Durch die Schweiz an den Lago Maggiore

Der neue Koffer ist gepackt. Ob jemand bei Brachers gedacht hätte, dass ihr Produkt auch nach über 70 Jahren nochmal auf Reisen muss, auf den Kofferraum eines Cabrios gespannt? Hat man damals nicht geglaubt, 2009 würde man längst zum Mond reisen?



So aber geht es an den See, über eine der ältesten Passstrassen der Alpen, über Landeck nach Zuoz, über St. Moritz zum Malojapass, was eine eher karge und gar nicht so schöne Gegend ist, wie der Ruf suggeriert.



Im Gegenteil: Ich verstehe heute absolut nicht mehr, was mir vor einem viertel Jahrhundert (wie das schon klingt!) daran so gefallen hat. St. Moritz ist scheusslich, und ich ringe noch mit mir, einen beitrag darüber zu schreiben.



Im Kern sieht St. Moritz so aus, als hätte man hunderte von neuen Hotels am Tegernsee gegossen, übereinander geschlichtet und dann auf die alten Hotels draufgeklebt. Der See ist zu kalt zum baden, das Wetter ist sehr kalt, mitten im September, und es windet. Nach ein paar Minuten habe ich den Eindruck, ich werde krank.



Gesund werde ich beim Kurbeln den Malojapass hinunter, wenn all die Palaces und Grand Hotels und die diversen Anbauten mit Eigentumswohnungen - wer zum Teufel will da leben? - verschwunden sind, und die steingedeckten Dächer Italien ankündigen.



Spät, sehr spät kommen wir dann in Stresa an. Es ist mittelunprächtig, aber das Hotel ist grandios, und Internet ist umsonst, womit der urlaub auch gerettet wäre, würden sich im Schreibtisch keine Rommekarten neben der Bibel befinden. Morgen probieren wir, wie es mit federball im Park des Hotels aussieht.



Montag, 14. September 2009, 01:57, von donalphons | |comment

 
Und ich habe auch noch ein paar Reiseimpressionen von Don Alphonso nebst Copilotin gefunden:

http://www.youtube.com/watch?v=gPQgpWApKnA

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Zum Glück war ich grade Taschentücher kaufen.

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Nun, schon vorbeigeflitzt, aber ich habe mich während meines Architekturstudiums eingehend mit dem ehemaligen Grand-Hotel in Maloja befasst - heute ein Freizeitheim für holländische Arbeiterkinder, was ja nicht die schlechteste Verwendung ist.
Bei meinem Besuch dort habe ich in einer Abstellkammer noch alte Kofferanhänger und Prospekte entdeckt, der Kontrast zum Kaffee ein paar Stunden später im hässlichen Moritz konnte kaum grösser sein.

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Ist schon einige Jahre her, da war ich sehr oft in der Kante, in Cannero. Kleiner Ort mit dem Vorteil, dass man auf der Sanddüne in den See, die Strasse nicht vor, sondern weit hinter sich hatte. Und in ein paar Minuten war man in Locarno, Ascona... die ganze Region für meine Frau und mich einer der schönsten Flecken Erde.

Stresa, ich glaube am nördlichen Ortseingang stand ein rießiges ehemaliges Palast-Hotel, damals richtig verfallen. Schade, damals fotographierte ich noch mehr nur schöne Autos, die Bilder dieser vielen morbiden Häuser wären heute faszinierend.

In der Heimatluft müsste die Dame doch aus Dankbarkeit dafür, dass sie dem Weg am Ende automobilen Lebens eben grade noch mal entgangen ist, glatt 100 Upm in jedem Gang mehr machen, oder?
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Der Heinz meint…
…hm…kein Monte Verita…kein Sacro Monte d’Orta? Hier gäbe es so vieles für Sie zu entdecken und Bildmotive bis ans Ende Ihres Blogs!

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Das letzte Bild ...
Da glitzert das Silberfischchen fein im Lampenschein, ein sattes Grün belebt das dunkle Grau, Braun und Schwarz der Umgebung ... farblich sehr schön komponiert, wenn's denn Absicht gewesen sein sollte :)

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