Zu spät los, rechtzeitig bei der Sonne

Dieser Herbst hat zu späterer Stunde, die zu erleben vor allem meiner Schusseligkeit zuzuschreiben ist, ein ganz besonderes Licht.



Und ich habe dabei ein besonders steifes Rad zum Treten, und man glaube mir das: Es war gestern gut, dass da etwas zum Treten da war.



Es gibt da vieles, worüber man sich wundern könnte, aber nach ein paar Kilometern bewundere ich nur noch, und das bleibt so bis in die frühe Nacht hinein.



Es ist die Erziehung zum Hedonisten in diesen späten Tagen, man muss jetzt wirklich nehmen, was man noch kriegen kann, nicht warten und zaudern, zugreifen und behalten, solange es noch geht.



Minuten sind es nur, so schnell schwindet das Licht, die Sonne sägt vergeblich an den Wolken am Horizont, und ständig ändert sich das Spiel des Lichts, ganz anders als die Dummheit der Menschen, die entsagungsvoll verharrt.



Ich aber fliege dahin und zurück in die Stadt, während sich über die Hügel langsam die Finternis emporschleicht, um mich zu umfangen, wenn ich zu langsam sein sollte. Erst scheint es, als sei sie zu langsam, aber sie ist nicht das alte, faltige Weib des späten Nachmittags; sobald die Sonne weg ist, wird sie zur alles verschlingenden Furie des Firmaments.



Unter den Reifen raschelt und tuschelt das Laub von Vergängnis und Vergehen, es ist die immer gleiche Geschichte, man kann ihr eine Weile davonfahren und sollte es auch tun, bis dann die langen, scharfen Messer des eigenen Schicksals die Unfreundlichkeit besitzen, ohne Einladung ihre Aufwartung zu machen.



Aber bis dahin ist es noch lang, und ich habe durchaus vor, noch die Geschichten vom Verderbnis anderer Leute zu hören.

Dienstag, 2. November 2010, 15:43, von donalphons | |comment

 
Ich nutze ja auch noch jeden ach so kleinen Lichtstrahl, um mich draußen um zu tun. Und ich muss feststellen, manch Sonnenuntergang, manch würzigen Duft des Herbstlaubs kann man einfach nur genießen - ohne sich diesen Genuss erarbeitet haben zu müssen.

... link  

 
Das kommt einfach so beim fahren, sehr angenehm, würde ich sagen.

... link  


... comment
 
Fahren,
solange es noch geht, das ist auch hier die Devise. Freilich fehlt es mir an Muße (und, seien wir ehrlich, zuallervörderst am Können), dabei auch noch so sensationelle Bilder zu schießen. Hach...

... link  

 
á propos licht: die glühbirne ist wieder da. sogar mit 75 und mit 100 watt.

... link  

 
Ich weiss: heatball.de.

... link  

 
genau:)

... link  

 
Nette Idee, wirklich schön umgesetzt.

... link  

 
Das letzte Bild war eher Zufall.

... link  


... comment