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Freitag, 6. Mai 2011
Wahrer Luxus
An diesem Herrn vorbei gehen und zu wissen, dass man sein Mahl nur selten teilen muss.

(Dinge, die man in Breschia plötzlich sieht, wenn man nicht nur Autos sieht)

(Dinge, die man in Breschia plötzlich sieht, wenn man nicht nur Autos sieht)
donalphons, 01:46h
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Bestellung eines Latte Macchiatos für Teetrinker
Giovanni? Ich hätte gernen eine Latte Macchiato.

Das dauert zwar bei meiner Art von Latte Macchiato zwei Monate, aber dann ist Giovanni fertig und kann servieren, in elfenbein und kaffebraun.

Und ich denke, das ist noch ein wenig hübscher als in Grigio.

Das dauert zwar bei meiner Art von Latte Macchiato zwei Monate, aber dann ist Giovanni fertig und kann servieren, in elfenbein und kaffebraun.

Und ich denke, das ist noch ein wenig hübscher als in Grigio.
donalphons, 01:41h
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: : : denn sie wissen nicht was sie tun sollen : : :
Donnerstag, 5. Mai 2011
Das Monster ist tot
Physisch.
Aber es lebt in vielen Einzelteilen weiter, und wird nicht so schnell sterben. Sicherheitsgesetze. Schnüffellizenzen. Abschaffung von Freiheiten. Überwachung. Kontrolle. Bis hinunter zum Bapperl auf besseren Schuhkartons.

Und wenn man sich nun bemühen würde, die Überwachung mit der gleichen Energie überflüssig zu machen und abzuschaffen, wie man den alten Mann in Pakistan abgeschafft hat - oder vielleicht sogar ein wenig besser und offener - wäre das Monster wirklich tot. und nicht nur seine Inkarnation.
Aber es lebt in vielen Einzelteilen weiter, und wird nicht so schnell sterben. Sicherheitsgesetze. Schnüffellizenzen. Abschaffung von Freiheiten. Überwachung. Kontrolle. Bis hinunter zum Bapperl auf besseren Schuhkartons.

Und wenn man sich nun bemühen würde, die Überwachung mit der gleichen Energie überflüssig zu machen und abzuschaffen, wie man den alten Mann in Pakistan abgeschafft hat - oder vielleicht sogar ein wenig besser und offener - wäre das Monster wirklich tot. und nicht nur seine Inkarnation.
donalphons, 01:52h
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Die nicht schöne Stadt
Die nicht schöne Stadt ist nicht wirklich "nicht schön"; wäre ich nur 10 Minuten in Berlin, Essen oder Frankfurt, fände ich sie durchaus entzückend, und auch den Vergleich mit Städten wie Cremona und Monza muss sie nicht scheuen. Aber da ist die Geschichte der Stadt, die sich manchmal tief in ihr Gesicht gegraben hat, und manchmal nur schemenhadt sichtbar, aber nicht vergangen ist.

Diese Stadt hatte einst eine grosse Geschichte, aber während Verona von den Reisenden von Nord nach Süd und umgekehrt immer geküsst ward, blieb diese Stadt ein Zentrum des Schaffens, der harten Arbeit, auch der Maloche am Metall. Sie ist kein Schaufenster des Landes, und viele Schaufenster sind verwaist.

Die Neofaschisten, die echten und ihre schlecht getarnten Nachahmer hinter dem Schnoindreba an der Regierung und der Separatisten machen dafür vor allem die anderen verantwortlich. um von den grundsätzlichen Problemen abzulenken; der Globalisierung etwa, die spielend gerade die Kompetenzen der Hiesigen ins Ausland verlagert.

Man wählt braun. Und kauft Waren aus China beim fliegenden Händler, der in der besseren Hälfte der Altstadt zu finden ist. Es gibt auch noch die andere Hälfte der Altstatdt, die ist für eine Stadt dieser Region erstaunlich desolat.

Bevor Prostitution in Italien nur verboten war; und nicht explizit verfolgt wurde, solange sie sich jenseits des Umfeldes der Machthaber abspielte, standen in manchen Hauseingängen des schlechteren Teils auch Frauen, die nur zu warten schienen. Irgendwie duldete man das Warten der Zuwanderinnen auf die Zuwanderer, aber das ist jetzt auch vorbei. Wohin diese Zuwanderinnen verschwunden sind - nun, der Fall von einer gewissen Ruby ging durch die internationale Presse.

Diese Stadt und Verona, das Industriezentrum und das Weltkulturerbe, sie sind wie New York und Gotham City. Ich habe sie nie so leicht, so lebenslustig und liebenswert wie die Stadt an der Etsch erlebt. Wer kann, entflieht eher an die nahen Seen. Sie ist nicht hässlich, diese Stadt, aber Italiens Muse hat sie nur beiläufig geküsst.

Aber so, wie Verona die glanzvolle Oper hat, hat auch diese Stadt ihr eigenes Spektakel. Nicht das Opernhaus, in dem man gerade nordischen Titanen huldigt. Etwas anderes, einen Exzess, einen Ausnahmezustand, laut, brutal, kalt, stinkend, mit echten Toten in früherer Zeit und ohne Theaterblut, und Zigtausenden, denen jede Kultur abgeht. Und für die wird gerade die Piazza della Loggia mit einem Gerüst verschandelt. Absperrgitter für die Tiere, die da kommen.

Und obwohl es naht, sieht man noch wenig davon. Dann aber werden die Schaufenster wieder mit Waren prunken, und die Stadt wird rot und schwarz tragen. Für eine Woche wird alles anders sein, und man wird Gesetze brechen und Vorschriften missachten, es wird ein Feuerstrahl von hier aus durch Italien brennen und wiederkehren. Hier und da werden die Monster schon poliert und ausgestellt.

Und mich durchfährt ein Schaudern bei jedem Geräusch eines schweren Motorrads. Sie kommen, denke ich, sie kommen, um mich mitzunehmen durch die erste Nacht des totalen Ausnahmezustands voll mit Benzingestand und Stahlgerippen der Gescheiterten am Strassenrand, sie kommen, denke ich, ich kann mir diese Stadt nur so vorstellen, sie kommen, die HHölle bricht los, und dann fahre ich die ersten 50 der 1000 Meilen bis vor die Tore Veronas und wundere mich übber die Schilder, die 50 künden.

Hier geht nämlich auch 100, und man wird dabei mit Blaulicht begleitet. Ich weiss das. Andere wissen auch, dass hier noch mehr geht. Ausnahmezustand, drei Tage. Diese Stadt hat dann ihren Zweck erfüllt, sie darf wieder ein Jahr die hässliche Schwester von Verona sein, ihre Läden schliessen und die Nazis wählen. Ich bremse. Ich zügle mich. Noch sind das keine Schikanen bei einem Rennen. Es sind normale Kreisel. Ausnahmezustand ist in einer Woche.
Heute ist alles noch ruhig, am Gardasee (Blick Richtung Sirmione, ganz vergessen, diese FAZ geschichte zu verlinken von den Hängen über Salo'). Zwischensaison, kaum jemand unterwegs auf den Bürgersteigen und Strassen, wo sie nächste Woche überall stehen, jubeln und schreien werden, für den Ausnahmezustand aus der nicht schönen Stadt Breschia.

Diese Stadt hatte einst eine grosse Geschichte, aber während Verona von den Reisenden von Nord nach Süd und umgekehrt immer geküsst ward, blieb diese Stadt ein Zentrum des Schaffens, der harten Arbeit, auch der Maloche am Metall. Sie ist kein Schaufenster des Landes, und viele Schaufenster sind verwaist.

Die Neofaschisten, die echten und ihre schlecht getarnten Nachahmer hinter dem Schnoindreba an der Regierung und der Separatisten machen dafür vor allem die anderen verantwortlich. um von den grundsätzlichen Problemen abzulenken; der Globalisierung etwa, die spielend gerade die Kompetenzen der Hiesigen ins Ausland verlagert.

Man wählt braun. Und kauft Waren aus China beim fliegenden Händler, der in der besseren Hälfte der Altstadt zu finden ist. Es gibt auch noch die andere Hälfte der Altstatdt, die ist für eine Stadt dieser Region erstaunlich desolat.

Bevor Prostitution in Italien nur verboten war; und nicht explizit verfolgt wurde, solange sie sich jenseits des Umfeldes der Machthaber abspielte, standen in manchen Hauseingängen des schlechteren Teils auch Frauen, die nur zu warten schienen. Irgendwie duldete man das Warten der Zuwanderinnen auf die Zuwanderer, aber das ist jetzt auch vorbei. Wohin diese Zuwanderinnen verschwunden sind - nun, der Fall von einer gewissen Ruby ging durch die internationale Presse.

Diese Stadt und Verona, das Industriezentrum und das Weltkulturerbe, sie sind wie New York und Gotham City. Ich habe sie nie so leicht, so lebenslustig und liebenswert wie die Stadt an der Etsch erlebt. Wer kann, entflieht eher an die nahen Seen. Sie ist nicht hässlich, diese Stadt, aber Italiens Muse hat sie nur beiläufig geküsst.

Aber so, wie Verona die glanzvolle Oper hat, hat auch diese Stadt ihr eigenes Spektakel. Nicht das Opernhaus, in dem man gerade nordischen Titanen huldigt. Etwas anderes, einen Exzess, einen Ausnahmezustand, laut, brutal, kalt, stinkend, mit echten Toten in früherer Zeit und ohne Theaterblut, und Zigtausenden, denen jede Kultur abgeht. Und für die wird gerade die Piazza della Loggia mit einem Gerüst verschandelt. Absperrgitter für die Tiere, die da kommen.

Und obwohl es naht, sieht man noch wenig davon. Dann aber werden die Schaufenster wieder mit Waren prunken, und die Stadt wird rot und schwarz tragen. Für eine Woche wird alles anders sein, und man wird Gesetze brechen und Vorschriften missachten, es wird ein Feuerstrahl von hier aus durch Italien brennen und wiederkehren. Hier und da werden die Monster schon poliert und ausgestellt.

Und mich durchfährt ein Schaudern bei jedem Geräusch eines schweren Motorrads. Sie kommen, denke ich, sie kommen, um mich mitzunehmen durch die erste Nacht des totalen Ausnahmezustands voll mit Benzingestand und Stahlgerippen der Gescheiterten am Strassenrand, sie kommen, denke ich, ich kann mir diese Stadt nur so vorstellen, sie kommen, die HHölle bricht los, und dann fahre ich die ersten 50 der 1000 Meilen bis vor die Tore Veronas und wundere mich übber die Schilder, die 50 künden.

Hier geht nämlich auch 100, und man wird dabei mit Blaulicht begleitet. Ich weiss das. Andere wissen auch, dass hier noch mehr geht. Ausnahmezustand, drei Tage. Diese Stadt hat dann ihren Zweck erfüllt, sie darf wieder ein Jahr die hässliche Schwester von Verona sein, ihre Läden schliessen und die Nazis wählen. Ich bremse. Ich zügle mich. Noch sind das keine Schikanen bei einem Rennen. Es sind normale Kreisel. Ausnahmezustand ist in einer Woche.

Heute ist alles noch ruhig, am Gardasee (Blick Richtung Sirmione, ganz vergessen, diese FAZ geschichte zu verlinken von den Hängen über Salo'). Zwischensaison, kaum jemand unterwegs auf den Bürgersteigen und Strassen, wo sie nächste Woche überall stehen, jubeln und schreien werden, für den Ausnahmezustand aus der nicht schönen Stadt Breschia.
donalphons, 01:52h
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: : : denn sie wissen nicht was sie tun sollen : : :
Mittwoch, 4. Mai 2011
Hässliche Schuhe für hässliche Männer
Ich glaube ja immer noch, dass ein Schuhblog, wenn es von der richtigen Psychopathin gemacht wird, grandiose Erfolge haben kann. Als Mann sehe ich es dagegen mit Vergnügen, wenn in Italien die Dominapumps am Aussterben sind. In der FAZ, für die Rechte der Frauen!
donalphons, 00:26h
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Es hilft ja alles nichts.
Ich möchte hier erst mal die Geschichte eines 1. Mai nacherzählen, die ein anderer, Giovannino Guareschi nämlich, erfunden hat. Est ist eine Geschichte mit Peppone, aber ohne Don Camillo, und ich mag sie sehr.
Sie beginnt damit, dass sich die Tochter eines Adligen der Poregion auf Urlaub vom Internat befindet, und ziemlich gelangweilt auf dem Landgut herumhängt. Schnell entschlossen klaut sie das Rennrad ihres Bruders und fährt durch die Landschaft, die wir uns in etwa so vorstellen sollten:
Dann kommt sie bei einem Fest vorbei, bei dem viele Leute ausgelassen feiern. Die Feiernden sind begeistert von der guten Figur, die sie auf dem Rennrad macht, nötigen sie zum Anhalten, und fordern sie zum Tanzen auf. Dort ist sie also, einer nach dem anderen will sie auffordern, sie sagt nicht nein, sie trinkt etwas und freut sich nach der langen Ödnis daheim des Lebens. Dass da ein paar rote Fahnen hängen, spielt für sie keine Rolle. Dann tritt Peppone auf und sagt, man werde nun das Miss Unita - Unita ist die kommunistische Parteizeitung - wählen. Mit riesiger Mehrheit, kaum dass sie sich versieht, ist die junge Dame zur Miss Unita des revolutionären 1. Mai von Boscaccio gewählt, wird auf das Podium geschleift -
und in diesem Moment trifft ihre Familie ein, die nach der Ausreisserin nach dem Verlust des Rades sucht. Nun ist auf beiden Seiten das Entsetzen natürlich gross, weil die Tochter des Erzfeudalisten nun plötzlich die Vorzeigefrau des kommunistischen Kampfblattes ist. Peppone nimmt sich den Adlugen zur Seite, redet mit ihm, geht dann auf das Posium und sagt, dass die KPI unter diesen Gesichtspunkten die Wahl wiederholen lässt, diesmal aber ohne die Adlige.
Seine Leute wählen erneut - die Adlige bekommt 100% der Stimmen. Kann man nichts machen.
Und den ersten Tanz danach bekommt Peppone.
Liebe Leserinnen, Sie verstehen:
Frauen machen auf einem Rennrad so eine gute Figur, dass sogar Kommunisten Adlige zu schätzen wissen.
Die Anfragen, die hier aber aufschlugen, bezogen sich mehr auf normale Damen- und Herrenräder, wie sie damals jene fuhren, die sich kein Auto und schon gar kein Rennrad leisten konnten. Besonders nach jenem in Grigio. Ich habe nachgefragt an jenem Art, da es sie gibt, und mit Gepäckträger in Rahmenfarbe, Stahllenker und unbequemen Brookssattel, Licht, Schutzblechen und anderem, was kein Mensch braucht, sowie 1-Mai-NichtwahlzurMissUnita-Garantie in Mattgraugrün und ohne Schaltung, aber zwei Handbremsen:
450 Euro glatt.
Dafür bekommt man schon ein gutes, gebrauchtes Rennrad der Oberklasse bei Freund Mata in Salo'. Und von mir den Tip, wo heute noch 1. Mai Feiern sind. Die anderen wenden sich bitte an
Cicli Belladelli Di Alessio Belladelli, Via Filippo Corridoni, 50, Mantova, Tel(0039) 0376 224539.
Der hat aber auch Rennräder.
Sie beginnt damit, dass sich die Tochter eines Adligen der Poregion auf Urlaub vom Internat befindet, und ziemlich gelangweilt auf dem Landgut herumhängt. Schnell entschlossen klaut sie das Rennrad ihres Bruders und fährt durch die Landschaft, die wir uns in etwa so vorstellen sollten:

Dann kommt sie bei einem Fest vorbei, bei dem viele Leute ausgelassen feiern. Die Feiernden sind begeistert von der guten Figur, die sie auf dem Rennrad macht, nötigen sie zum Anhalten, und fordern sie zum Tanzen auf. Dort ist sie also, einer nach dem anderen will sie auffordern, sie sagt nicht nein, sie trinkt etwas und freut sich nach der langen Ödnis daheim des Lebens. Dass da ein paar rote Fahnen hängen, spielt für sie keine Rolle. Dann tritt Peppone auf und sagt, man werde nun das Miss Unita - Unita ist die kommunistische Parteizeitung - wählen. Mit riesiger Mehrheit, kaum dass sie sich versieht, ist die junge Dame zur Miss Unita des revolutionären 1. Mai von Boscaccio gewählt, wird auf das Podium geschleift -
und in diesem Moment trifft ihre Familie ein, die nach der Ausreisserin nach dem Verlust des Rades sucht. Nun ist auf beiden Seiten das Entsetzen natürlich gross, weil die Tochter des Erzfeudalisten nun plötzlich die Vorzeigefrau des kommunistischen Kampfblattes ist. Peppone nimmt sich den Adlugen zur Seite, redet mit ihm, geht dann auf das Posium und sagt, dass die KPI unter diesen Gesichtspunkten die Wahl wiederholen lässt, diesmal aber ohne die Adlige.
Seine Leute wählen erneut - die Adlige bekommt 100% der Stimmen. Kann man nichts machen.
Und den ersten Tanz danach bekommt Peppone.
Liebe Leserinnen, Sie verstehen:

Frauen machen auf einem Rennrad so eine gute Figur, dass sogar Kommunisten Adlige zu schätzen wissen.
Die Anfragen, die hier aber aufschlugen, bezogen sich mehr auf normale Damen- und Herrenräder, wie sie damals jene fuhren, die sich kein Auto und schon gar kein Rennrad leisten konnten. Besonders nach jenem in Grigio. Ich habe nachgefragt an jenem Art, da es sie gibt, und mit Gepäckträger in Rahmenfarbe, Stahllenker und unbequemen Brookssattel, Licht, Schutzblechen und anderem, was kein Mensch braucht, sowie 1-Mai-NichtwahlzurMissUnita-Garantie in Mattgraugrün und ohne Schaltung, aber zwei Handbremsen:

450 Euro glatt.
Dafür bekommt man schon ein gutes, gebrauchtes Rennrad der Oberklasse bei Freund Mata in Salo'. Und von mir den Tip, wo heute noch 1. Mai Feiern sind. Die anderen wenden sich bitte an
Cicli Belladelli Di Alessio Belladelli, Via Filippo Corridoni, 50, Mantova, Tel(0039) 0376 224539.
Der hat aber auch Rennräder.
donalphons, 00:26h
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: : : denn sie wissen nicht was sie tun sollen : : :
Dienstag, 3. Mai 2011
Entschuldigung
Meine Arbeit mache ich zwar, aber ansonsten ist mir gerade nicht nach Schreiben oder Internet zumute. So im Grossen und Ganzen bin ich in Italien gesund geworden, aber zu zwei Gelegenheiten meldeten sich gewisse Beschwerden wieder zu Wort, aber auf die hatte ich leider keinen Einfluss. Der Erholungswert von sowas ist dann auch eher begrenzt, und ansonsten habe ich gerade wenig zu sagen. Nur Bilder. Die müssen reichen.






Ansonsten: Geht es sehr gut.






Ansonsten: Geht es sehr gut.
donalphons, 01:34h
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§
Ist es zu viel verlangt, sich Leute wie bin Laden und Gaddafi vor einem ordentlichen Gericht zu wünschen?
donalphons, 12:45h
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: : : denn sie wissen nicht was sie tun sollen : : :
Sonntag, 1. Mai 2011
In Grigio
Oh, sagte der Kurzzeitbesucher. Oh. Das ist aber mal ein schönes Rad. Vor uns schwang sich ein Italiener in grauem Anzug auf ein graues Rad, das zwar neu war, aber auf alt machte.
Also, sagte der Kurzzeitbesucher, wenn Du so etwas mal siehst - das würde ich wirklich gerne haben wollen.
Und natürlich sieht man das oft, man muss nur etwas herumlaufen, es steht an jeder Strassenecke, das klassische Gefährt der Mantuaner ist entweder so ein Rad in Alt oder eben in Nachtgebaut. Nur steht leider selten drauf, wo dafür die Quelle ist.

Der Kurzzeitgast ist wieder über die Berge zurück nach Berlin gegangen, ich hatte eine aufregende Zeit mit einem gesperrten Mailaccount, und so geriet die Sache schnell wieder in Vergessenheit. Das Wetter war durchwachsen, ich war am Gardasee und in einigen Orten, die hier aus der Auffassung heraus, dass die Leser auch nicht alles wissen müssen, hier nicht erscheinen. Teilweise habe ich aber auch nur die Tage vertrödelt, was durchaus auch ein Hobby sein kann. Am Samstag aber war Markt, wo ich mir Diverses beschaffte:
1. Tortelli con Zucca.
Liebe Restaurantbesitzer in Mantua, ich schätze Eure Kochkünste wirklich, und die Tortelli sind famos, aber: Die Portionen. Die Portionen sind sicher sättigend, aber etwas, das so fein schmeckt - das muss in Mengen her. Im Restaurant bekommt man 150 Gramm. 250 Gramm sind besser. Und deshalb gehe ich nicht nur in Restaurants, ich koche auch daheim. Denn auf dem Markt gibt es sie kiloweise. Da komme ich gar nicht auf die Idee, etwas nachzubestellen. Und ansonsten: Butter und Parmesan sind im Kühlschrank, und der Salbei wächst vor der Haustür.
2. Salami und Antipasti als Mitbringsel
Es sieht immer nach so viel aus, bei den Bedachten. ist es aber nicht, wie sie bald merken, wenn sie sich alle halbe Stunde denken, sie wollen gerade nicht arbeiten und sie könnten ja schnell mal zum Kühlschrank und... gerade jene Würste, die hier unter der Präambel "morbido" laufen, sind gefährdet. Also lieber noch schnell ein paar Kleinigkeiten erworben. Bei einer jungen Dame, mit der ich plauderte, und den Anlass zu einem bis dahin allenfalls angedachten Beitrag der Stützen lieferte, in dem es auch mal um den Unterleib geht.

3. Il Giornale generalmente del Francoforte, prego
Ich drängle mich überhaupt nicht in die gedruckte Zeitung, denn bei Print fehlt mir die Leserreaktion. Wenn ich dann aber mal drinnen stehe, kaufe ich sie sofort. Ich will wissen, welche nicht im Duden stehenden Worterfindungen es in das Blatt, speziell DIESES Blatt geschafft haben, und damit quasiamtlich werden. Wie ich also in mein Frappe vertieft den Beitrag las, erklang von hinten Geschrei. ich drehte mich um, und pardauz, sah, wie mein Rad im Ständer einem grauen Transporter vom Wochenmarkt im Weg stand.
Wochenmarkt. Grauer Transporter. Rad.Über diese Kette erinnerte ich mich des lieben Freundes und seines Wunsches, doch so ein Rad in Grigio zu haben. Das wiederum erschien mir als eine gute Aufgabe für den restlichen Tag, und so lenkte ich erst Schritte und später das Auto in Richtungen, wo es auch ein paar Radgeschäfte gab. Dass ich für mich selbst versage, mag noch angehen, aber für einen Freund? Niemals.
Es war wie bei den schwarzen Rädern: Vergeblich.
Man geht in so einen Radladen und fragt nach usate, dann kommt der Capo, führt einen nach hinten in den Hof, und da steht nur Plastikmüll: De Rosa King aus Carbon, Look und so Zeug, mit dem die Italiener sich ihre Rad- und Stahlindustrie ruinieren
Ganz hinten ist dann doch etwas Graues, in Grigio, Hoffnung keimt auf, doch welch Enttäuschung: Ein Colnago, wenigstens teilweise aus Alu, Dream von 2003, aber kein Altherrenrad. Um den Capo nicht zu beleidigen, lässt man sich das Colnago rauskramen, und denkt sich erst mal, naja, 7800er Dura Ace am Ernesto ist ja fast schon die klassisch richtige Variante, die Plastikkurbel könnte man austauschen, mit dem grossen Schaltwerk könnte man hinten auch eine schöne grosse Kasette für den angehenden Rentner einbauen - aber dann kommt die Vernunft und sagt, komm, Carbonflaschenhalter für 50 Euro, Plastiklenker für 150, Plastiksattel für 250, dann noch diese brüllend teuren Laufräder - der ganze Klimbim, was soll das, du bist schon so alt und keine 20 mehr. Also fragt man höflicherweise nach dem Preis, in der Erwartung, dass der wie üblich völlig überzogen ist, und beide Seiten sich gesichtswahrend zurükckziehen können. Sagt der Capo doch glatt die übliche Leier: Rad ist praktisch neu, noch das erste Lenkerband: xxx statt Neupreis 4000+yyy.
Wucher. Zumindest für ein Viertcolnago eines Tegernseeanwohners. Sagt man also - erheblich weniger. Weil, man braucht es nicht, man braucht ein Altherrenrad in Grigio für den Freund, und das, was man gesagt hat, ist so unpassend, dass man sich nicht einig wird, und dann muss man es nicht nehmen und kann weiter ein Oparad suchen gehen. Und was sagt der Capo?
OK, sagt der Capo. Einfach so. Und dann steht man da mit so einem Aluplastikdingens, das auf den italienischen Strassen voller Geröll und mit dem eigenen Bauch nicht fahrbar ist, und kann irgendwie noch froh sein, dass man, weil man im Lager des Capo auch noch die uralten NOS-Cinellilenker mit dem Wappen kennt, die Schwester des Capos nicht geheiratet hat und den Rest des Lebens in einem Radlgeschäft dem Pegoretti hinterhertelefoniert, wo die Scheissware bleibt, und Ernesto noch einen Prototypen abschwatzt wie hinten schon drei rumstehen. Weil der Capo das Carbon an die Russen verkauft, aber die besseren Sachen im Lager lässt.
Und auch die bitterste aller Ironien bleibt einem nicht erspart. Bei Mantua, auf dem Rückweg, erwirbt man neues Lenkerband in einem kleinen Radladen, den man bislang übersah.
Da stehen Dutzende von neuen, auf alt gemachten Herrenrädern.
In Grigio.
Also, sagte der Kurzzeitbesucher, wenn Du so etwas mal siehst - das würde ich wirklich gerne haben wollen.
Und natürlich sieht man das oft, man muss nur etwas herumlaufen, es steht an jeder Strassenecke, das klassische Gefährt der Mantuaner ist entweder so ein Rad in Alt oder eben in Nachtgebaut. Nur steht leider selten drauf, wo dafür die Quelle ist.

Der Kurzzeitgast ist wieder über die Berge zurück nach Berlin gegangen, ich hatte eine aufregende Zeit mit einem gesperrten Mailaccount, und so geriet die Sache schnell wieder in Vergessenheit. Das Wetter war durchwachsen, ich war am Gardasee und in einigen Orten, die hier aus der Auffassung heraus, dass die Leser auch nicht alles wissen müssen, hier nicht erscheinen. Teilweise habe ich aber auch nur die Tage vertrödelt, was durchaus auch ein Hobby sein kann. Am Samstag aber war Markt, wo ich mir Diverses beschaffte:
1. Tortelli con Zucca.
Liebe Restaurantbesitzer in Mantua, ich schätze Eure Kochkünste wirklich, und die Tortelli sind famos, aber: Die Portionen. Die Portionen sind sicher sättigend, aber etwas, das so fein schmeckt - das muss in Mengen her. Im Restaurant bekommt man 150 Gramm. 250 Gramm sind besser. Und deshalb gehe ich nicht nur in Restaurants, ich koche auch daheim. Denn auf dem Markt gibt es sie kiloweise. Da komme ich gar nicht auf die Idee, etwas nachzubestellen. Und ansonsten: Butter und Parmesan sind im Kühlschrank, und der Salbei wächst vor der Haustür.
2. Salami und Antipasti als Mitbringsel
Es sieht immer nach so viel aus, bei den Bedachten. ist es aber nicht, wie sie bald merken, wenn sie sich alle halbe Stunde denken, sie wollen gerade nicht arbeiten und sie könnten ja schnell mal zum Kühlschrank und... gerade jene Würste, die hier unter der Präambel "morbido" laufen, sind gefährdet. Also lieber noch schnell ein paar Kleinigkeiten erworben. Bei einer jungen Dame, mit der ich plauderte, und den Anlass zu einem bis dahin allenfalls angedachten Beitrag der Stützen lieferte, in dem es auch mal um den Unterleib geht.

3. Il Giornale generalmente del Francoforte, prego
Ich drängle mich überhaupt nicht in die gedruckte Zeitung, denn bei Print fehlt mir die Leserreaktion. Wenn ich dann aber mal drinnen stehe, kaufe ich sie sofort. Ich will wissen, welche nicht im Duden stehenden Worterfindungen es in das Blatt, speziell DIESES Blatt geschafft haben, und damit quasiamtlich werden. Wie ich also in mein Frappe vertieft den Beitrag las, erklang von hinten Geschrei. ich drehte mich um, und pardauz, sah, wie mein Rad im Ständer einem grauen Transporter vom Wochenmarkt im Weg stand.
Wochenmarkt. Grauer Transporter. Rad.Über diese Kette erinnerte ich mich des lieben Freundes und seines Wunsches, doch so ein Rad in Grigio zu haben. Das wiederum erschien mir als eine gute Aufgabe für den restlichen Tag, und so lenkte ich erst Schritte und später das Auto in Richtungen, wo es auch ein paar Radgeschäfte gab. Dass ich für mich selbst versage, mag noch angehen, aber für einen Freund? Niemals.
Es war wie bei den schwarzen Rädern: Vergeblich.
Man geht in so einen Radladen und fragt nach usate, dann kommt der Capo, führt einen nach hinten in den Hof, und da steht nur Plastikmüll: De Rosa King aus Carbon, Look und so Zeug, mit dem die Italiener sich ihre Rad- und Stahlindustrie ruinieren
Ganz hinten ist dann doch etwas Graues, in Grigio, Hoffnung keimt auf, doch welch Enttäuschung: Ein Colnago, wenigstens teilweise aus Alu, Dream von 2003, aber kein Altherrenrad. Um den Capo nicht zu beleidigen, lässt man sich das Colnago rauskramen, und denkt sich erst mal, naja, 7800er Dura Ace am Ernesto ist ja fast schon die klassisch richtige Variante, die Plastikkurbel könnte man austauschen, mit dem grossen Schaltwerk könnte man hinten auch eine schöne grosse Kasette für den angehenden Rentner einbauen - aber dann kommt die Vernunft und sagt, komm, Carbonflaschenhalter für 50 Euro, Plastiklenker für 150, Plastiksattel für 250, dann noch diese brüllend teuren Laufräder - der ganze Klimbim, was soll das, du bist schon so alt und keine 20 mehr. Also fragt man höflicherweise nach dem Preis, in der Erwartung, dass der wie üblich völlig überzogen ist, und beide Seiten sich gesichtswahrend zurükckziehen können. Sagt der Capo doch glatt die übliche Leier: Rad ist praktisch neu, noch das erste Lenkerband: xxx statt Neupreis 4000+yyy.
Wucher. Zumindest für ein Viertcolnago eines Tegernseeanwohners. Sagt man also - erheblich weniger. Weil, man braucht es nicht, man braucht ein Altherrenrad in Grigio für den Freund, und das, was man gesagt hat, ist so unpassend, dass man sich nicht einig wird, und dann muss man es nicht nehmen und kann weiter ein Oparad suchen gehen. Und was sagt der Capo?

OK, sagt der Capo. Einfach so. Und dann steht man da mit so einem Aluplastikdingens, das auf den italienischen Strassen voller Geröll und mit dem eigenen Bauch nicht fahrbar ist, und kann irgendwie noch froh sein, dass man, weil man im Lager des Capo auch noch die uralten NOS-Cinellilenker mit dem Wappen kennt, die Schwester des Capos nicht geheiratet hat und den Rest des Lebens in einem Radlgeschäft dem Pegoretti hinterhertelefoniert, wo die Scheissware bleibt, und Ernesto noch einen Prototypen abschwatzt wie hinten schon drei rumstehen. Weil der Capo das Carbon an die Russen verkauft, aber die besseren Sachen im Lager lässt.
Und auch die bitterste aller Ironien bleibt einem nicht erspart. Bei Mantua, auf dem Rückweg, erwirbt man neues Lenkerband in einem kleinen Radladen, den man bislang übersah.
Da stehen Dutzende von neuen, auf alt gemachten Herrenrädern.
In Grigio.
donalphons, 01:37h
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Wie
bekomme ich Geschichten, die ich mache, und vor allem eine Serie von Bildern und kleinen Texten (nicht Pr0n, zumindest kein echter) in so eine App für Iphone und Ipad? Idealerweise so, dass ich es nur einmal einpflege, und es überall auftaucht. Es soll nichts mitz Kostenpflicht und Abrechnung werden, einfach so ein bildlastiges Appdingens.
donalphons, 01:36h
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: : : denn sie wissen nicht was sie tun sollen : : :
Samstag, 30. April 2011
Ein Sommerregen
Man muss ehrlicherweise zugeben, dass es hier in letzter Zeit jeden Tag geregnet hat. Manchmal nur ein paar Tropfen aus grauen Wolken. Dann aber auch aus blauem Himmel.
Und das sind dann die Wolkenbrüche, oder Wolkenlosbrüche, die es in sich haben, und die einen an die Hauswand drücken. Wenn man denn es gewagt haben sollte, sich zu denken, Italien, blauer Himmel, Sonne, ab in die Stadt mit dem Rad, das Leben ist schön.
Auch das eigene Gefährt, das der Vorwand war - man brauchte noch Lenkerband. Nastro di Manubrio, jeden Tag eine neue Vokabel - und das man nah an sich presst, bekommt einiges ab, trotz überdachendem Balkon.
Aus den meist nur italienischen Zuständen genügenden Rohren ergiessen sich dann kleine Sturzbäche in die überforderte Kanalisation.
Schnell springt der Metzger mit dem Metzgerhaken aus der Fleischerei, und reisst den verstpfenden Kanaldeckel aus den Fluten.
Auf den Strassen ist niemand mehr zu sehen, wer andernorts keinen Unterschlupf fand, spaziert nun in den Arkaden auf und ab.
Dann - der Regen hat etwas nachgelassen - traut sich die erste beschirrmte Radlerin wieder auf die glitschigen Steine, während andere - ihre LV-Tasche! - noch abwarten.
Es wird weniger, es dauert nicht lange, dann ist es vorbei, die Sonne kommt wieder, und nur ein paar Pfutzen und die Jugend, die sich an geschützten Orten festgeplaudert hat, erinnern an die kleine Sintflut.
Das nächste mal lieber mit Schirm, denkt man sich, aber natürlich hat man es dann längst vergessen, schliesslich scheint dann wieder die Sonne voller Täuschungsabsicht vom blauen, regenträchtigen Himmel.

Und das sind dann die Wolkenbrüche, oder Wolkenlosbrüche, die es in sich haben, und die einen an die Hauswand drücken. Wenn man denn es gewagt haben sollte, sich zu denken, Italien, blauer Himmel, Sonne, ab in die Stadt mit dem Rad, das Leben ist schön.

Auch das eigene Gefährt, das der Vorwand war - man brauchte noch Lenkerband. Nastro di Manubrio, jeden Tag eine neue Vokabel - und das man nah an sich presst, bekommt einiges ab, trotz überdachendem Balkon.

Aus den meist nur italienischen Zuständen genügenden Rohren ergiessen sich dann kleine Sturzbäche in die überforderte Kanalisation.

Schnell springt der Metzger mit dem Metzgerhaken aus der Fleischerei, und reisst den verstpfenden Kanaldeckel aus den Fluten.

Auf den Strassen ist niemand mehr zu sehen, wer andernorts keinen Unterschlupf fand, spaziert nun in den Arkaden auf und ab.

Dann - der Regen hat etwas nachgelassen - traut sich die erste beschirrmte Radlerin wieder auf die glitschigen Steine, während andere - ihre LV-Tasche! - noch abwarten.

Es wird weniger, es dauert nicht lange, dann ist es vorbei, die Sonne kommt wieder, und nur ein paar Pfutzen und die Jugend, die sich an geschützten Orten festgeplaudert hat, erinnern an die kleine Sintflut.

Das nächste mal lieber mit Schirm, denkt man sich, aber natürlich hat man es dann längst vergessen, schliesslich scheint dann wieder die Sonne voller Täuschungsabsicht vom blauen, regenträchtigen Himmel.
donalphons, 00:23h
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Liebe Julia,
ich mein, ich verstehe ja, was Du mit dem Leben im Nettz meinst, und ich mache das ja auch nicht erst seit gestern. Nur nenne ich es halt Bloggen oder Plaudern und mache da nicht eine Postprivacyideologie draus. Mit dem schönen Wort Plaudern nämlich steht alles, was ich so tue, in einer sauberen Tradition, und irgendwekche Metaebenen kann ich mir schenken. Nebenbei, was mir bei Euch immer etwas zu kurz kommt, ist die erstaunliche Vorstellung, dass sich wahnsinnig viele Leute einfach nicht besonders für das interessieren, was jemand im Internet sagt, darstellt und vermittelt. Mein Rat an Dich wäre: mach mal Urlaub. Drei Wochen am Stück. Entspann Dich. Mach Dich locker. Begrenze die Onlinezeit auf drei Stunden. Du wirst vielleicht merken, welche Bedeutung "Irrelevanz" bei der ganzen Geschichte hat. Echt jetzt. Das fängt schon damit an, dass ausserhalb Eures komischen Kreises so viele Leute daran Interesse haben, wie heute noch für Jens Bests Spielzeuggestapo Schnüffelknipsschwein sein wollen. So ziemlich niemand. Klar gibt es heute mehr und einfachere Öffentlichkeit.

Aber wenn darüber nur so langweiliges Zeug wie das banale Leben irgendwelcher Dönerfresser oder lächerliche Profile bei der Sklavenzentrale kommt, gibt es keine Bereitschaft, sich damit zu beschäftigen. Daten sind nichts, wenn sich keiner dafür begeistert. Daten sind weniger als nichts, wenn irgendwelche PR-Heinis falsche Studien anfertigen. Daten werden erst durch menschliches Interesse Bestandteil des Lebens. Wenn Du wirklich sowas wie Postprivacy willst, geh mal raus, fahr an einen See, und mach ein paar nette Bilder. Das hat mehr Wirkung als Revolutionsblabla.
Beste postprivatöse Grüsse aus Italien
Don Alphonso.

Aber wenn darüber nur so langweiliges Zeug wie das banale Leben irgendwelcher Dönerfresser oder lächerliche Profile bei der Sklavenzentrale kommt, gibt es keine Bereitschaft, sich damit zu beschäftigen. Daten sind nichts, wenn sich keiner dafür begeistert. Daten sind weniger als nichts, wenn irgendwelche PR-Heinis falsche Studien anfertigen. Daten werden erst durch menschliches Interesse Bestandteil des Lebens. Wenn Du wirklich sowas wie Postprivacy willst, geh mal raus, fahr an einen See, und mach ein paar nette Bilder. Das hat mehr Wirkung als Revolutionsblabla.
Beste postprivatöse Grüsse aus Italien
Don Alphonso.
donalphons, 00:19h
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: : : denn sie wissen nicht was sie tun sollen : : :
Donnerstag, 28. April 2011
Schlechte Nachrichten
Zuerst aus Bayern, in meiner Heimatpostille. Dort steht es geschrieben:
"Pollenwolke über Bayern"
Dann in der Folge bei mir aus Italien. Es ist lange her, dass ich zu wenig Wäsche mitgenommen habe, aber diesmal ist es so weit:
"Don Alphonso besucht zwangsweise verstaubtes Hutgeschäft in Parma"

Der Besitzer hat nämlich noch Hemden, die nicht spinnert und nicht überteuert und gleichzeitig nicht aus China sind. Und misst den Hals aus, weil das bayerische Gnack (stiergleich) nicht zum Körper (Gazelle geht anders, Elefant aber auch) passen will. Tatsächlich. XL. Na dann. Zwei Stück. Sollten vorerst reichen.
Und dann noch die dritte unerfreuliche Neuigkeit:
"Concorso d'Eleganca in der Villa d'Este dieses Jahr nicht vor, sondern nach der Mille Miglia"
Ohne nachzuschauen, bin ich davon ausgegangen, dass diese Veranstaltung nächstes Wochenende stattfindet. Tut sie nicht. Na dann halt was anderes.
"Pollenwolke über Bayern"
Dann in der Folge bei mir aus Italien. Es ist lange her, dass ich zu wenig Wäsche mitgenommen habe, aber diesmal ist es so weit:
"Don Alphonso besucht zwangsweise verstaubtes Hutgeschäft in Parma"

Der Besitzer hat nämlich noch Hemden, die nicht spinnert und nicht überteuert und gleichzeitig nicht aus China sind. Und misst den Hals aus, weil das bayerische Gnack (stiergleich) nicht zum Körper (Gazelle geht anders, Elefant aber auch) passen will. Tatsächlich. XL. Na dann. Zwei Stück. Sollten vorerst reichen.
Und dann noch die dritte unerfreuliche Neuigkeit:
"Concorso d'Eleganca in der Villa d'Este dieses Jahr nicht vor, sondern nach der Mille Miglia"
Ohne nachzuschauen, bin ich davon ausgegangen, dass diese Veranstaltung nächstes Wochenende stattfindet. Tut sie nicht. Na dann halt was anderes.
donalphons, 15:33h
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Wer soll das noch glauben?
Also, fassen wir zusammen: Google ist vollkommen überrascht, dass in ihrem Streetview-Auto ein Modul ist, das WLAN-Netze aufspürt und Imformationen mitschneidet. Wie kommt denn so eine Kiste in diese Autos?
Dann schiebt Apple den kranken Steve Jobs vor, damit der den Nutzern den "Bug" erklärt, der sie selbst "überrascht": Vom der selbstständigen Abspeicherung der Bewegungsprofile der iPhone-Nutzer nämlich. Ist ja nur eine Software. Die passiert einfach so. Da kann man nichts machen. Kauft weiter unsere coolen Produkte.
Und da ist dann noch der Navigationskonzern TomTom. Die verkaufen ihre Daten an die niederländischen Staat. Der gibt sie weiter an Polizei, die damit die Standorte für Radarfallen festlegt. Immerhin geben sie es zu. Es ist kein Bug.

Gestern war ich in - nein, nicht Venedig - aber in Peschiera del Garda. Und dachte so bei mir, als ich an einem Internetcafe vorbei kam, zwei Dinge: Vielleicht sind die Hürden der Italiener - kein Netz ohne Pass - eine Art Schutz vor gewissen Konzernen. Gerade in Italien gab es ja Telcos, denen man vieles zutrauen würde. Und: Ab und zu finde ich den Weg nicht sofort. Manchmal muss ich zweimal durch einen Kreisel, und die Neigung der Italiener, bei gerade Durchfahrt ab und zu das Ziel nicht hinzuschreiben, kann nerven. Ich will dennoch kein Navi. Und weil ich immer noch prepaid unterwegs bin, ist mein Mobiltelefon oft ausgeschaltet. Applejünger tun zwar immer so, als sei Jobs der weisse Ritter und Microsoft der böse Zauberer, aber nach der Farbe der Rüstung zu gehen ist meines Erachtens keine gute Idee.
Und trauen sollte man ohnehin niemandem. Nie. Peschiera ist von innen her sehr schön, aber von aussen eine grosse Festung. Und gegen verbrecherische Konzerne kann man heute keinen alten Krieg mit Kanonen führen. Nur Sony, die kann man hacken.
Dann schiebt Apple den kranken Steve Jobs vor, damit der den Nutzern den "Bug" erklärt, der sie selbst "überrascht": Vom der selbstständigen Abspeicherung der Bewegungsprofile der iPhone-Nutzer nämlich. Ist ja nur eine Software. Die passiert einfach so. Da kann man nichts machen. Kauft weiter unsere coolen Produkte.
Und da ist dann noch der Navigationskonzern TomTom. Die verkaufen ihre Daten an die niederländischen Staat. Der gibt sie weiter an Polizei, die damit die Standorte für Radarfallen festlegt. Immerhin geben sie es zu. Es ist kein Bug.

Gestern war ich in - nein, nicht Venedig - aber in Peschiera del Garda. Und dachte so bei mir, als ich an einem Internetcafe vorbei kam, zwei Dinge: Vielleicht sind die Hürden der Italiener - kein Netz ohne Pass - eine Art Schutz vor gewissen Konzernen. Gerade in Italien gab es ja Telcos, denen man vieles zutrauen würde. Und: Ab und zu finde ich den Weg nicht sofort. Manchmal muss ich zweimal durch einen Kreisel, und die Neigung der Italiener, bei gerade Durchfahrt ab und zu das Ziel nicht hinzuschreiben, kann nerven. Ich will dennoch kein Navi. Und weil ich immer noch prepaid unterwegs bin, ist mein Mobiltelefon oft ausgeschaltet. Applejünger tun zwar immer so, als sei Jobs der weisse Ritter und Microsoft der böse Zauberer, aber nach der Farbe der Rüstung zu gehen ist meines Erachtens keine gute Idee.
Und trauen sollte man ohnehin niemandem. Nie. Peschiera ist von innen her sehr schön, aber von aussen eine grosse Festung. Und gegen verbrecherische Konzerne kann man heute keinen alten Krieg mit Kanonen führen. Nur Sony, die kann man hacken.
donalphons, 14:02h
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: : : denn sie wissen nicht was sie tun sollen : : :
Mittwoch, 27. April 2011
Mittag in Mantua
Am Palazzo Canossa, wo es einiges gibt, was man so braucht. Der Geruch der frischen Erdbeeren raubt einem den Atem.

Es ist schön hier. Aber das sagte ich schon.

Es ist schön hier. Aber das sagte ich schon.
donalphons, 17:53h
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