: : : denn sie wissen nicht was sie tun sollen : : :

Samstag, 2. Mai 2009

Ironie des Dotcomtodschicksals

Ich denke, es muss so sein: Kaum kaufe ich mir endlich mal selber ein Auto, peng! - geht mit Chrysler eben jene Firma pleite, die den Hersteller dereinst übernommen und später eingestellt hatte.



Was mich, wenn ich gerade etwas Zeit habe, dann aber doch wundert, ist zweierlei: Wie ruhig es doch um den Hedge Fonds Cerberus ist, dem Chrysler gehört. Natürlich kann so ein Fonds nicht beliebig Geld zwischen seinen Projekten rumschieben, aber ich hätte doch erwartat, dass man die Jungsstärker bluten lässt. Und zwar öffentlich. Und ich wage hier die Meinung: Der Umstand, dass man Cerberus jetzt nicht durch alle Strassen peitscht, ist kein gutes Zeichen. Möglicherweise möchte da jemand verhindern, dass die Medien zu viele blöde Fragen nach der finanziellen Gesundheit des Fonds stellen. Cerberus hat von der Grösse her alle Anlagen, um zum lehman Brothers der alternativen Investmentszene zu werden.

Und dann haben wir noch die Citi Group, die je nach Wirtschaftslage und offiziellen Zahlen bis zu 10 Milliarden frischen Geld brauchen könnte, nachdem der Staat schon zwei mal bezahlt hat. Das ist erstaunlich, war es doch die Citi Group, deren Chef mit einer Hausmitteilung, gutes Geld verdient zu haben, die aktuelle Rally auslöste, in der dann Creti und Pleti die Gelegenheiten nutzten und kräftig mit Umbuchungen Gewinne bilanzierten. Und nun, oh Wunder, soll das Kreditkartengeschäft Citi erneut an den Rand des Zusammenbruchs bringen. Tja. Zufälligerweise schmierte die Wirtschaft trotz Rally an den Börsen auch die letzten Wochen weiter ab. Und man kann auch nicht unbegrenzt Gewinne einbuchen, wenn man real Verluste macht.

Wundert es da jemanden, wenn ich einen Wirtschaftswunderwagen aufpoliere?

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