: : : denn sie wissen nicht was sie tun sollen : : :

Dienstag, 30. März 2010

Umstände mit keinen Umständen

Manche glauben, es sei ein enormer Aufwand, immer das beste aufzutischen - eine krasse Fehleinschätzung.



In Wirklichkeit gibt es nichts Schlimmeres, als sich, wie mitunter gewünscht, keine Umstände zu machen. Keine Umstände bedeutet auch keine Konventionen und keine Sicherheit, und mehr Ärger und Stress bei geringerem Ansehen. Keine Umstände ist eine grauenvolle Sache, führe ich in der FAZ aus.

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PIIGS ein wenig mehr geschlachtet

Schon gehört? Es gibt Neues aus Euopas Tollhäusern der Ökonomie!



Eine Weile waren ja die Griechen die neuen Iren, und nun schicken sich die Iren schon wieder an, die neuen Griechen zu werden, diesmal mit einer ordentlichen Teilverstaatlichung des Bankensektors unter Hinterlassung von angeblich 22 Milliarden Euro Abschreibungen bei den betroffenen Banken. Die das Geld natürlich brauchen. Für einen Grossteil der Summe - was nicht durch Verkäufe gedeckt wird - stehen die Iren selbst ein. Angesichts der Marktsituation, die immer noch mies ist, wird das eine spassige feilscherei eines quasi bankrotten Staates mit quasi bankrotten Banken bei den potenziellen Käufern. Es gehört wenig Phantasie dazu zu vermuten, dass die Iren noch auf Jahre ein fieser Brandherd in der EU bleiben werden.

Aber das ist alles vergessen, wenn in ein paar Wochen Spanien den Bach runtergeht. Immerhin hält der Euro gegen die britischen Peseten. Was immer das für die Insel bedeutet.

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Sonntag, 28. März 2010

Hässliche Männer und eine hässliche Geschichte

Seit Jahr und Tag fahre ich nun in Mantua an einem Fahrradgeschäft vorbei, in dem die üblichen italienischen Renner im Schaufenster stehen. Nicht dass ich einen bräuchte, und so schaue ich nicht genau hin, und gehe froh meines Weges. Diesmal aber war zufällig in der Nähe ein Parkplatz frei. Diesmal blieb ich stehen. Diesmal las ich das Schild Occasione unter einem Rennrad. es war ein gebrauchtes Moser Leader AX, ein muffenlos verlöteter und verschliffener Traumrahmen der frühen 90er mit einer billigen Campagnologruppe, und für 250 Euro zu haben. Allein der Rahmen kostete damals 1800 DM. Und wäre der Rahmen nicht definitiv 2 Zentimeter zu hoch gewesen - hätte ich es genommen. Ich überlegte und dachte nach, ich unvernunftete in Gedanken und tatete rational. Und liess ihn hässlicherweise stehen.

Am Wochenende hatte ich etwas Zeit, und jemand meinte, ich sollte mir mal die Ebay-Kleinanzeigen anschauen, die gerade dabei sind, dem Auktionshaus in manchen Bereichen den Rang abzulaufen, weil viele Nutzer von den hohen Gebühren genervt sind. Idealerweise betrachtet man das bei Dingen, mit denen man sich auskennt. Warum nicht Räder? Und ganz oben stand, gleich bei mir um die Ecke, ein 97er Müsing Cayo, in weinrot und trotz Alurahmen immer noch in schlichter Anmutung, für 13% des Neupreises, eher selten und nur bei gutem Wetter gefahren, leicht verbessert und zufällig in meiner Rahmengrösse. Und diesmal dachte ich mir: Siehste, es ist manchmal doch gut, enthaltsam zu sein. Zumindest im ersten Moment.



Abgesehen von meinem Entsetzen darüber, wie wertinstabil inzwischen auch hochwertige Räder in erstklassigem Zustand sind: Ich bin noch immer kein Fan der verbauten Shimano-Ultegra-Gruppe, es ist mir irgendwie zu einfach und zu normal, aber es ist das, was ich für die Berge gut brauchen kann. Tuningmassnahmen lohnen sich da nicht mehr wirklich, das Gerät wiegt schon unter 9 Kilo. Für den Hausgang brauche ich dagegen diese Sammlung von wenig erbaulichen Gestalten des 16. und 17. Jahrhunderts:



Irgendwer hatte da ein Faible für die Täter und Betreiber der grossen Religionskriege von 1520 bis 1648. Ich weiss, warum ich mir den Wallenstein und den Gustav Adolf ins Haus hänge, sie passen perfekt in eine grössere Lücke und thematisch zum Gebäude, aber manchmal frage ich mich schon, was den Vorbesitzer so antrieb, ausgerechnet solche Herrschaften zu rahmen.

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Samstag, 27. März 2010

Leben ohne Regeln

Ich finde es ja immer herzig, wenn mir Web2.0-Pack mehr oder weniger in Echtzeit zu sagen gedenkt, wie das mit dem Netz nun ist und sein wird, und wie vorsintflutlich ich bin. Dann flennen sie trotz mickriger Zahlen herum, dass sie so viel zu tun haben - Angeberei funktioniert auch im Web2.0 noch -, dann flennen ihre Kollegen, dass sie von den Auftraggebern zu wenig Geld bekommen, und dann, wenn sie eine Firma eingeladen hat, freuen sie sich über kostenloses Fressen am Buffet, weil es mal was anderes als die Billigdöner sind, von denen sie sich mitsamt ihren Kumpels sonst durchgehend ernähren.



Und wenn es nicht gerade in Valeggio ist, hat man vielleicht auch noch das Pech und muss diese ungewaschene Baggage in Echtzeit und -sphäre neben sich mit ihrem offenen Maul ertragen. Wie man sich besser davon absetzt, ist eine wichtige Frage, die ich in der FAZ beantworte.

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Freitag, 26. März 2010

Ich mag alte Häuser.

Sehr sogar. Richtig alte Häuser, also gebaut vor 1800. Manchmal, am Abend, ist ein Streiflicht an der Fassade meines Hauses, und man sieht alle Konturen, Erhebungen und Schrammen von 400 Jahren - dann liebe ich es für seine Geschichte.

Ich mag auch Italien, gerade weil dort solche Häuser so oft überlebt haben. Ich schaue gern durch die Fenster und freue mich über Stuck und Kronleuchter, weil ich glaube, dass die Menschen dort so empfinden wie ich. Und ich würde gern wieder hinfahren.



Aber ich habe ein Haus, und dieses Haus hat einen Mieter, der eine Weile im Ausland war und diesen Winter nicht richtig heizte. Weshalb sich unter dem Fenster und hinter dem Sofa Schimmel gebildet hat. Eine üble Kombination, wenn man nach Italien wíll und gleichzeitg das Problem beheben muss. Es kann sehr unschön sein. So wie gerade eben. Aber ich habe ohnehin Heuschnupfen, und es ist eine gute Übung für all das, was im Hinterhaus bald drohen wird.

200 unrestaurierte Quadratmeter, und sicher auch Schimmel. Aber ich liebe ja alte Häuser, sage ich.

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Freitag, 26. März 2010

Zu kurz

Aber alles dabei: das passende Essen.



Das richtige Wetter am letzten Tag.



Und der Blick zurück, bei dem man weiss: Man wird wiederkommen.



Grossbild mit der Olympus E-P1. Wirklich eine feine Kamera, meine ich nach 1000 Bildern sagen zu können.

In ein paar Wochen, spätestens. Wenn sich das Konto von den diversen Schocks erholt hat. Dafür brauche ich jetzt mindestens ein Jahr lang keine neuen Schuhe mehr. Also, brauchen im Sinne von "wirklich nötig haben".

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Mittwoch, 24. März 2010

Exzesse in Parma.

Ich persönlich finde ja, dass man lieber ein zwei Objekte gut betrachten soll, als durch 10 Objekte schnell zu rennen. So gesehen waren gestern in Parma nur das Baptisterium und zwei Seitenkapellen des Domes Gegenstand meiner Betrachtung.



Den Rest der Zeit sass ich in Cafes, ging spazieren und stolperte dabei über ein Schuhgeschäft, dessen Refinanzierung mich nun zu einem reuevollen Beitrag über die Dünkel von Menschen wie mir bringt. In der FAZ.

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Dienstag, 23. März 2010

Schwarzes Parma

Nachdem es gestern wieder nicht richtig schön wurde, hier nun noch einmal neorealistisches Bildmaterial aus Parma.





















Ich frage mich manchmal, wie La dolce Vita in Farbe ausgesehen hätte. Schrecklich, nehme ich an.

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Parma für Mädchen und Jungs

Ich kann naturgemäss mit Parmaschinken - im Gegensatz zu anderen und gerade dem weiblichen Teil meiner Bekanntschaft - irgendwie nichts anfangen.



Also besuchte ich das Baptisterium und den Dom, einen Stoffhändler und auch ein paar Geschäfte, wo es kein Fleisch gab, sehr wohl aber Haut.



Leder. Für Schuhe. Ihr dürft Imelda zu mir sagen. Und ich finde es auch seltsam, englische Schuhe in Italien zu kaufen. Kam aber nur einmal unter vier Fällen vor.

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Montag, 22. März 2010

Regnerisch und körnig

Das wetter in Mantua als gut zu bezeichnen, wäre eine schamlose Übertreibung: Nur einmal zeigte sich eine Ahnung von Sonnenschein, danach kam gleich der nächste Schauer. Aber zum einen habe ich Heuschnupfen, und zum anderen eine Kamera, bei der ich heute etwas im menü herumgespielt habe; dort gibt es eine Einstellung für extra Körniges, wie bei einem alten Ilford-Film.

























ich denke, da kann man hübsch quasidokumentarische Bilder bei der Mille Miglia machen.

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Wie die Alten sungen

Mein Vater etwa hatte ein Faible für gute Kameras, und kaufte seht viel, ohne es je wirklich zu brauchen. Insofern ist es in meiner Familie akzeptiert, dass ich zur Olympus Pen E-P1 gegriffen habe, und immer noch sehr von ihren Qulitäten angetan bin. (Unteres Bild ist aber noch mit der auch absolut nicht schlechten Fuji gemacht)



Das gibt es in solchen Familien aber nicht nur mit Kameras, sondern auch mit Taschen für Frauen, worüber ich bei der FAZ nun einen längeren und mit vielen Exempla angereicherten Beitrag geschrieben habe.

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