: : : denn sie wissen nicht was sie tun sollen : : :

Mittwoch, 8. Juli 2009

Ein herzliches Grüss Gott am Tegernsee!

Nun sind Sie also angekommen und haben auch ein Zimmer gefunden, nach langem Suchen und vielen Fragen. Ja, der Urlaub in heimischen Landen ist wieder modern. Wir freuen uns, Sie umsorgen zu dürfen, und wünschen einen wunderbaren Aufenthalt.



Leider finden sich auch hier Personen und gar Einheimische, die sich gerade über das Wetter beschweren und behaupten, es regne in einem fort. Das ist nicht richtig. In den letzten 24 Stunden regnete es nur 18 Stunden. 3 Stunden war dagegen Starkregen, 2 Stunden Niesel, 57 Minuten Gewitter und 3 Minuten genug Zeit, den wunderschönen See ohne Regen abzulichten:



Allerdings auch mit Regenwolken, aber das ist nun mal so an den romantischen Bergseen. Sagen Sie ihren launischen Kindern, dass dies die Stimmung der Fantasy-Romane sei! Kämpfen Sie mit russischen Drachen um einen Platz im Cafe! Erfreuen Sie sich am bitteren Zug um die Lippen jener Radfahrer, denen das Wasser gerade den Spruch vom schlechten Wetter, das es im Gegensatz zur richtigen Kleidung nicht gibt, aus dem Aktivwortschatz peitscht. Ausserdem, falls Ihre Kinder Berge nicht mögen: Man sieht sie gerade nur selten. Gut, in Meran scheint die Sonne und letztes Jahr war es etwas besser, aber dafür können Sie jetzt die Zeit nutzen und Briefe an die Armen schreiben, die daheim bleiben mussten.



Sie haben nichts zum Schreiben dabei, sondern eine Badehose? Na, macht nichts. Wir haben hier das beste Briefpapier der Welt. In riesigen Mengen. Man kann es einfach kaufen, und weil wir ahnten, dass das Wetter unter den Prospekthaftungsgrenzen bleibt, haben wir den Papierladen auch vergrössert. Hier können Sie stundenlang bunte Papiere anschauen und all das Grau vergessen.

Sie sehen: Der Tegernsee. Immer eine Reise wert.

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Ich hätte Pi'at we'den sollen wie mein Vette'.

Ich wähle gern Menschen, die klüger sind als ich. Ich gebe meine Stimme Vertretern, die grob wissen, was gut ist. Ich gebe niemandem meine Stimme, der jenseits seiner Partikularinteressen erst mal bei Wikipedia nachschauen muss, worum es geht.

Mich erinnert der ganze bräunliche Spuk rund um die Piratenpartei ein wenig, oder besser, ziemlich stark an die Gründung diverser PDS-Ortsvereine im Westen und die Leute, die das anzog. Nicht nur die harten, alten KPD-Kader, sondern auch flippige Leute, die ihre Partikularinteressen im Auge hatten. In München waren das ein linker Schläger und jemand, der nach einem Putschversuch bei den Jusos die nächste Chance witterte. Die Auswahl an fähigen Köpfen war nicht so arg gross, die beiden hatten Zeit und bekamen ihre Chancen. Ich hatte ein paar Mal mit denen journalistisch zu tun. Grob gesagt, man konnte eine Weile über keine politische Aktion berichten, ohne sie zu sehen. Und es gab keinen Auftritt, der den Ideen nicht geschadet hätte. Sogar der Bayerische Rundfunk berichtete. Manchmal muss man sie nur reden lassen.

Nun hat auch die SPD ihre Querschläger, wie man in Hessen sehen musste und immer noch muss. Aber was die Piraten gerade in Sachen Relativierung des Völkermordes an den Juden durchmachen, ist nicht weniger als ein veritabler Geburtsfehler. Schade für alle, die sich bemüht haben. Schade für den Idealismus. Schade, wie da den Gegnern in die Hände gespielt wurde. Am Ende wird man wohl sehen müssen, dass Pirat wie Idiot keine geschützte Berufsbezeichnung ist.

Hinweis: ich bin SPD-Mitglied und Arier nur als Vegetarier.

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