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Es war schön am See. Kein Grund zum klagen. Nach einer Woche stellt sich dieses diskrete "Ferien für immer"-Gefühl ein.



Manchmal, um mich aufzuziehen, sagt meine Mutter, wir könnten ausser der Wohnung am Tegernsee alles in Deutschland verkaufen und dann eine grosse Villa am Gardasee und eine zweite auf Teneriffa kaufen. Es gibt hier Bekannte, die das so machen, Sommer am Mittelmeer, Winter in den Bergen, und wenn sie genug Schnee gesehen haben, fliegen sie zurück und setzten sich auf ihr Boot. Und obwohl es etwas für sich hätte: Ich hänge an dem, was hier ist. Heute war ich auf der wolkenumtosten Neureuth, und als ich oben auf der Alm ankam, fegte ein Finger aus Licht über den See und lief direkt in mich hinein, begleitete mich auf den Gipfel und - manchmal muss ich hysterisch lachen, wenn dort unten der See liegt, ganz hinten die wieder schneebedeckten Gipfel emporragen und die Sonne diese Spielchen treibt. Es ist nicht nur schön oder romantisch; manchmal ist es schwer zu ertragen, so atemberaubend kann die Landschaft hier sein, wenn man spät geht und oben ganz allein ist. Es ist zu viel, es ist zu dick aufgetragen, die seidige Luft und der Blick, die Einsamkeit und die Erfüllung.



Und trotzdem, als ich dann unten am See war und die Sonne mit einem weiteren grandiosen Spektakel verschwand - wollte ich heim. Zurück in die kleine, dumme Stadt an der Donau, zurück in mein Haus, denn man verblödet hier etwas, man verliert den Kontakt zur Realität und zur Aussenwelt, man verliert das Interesse an der Politik und der Wirtschaft, man kommt nur auf dumme Gedanken. Man kann nicht einfach abhauen. Und vermutlich würde ich das auch gar nicht wollen, selbst wenn ich könnte. Und so



werde ich morgen also nicht nach Meran fahren und auch nicht nach Sterzing, nicht in die Schweiz und auch nicht nach Innsbruck. Sondern heim. Jetzt, da es wieder schön wird und die Touristen sich am See zusammenrotten. Vielleicht komme ich Mitte der Woche wieder. Aber erst mal - reicht es mit dieser süssen, klebrigen Falle.

Montag, 20. Juli 2009, 01:51, von donalphons | |comment

 
präzise beschrieben, was man so fühlt, wenn man als denkendes & fühlendes Element in die Tiefe der Natur abtaucht.
Nach einigen Tagen in der einsamen und irgendwie unwirklichen Landschaft des Flusses Kolpa, kam mir Abends am Fluss oft der Gedanke: „Es gibt doch gar keine Probleme!“
Unbändige Natur hat wirklich die Macht, all die Erkenntnisse, die sich einem Menschen im urbanen Leben aufdrängen, zu verwässern / abzumildern. Nie ists mir so aufgefallen wie dieses Mal.

*Lustig war da noch die kleine Begebenheit, die der grosse Regisseur oben im Himmel für unsere Hinfahrt in den Lebensfilm eingefädelt hat: Aufgrund eines Staus auf der A8 befuhren wir (als unwissende Hessen) eine Umleitungsstrecke durchs bayerische Hinterland….um dann in einem Dörfchen plötzlich vor der Metzgerei Killer zu stehen.
Da denkt man dann schon mal: ´Moment mal, dieses Bild kennst Du doch irgendwoher....´

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Tjaja, die sind nicht zu übersehen - Killer on the roadside.

Das schöne am Berg ist, dass er einfach nur da ist. Er will nichts von einem, er verlangt nichts, er gibt nichts. Ausser einem Gefühl für die tatsächliche Grösse, die man hat. Und das ist nicht viel. Meine besten Beiträge schreibe ich nach dem Berg.

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Und ich hätte angenommen, dass zum mittäglichen Lesen inzwischen eher englische Autoersatzteilekataloge und Lektüre wie „Rostbehandlung für Dummis“ gehören.

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Die Liebe währt länger, wenn man gemeinsame Ziele ins Auge fasst, und nicht gemeinsame Krisen. Das Buch handelt von der Villa in Sirmione, in der die Callas lebte.

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und sich von Onassis schikanieren ließ

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Nun, die Villa stammt von ihrem ersten Mann, einem sehr liebevollen Zementindustriellen aus Verona.

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