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Samstag, 6. November 2010
Jeff Jarvis ist verärgert
Was für eine Person.
1. Einen hirnlosen Rant gegen Deutschland wegen ein paar verpixelten Häusern loslassen und gleich einen Stasibezug herstellen.
2. das Ding mit der Unterstellung von "Privatsphäre-Wahnsinn" gegen die Deutschen auch noch bei der ZEIT unterbringen.
3. sich einen Scheissdreck um die dort einlaufenden und zumeist angefressenen Kommentare kümmern
4. sich darauf eine Antwort bei der FAZ einfangen, die den Schmarrn nicht einfach zu schlucken bereit ist - es kann ja nicht jeder wie die Zeit im Kriechgang ankommen. Der Beitrag ist nicht besonders verärgert und wartet übrigens noch nicht mal mit dem nach dem Stasivergleich nicht fern liegenden Bonmot
"Oberstaufen ist der Obersalzberg der deutschen Netztotalitaristen"
auf.
5. Dort nach der Frage "Wer ist Don Alfonso" kommentieren, es gehe doch um die "Publicsphere" (aber klar, in den Rechnern von Google, tolle Publikspähre) und man habe das mit dem Wahnsinn "nie gesagt".
6. Bei Twitter rumjammern: "How long does it take FAZ to approve my comment? Jeesh. This is no way to have a conversation."
Muss man sich mal vorstellen. Über 200 unbeantwortete Kommentare bei der Zeit, die sich meist ungern als Wahnsinnige beschimpfen lassen. Aber bei der FAZ gleich rumnölen, weil es mit dem Freischalten der eigenen, schrägen Sichtweise dauert.
This is no way to have a conversation, Mr. Jarvis.
1. Einen hirnlosen Rant gegen Deutschland wegen ein paar verpixelten Häusern loslassen und gleich einen Stasibezug herstellen.
2. das Ding mit der Unterstellung von "Privatsphäre-Wahnsinn" gegen die Deutschen auch noch bei der ZEIT unterbringen.
3. sich einen Scheissdreck um die dort einlaufenden und zumeist angefressenen Kommentare kümmern
4. sich darauf eine Antwort bei der FAZ einfangen, die den Schmarrn nicht einfach zu schlucken bereit ist - es kann ja nicht jeder wie die Zeit im Kriechgang ankommen. Der Beitrag ist nicht besonders verärgert und wartet übrigens noch nicht mal mit dem nach dem Stasivergleich nicht fern liegenden Bonmot
"Oberstaufen ist der Obersalzberg der deutschen Netztotalitaristen"
auf.
5. Dort nach der Frage "Wer ist Don Alfonso" kommentieren, es gehe doch um die "Publicsphere" (aber klar, in den Rechnern von Google, tolle Publikspähre) und man habe das mit dem Wahnsinn "nie gesagt".
6. Bei Twitter rumjammern: "How long does it take FAZ to approve my comment? Jeesh. This is no way to have a conversation."
Muss man sich mal vorstellen. Über 200 unbeantwortete Kommentare bei der Zeit, die sich meist ungern als Wahnsinnige beschimpfen lassen. Aber bei der FAZ gleich rumnölen, weil es mit dem Freischalten der eigenen, schrägen Sichtweise dauert.
This is no way to have a conversation, Mr. Jarvis.
donalphons, 22:24h
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: : : denn sie wissen nicht was sie tun sollen : : :
Donnerstag, 4. November 2010
Zwei Nachrichten, die zusammenpassen
Auf der einen Seite flutet die amerikanische Notenbank die Märkte oder was immer man so bezeichnen will mit 600 Milliarden Dollar bis Mitte nächsten Jahres. Das ist nicht wenig angesichts des Umstandes, dass die erste Auflage der Gelddruckerei auch schon nichts an den Problemen der USA geändert hat: Hohe Schulden der Haushalte, ein Überhang an Immobilien, Zurückhaltung der Haushalte und de facto Staatsbankrott vor dem Hintergrund von gut verdienenden Banken, die ihre giftigen Papiere einfach mal eine Weile nicht beachten - oder hat in der letzten Zeit mal jemand was von Leve3-Asssts gehört?
Die nicht ganz unglaubwürdige These mancher Zyniker ist ja, dass all das schöne Geld nicht un die Wirtschaft oder Kredite, sondern in Spekulationsblasen geht. Die wiederum, wenn sie nicht platzen, können mittelfristig durchaus zu steigenden Preisen beitragen, sei es nun bei den Aktien, den Rohstoffen oder den diversen Industrieprodukten. Gleichzeitig rauscht der Dollar in die Tiefe und entbindet die Chinesen von der Verlegenheit, nicht wohin zu wissen mit all ihren schönen Devisen. Eine Stimme in meinem Kopf sagt mir, dass es schon seine Vorteile hat, wenn China nicht mehr ganz so reich ist und die Amerikaner dann plötzlich sparen müssen, weil man ihnen nichts mehr verkaufen will, zumindest nicht für ihre Währung - das ist gut für klimapolitische Ziele. Und die deutschen Autohersteller sind sowieso mehr an China interessiert.
Auf der anderen Seite fällt der Dollar vielleicht gar nicht so sehr, weil Geldhändlern das auffällt, was die Medien gar nicht mehr beachten: Dass nämlich die Kreditausfallversicherungen und Zinsen auf Staatsanleihen für Portugal und Irland in historische Höhen geschnellt sind. Sprich, man rechnet mehr denn je mit Staatspleiten, egal was die EU an Währungsrettungsvehikeln bereitstellt. Was wiederum schlecht für den Euro ist, der sich damit an die Spuren des Dollars heftet. Damit auch ja keiner auf die Idee kommt, die Währung des Exportweltmeisters als krisensicheren Hafen zu entdecken.
Kurz, es bleibt also spannend. Die Amerikaner rauschen ins Nichts und Verderben, wir versuchen, dahinter zu bleiben. Die Amerikaner drucken Geld und machen Schulden, die Europäer sparen wie verrückt und schleppen Inmsolvenzkandidaten mit. Was dem einem seine Immobilienspekulanten in Kalifornien, sind dem anderen ganze Staaten.
Und ich kann mir noch immer keinen Weg vorstellen, warum das alles gut ausgehen könnte oder sollte. Es ist insofern irrelevant, als es heute kaum mehr jemanden interessiert, aber wir sind immer noch in der prekären Lage von 2008, und nur die Ignoranz hält uns davon ab, zu stürzen. Und immer wieder ein paar hundert Milliarden aus bedrucktem Papier, natürlich.
Die nicht ganz unglaubwürdige These mancher Zyniker ist ja, dass all das schöne Geld nicht un die Wirtschaft oder Kredite, sondern in Spekulationsblasen geht. Die wiederum, wenn sie nicht platzen, können mittelfristig durchaus zu steigenden Preisen beitragen, sei es nun bei den Aktien, den Rohstoffen oder den diversen Industrieprodukten. Gleichzeitig rauscht der Dollar in die Tiefe und entbindet die Chinesen von der Verlegenheit, nicht wohin zu wissen mit all ihren schönen Devisen. Eine Stimme in meinem Kopf sagt mir, dass es schon seine Vorteile hat, wenn China nicht mehr ganz so reich ist und die Amerikaner dann plötzlich sparen müssen, weil man ihnen nichts mehr verkaufen will, zumindest nicht für ihre Währung - das ist gut für klimapolitische Ziele. Und die deutschen Autohersteller sind sowieso mehr an China interessiert.
Auf der anderen Seite fällt der Dollar vielleicht gar nicht so sehr, weil Geldhändlern das auffällt, was die Medien gar nicht mehr beachten: Dass nämlich die Kreditausfallversicherungen und Zinsen auf Staatsanleihen für Portugal und Irland in historische Höhen geschnellt sind. Sprich, man rechnet mehr denn je mit Staatspleiten, egal was die EU an Währungsrettungsvehikeln bereitstellt. Was wiederum schlecht für den Euro ist, der sich damit an die Spuren des Dollars heftet. Damit auch ja keiner auf die Idee kommt, die Währung des Exportweltmeisters als krisensicheren Hafen zu entdecken.
Kurz, es bleibt also spannend. Die Amerikaner rauschen ins Nichts und Verderben, wir versuchen, dahinter zu bleiben. Die Amerikaner drucken Geld und machen Schulden, die Europäer sparen wie verrückt und schleppen Inmsolvenzkandidaten mit. Was dem einem seine Immobilienspekulanten in Kalifornien, sind dem anderen ganze Staaten.
Und ich kann mir noch immer keinen Weg vorstellen, warum das alles gut ausgehen könnte oder sollte. Es ist insofern irrelevant, als es heute kaum mehr jemanden interessiert, aber wir sind immer noch in der prekären Lage von 2008, und nur die Ignoranz hält uns davon ab, zu stürzen. Und immer wieder ein paar hundert Milliarden aus bedrucktem Papier, natürlich.
donalphons, 23:56h
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Die Regeln der Indiskretion
müssen demnächst mal angepasst werden, denn ich denke, es ist an der Zeit, die digitale Öffentlichkeit in aller Konsequenz an jenen zu exekutieren, die so laut danach kreischen, wenn es um die Belange anderer Menschen geht. Dass es ihnen nicht gefällt, ist klar. Und dass Jeff Jarvis Jahre nach der Dell-Geschichte mal zu dem verschlunzten Gnom der Grosskotzbranche degradiert gehört, der er ist.
Bis auf weiteres jedoch gelten in meinen Kreisen, die natürlich keine Internetgosse sind, die Regeln, die ich in der FAZ veröffentlicht habe.
Bis auf weiteres jedoch gelten in meinen Kreisen, die natürlich keine Internetgosse sind, die Regeln, die ich in der FAZ veröffentlicht habe.
donalphons, 11:17h
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: : : denn sie wissen nicht was sie tun sollen : : :
Donnerstag, 4. November 2010
Neuer Radsport
Das Wetter ist wieder umwerfend schön, und das Licht flirrt zwischen zartem Grün.
Man könnte sich sofort auf das Rad schwingen, aber wenn man genau hinschaut, in die Bildmitte - da liegt was in der Einfahrt, das den Weg blockiert. Und was macht der Radler, wenn er nicht fahren kann?
Er schiebt. Jedes Jahr aufs Neue, 4 Ster Holz diesmal, aber wenigstens schneit es nicht, kein Pickel muss helfen, das Holz vom Boden zu lösen.
Am Wochenende kommt dann Besuch, dann wird ein zweites Rad hinzugefügt und am Tegernsee bewegt.
Man könnte sich sofort auf das Rad schwingen, aber wenn man genau hinschaut, in die Bildmitte - da liegt was in der Einfahrt, das den Weg blockiert. Und was macht der Radler, wenn er nicht fahren kann?
Er schiebt. Jedes Jahr aufs Neue, 4 Ster Holz diesmal, aber wenigstens schneit es nicht, kein Pickel muss helfen, das Holz vom Boden zu lösen.
Am Wochenende kommt dann Besuch, dann wird ein zweites Rad hinzugefügt und am Tegernsee bewegt.
donalphons, 00:48h
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Nachricht des Tages
In der chinesischen Kronkolonie, die früher als USA bekannt war, hat die "Bauern-, Bankster- und Bigottenpartei" einen überwältigenden Sieg im Provinz-ZK eingefahren.
donalphons, 10:32h
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: : : denn sie wissen nicht was sie tun sollen : : :
Dienstag, 2. November 2010
200 Euro
Ich glaube, die SA war der Verein, der öffentlich Gegner markierte, dann ihre Rechte mit Füssen trat und sich nach getaner Drecksarbeit mit Bier zukippte.
Kann mir mal jemand erklären, wo der Unterschied zu Leuten wie Jens Best und seinen Handlangern wie Michael Seemann ist, wenn ein Bier ausgelobt wird für den ersten, der ein bestimmtes, verpixeltes Haus, das im Internet mit Adresse angegebent wird, ablichtet und hochlädt?
Jedenfalls dachte ich mir: Die jagen Häuser, ich helfe, sie zurStrecke zu bring Rechenschaft zu ziehen. 200 Euro ist mir der Spass auf alle Fälle wert.
Kann mir mal jemand erklären, wo der Unterschied zu Leuten wie Jens Best und seinen Handlangern wie Michael Seemann ist, wenn ein Bier ausgelobt wird für den ersten, der ein bestimmtes, verpixeltes Haus, das im Internet mit Adresse angegebent wird, ablichtet und hochlädt?
Jedenfalls dachte ich mir: Die jagen Häuser, ich helfe, sie zur
donalphons, 17:23h
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Zu spät los, rechtzeitig bei der Sonne
Dieser Herbst hat zu späterer Stunde, die zu erleben vor allem meiner Schusseligkeit zuzuschreiben ist, ein ganz besonderes Licht.
Und ich habe dabei ein besonders steifes Rad zum Treten, und man glaube mir das: Es war gestern gut, dass da etwas zum Treten da war.
Es gibt da vieles, worüber man sich wundern könnte, aber nach ein paar Kilometern bewundere ich nur noch, und das bleibt so bis in die frühe Nacht hinein.
Es ist die Erziehung zum Hedonisten in diesen späten Tagen, man muss jetzt wirklich nehmen, was man noch kriegen kann, nicht warten und zaudern, zugreifen und behalten, solange es noch geht.
Minuten sind es nur, so schnell schwindet das Licht, die Sonne sägt vergeblich an den Wolken am Horizont, und ständig ändert sich das Spiel des Lichts, ganz anders als die Dummheit der Menschen, die entsagungsvoll verharrt.
Ich aber fliege dahin und zurück in die Stadt, während sich über die Hügel langsam die Finternis emporschleicht, um mich zu umfangen, wenn ich zu langsam sein sollte. Erst scheint es, als sei sie zu langsam, aber sie ist nicht das alte, faltige Weib des späten Nachmittags; sobald die Sonne weg ist, wird sie zur alles verschlingenden Furie des Firmaments.
Unter den Reifen raschelt und tuschelt das Laub von Vergängnis und Vergehen, es ist die immer gleiche Geschichte, man kann ihr eine Weile davonfahren und sollte es auch tun, bis dann die langen, scharfen Messer des eigenen Schicksals die Unfreundlichkeit besitzen, ohne Einladung ihre Aufwartung zu machen.
Aber bis dahin ist es noch lang, und ich habe durchaus vor, noch die Geschichten vom Verderbnis anderer Leute zu hören.
Und ich habe dabei ein besonders steifes Rad zum Treten, und man glaube mir das: Es war gestern gut, dass da etwas zum Treten da war.
Es gibt da vieles, worüber man sich wundern könnte, aber nach ein paar Kilometern bewundere ich nur noch, und das bleibt so bis in die frühe Nacht hinein.
Es ist die Erziehung zum Hedonisten in diesen späten Tagen, man muss jetzt wirklich nehmen, was man noch kriegen kann, nicht warten und zaudern, zugreifen und behalten, solange es noch geht.
Minuten sind es nur, so schnell schwindet das Licht, die Sonne sägt vergeblich an den Wolken am Horizont, und ständig ändert sich das Spiel des Lichts, ganz anders als die Dummheit der Menschen, die entsagungsvoll verharrt.
Ich aber fliege dahin und zurück in die Stadt, während sich über die Hügel langsam die Finternis emporschleicht, um mich zu umfangen, wenn ich zu langsam sein sollte. Erst scheint es, als sei sie zu langsam, aber sie ist nicht das alte, faltige Weib des späten Nachmittags; sobald die Sonne weg ist, wird sie zur alles verschlingenden Furie des Firmaments.
Unter den Reifen raschelt und tuschelt das Laub von Vergängnis und Vergehen, es ist die immer gleiche Geschichte, man kann ihr eine Weile davonfahren und sollte es auch tun, bis dann die langen, scharfen Messer des eigenen Schicksals die Unfreundlichkeit besitzen, ohne Einladung ihre Aufwartung zu machen.
Aber bis dahin ist es noch lang, und ich habe durchaus vor, noch die Geschichten vom Verderbnis anderer Leute zu hören.
donalphons, 15:43h
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: : : denn sie wissen nicht was sie tun sollen : : :
Montag, 1. November 2010
Guttis
hiessen bei uns früher Bonbons, und ich habe gute Erinnerungen daran.
Insofern fände ich es nett, wenn der nächste Modeminister und Operettenbaron nicht gerade Trüffelberg heissen würde. Es macht mir heute wenig aus, wenn mir Bonbons verleidet werden. Aber bei Trüffeln würde ich noch gnbatschiger werden, als ich es wegen des Guttihypes eh schon bin. In der FAZ.
Insofern fände ich es nett, wenn der nächste Modeminister und Operettenbaron nicht gerade Trüffelberg heissen würde. Es macht mir heute wenig aus, wenn mir Bonbons verleidet werden. Aber bei Trüffeln würde ich noch gnbatschiger werden, als ich es wegen des Guttihypes eh schon bin. In der FAZ.
donalphons, 16:45h
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Man trifft sich am See.
Das wäre früher eigentlich unvorstellbar gewesen. Früher traf man sich hier an Allerheiligen an den Gräbern. Und zwar alle. Da war auf den Friedhöfen richtig was los. Ein paar Familienmitglieder bleiben stehen, die anderen besuchten bekannte Clans und erzählten sich über die Verstorbenen nur Gutes. Heute geht man durchaus auf den Friedhof, aber nicht lang. Lang genug, um im Zweifelsfall zu sehen, wer das Grab ordentlich gemacht hat, und wer nicht. Manche machen es am Vortag, kommen zu später Stunde nocheinmal, räumen die neuen Blätter von den müden Bäumen weg, legen eine Plane über das Grab und sind am nächsten Morgen als erste da, um sie wieder zu entfernen. So kann man das natürlich auch machen - unkommod, aber effektiv. Allein, die Anonymität der Stadt hilft der Sache nicht besonders. Und ausserdem trifft man sich lieber am See.
Nach den Erzählungen, die ich hörte, muss es ein ziemlich grausames Ritual gewesen sein, der Tag an den Gräbern: Das Wetter meistens schlecht, oft Regen, kalt, mitunter auch Schnee, aber niemand durfte gehen, alle mussten bleiben. Sozialkontrolle. Gemeinschaft über das Leben hinaus. Da bleibst. Der Horror ist grösser gewesen als die heutigen Kinderstreiche, und ich weiss nicht, was ich schlimmer finde: Das frühere Frieren oder all die Besoffenen, die sich an so einem Tag mit Wodka, o,5 Liter für 4 Euro, eingedeckt haben und dann durch die Stadt ziehen. Das genaue Gegenteil: Keine Kontrolle. Jeder kann, nur das Tanzen ist verboten. Irgendwo muss es einen Mittelweg geben, ohne die Brutalität der Riten, aber mit den Manieren des Respekts - manchmal, scheint mir, als dominierten die Extreme, und der Mittelweg ist selten. Nicht am See. Aber am Abend, in der Stadt.
Der Park dagegen ist leer von beiden, die einen sind noch an den Gräbern und pingeln weiter das Laub weg, die anderen glühen noch zu Hause vor, und erst in der Dunkelheit machen sie sich auf den Weg. Die einen von den Toten, die anderen in den Tod. Was angesichts dessen, was Leben mitunter ist, vielleicht gar nicht soi anders sein muss. Ich jedenfalls habe mich am Rascheln des Laubes erfreut, und es darf gerne auch liegen bleiben, auf den Gräbern und meinem auf Dauer unvermeidlichen Weg dorthin.
Nach den Erzählungen, die ich hörte, muss es ein ziemlich grausames Ritual gewesen sein, der Tag an den Gräbern: Das Wetter meistens schlecht, oft Regen, kalt, mitunter auch Schnee, aber niemand durfte gehen, alle mussten bleiben. Sozialkontrolle. Gemeinschaft über das Leben hinaus. Da bleibst. Der Horror ist grösser gewesen als die heutigen Kinderstreiche, und ich weiss nicht, was ich schlimmer finde: Das frühere Frieren oder all die Besoffenen, die sich an so einem Tag mit Wodka, o,5 Liter für 4 Euro, eingedeckt haben und dann durch die Stadt ziehen. Das genaue Gegenteil: Keine Kontrolle. Jeder kann, nur das Tanzen ist verboten. Irgendwo muss es einen Mittelweg geben, ohne die Brutalität der Riten, aber mit den Manieren des Respekts - manchmal, scheint mir, als dominierten die Extreme, und der Mittelweg ist selten. Nicht am See. Aber am Abend, in der Stadt.
Der Park dagegen ist leer von beiden, die einen sind noch an den Gräbern und pingeln weiter das Laub weg, die anderen glühen noch zu Hause vor, und erst in der Dunkelheit machen sie sich auf den Weg. Die einen von den Toten, die anderen in den Tod. Was angesichts dessen, was Leben mitunter ist, vielleicht gar nicht soi anders sein muss. Ich jedenfalls habe mich am Rascheln des Laubes erfreut, und es darf gerne auch liegen bleiben, auf den Gräbern und meinem auf Dauer unvermeidlichen Weg dorthin.
donalphons, 16:42h
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: : : denn sie wissen nicht was sie tun sollen : : :
Sonntag, 31. Oktober 2010
Der Tag der lebenden Menschen
Erst, wenn man es nicht mehr kann, merkt man, was man vermisst.
Und es fallen einem dabei all die Sommertage ein, die zu nutzlos verstrichen sind, all der Sonnenschein, auf den man verzichtete für anderes, all die Kilometer, die man nicht durch die Landschaft gerollt ist.
Es ist so leicht, sich über den Hedonismus aufzuregen, aber die Alternativen - es bleiben zu lassen und sich später zu ärgern - sind auch nicht gerade fein. Da ist der Föhn zumindest eine kleine Gelegenheit, nochmal etwas gut zu machen. Einen Zipfel vom schönen Jahr zu erwischen.
In der Nacht werden dann Leute durch die Strassen wanken, die sich gar nicht verkleiden müssen, um wie kaum Lebendige zu erscheinen; das geht alles prima mit ALkohol, Sonderangebot: Die Flasche Wodka für 5 Euro. Schon erstaunlich, die Städter fahren aufs Land und die Landbwohner fahren in die Stadt, schon auf dem Hinweg Flaschen aus den Autos in die schöne Landschaft werdend.
So klar ist es, dass am Horizont die Berge zu sehen sind. 120 Kilometer entfernt, und vielleicht steht dort auch jemand auf dem Berg und schaut herüber, über all die Kleinheiten und diesigen Täler voll Schmutz und Dummheit.
Dann schnell nach Hause. Schnell schnell, denn noch schneller wird es dunkel. Und sehr kalt.
Und es fallen einem dabei all die Sommertage ein, die zu nutzlos verstrichen sind, all der Sonnenschein, auf den man verzichtete für anderes, all die Kilometer, die man nicht durch die Landschaft gerollt ist.
Es ist so leicht, sich über den Hedonismus aufzuregen, aber die Alternativen - es bleiben zu lassen und sich später zu ärgern - sind auch nicht gerade fein. Da ist der Föhn zumindest eine kleine Gelegenheit, nochmal etwas gut zu machen. Einen Zipfel vom schönen Jahr zu erwischen.
In der Nacht werden dann Leute durch die Strassen wanken, die sich gar nicht verkleiden müssen, um wie kaum Lebendige zu erscheinen; das geht alles prima mit ALkohol, Sonderangebot: Die Flasche Wodka für 5 Euro. Schon erstaunlich, die Städter fahren aufs Land und die Landbwohner fahren in die Stadt, schon auf dem Hinweg Flaschen aus den Autos in die schöne Landschaft werdend.
So klar ist es, dass am Horizont die Berge zu sehen sind. 120 Kilometer entfernt, und vielleicht steht dort auch jemand auf dem Berg und schaut herüber, über all die Kleinheiten und diesigen Täler voll Schmutz und Dummheit.
Dann schnell nach Hause. Schnell schnell, denn noch schneller wird es dunkel. Und sehr kalt.
donalphons, 01:35h
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: : : denn sie wissen nicht was sie tun sollen : : :
Freitag, 29. Oktober 2010
Bitte liebe FAZ stellen sie doch diesen ekelhaften Spiesserblog ab.
Ohne Interpunktion, aber mit viel Wut wird im Kommentar etwas geäussert, was viele Blogkollegen schon länger denken. Und all das nur, weil ich öffentlich zugegeben habe, mit Ernster Musik des 20. Jahrhunderts und ihren Erpressermethoden - vor der Pause 12-Ton, nach der Pause dann hörbare Musik - nichts anfangen kann. Noch nicht mal als Mittel der Abgrenzung gegen niedrige Schichten. Noch nicht mal, um mir den Fäuletonisten raushängen zu lassen. In der FAZ! Das Abendland geht unter.
donalphons, 17:35h
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Tag des Hochladens
Ich bin ein elend schlechter Mailbeantworter, aber wie ich heute festgestellt habe, liegen mit Mails mit Uploads noch viel weniger. Je mehr Uploads, desto weniger Vergnügen. Auch eine Folge meines nur mittelmässigen Ordersystems auf dem Rechner.
Am Allerwenigsten aber liegen mir Papiervarianten von Mails, vulgo Briefe. Zum Glück hat sich jetzt so viel angesammelt, dass sich der Weg zur Post lohnt.
(Note2myself: Nie wieder für Veranstaltungen zusagen, bei denen man die Verträge nicht gleich bei der Veranstaltung abgeben kann.)
Am Allerwenigsten aber liegen mir Papiervarianten von Mails, vulgo Briefe. Zum Glück hat sich jetzt so viel angesammelt, dass sich der Weg zur Post lohnt.
(Note2myself: Nie wieder für Veranstaltungen zusagen, bei denen man die Verträge nicht gleich bei der Veranstaltung abgeben kann.)
donalphons, 11:53h
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: : : denn sie wissen nicht was sie tun sollen : : :
Donnerstag, 28. Oktober 2010
Terrormütter
Es mag nicht altruistisch sein - aber natürlich freut es einen, wenn der Ort, in dem man lebt, übermässig davon profitiert, dass andernorts seine Produkte so gut ankommen, während andere Orte wie Rüsselsheim aussehen. Das bedeutet grössere Einnahmen durch die Gewerbesteuer, und in meiner dummen, kleinen Heimatstadt kamen gerad 100 Millionen mehr als erwartet herein. Das ist nicht wenig. Mit 100 Millionen kann man so einiges machen, es lässt nicht nur den Kämmerer gut schlafen, auch die Bürger wähnen sich in Sicherheit, und zufriedene Bürger glauben an die Zukunft und überzogene Erwartungen, und sagen sich: Wenn das hier alles so gut läuft und so viel Geld da ist, dann kann ich mir auch ein Kind leisten. Es gibt einen direkten Zusammenhang zwischen ökonomischer Sicherheit und Kinderkriegen. Es spricht einiges dafür, dass ich in Zukunft also noch mehr Terror werde ertragen müssen.
Es ist ja nicht nur das Versagen der Erziehung, wenn die Bratzen schon mit 14 gegen Mittag besoffen durch die Stadt ziehen: Letzte Woche hat man gegenüber im Gymnasium eine 13-jährige mit 3 Flaschen Wodka ausfindig gemacht. Das Problem beginnt schon viel früher, im Kindergartenalter. Wenn Terrormuttergruppen die Blagen aus ihren Luxusbehausungen raus ins echte Leben lassen. Dorthin, wo ich auch einkaufen muss. Dorthin, wo es die letzten Recherl des Jahres für die letzte, wirklich aus dieser Region stammende Kürbistarte gibt.
Zum Wochenmarkt. Nun passen sich natürlich auch die Händler dort dem Aufkommen der Kunden an, und im späten Herbst reicht es für das Ratschen und Bezahlen zumeist, wenn an den Ständen nur eine Verkäuferin anwesend ist. Gemütlich geht es am Mittwoch zu, es ist der Wochenmarkt für Geniesser und gutes Auswählen, niemand muss warten, wenn man überlegt, welcher Broccoli der schönere ist. Das ist hier alles nicht so leicht, die Auswahl ist enorm, und was bei Gemüse vielleicht ein paar Sekunden dauert, kann sich beim Käse ein paar Minuten hinziehen. Aber egal, man hat ja Zeit und kann sich selbst schon mal Gedanken machen.
Und dann will man zur Schmalzbäckerei, schiebt sein Radl durch die Stände, und sieht von hinten eine ganze Schar Kinder mit Betreuerinnen anrücken. Die erste davon ahnt, dass man sich dort anstellen will, und drückt sich noch schnell in die kurze Schlange. Nicht tragisch, ist ja nur eine Mutter. Denkt man sich. Und als diese Mutter dann dran ist, ruft sie jedes einzelne Kind heran, dasss es sich selbst aussucht, was es haben will. Und zware richtig laut, weil die anderen Mütter natürlich auch quasseln und gar nicht daran denken, die Kinder irgendwie passend für den Einkauf zu sortieren. Die Kinder rennen derweil irgendwo rum. Dann redet die Dränglerin mit den anderen Müttern, was denn die Kinder kriegen dürfen und was vielleicht schädlich ist. Die Kinder können sich auch nicht so leicht entscheiden, weil, wenn man schon mal von so einer Person zum Vordrängeln erzogen wird, kann man ja auch gleich mal gnaschig sein. Nach einem Drittel der Gruppe gebe ich auf, kaufe lieber woanders noch ein paar letzte Zwetschgen und komme erst nach 20 Minuten wieder - so lange blockieren sie nämlich den Stand, um jedem Kind einzeln irgendein kleines Ding zu kaufen. Mit dem dazugehörogen Gefasel mit dem Kind. Dauert halt. Man muss Rücksicht nehmen auf die Zukunft dieses Landes.
Danach lernen die Kinder: Mit offenem Mund mitten auf dem Wochenmarkt vor aller Augen fressen. Die Sache mit den kleineren Bissen und den geschlossenen Mündern beherrschen die Mütter nämlich auch nicht. Hätte ich sie angesprochen, hätten sie mich vermutlich erstaunt angeschaut und dann mit Brocken spuckend gesagt, dass sie ja nicht reden können, wenn sie den Mund beim Essen schliessen.
Am Abend musste ich noch mal kurz mit dem Auto weg. Kurz. Ich liess also die Einfahrt offen. Als ich wiederkam, stand ein Kombi vor dem offenen Tor, in der Feuerwehranfahrtszone. Selbst ich beeile mich an dieser Stelle, das Tor aufzumachen und das Auto wegzuräumen - aber der Kombi stand und stand und niemand kam. Nach 15 Minuten kam dann eine sich veratscht habende Mutter aus der Schule gegenüber, es hätte leider ein wenig länger gedauert. Vor und hinter der Anfahrtszone waren genug andere freie Plätze, aber da hätten das Kind und die Mutter nicht direkt in den Schuleingang gegenüber gehen können, sondern hätten 20 Meter laufen müssen!
Die nächste Kreatur lasse ich abschleppen. Damit sie so viel Strafe zahlt, dass sie sich keine weitere Bälger und Anlässe für ihre Asozialität mehr leisten kann, und lieber geht mir sowas zwangsweise zu Aldi, als dass ich mich weiter von sowas belästigen lasse.
Es ist ja nicht nur das Versagen der Erziehung, wenn die Bratzen schon mit 14 gegen Mittag besoffen durch die Stadt ziehen: Letzte Woche hat man gegenüber im Gymnasium eine 13-jährige mit 3 Flaschen Wodka ausfindig gemacht. Das Problem beginnt schon viel früher, im Kindergartenalter. Wenn Terrormuttergruppen die Blagen aus ihren Luxusbehausungen raus ins echte Leben lassen. Dorthin, wo ich auch einkaufen muss. Dorthin, wo es die letzten Recherl des Jahres für die letzte, wirklich aus dieser Region stammende Kürbistarte gibt.
Zum Wochenmarkt. Nun passen sich natürlich auch die Händler dort dem Aufkommen der Kunden an, und im späten Herbst reicht es für das Ratschen und Bezahlen zumeist, wenn an den Ständen nur eine Verkäuferin anwesend ist. Gemütlich geht es am Mittwoch zu, es ist der Wochenmarkt für Geniesser und gutes Auswählen, niemand muss warten, wenn man überlegt, welcher Broccoli der schönere ist. Das ist hier alles nicht so leicht, die Auswahl ist enorm, und was bei Gemüse vielleicht ein paar Sekunden dauert, kann sich beim Käse ein paar Minuten hinziehen. Aber egal, man hat ja Zeit und kann sich selbst schon mal Gedanken machen.
Und dann will man zur Schmalzbäckerei, schiebt sein Radl durch die Stände, und sieht von hinten eine ganze Schar Kinder mit Betreuerinnen anrücken. Die erste davon ahnt, dass man sich dort anstellen will, und drückt sich noch schnell in die kurze Schlange. Nicht tragisch, ist ja nur eine Mutter. Denkt man sich. Und als diese Mutter dann dran ist, ruft sie jedes einzelne Kind heran, dasss es sich selbst aussucht, was es haben will. Und zware richtig laut, weil die anderen Mütter natürlich auch quasseln und gar nicht daran denken, die Kinder irgendwie passend für den Einkauf zu sortieren. Die Kinder rennen derweil irgendwo rum. Dann redet die Dränglerin mit den anderen Müttern, was denn die Kinder kriegen dürfen und was vielleicht schädlich ist. Die Kinder können sich auch nicht so leicht entscheiden, weil, wenn man schon mal von so einer Person zum Vordrängeln erzogen wird, kann man ja auch gleich mal gnaschig sein. Nach einem Drittel der Gruppe gebe ich auf, kaufe lieber woanders noch ein paar letzte Zwetschgen und komme erst nach 20 Minuten wieder - so lange blockieren sie nämlich den Stand, um jedem Kind einzeln irgendein kleines Ding zu kaufen. Mit dem dazugehörogen Gefasel mit dem Kind. Dauert halt. Man muss Rücksicht nehmen auf die Zukunft dieses Landes.
Danach lernen die Kinder: Mit offenem Mund mitten auf dem Wochenmarkt vor aller Augen fressen. Die Sache mit den kleineren Bissen und den geschlossenen Mündern beherrschen die Mütter nämlich auch nicht. Hätte ich sie angesprochen, hätten sie mich vermutlich erstaunt angeschaut und dann mit Brocken spuckend gesagt, dass sie ja nicht reden können, wenn sie den Mund beim Essen schliessen.
Am Abend musste ich noch mal kurz mit dem Auto weg. Kurz. Ich liess also die Einfahrt offen. Als ich wiederkam, stand ein Kombi vor dem offenen Tor, in der Feuerwehranfahrtszone. Selbst ich beeile mich an dieser Stelle, das Tor aufzumachen und das Auto wegzuräumen - aber der Kombi stand und stand und niemand kam. Nach 15 Minuten kam dann eine sich veratscht habende Mutter aus der Schule gegenüber, es hätte leider ein wenig länger gedauert. Vor und hinter der Anfahrtszone waren genug andere freie Plätze, aber da hätten das Kind und die Mutter nicht direkt in den Schuleingang gegenüber gehen können, sondern hätten 20 Meter laufen müssen!
Die nächste Kreatur lasse ich abschleppen. Damit sie so viel Strafe zahlt, dass sie sich keine weitere Bälger und Anlässe für ihre Asozialität mehr leisten kann, und lieber geht mir sowas zwangsweise zu Aldi, als dass ich mich weiter von sowas belästigen lasse.
donalphons, 01:43h
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