Pessimismus ist gar kein Ausdruck
Ich habe hier einen Prospekt für einen Fonds rumliegen, bei dem ich vor einem Jahr klar gesagt hätte: Finger weg. Die Leute haben nur begrenzt Ahnung von dem, was sie da treiben wollen, ihre früheren Erfolge sind keine Garantie, dass sie in diesem Marktumfeld etwas erreichen, der Zukauf von Fachpersonal wird sicher teurer, als sie veranschlagen. Es ist nicht unseriös, aber nicht ausgereift und nicht gut genug durchdacht. Allenfalls als Absicherung in bestimmten Portfolios geeignet, die auf eine andere gesamtwirtschaftliche Entwicklung setzen und mit einem bestimmten Schwerpunkt ein Klumpenrisiko haben. Für diesen doch sehr speziellen Zweck ist aber der Kapitalbedarf zu hoch, und deshalb sehe ich auch nicht, wie sie auf ehrliche Art die reichlich hohen Summen eintreiben wollen, die sie brauchen werden.
Ich bin ziemlich resistent gegen Herdentriebe, und deshalb ist es mir reichlich egal, dass entgegen meiner Erwartung in den letzten Tagen üppiges Vermögen in das Projekt geflossen sein muss. Auch reiche Investoren sind nicht immun gegen Trends im Stil der Infineon-Aktien. Das Vehikel ist quasi so eine Art Wette, dass sich gerade ein paar Leute heftig verspekulieren, dann auf Problemen sitzen, die man ihnen billig abkauft, um dann zu profitieren. Das setzt im Kern zwei Ereignisse voraus: Ein weiterer heftiger Einbruch (von dem man angesichts der Probleme durch Arbeitslosigkeit ausgehen kann), und im späteren Verlauf eine heftige Inflation/Geldentwertung, die in Zeiten der Nullinflation seltsam fern wirkt, solange man nicht an die Billionen denkt, mit denen das System in den USA und in England gerade am Laufen gehalten wird.
Wie schon erwähnt: Ich glaube nicht, dass die Initiatoren halten werden, was sie versprechen, denn eine wirklich harte Inflation ist nichts, was ein tätiger Mensch in der westlichen Welt je erlebt hätte. Da werden Assetbewertungen kräftigst durcheinandergewirbelt, weil sich das Kaufverhalten radikal ändert. Aber da sitzen diese Jungs ohne Ahnung, erzählen schöne Sätze, und das geld fliegt ihnen zu, als wäre es 2006, und sie hätten Pläne für Einkaufszentren in Florida im Programm. Kann sein, dass der DAX wieder über 5000 Punkten liegt, weil ein paar Zocker ihn da sehen wollen. Aber die spannenden Entwicklungen laufen seit ein paar Wochen beim Absichern gegen Geldwertrisiken, und das trotz scheinbarer Deflationsgefahr. Ich frage mich, was die wissen, was ich nicht weiss.
Derweilen kaufe ich fleissig weiter Silberkannen, solange der britische Peso nicht zu sehr steigt.
Ich bin ziemlich resistent gegen Herdentriebe, und deshalb ist es mir reichlich egal, dass entgegen meiner Erwartung in den letzten Tagen üppiges Vermögen in das Projekt geflossen sein muss. Auch reiche Investoren sind nicht immun gegen Trends im Stil der Infineon-Aktien. Das Vehikel ist quasi so eine Art Wette, dass sich gerade ein paar Leute heftig verspekulieren, dann auf Problemen sitzen, die man ihnen billig abkauft, um dann zu profitieren. Das setzt im Kern zwei Ereignisse voraus: Ein weiterer heftiger Einbruch (von dem man angesichts der Probleme durch Arbeitslosigkeit ausgehen kann), und im späteren Verlauf eine heftige Inflation/Geldentwertung, die in Zeiten der Nullinflation seltsam fern wirkt, solange man nicht an die Billionen denkt, mit denen das System in den USA und in England gerade am Laufen gehalten wird.
Wie schon erwähnt: Ich glaube nicht, dass die Initiatoren halten werden, was sie versprechen, denn eine wirklich harte Inflation ist nichts, was ein tätiger Mensch in der westlichen Welt je erlebt hätte. Da werden Assetbewertungen kräftigst durcheinandergewirbelt, weil sich das Kaufverhalten radikal ändert. Aber da sitzen diese Jungs ohne Ahnung, erzählen schöne Sätze, und das geld fliegt ihnen zu, als wäre es 2006, und sie hätten Pläne für Einkaufszentren in Florida im Programm. Kann sein, dass der DAX wieder über 5000 Punkten liegt, weil ein paar Zocker ihn da sehen wollen. Aber die spannenden Entwicklungen laufen seit ein paar Wochen beim Absichern gegen Geldwertrisiken, und das trotz scheinbarer Deflationsgefahr. Ich frage mich, was die wissen, was ich nicht weiss.
Derweilen kaufe ich fleissig weiter Silberkannen, solange der britische Peso nicht zu sehr steigt.
donalphons, 01:31h
Donnerstag, 28. Mai 2009, 01:31, von donalphons |
|comment
zwischenspeicher,
Donnerstag, 28. Mai 2009, 12:00
Gehirnwäsche
Ist schon verdächtig, wie der DAX gestern auf genau 5000 Punkten stand. Und vorher immer diese komischen Stufenbewegungen. Da existiert kein echter Markt mehr. Dass kann man den Kursen eigentlich ansehen. Da wollen die Banken die Kurse wohl noch eine kurze Zeit künstlich hoch halten, damit sie ihre toxischen Papiere noch zu einem möglichst hohen Preis in die Bad-Banks auslagern.
Dazu diese unglaublich devote Börsenberichterstattung in den Medien z.B. in der FAZ oder Börse im Ersten, wo eine Steigerung des Ifo-Index von 0,5% - pures statistisches Rauschen - als sensationelle Nachricht verwertet wird, die Konjunktur ginge bald aber sowas von steil nach oben.
Handelsrechner der Banken im Zusammenspiel mit ihren Propaganda-Dependencen in den Medien präsentieren uns die Wurst, die uns permanent vor die Nase gehalten wird, entweder, um die Klappe zu halten - denn es geht ja bald wieder aufwärts oder um endlich wieder jede Menge Derivate unters Volk zu bringen - denn die Papiere seien ja schon wieder fast zu teuer, bald seien nur noch letzte Schnäppchen zu haben, so die korrupt-devote FAZ.
Und anstatt endlich Scoach und andere Wettbüros hier im Lande zu schließen und die Banken zu zerlegen in drei Teile - Geschäftsbanken (Good Banks), Investment-Maklerfirmen (bitte ohne Zugang zu billigem Zentralbankgeld) und Casino-steuerpflichtige Wettbüros (alles was bei Scoach gehandelt wird) -, verkündet der Ackermann schon wieder 25 % Rendite, denn sein geheiligtes Geschäftsmodell heisst Leverage.
Dazu diese unglaublich devote Börsenberichterstattung in den Medien z.B. in der FAZ oder Börse im Ersten, wo eine Steigerung des Ifo-Index von 0,5% - pures statistisches Rauschen - als sensationelle Nachricht verwertet wird, die Konjunktur ginge bald aber sowas von steil nach oben.
Handelsrechner der Banken im Zusammenspiel mit ihren Propaganda-Dependencen in den Medien präsentieren uns die Wurst, die uns permanent vor die Nase gehalten wird, entweder, um die Klappe zu halten - denn es geht ja bald wieder aufwärts oder um endlich wieder jede Menge Derivate unters Volk zu bringen - denn die Papiere seien ja schon wieder fast zu teuer, bald seien nur noch letzte Schnäppchen zu haben, so die korrupt-devote FAZ.
Und anstatt endlich Scoach und andere Wettbüros hier im Lande zu schließen und die Banken zu zerlegen in drei Teile - Geschäftsbanken (Good Banks), Investment-Maklerfirmen (bitte ohne Zugang zu billigem Zentralbankgeld) und Casino-steuerpflichtige Wettbüros (alles was bei Scoach gehandelt wird) -, verkündet der Ackermann schon wieder 25 % Rendite, denn sein geheiligtes Geschäftsmodell heisst Leverage.
... link
donalphons,
Donnerstag, 28. Mai 2009, 12:06
Nun, die FAZ wird morgen ein Blog haben, das eine andere Frage stellt, soviel ist gewiss. Man tut keinem zu sehr unrecht, wenn man fragt, ob die steigenden Kurse nicht etwas mit der Vorwegnahme der Inflation zu tun haben.
Paule weiss halt, dass die Banken nicht fallen werden und die Staaten jeden Dreck zahlen, um den Sturz zu vermeiden. Die Gewinne dienen dann dazu, den Staaten die Schulden zu ermöglichen. Bis man wieder betteln muss. Immerhin will man jetzt wenigstens die Landesbanken zusammenführen. Ein paar Müllhaufen weniger.
Paule weiss halt, dass die Banken nicht fallen werden und die Staaten jeden Dreck zahlen, um den Sturz zu vermeiden. Die Gewinne dienen dann dazu, den Staaten die Schulden zu ermöglichen. Bis man wieder betteln muss. Immerhin will man jetzt wenigstens die Landesbanken zusammenführen. Ein paar Müllhaufen weniger.
... link
zwischenspeicher,
Donnerstag, 28. Mai 2009, 12:19
Nun ja, Inflation oder Nachtwächterstaat (eisernes Sparen des Staates). Diese beiden Alternativen hat man ja. Während sich die USA wohl für Inflation entscheiden, favorisiert man hierzulande wohl gar nicht ungern das Konzept des Nachtwächterstaates, war dieser doch schon immer der feuchte Traum unserer markt-libertären Freunde. Die Krise als Beschleuniger des Neoliberalismus. Es gibt bald nur noch Oberklasse und Unterklasse. Die Oberklasse kann sich ja immer schön zurückziehen in Gated Communities (z.B. am Tegernsee :-), um sich vor dem bewaffneten Pöbel zu schützen (bzw. Tittytainment ist auch eine Waffe und ein Markt).
... link
zwischenspeicher,
Donnerstag, 28. Mai 2009, 12:31
Man könnte es vielleicht auch so zusammenfassen:
Die Oberklasse beschäftigt sich zur Zeit deshalb vorsorglich mit Fragen des Vermögensschutz gegen Inflation, falls das neoliberale Bollwerk der EU und hierzulande doch zusammenbrechen sollte.
Die Oberklasse beschäftigt sich zur Zeit deshalb vorsorglich mit Fragen des Vermögensschutz gegen Inflation, falls das neoliberale Bollwerk der EU und hierzulande doch zusammenbrechen sollte.
... link
donalphons,
Donnerstag, 28. Mai 2009, 12:39
Oh, daran habe ich keinen Zweifel. Es wird vielleicht kein schneller Zusammenbruch, aber vieles wird einfach wegbröseln. Deshalb sollte man lieber heute Opel sterben lassen und schauen, was bei welchem Szenario überlebensfähig ist. Macht natürlich keiner. Opel hätte Folgeschäden von 50.000 Arbeitslosen in Deutschland.
Egal, wie es ausgeht: in Rüsselsheim würde ich keine Wohnung kaufen.
Egal, wie es ausgeht: in Rüsselsheim würde ich keine Wohnung kaufen.
... link
... comment