Adminsitration und alle Folgen nüchtern, muss man eingestehen: Die USA haben immer noch ein irrational gutes Standing im Westen. Man sieht die Fehlentwicklungen, aber eben auch die, die weitgehend machtlos und vergeblich dagegen angehen. Man traut Amerika immer noch zu, ein Hort der Freiheit zu sein, oder wieder zu werden. Man ist bereit, sich auf Gedeih und Verderb an Hillarys Busen zu schmeissen, egal wie oft sie Falludscha niederballern lassen wird. Aus all den Berichten, Kommentaren und Reportagen, aus der ungebrochenen touristischen Faszination für dieses Land, seinen globalen Mythen in Film und Ballerspiel, spricht die Sehnsucht des - namentlich deutschen - Westens, den grossen Bruder wieder lieben zu können. Gäbe es wirklich so etwas wie einen Antiamerikanismus in Deutschland, müssten vor jeder Botschaft dieses grossen Folterstaates die Mahnwachen stehen. Egal, wie übel die Folgen von Bush und seiner Verbrecherbande auch sein werden, es ist nur eine temporäre Abkühlung des Verhältnissen, und wird sicher demnächst aufgewogen, wenn die USA so tief im Dreck stecken, dass sie Europa wieder etwas mehr Liebe schenken müssen, um nicht zum Hinterhof von Venezuala zu werden.
Und obwohl sie es verdient hätten - wollen würde ich das auch nicht.
donalphons, 14:20h
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