Freundliche Frage

Wie die meisten wohl wissen (und bsonders, wenn sie bei Medien arbeiten), planen diverse Konkurrenzangebote gerade Blogoffensiven, um vorne mit dabei oder gar führend zu sein. Das Problem: Vorne bin ich. Sie singen: Du kannst gehn, aber Deine Kopfhaut bleibt hier. Aber wenn ich dann die Bratzen sehe, die dafür aufgeboten werden - die Süddeutsche schickt eine mittelalte, mittelnichtmehrsorichtige Moderatorin nach Florida, die Zeit schleimt sich hinter Wikileaks ein, der Spiegel hat 6 Neue ohne jeden Sex - dann sage ich: Hey, f...

...fielleicht könnte mir die Leserschaft ja ein paar Tips geben, was man sonst noch so tun könnte, um die Bloggerei bei der FAZ attraktiv zu halten, trotz der offenkundigen Mängel.

Sonntag, 16. Januar 2011, 16:03, von donalphons | |comment

 
...ich habe Ihren Beitrag in den "Stützen" gelesen und gebe Ihnen meine Antwort (wie immer lieber) hier:

Wir lesen Ihre Bloggerei aus Mitleid, und aus Langeweile.
Also: Ändern sie bitte nichts und machen sie grad weiter so !

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Der Faz-Blog-Artikel ist gut gelungen vor allem wegen der ironisch ehrlichen Selbstanalyse der Kunstfigur und solcher Kalendersprüche: "... der Preis für die Ruhe im Reichtum (ist ...) die Langeweile ...".

Ich muss zugeben, dass ich die FAZ-Bloggerei weniger konsumiere, nicht weil mir D.A.s Artikel dort nicht gefallen, sondern die Veröffentlichungsfrequenz zu hoch ist. Ich hab einfach nicht die Zeit, das alles zu lesen. Da beschränke ich mich lieber auf das Original und schau ab und zu mal im Faz-Blog vorbei.

Grundsätzlich - um zum Thema was zu sagen - finde ich diese ganzen Blog-Aktivitäten der Noch-Print-Medien völlig überflüssig. Wenn Online-Journale Blogs machen wollen, sollen sie die Kommentare unter den Artikeln freischalten, damit man direkt und ungeniert dort seine Meinung sagen darf und nicht nur den 'Likeit'-Button drücken kann.

Stattdessen machen die Noch-Print-Medien die Blog-Landschaft kaputt, indem sie jeden Blogger mit einer akzeptablen Followerzahl aufkaufen, anstatt Blogs einfach ein Alternativ-Medium sein zu lassen für den Jedermann-Journalismus. Aber die Kommentare frei zu schalten unter den eigenen Artikeln, dafür sind sie zu feige und verlagern die Diskussionen zunehmend auf Facebook, diesem postmodernen Rattenfänger-Netzwerk.

Aber dann machen sie als Journalisten zusätzlich noch ihre eigenen Blogs auf und spreizen sich wichtig wichtig: "Im Artikel bin ich objektiver Journalist, aber im Blog darf ich ja viiiiel subjektiver sein". Ob sie im Artikel tatsächlich so objektiv sind, das könnte man nur überprüfen, wenn sie darunter Kommentare zuließen. Als Leser kann man sich jetzt leider noch nicht direkt gegen diesen aus einer Herrschaftssituation heraus fabrizierten Mist wehren. Sie haben Internet tatsächlich nicht verstanden!

Sich direkt am Artikel der (nicht unter Klarnamen registrierten) Kritik stellen, das könnte ein Qualitätssprung im Online-Journalismus sein, aber wie gesagt, dazu ist die Branche noch zu feige. DerWesten ist diesbezüglich tatsächlich weiter als die anderen.

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Das Problem: Vorne bin ich.

Ja, aber sowas von! ;) Wahrscheinlich freut sich sogar der Vertrieb der FAZ darüber. Zumindest sind der Werbeplätze neben dem Blog immer sehr gut mit "hochwertiger" Werbung belegt (und nur sehr selten mit Triple-Bannern, was ein Indiz für nicht gerade niedrige TKPs ist).

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Als ich angefangen habe, habe ich denen gesagt, dass ich kündige, wenn es nicht kostendeckend sein sollte. Ich hasse diese generell im Feuilleton nicht selten anzutreffende Haltung, dass man das eben der Zeitung wert sein muss, egal wie wenige Leute den hochgestochenen Müll lesen.

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Im Affiliate Marketing heißt das auf neudeutsch ja so schön: "Content is King" (wobei der Spruch sicherlich etwas platt ist).

Der Witz an der Sache ist ja: Im Gegensatz zu Affiliates müssen sich Verlage überhaupt keine Gedanken darüber machen, wie man etwas im Internet verkaufen kann. Sie brauchen einfach nur gute Inhalte und der Rest wird über den TKP geregelt.

Daher ist es umso unverständlicher, dass ausgerechnet die meisten Verlage nicht einsehen, dass sie schlicht und ergreifend gute Inhalte brauchen die Leser binden, und ihnen damit quasi automatisch die Einnahmen bescheren.

Ich finde, dass die Stützen der Gesellschaft sehr schön zeigen, wie man das mit der Leserbindung machen muss und (was das Wichtigste ist), dass die Vermarktung eben erst danach kommt, bzw. sekundär ist.

Erst exzellente Inhalte, ohne jeden Kompromiss. Dann Vermarktung.

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Bei der SZ bin ich erstaunt, daß die aus dem Internet zusammengeklauten Fotos in diesem elefantösen Fotoblog ohne Link, ohne Quelle, ohne Credit veröffentlicht werden. Für so was gäbe es selbst bei tumblr ordentlich Radau.

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Es ist so versteckt, das merkt wohl keiner. Die Blogmusik spielt beim SZ-Magazin.

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Nur folgende Idee funktioniert: Hole dir einen verdammt guten Blogger. Das heißt einen richtigen Drecksack, der wenigstens nicht fuer eine Woche Opelfahrt sich was weiss ich wohin ficken laesst. Und lasse diesen in die Schuessel pissen aus der er trinkt.
Kurz: mit der Kunstfigur Don Alphonso klappt es nahezu ueberall, die ist oft nervig aber macht die Arbeit anstaendig, mit der Werbefigur Lobo bleibt die Sache aber nur ein guter Gag.

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Wer bei tumblr ohne Credit rebloggt, wird gehörig verhauen. So auf die ganz politisch korrekte. Tumblr ist PC Central (zumindest da, wo ich mich rumtreibe), aber ich habe nie ein Bild gebloggt, ohne die Quelle zu nennen. Außer, es war meins. Aber das war dann offensichtlich.

Die SZ klaut Bilder?? Eine ZEITUNG?? Wissen die das nicht besser?

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Ich glaube, man nennt es heute "im Internet finden". Oder "remixen". Die gehen das möglicherweise "eher so Regietheater-mäßig" an. Credits sehe ich jedenfalls nicht, bin aber sicher, daß im Hintergrund zahlreiche Bildredakteure eifrig daran arbeiten, die jeweiligen Urheber ausfindig zu machen und gemäß Tabelle zu entlohnen.

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Da warte ich nur, daß sie mal an so einen wie unseren Hausherrn hier geraten, der dann nämlich auf den Tisch haut und die familieneigenen Kettenhunde losläßt.

Das hat er bekanntlich schon mal mit dem Turi gemacht, der gerne mal anderer Leuts Bilder ohne Quellenangaben weiterverwendete, so auch meines von hier. Ich wäre ja schon mit dem knappen Hinweis 'Foto: boocompany.com' zufrieden gewesen...

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Ganz plump: Ich bin froh, dass es Dich gibt...lese Dein Kram echt gern. So einfach ist das :-)

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Machen Sie doch einfach so weiter wie bisher. Klappt doch prima. Muss man doch nicht aendern. Vielleicht koennten Sie wieder mal auf Reisen gehen und darueber ein bisschen schreiben. Reisevorschlag: Jersey, Guernsey, Isle of Man, Schweiz, Luxembourg, und andere Offshore-Finanzplaetze. Wuerde mich mal interessieren, was Sie da so beobachten...

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Schreiben Sie mal bitte wieder was über elegante (!) Damen sowie die dazugehörigen edlen und gutaussehenden Kavaliere; bei diesem Wetter, seufz, könnte ich so was vertragen.

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Ah, danke, da war ich schon länger nicht mehr (bei damenwahl und auf einem Ball, meine ich).

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mhh vlt ein koch oder ein wohnblog.
dabei denke ich ausdrücklich nicht an einen rezeptedump oder ne werbeplattform für die möbelindu.

eher ne kritische beleuchtung unserer ess und wohnkultur, mglw. auch im vergleich mit anderen ländern, historischen wurzeln, gegenwärtigen strömungen usw usf. hauptsache es wird kein unreflektiertes hypeblog (was mich auch sehr wundern würde)

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Der Don hat ja in der Vergangenheit schon das ein oder andere Rezept gepostet; das fand ich immer ganz interessant.

Was mich tatsächlich interessieren würde: Wie wird man heute eine "Stütze der Gesellschaft" im von Don beschriebenen Sinn? Wie ist das mit tatsächlichen "Neuzugängen"?
Ich bewege mich ja vorwiegend in einem akademischen/künstlerischen Umfeld; und da verhalten sich (auch im gehobeneren Bereich) die meisten recht "unstützenhaft".

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ja aber wenn das niveau gehalten werden soll und man sich auch irgendwie von m's kochbuch absetzen will, sollte es schon etwas mehr sein als "irgendwas mit kürbis". gerade bei solchen alltäglichen verrichtungen wie dem essen und kochen sollte aber eine menge raum für interessantes geschreibsel vorhanden sein. denn diese tätigkeiten werden kaum reflektiert und wandlungsprozesse laufen so langsam ab, dass sie auch kaum wahrgenommen werden. gelegenheiten für reportagen wöre auch gegeben (vom 5 sterne fresstempel bis zum saustall mit 50000 Schweinen auf engsten Raum )

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Renovierungen alter und ganz alter Gebäude wären auch ein schönes Thema. Nicht als Heimwerkerforum, eher um die Aspekte erhalten oder austauschen, selber machen oder machen lassen; und natürlich die Freude und das Leid, das man dabei erfährt.

Erfahrungen mit Mietern und Vermietern könnten interessant sein, auch wenn das leicht in gegenseitigem Gemotze endet.

Eigentlich geht jedes Thema, wenn jemand über das schreibt, was er denkt und tut. Und nicht über das, von dem er glaubt oder gehört hat, dass es jemand anders tut oder denkt.

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"Politiker und andere Transferleistungsempfänger"

Gnihihi.

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Titanic Antwort auf S.P.O.N:
T.O.N.

Ich find's ganz lustig ...

Beispiel:

http://www.titanic-magazin.de/rss.4064

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Herrlich!

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Sehr schön!

Bei Rolf Zacher geht das in kurz so:

"Auf jedem ausgelatschten roten Teppich vorne mit dabei.
Ihr seid alles Nutten, Mann - and Baby so am I"

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Weil's gefällt noch ein Hinweis:

Heute Sascha Lobo: Die Ich-Maschine.

http://www.titanic-magazin.de/rss.4067

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