Bitte was?

"One possible solution would see Germany buy billions of euros of Irish government debt through a fund set up by the European Central Bank."

Generell finde ich es ja erstaunlich, wie wenig in Deutschland über die Risiken berichtet wird, die uns aus Österreich, den britischen Inseln und Irland drohen. Ich bin weiss Gott kein Spezialist für Bankenrisiken, aber im Oktober habe ich ziemlich entnervt und verärgert geschrieben, warum meines Erachtens Irland eine massive Bedrohung für den Euro darstellt. Mit der Bitte, diese verkommene Steueroase und ihre katholizistischen Theokratiefreaks absaufen zu lassen, mit ihrem dreckigen Steuervermeidungsgeschäft. Ich kann wirklich nur hoffen, dass die Times da oben kompletten Blödsinn schreibt. Allerdings ist es die Times, und nicht irgendein Gossenblatt.

Die Iren haben den EU-Vertrag abgelehnt. Die Iren haben sich in die Pleite gewirtschaftet. Die Iren haben ihren Aufschwung durch Steuerschäden anderer Länder finanziert. Zur Hölle mit den Iren: Wenn sie pleite gehen, raus mit ihnen aus der EU, raus aus dem Euro, sollen sie bitte die Briten fragen, ob die sie wieder haben wollen. In dem Moment, in dem Deutschland des irischen Giftmüll kauft, werden Griechen und Italiener und Spanier auch anklopfen. In dem Moment, da man Irland geteert und gefedert in der irischen See versenkt, werden sich das andere gut überlegen, und nach anderen Wegen suchen. Wenn nächste Woche flennende Automanager in Washington die nächsten Milliarden verlangen, sieht man das Ergebnis dieser Politik der Hilfe für Organisationen, die als Geschäftsmodell das Parasitentum verfolgen, weil es leichter als der freie Markt ist.

Auf dem Markt der Staaten hat sich keiner in Irland darum gekümmert, wenn es in Deutschland Steuerausfälle gab. Sie haben damit glänzend gelebt, sie haben sich nie um die Risiken geschert, und sollen die Rechnung selber zahlen. Das ist kein Protektionismus.

Das ist gerecht.

Montag, 16. Februar 2009, 00:34, von donalphons | |comment

 
schön.

edit: sehr schön sogar. alter leitartikler.

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Hä?
"One possible solution would see Germany buy billions of euros of Irish government debt through a fund set up by the European Central Bank."

Ich kann den Satz zwar lesen, aber inhaltlich verstehe ich ihn nicht. Warum sollte Deutschland das tun?

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na aus dem selben grund aus dem milliarden in den finanzsektor uns alle laut handwaving (mit ein bisschen behauptung) vor dem jüngsten gericht retten werden.

ablauf:
1. geldspritzen richtung schwarzes loch
2.???
3. Rettung!

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Also, die Idee ist:Wenn Irland pleite geht, oder besser, schon pleite ist, hat das massive Auswirkungen auf den Euro und das Vertrauen in den Wirtschaftsraum. Die Idee interpretiere ich jetzt so:

Die EZB übernimmt Teile der durch Bankgarantien und fast unbegrenzten Schuldenübernahmen aufgeblasene Staatsverschuldung der Iren und spricht eine Wischiwaschigarantie darauf aus, verpackt den Dreck neu und verkauft den dann an Deutschland, das die Wahl hat, ein paar hundert Milliarden Risiken der Iren zu übernehmen, oder den Euro vor die Hunde gehen zu lassen. Was vermutlich sogar teurer wäre.

Die Alternativen wären das Donsche Versenken einer raktionären Pfaffeninsel, die niemand braucht, oder die Rettung über eine Europaanleihe, mit der dann Deutschland für all die Ätzfiguren wie Mussolini oder wie der italienische Knirps nochmal heisst im Zeifelsfall die Risiken trägt.

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Die haben sich ja auch nicht um "uns" gesorgt als die ganzen Jobs von Apfel, Mickeysoft oder werweisswenn sonst noch dahin abgezogen sind, weil sie mit Subventionen gelockt wurden.

Ich glaube mittlerweile dass es schlimmer wird als du gesagt hast. Nächste Woche soll es da nicht Nachrichten von der Commerzbank geben?
07:00 D: Commerzbank Jahreszahlen 18. Februar.

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Die Schweiheiz ist ein schöhönes Lahand.

Mittwoch. Wenn es bis dahin mit dem Schneien aufhört, sieht man mich vielleicht auf den Bergen.

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Ich bin naiv. Na und?
Was ist denn eigentlich wenn man diese ganzen Banken (hypo und so weiter) wirklich in den Orkus schickt. Was passiert dann eigentlich?

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Wirtschaft funktioniert heute nicht mehr ohne Kredite. Keine Kredite, keine Wirtschaft. Und der Staat hat nicht die Instrumente, Firmen direkt zu finanzieren. Deshalb bleibt nur: Aktionäre und Eigentümer enteignen, rekapitalisieren und wenn möglich gleich alles zusammen. Keine Einzellösungen, sondern alle Banken. Nicht nur in Deutschland. Global.

Wenn Irland kippt, wird es seine Banken nicht mehr stützen können, und weil die ihr Hauptgeschäft bei den Briten machen, geht England am nächsten Tag mit unter. Natürlich kann man alles crashen lassen und dann neu beginnen, aber die logische Lösung wäre es, die Verursacher auszuschalten, die Schuldigen einzusperren und dann das ganze Problem der gegenseitigen Verbindlichkeiten so zu klären, dass man nachher weiter machen kann.

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Danke. Dann müssen sie her die Instrumente und vor allem das Personal. Einsperren bitteschön alle Verantwortlich und alle Prozesse bitte im Fernsehen.

Und dann Verbindlichkeiten aufrechnen wie es Staaten machen wahrscheinlich.

Mit dieser Utopie gehe ich ins Bett! Gute Nacht.

Und da dachten die 68er: Enteignet Springer!Sei ein großes Vorhaben!

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Übrigens wird sogar schon in der WAPO nach einer umfassenden Verstaatlichung gerufen.

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Die Kommentare unter dem Times-Artikel sind teilweise auch herzerwärmend. Es scheint auf der Insel Leute zu geben, die Großbritannien für den größten Nettozahler der EU halten. Anders kann ich mir nicht erklären, wieso sie der Meinung sind, nun könnten die deutschen und französischen Steuerzahler einmal "zur Abwechslung" (sic!) den Rest der EU-Staaten subventionieren.

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Diese Dummheit hat allerdings den Vorteil, dass sie sich bis zum Tage des Untergangs weniger Sorgen machen. Sie werden glcücklich und in der Gewissheit sterben, dass alles gut wird.

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"I want my money back!"
Vielleicht ist es an der Zeit, dass Angela Merkel zu ihrer Handtasche greift und mal draufhaut.

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Der Tegernsee erwacht!
Das war vielleicht gar nicht so gut mit der EG/EU in den letzten Jahrzehnten? Da haben Siegermächte Nettozahler nach und anch ausgeblutet? Neee sowas!
Aber jetzt sollen die verdammten (weil katholischen) Iren selbst dafür bezahlen, daß wir nicht nur unsere Bankgeschäfte zu Ihnen verlegt, sondern Dublin sogar mit Callcentern und entsprechendem Personal aus ganz Europa verpestet haben, obwohl Irland damit selbst fast zu einem Nettozahler wurde? Nein! Doitsche: die Iren sind unser Untergang!
Das steht fest, da die Times kein Gossenblatt ist, jdf. nicht für anglophile Teekannenkäufer, die dem Mutterland des Imperialismus und Rassismus seit mind. 160 jahren die Treue halten.

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Lies das (ein hübsches Beispiel von milliardenschwerer Bilanzfälschung und warum es denen so dreckig geht) und dann überleg Dir, ob das Wort sich das Wort sorry nicht formidabel in Deinen Aktivwortschatz passen könnte.

Oder geh rüber und fang an zu zahlen für Leute, deren führende Institutionen zusammengearbeitet haben, um den Kurs einer kaputten Bank oben zu halten und die Öffentlichkeit zu täuschen.

Aber stress hier nicht mit Anspielungen rum, wenn Du keine Ahnung hast.

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Herrje... die Idee kommt nicht von der Times (Originalquelle lesen) sondern wird kolportiert als "von Analysten wird diskutiert" - und von denen kann man ja wohl nicht viel mehr erwarten. Allen Leuten mit Verstand dürfte klar sein, daß Deutschland nicht im Alleingang die Iren retten wird.
Wenn man einfach alle Banken kollabieren ließe, wäre das eine Katastrophe. Durch CDS und Interbankengeschäfte sind fast alle Banken so ineinander verstrickt, daß man einfach nicht sagen kann, wieviele Dominosteinchen mitkippen würden, wenn die nächste Bank ausfällt. Da kommt es billiger, man rettet das bestehende System und hofft, daß die einzelnen Institute danach soweit zu reduzieren , daß keine mehr "too big to fail" ist, so daß man nie wieder in so eine prekäre Situation kommt. Hoffentlich.

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Hier fackelt man nicht lang.

Nichts gegen Leser, aber um Idioten ist es nicht schade.

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Erinnert mich an die alte sächsische Drohung im Café

"Sie, wennse mir jezd nochmal in mein' Gaffe gotzen...
dann...

setz'sch mich wegg!

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Es macht den Anschein, als könnte man sich bei der FAZ die gleiche Sorte Dumme fangen, wie auch sonst in den Blogs. Aber dazu gibt es ja nach der ersten ungehörten Warnung den Löschknopf.

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jetzt fehlt nur noch Zensurgeplärre

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Das spassigste sind die Idioten, die danach Blogeinträge mit dem Inhalt "beachtet den einfach nicht mehr" verfassen. Heulsusen der Blogsophäre.

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Ich glaube, das ist der Grund, warum ich mir bisher das Bloggen erspart habe... ich bewundere jeden, der es über Jahre hinweg mit derlei Kommentatoren aushält....

und bei der FAZ auch noch höflich

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Bei der FAZ habe ich das Vergnügen, solche Herrschaften erst freischalten zu müssen - und zu oft ist mir die Anstrengung einfach zu schade. An das Trottelrauschen hier bin ich gewöhnt.

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Ist aber auch mühsam so, man kann ja nicht ständig im Netz sein

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Komplettverstaatlichung aller Banken
wird auf jeden Fall billiger.

Und vielleicht den Leuten sagen, dass für die Finanzmafia die Gesetze gegen organisierte Kriminalität angewendet werden.

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Interessant ist in den Times-Kommentaren
immerhin das Vertrauen in die deutsche Finanzstärke.

Wollten die Briten Deutschland nicht überholen in den nächsten Jahren?

Schade, das Maggie schon wegdämmert, ich hätte es ihr gegönnt, das noch richtig mitzukriegen

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Virusmodelle dürften die Krisendynamik am besten beschreiben. Der Krisenvirus fraß sich zunächst durch fast alle Assetklassen des Finanzsystems und, was nicht sogleich zusammenbrach, wandelt nun in Simulation seiner selbst, Ackermannsche Liedchen pfeifend, im Zombieformat unter uns. NZZ zeigt das schön an Studentenkrediten. Gleichzeitig legte der Virus die Mikrostaaten der Globalisierung lahm, also die notorischen Offshore- und Nahoffshorefinanzierer (Island, Irland, Karibik) und sämtliche Globalisierungslogistiker (Singapur, Dubai, Baltikum, Griechenland). Es folgten die Emerging Markets, darunter Osteuropa mit Russland, Ukraine, Ungarn an der Spitze. Emerging Market Finanzierer wie Österreich diskutieren offen den Staatsbankrott. Derzeit frißt sich der Virus durch die Exportländer, in Abhängigkeit von der Größe ihres Hinterlands. Japan trifft es am stärksten, dicht gefolgt von China (Binnenmarkt) und Deutschland (EU), dem nun die Brocken seiner Arroganz aus dem Gesicht fallen.

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Ist es nicht reizend, wenn ich heute erzähle, dass vor vier Monaten respektable Vermögensverwalter mir rieten, das Geld in Österreich zu guten Zinsen zu bunkern? Fast so gut wie Irland, aber ohne Risiko? HA HA HA!

Nun, wir werden ja sehen, wo das endet. In einigen Fällen ist mein Mitleid extrem begrenzt, das Protzland Dubai etwa, aber ich weine auch nicht, wenn Putin seine Reserven für die Schulden der Oligarchen locker machen muss. Oder Gas umsonst bis 2080 liefert. Würde man jetzt noch ein Mittel finden, die EU währungstechnisch zu säubern, könnte ich mich wieder mit der Auswahl eines passenden Sunbeam aus England beschäftigen.

Vermögensverwaltung ist übrigens noch so ein Entzündungsherd. Da hört man Übelstes.

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Daß das Epische und das Journalistische in eins fallen können, demonstriert dieser Text, der die osteuropäischen Kalamitäten zusammen fasst.

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dieses interview find ich sehenswert: simon johnson (MIT) sagt u a wie man die macht der oligarchen in den banken brechen kann (hier usa)

http://www.pbs.org/moyers/journal/02132009/watch.html

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Ein bislang weniger beachtetes Finanzdrama spielt am Golf, wo Abu Dhabi (ölreich) sich ausgesprochen bailoutscheu gegenüber dem Mediendarling Dubai (schuldenreich) zeigt. Dubai hat $ 80 Mrd Schulden, das sind 148% seines GDP, und muß $ 20 Mrd davon 2009 refinanzieren. Wer in Echtzeit dabei sein will, wie es die Glamourmetropole Dubai zerlegt, folge zu Follow the Money.

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Wer gedacht hätte, Destinationen der Bessererbenden blieben vom Unheil verschont, schaue auf die Malediven: Die Präsidenten-Yacht wird auf Ebay versteigert, eine Eliteninsel wird Konferenzzentrum und der Präsidentenpalast zur Universität. Der kommunistische Sektor gedeiht.

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We´re phuqed. Aber sowas von. Zeit, an den Tegernsee zu kommen.

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Wenigstens gibt es jetzt Matratzen mit eingebautem Safe.

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Mit einer wilden Konjektur zurück nach Irland. Ich übernehme die Schätzung von € 138.000 Bailoutkosten pro Irländer aus diesem Artikel. Nun teile ich die ominösen € 18,2 Billionen durch 500 Mio EU-Einwohner und komme auf € 36.400 pro Europäer. Schon sieht die Zahl garnicht mehr so unwahrscheinlich aus. Die Iren wären knapp 3,8 mal übler dran als die Durchschnittseuropäer. £1-£1.5 Billionen steuern zwei britische Banken bei.

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