: : : denn sie wissen nicht was sie tun sollen : : :

Sonntag, 23. Januar 2011

Das tut man nicht

Ich verrate ein Geheimnis: Wenn ich allein bin, und keiner zuschauen kann, ist Birne-Baiser-Kuchen ein echtes Slow Food. Dann nämlich ziehe ich mit der Kuchengabel kleine Baiserstücke ab und fühle deren Konsistenz und Süsse auf meiner Zunge, bis nur noch eine dünne Schicht davon auf dem Kuchen ist. Es gibt ein optimales Verhältnis von Baiser und Kuchen im Verhältnis 1 zu vier.



Aber wenn ein Gast da ist, kann ich das natürlich nicht machen. Und so verkommen, dass mir das einfach so in Gedankenlosigkeit tun würde, bin ich auch noch nicht.

Man stiehlt auch nicht die Kirsche vorzeitig vom Kuchen, man darf das erst machen, wenn man ganz hinten angelangt ist, und selbst dann gilt es noch nicht wirklich als fein. Der Legende zufolge ist diese Endverzierung eigentlich dazu da, um diskret zu flirten - macht eine Frau das, kann sie damit einem anderen zeigen, dass sie gewisse Interessen hat, heisst es. Ob es so war, weiss ich auch nicht, aber es ist eine nette Idee. Und selbst als Idee ist es akzeptapler als Baisermetzeleien.

(Kuchenquote erfüllt)

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Samstag, 22. Januar 2011

Geht sterben, Dotcoms, alle miteinander

und nehmt bitte auch die Hypeschmierer der Medien mit!

Erinnert sich noch jemand an den Bohey, der hier gemacht wurde, als Groupon inm Mai 2010 Citydeal (dreiste Samwer-Kopie) übernahm? Das sah nach einem gigantischen Geschäft aus, denn der defizitäre Laden brachte den Alteigentümern Anteile von Groupon ein. Die amerikanische Gutschein-Klitsche war bei dieser Übernahme mit über einer Milliarde Dollar bewertet, und man bewertete Citydeal entsprechend mit einem dreistelligen Millionenbetrag. Dann kam Google im Sommer und bot angeblich bis zu 5 Milliarden für Groupon an. Groupon lehnte ab und machte sich auf den Weg zum Börsengang. Überall drehten unsere Schmierfinken durch und schrieben gierig die Mär von den 15 Milliarden ab, die der Laden dann wohl wert sein würde. Burda holte den Chef zum Digital Lifestyle Day oder wie die Poserveranstaltung jetzt heisst. Goldman Sachs wurde bei Groupon vorstellig. Das grösste Ding seit dem Google-IPO.

Und jetzt, ahem, "sickerte" angeblich zufällig durch, dass Google einen Konkurrenten aufzieht und dabei den Kunden Präsenz auf vielen Kanälen anbietet. Lauter Kanäle, die Groupon selbst nicht hat.

Um mal die volle Tragweite zu erklären: Mit dem IPO wollten Groupon und die Alteigentümer von Anteilen nur einen relativ kleinen Teil der Aktien loswerden - genug, um dem Unternehmen anderthalb Milliarden zuzuführen. Schliesslich ist bei Groupon noch jede Menge zu tun und zu investieren, um den Laden nach vorne zu bringen. Da passte die 15-Milliarden-Lüge ups Behauptung natürlich blendend, denn je höher die Bewertung, desto weniger Aktien müssen von Groupon verkauft werden, und um so mehr können andere Anteilseigner auf den Markt werfen. Mit Googles Ankündigung - was sagen unsere gekauften, geschmierten oder einfach auch nur dummen oder vor Bewunderung blinden Sudelfedern? - bleiben vielleicht 10 Milliarden? Oder doch nur 6? Das wäre schlecht, sehr, sehr schlecht für die Anteilsbesitzer. Für Groupon sowieso. Niedrige Margen, hohe Kosten durch viele Mitarbeiter vor Ort, und dann noch so eine Konkurrenz, die bei Anzeigen führend ist und eigentlich den Kunden nur noch neue Dienste anbieten muss... Google hat den Kundenstamm schon. Die müssen nur ein Angebot machen, das die Kunden nicht ablehnen können.

Ich glaube ja, dass Google nicht nur evil, sondern auch verdammt mean ist. Und wäre überhaupt nicht überascht, wenn sich die Anteilsbesitzer von Groupon genauso über die verstrichene Gelegenheit eines Verkaufs an Google ärgern, wie sich die Anteilsbesitzer aus Ärger über den vergeigten Verkauf von StudiVZ an Facebook vermutlich jeden Morgen einmal um den Block peitschen liessen. Ich denke auch, dass Google einerseits dringend neue Geschäftsfelder braucht, und andererseits mit der Suche, Gmail, Youtube, Chrome, Streetview (na? alles nur, weil sie nett sind, Ihr Postprivacycretins und Knipserstasi?) und anderen Angeboten Groupon niederwalzen kann, bevor die den IPO machen. Denn die tolle Geschichte vom Marktführer können sie jetzt vergessen - sie wollen 1,5 Milliarden für eine Geschäftsentwicklung, die Google aus der Portokasse selbst zahlt.

Und mit etwas Glück vergeigen beide diese ohnehin widerliche Geschäftsidee für Rabattkartenjunkies und andere Chickendönerfresser.

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Freitag, 21. Januar 2011

Knallorange! Und mit Flammen!

Die Strassenreinigung ist da, und sie kärchert mit Feuer:



Aber das sind nur nervöse Zuckungen am Ebayknopf, in Wirklichkeit wache ich jeden Morgen auf und denke mir: Noch 14... 13... 12... Tage bis zum 1. Februar. Am 1. Februar ist gewiss, wer bei der Mille Miglia mitfahren darf, und wer nicht. Vor einem Jahr sagte ich "Undenkbar", vor acht Monaten an der Rampe "schlecht wäre es nicht", dann wieder "naja", dann, als das Angebot kam, zu meiner Überraschung "SOFORT!" und jetzt sitze ich da und kaue kugellagerfettverschmierte Finger, weil der Druck zu gross wird. Ich brauche wirklich, wirklich Ablenkung. Ausserdem habe ich noch eine Kiste voll mit Resten früherer Aufbauten, die muss endlich mal weg.

Wenn ich hier nach dem 1. in eine Woche Schweigen verfalle - dann wurde ich nicht zugelassen. Mal schaun, vielleicht räche ich mich dann und schreibe in der FAZ stattdessen was über Rennrad fahren am Gardasee. Oder daheimbleiben und im Hinterhaus Tapeten zerfetzen und ein paar Balke sägen und ihre Auswirkung auf die Psyche. Ich brenne grellorange in den Flammen der Erwartung.

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Zu langer Text

Oh, es gäbe viel zu erzählen aus jenen finsteren Tagen in meiner Heimatstadt. Wusste die Leserschaft, dass ich an dem Gymnasium war, dessen Direktor auf Lehrerseite die Sturmspitze bei der Bekltschung des bayerischen achtstufigen Gymnasiums war? Und dass das Ergebnis mit all seinen Problemen und dem Zynismus, der auf Kinder ausgekübelt wird, sicher kein Zufall ist? Wir kamen direkt in die Hölle der alten, schwarzen Säcke und wurden von ihren Nachfolgern für globale Märkte erzogen. Ich könnte tagelang...

Aber so viel Platz ist da gar nicht bei der FAZ, und eigentlich geht es ja nur um einen Punkt: Dass auch die härteste Schule mit der grössten Disziplin nicht im Mindesten dazu angetan ist, kulturell interessierte Menschen hervorzubringen. Und dasss es in diese kranke Epoche zum Glück keinen Weg zurück mehr gibt. Und irgendwann werden auch die braunen, verdummenden Auswüchser der aktuellen Bildungsdebattenverarsche so tot sein, wie der Religionslehrer mit seinem Faible für Partisanenbekömpfung im Osten.

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Mittwoch, 19. Januar 2011

Man denkt an mich auf dem Dorfe

Es ist ja nicht so, dass ich noch ein Goldrandgeschirr brauche. Und wenn ich es nicht kaufe, ist es wenigstens so, dass ich davon erzähle, und jemand sagt, da hätte er auch noch eines von Oma und wenn ich es wollen würde - sie benutzen es nie und wären froh, wenn es in gute Hände kommt.



Aber dass Leute extra anrufen, vorbeikommen und etwas mitbringen, ist dann doch eine neue Entwicklung. Das Übliche: In den 50ern gekauft und dann als gutes Geschirr nie, nie, nie genutzt. Nachdem es aber nur für vier und nicht für sechs ist, und sich deshalb auf kleinsten Raum stapeln lässt - ab fünf Tassen übereinander wird es wacklig - wird es einen netten Platz am Tegernsee bekommen. Ich denke, da passt es ganz gut hin, und Oma, habe ich erfahren, wohnte doch auch auf dem Lande.

Wobei ich ohnehin den Eindruck habe, dass ich immer nur in Dörfern gewohnt habe, ausser München, das war anonym. Und Berlin, das war ein Slum. Da schenkt dir keiner was.

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Man nenne sie nur noch

Bundesfamilienministeriumswölbbauch.

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Lügeniggenerdeurowebildlblogverarschsagergeigen

Zu den Kontroversen um zwei ehemalige Beteiligte des ziemlich toten Blogwerbenetzwerks Adnation wünschen manche von mir Auskunft zu erhalten. Ich halte von den beiden Bloggern ähnlich wenig wie von ihren Gegnern, aber ich bin nicht sauer auf sie.

Ganz ehrlich: Ich lese das und bin der Meinung, dass die Hölle die anderen sind. Manche machen ihr Leben mit Alkohol, Drogen und Gewalt kaputt, andere mit Blogs. Manchmal mit der Gier auf nie kommende Werbeeinnahmen, manchmal mit krasser Selbstüberschätzung. Das liegt meines Erachtens übrigens durchaus an Berlin und dem Medienzirkus, ob nun blog- oder papierbasiert, aber wer sich das Leben so raussucht, der endet dann auch so. Bei manchen fällt es nur mehr auf als bei anderen. Ich schaue gerade ab und zu in ein Radlerforum: Da gibt es auch solche. Vermutlich auch bei Facebook. Keine Ahnung. Ich schätze, es geht da gar nicht um Medienkompetenz, sondern um Lebenskompetenz. Vielleicht muss man das auch so machen, wenn man nichts anderes hat. Hey, ich habe ein marodes Hinterhaus und eine immer staubige Bibliothek, ich muss ein Rad justieren und ausserdem suche ich noch ganz bestimmte Gemälde! Vielleicht rettet mich das davor, so zu werden. Manchmal gibt es hier Klagen, dass sich das Blog so sehr geändert hätte: Sicher. Das Leben ändert sich, also ändert sich auch das Blog. Es wäre schlimm, wenn das Leben, am Blog aufgehängt, gleich bliebe.

Was ich bei all denen erschreckend finde ist die Vorstellung, dass die jetzt schon seit gefühlten Ewigkeiten weder eine andere Option haben, noch offensichtlich eine haben wollen. Und dass es noch lange so weitergehen wird. Ich blogge gerne, es macht mir Spass, und wenn es das einmal nicht mehr macht, höre ich auf und mache etwas anderes, wie es schon immer war. Und wenn ich mir sowas wie diese Leute da anschaue, bin ich etwas näher am Aufhören. Mir graust es davor und vor den Strukturen in mir, die eventuell ähnlich kaputt sein könnten. Immerhin wäge ich meine Worte genau ab, und wenn jemand von der Blogbar runterwill und vernünftige Gründe hat, lösche ich das auch, selbst wenn die fast nie Danke oder auch nur Bitte kennen. Aber zum Glück ist es ja meistens anders.

Und dann gibt es ja auch noch Don Dahlmann.

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Mittwoch, 19. Januar 2011

Der gelbe Kasten

Ich weiss nicht, ob ich das bewundern soll: Diese Leute, die irgendwo einziehen und nach 2, 3 Wochen alles haben, was sie brauchen. Bei mir ist das anders, ich kaufe schon ein, bevor ich überhaupt ahne, dass ich umziehe, und auch danach dauert es Jahre, bis alles gefunden ist. Immerhin, nebenan sind sie jetzt auch schon zwei Monate mit den nackten Fassungen Modell "Berliner Lüster" in der Wohnung - das würde mir bei meinen Kronleuchtervorräten nicht passieren.



Vermutlich - ich habe mich noch nicht vorgestellt - sind das auch so Langsameinzieher. Ich weiss auch gar nicht, ob man das gegenüber Neuzuzüglern machen soll; ich weiss zwar vieles über sie, weil natürlich geredet wird, aber sie kommen nicht von hier, und man will sich ja nicht aufdrängen. Ein junges Paar, nicht verheiratet, neue Stadt, erste gemeinsame Wohnung, das könnte gefährlich werden. Ich denke, ich warte noch, bis man ihnen erzählt hat, dass 15 Euro Miete pro m² etwas viel sind, dann muss ich nicht Angst haben, dass ich ihnen die Wohnung schlecht mache. Ausserdem sind sie noch gut beschäftigt, wie man sieht.

Eine Sache, die bei mir nun auch schon etliche Jahre gedauert hat, war der Brotkasten. Die meisten sind weiss und langweilig, sehr viele sind stark abgenutzt, oft haben sie das falsche Format, oder es fehlt ein Scharnier, oder sie starren vor Dreck, oder sie haben Beulen - irgendwie war ich schon froh, dass ich einen für den Tegernsee gefunden habe. Aber ein zweiter - und er sollte keinesfalls weiss sein - liess sich nicht beschaffen. Ab und an sind sie mit blauen Verzierungen zu finden, aber blau passt nicht in meine Küche. Traurig, dauernd Interimslösungen, Unzufriedenheit, ich hatte schon einen weissen, langweiligen Brotkasten gesehen und beinah genommen - als ich am Wochenende dann den hier fand.



Nach 4,5 Jahren ist es endlich der richtige Kasten. Gut, er hat nicht gerade Singlegrösse, und ich werde vielleicht noch etwas umräumen müssen, aber wieder ist etwas geschafft auf dem Weg zum perfekt alt eingerichteten Haushalt. Fehlen eigentlich nur noch vier Gemälde. Solche, wie ich am gleichen Tag natürlich nicht bekommen habe. Es ist hart, so hart, gegen Zahnärzte zu verlieren. Immer verliere ich. Aber dafür muss ich nicht mein Dasein über den Mündern anderer Leute zubringen.

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Wie gewünscht

Das hängende Männlein am Gitter als grosses Bild mit 1000 Pixel Höhe -

hier ist es.

Trotzdem bin ich froh, dass sie es nicht an mein Haus gesprayt haben, sondern an die Geschäftsstelle der CSU.

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Dienstag, 18. Januar 2011

Jeder wohnt an einem See.

Das ist nämlich so wie mit dem Essen: Auch jeder kann satt werden. Fragt sich nur wie. Oder mit der Reisefreiheit: Jeder darf reisen, wohin er will und es sich leisten kann. Genauso wohnen wir auch alle am Wasser. Mehr oder weniger, wie ich in der FAZ beschreibe.

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Montag, 17. Januar 2011

Die Marktwirtschaft hat immer recht

Ich persönlich glaube nicht so richtig an die Fähigkeit der Märkte, vernünftig Preise festzusetzen. Nur mal zwei Beispiele: Jeder Facebooknutzer ist angeblich 100 Dollar wert. Man muss sich nur vergegenwärtigen, wie die Leistung zur Schaffung so einen Accounts aussieht. 100 Dollar? Aber bitte. Oder Apple. Ein riesiger Technologiekonzern, so profitabel wie Drogenhandel und für seine überzeugten Kunden auch genau das. Kaum geht der Chef mal eine Weile ins Krankenhaus, ist die Firma einige Milliarden weniger wert.



Momentan fahre ich für jemanden, der nicht gerade reich ist, ein Pinarello ein. Das stand bei Ebay drin, und bis 300 Euro haben wir mitgeboten. Danach lieferten sich noch vier andere ein hitziges Bietergefecht bis knapp auf 600 Euro. Der Gewinner konnte oder wollte nicht bezahlen. Nur aus Interesse gab ich bei der Wiedereinstellung des Rades einen niedrigen Betrag ein, weniger als mein Verdienst für einen FAZ-Beitrag. Es hat problemlos gereicht, die anderen wollten nicht. Wie erklärt man bei ein und demselben Ding weit mehr als 100% Preisunterschied auf der gleichen Plattform?



Natürlich wäre es sehr viel teurer gewesen, wenn nicht die ein oder andere Kleinigkeit gefehlt hätte. Auch das ist so etwas, das ich nicht verstehe: Wie ein Mangel im Wert von ein paar Euro oder ein paar Minuten Schrauberei den Preis nach unten drücken kann. Man darf nicht vergessen: Dieses kaum gefahrene Pinarello kostete 2001 um die 2800 Euro. Kein Sattel? Keine neue Kette? Gleich ein, zwei hundert Euro billiger. Was die dadurch aussteigenden Marktteilnehmer raustreibt? Unfähigkeit? Desinteresse? Unwillen, sich die Hände schmutzig zu machen? Ein mir bekannter Radmechaniker erzählt, dass von Jahr zu Jahr die Geschäfte mit den Reparaturen besser laufen, und die Lebenszyklen der Räder kürzer werden. 10 Jahre sei schon ein recht hohes Alter für ein heutiges Rad.



Und dabei sind die Fortschritte seitdem minimal. Die Kettenblätter wurden etwas kleiner, aber das hat der Vorbesitzer ändern lassen - übrigens auch zu einem Preis, der höher als der Verkaufspreis war, die Rechnung lag bei. Statt 20 kann man heute 22 Gänge haben. Die Rahmen wiegen in dieser Preisklasse 100, 200 Gramm weniger. Wer jetzt nicht laufend die technisch-optische Entwicklung verfolgt, könnte denken, dass es ein modernes Rad ist. Auf den originalen Reifen sind etwas mehr als 1000 Kilometer, und nach Aussage des Marktes ist es am Ende seines Lebenszyklus angekommen. Der Markt hat es geschafft, dass ein Fahrrad höhere Kilometerkosten als eine hochmotorisierte S-Klasse hat. Ganz ehrlich: Ich bin nicht marktkompatibel. Ich begreife das nicht. Zumal es sich schön fährt, vielleicht ein wenig hart, wegen der flachen Carbongabel, aber wenn man nicht wüsste, was der Markt wollte, könnte man es kaum von einem 10 mal so teuren Neurad unterscheiden.



Es ist noch empfindlich kalt in der Januarsonne, 20 Kilometer müssen genugen, alles funktioniert, alles läuft rund. Auf der ersten Juraanhöhe erkennt man im Südwesten, zartrosa im Sonnenuntergang, die Berge des Allgäu. Über München versperrt die übliche Wolke aus Abgasen die Sicht.Von den drei totalitären Ideologien des 20. Jahrhunderts haben Faschismus und Kommunismus nicht überlebt, aber die Marktwirtschaft bestimmt immer noch alles, daran kann auch ich nichts ändern. Man darf nicht zu viel drüber nachdenken. Es macht einen nur krank. Aber selbst das ist vielleicht besser als einer der Wegwerfer, dieser SA-Mann der Marktwirtschaft.

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Freundliche Frage

Wie die meisten wohl wissen (und bsonders, wenn sie bei Medien arbeiten), planen diverse Konkurrenzangebote gerade Blogoffensiven, um vorne mit dabei oder gar führend zu sein. Das Problem: Vorne bin ich. Sie singen: Du kannst gehn, aber Deine Kopfhaut bleibt hier. Aber wenn ich dann die Bratzen sehe, die dafür aufgeboten werden - die Süddeutsche schickt eine mittelalte, mittelnichtmehrsorichtige Moderatorin nach Florida, die Zeit schleimt sich hinter Wikileaks ein, der Spiegel hat 6 Neue ohne jeden Sex - dann sage ich: Hey, f...

...fielleicht könnte mir die Leserschaft ja ein paar Tips geben, was man sonst noch so tun könnte, um die Bloggerei bei der FAZ attraktiv zu halten, trotz der offenkundigen Mängel.

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!

Er ist es. Wenn der kretische Ölhändler wieder so entspannt auf dem Wochenmarkt sitzt und mene Marmeladenhändlerin wieder da ist, weiss ich: Es ist Frühling.



Junge Familien präsentieren ihren Nachwuchs. Ich brauche eine halbe Stunde, um man meinen Käse zu gelangen. Meine Artgenossen tragen auch wieder schönere Kleidung mit Freuden, es wird mehr gelächelt und besser ausgesehen.



Und ich habe prompt wieder Heuschnupfen und sollte schnellstens nach Italien.

!

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Samstag, 15. Januar 2011

Leben ohne Google

Heute Abend habe ich schnell begriffen, dass es mit mir und Google irgendwann vorbei sein wird. Ich ging einfach spazieren und las plötzlich das, was die Agentur vermutlich für einen schicken Claim hält:



Google Chrome ist etwas für Leute, die ihre Schleimpizza im Internet bestellen. Normale Leute rufen wenn dann entweder an oder gehen hin und tragen ihre Wünsche vor.Aber diese Datenspionagemaschine namens Chrome biedert sich Leuten an, die sogar das noch im Internet machen. In meinem Kopf entstehen Bilder von ungepflegten Vollbartträgern, die Karton für Geschirr und ihre ungewaschenen Dreckpfoten für Besteck halten, während in der Tasse daneben die Ablagerungen bis in das Perm zurückreichen.



Es gibt auch noch andere Anforderungen, die ich an Firmen stelle, und gutes Benehmen ist - siehe den netten Herrn Pierer von Siemens und den freundlichen Roland Berger - sicher nicht alles. Aber von so einer Klitsche möchte ich nicht dauerhaft abhängig sein. Ich bekomme richtig Lust, neues Goldrandgeschirr zu kaufen.

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Terminplanungsseite gesucht

.Ich bräuchte etwas:

Eine Art Terminkalender im Internet, den mehrere Leute gleichzeitig nutzen sollen.

Sie sollten sich eintragen und dabei auch Teile ihrer Arbeit einstellen können. Es sollte nicht öffentlich sein, Terminwechsel erlauben, leicht zu bedienen sein und zu keinerlei grossen Firma mit Datenspionageabteilung wie Google, Yahoo etc. gehören.

Eventuell würde ich ja ein WP-Blog anbieten, aber ich fürchte, das ist zu unübersichtlich. Hat jemand Ideen?

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