Duschen in Wasser und Trüffel

Ich habe schon Schlimmeres erlebt. Wochenlang Regen. Einmal bin ich im Regen von Ulm bis nach Lyon geradelt. Das war wirklich hässlich. Schlimm war auch jene Exkursion in die Schweiz und nach Südfrankreich, während der sich herausstellte, dass die Schweizer selbst mit billigen Hotels zu stark für das Unibudget hingelangt hatten und die nur für Notfälle mitgeführten Zelte dann während einer regnerischen Woche im Burgund zu Ehren kamen. Oppida der späten La-Tene-Zeit sind dort auf Hügeln und müssen triefend bestiegen werden, aber wenigstens war es im Museum von Vix trocken. So gesehen sage ich mir angesichts dieser fetten, schwangeren Wasserflugschweine aus den Bergen:



Could habe been worse. Ich denke da etwa an jenen Knaben, der letzten Sonntag mit einem Freund ein Schild gegenüber meinem Fenster zertrat und dann, als ich nach unten blickte, auch noch einen Spiegel eines Autos zertrat und weitertorkelte. Als ich die Polizei rief, gab es noch einen Schlag. Die Polizei kam etwas zu spät, fand die Täter nicht mehr, aber einen weiteren Wagen, bei dem der Spiegel demoliert war; der Wagen eines Lokalbesitzers. Den suchte der aufnehmende Polizist sogleich auf - und wer hielt sich an dessen Bar fest? Jemand, der auf die Beschreibung perfekt passte, und zudem auch noch beim Barras ist. Da kommt sowas besonders gut, Stichwort Disziplinarmassnehmen. So schlimm kann es hier gar nicht regnen, als dass ich nicht jemanden wüsste, dem es zur Zeit noch übler ergeht.



Über die Verpflegung will ich jetzt gar nicht reden - on Stresa gibt es nämlich ein Restaurant, dass jede natogrüne Kantine wie einen Schweinetrog erscheinen lässt. Ich bin ja, vorsichtig gesagt, nicht besonders anfällig für Luxusessen wie Kaviar, Wachteleier, Gänseleberpasteten, und sogar Erdbeeren im Winter erachte ich als unangemessen - finde ich aber weisse Trüffel auf Speisekarten, ist es öfters um mich geschehen, als mir lieb sein kann. Die Kombination von Steinpilzen und Trüffel ist eher ungewähnlich, aber doch, it could have been worse: Man stelle sich nur mal von tanzenden Blogwerbestrichern im Stringtanga servierten Champagner vor. Bäh. Bitte nicht hier in Stresa.



Dergestalt körperlich runderneuert, geht es zur Besichtigung. Wir kommen exakt bis zur letzten Villa am Ortsrand, sind in jener regenfreien Pause exakt am Scheitelpunkt angelangt - da geht es wieder los mit dem Regen. Aber in Bayern kriegt ein Rowdy gerade die Folgen seiner Tretereien reingewürgt, ist es nicht herrlich hier?



Es ist. Am Abend dann sitze ich in der grandiosen Hotelhalle und suche im Internet nach passenden Überwachungskameras. Mit der Kamera in der Hand zum Fenster springen, wenn es drunten knallt, wäre zwar sportlicher - aber das ist kein Sport, sondern die Jagd. It could get worse, für die Dreckschweine da unten.

Donnerstag, 17. September 2009, 11:52, von donalphons | |comment

 
Der Don und Überwachungskameras? Wäre schade, wenn das tatsächlich zusammenpassen sollte.

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Wir haben da mittlerweile ein echtes Problem, das mein Grossvater noch mit der Flinte angegangen wäre. Ich fand das früher auch extrem ungut, aber nachdem in diesem Viertel durch zwei Discos und viele Vollbesoffene jedes Wochenende Randale reingekommen ist, muss eine Lösung her. Wenn ich zwischen dem Wohl meiner Mieter und dem Unrecht solcher Cretins die Wahl habe, ist Nachsicht die schlechteste Idee. Den Besitzer von der Disco werde ich ohnehin mit Klagen überziehen. Der verdient auch noch an dem Abschaum - das werden wir ändern.

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was meinen denn die nachbarn?

eine bürgerinitiative macht sich besser als ein einzelner hauseigentümer, wenn es darum geht, einen gastronomen in seine schranken zu verweisen. der ja wohl auch einen oder mehrere fürsprecher im himmel hat, sonst wäre er nicht da, wo er ist. und der noch dazu reichlich in seine beiz und seine connections investiert hat, nehme ich an. noch schlimmer, wenn es mit fremden geld geschehen ist.

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statt big brother systems - umziehen!
don, sie sollten aus der kleinen putzigen stadt nach berlin umziehen -
entweder in ein quartier, in welchem gleich das gesamte auto abgefackelt wird (spart die rennereien wegen "eines spiegels" oder "lackschäden" - da gibts dann gleich nen neuwagen, wenn sie viel glück haben)
oder
in eines der viertel (wie dem meinen), in welchen nächtliche & sonntägliche ruhe herrschen - also orte, welche noch die "wahren kleinen städte" sind.
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übrigens:
berlin, sonne, (noch) 17°,
keine trüffel,
keine (künstlichen) obstkörbe

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nachdem die abfackprämie ja ausgeschöpft ist, wird die berliner lösung rasant um sich greifen.

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auch-einer, die Beschwerden sind ja nicht neu. Was mir die Polizei sagte, ist das Hauptproblem inzwischen das "Vorglühen", sprich, die kommen schon besoffen an und sparen beim weiteren Ausbau in der Kneipe. Grob gesagt ist es also ein gesamtgesellschaftliches Problem, namentlich des Umstiegs auf üblere Gesöffe, und eines Kultes rund um besoffen sein. Trotzdem, mit dem Ausknipsen der Disco ist der Pöbel erst mal weg.

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Ah! Pasta mit Trüffeln! Ich hab vor vielen Jahren mal bei Donna Leon gelesen, wie der Commissario und der Fürst in einem venezianischen Restaurant schwelgten, unter anderem mit dem oben abgebildete Gericht. Daraufhin wollte ich das auch mal probieren. Was war das für ein Aufstand! Nirgendwo war Trüffel zu kriegen. Als ich endlich ein Stück ergattert hatte, war es ein totaler Reinfall, völlig geschmacklos. Eine Kollegin hat sich dann meiner erbarmt und von einem Schweiz-Urlaub eine Trüffel mitgebracht. Es war himmlisch. Butternudeln und ein wenig Trüffel daraufgerieben, das vergißt man nicht.
Übrigens brachte mir der Postbote gestern ein gewisses liquides Buch. Nachdem am Anfang die Syntax etwas knirschte, komme ich jetzt aus dem Kichern nicht mehr raus. Es ist sehr verdienstvoll von Ihnen, daß Sie dem Verleger ein Lesebändchen abgerungen haben. Das ist so sinnvoll, wenn man nicht immer nach einem Lesezeichen suchen muß. Die Herstellkosten liegen bei 7 Cent. Aber die Verleger tun es nicht, sie tun es einfach nicht. Von ein paar löblichen Ausnahmen natürlich abgesehen.

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Could have been worse. Zum Beispiel: U-Bahn in München fahren.

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@savall
Bitte niemals in Deutschland einer Trüffel trauen! Im schlimmsten Fall kommen diese aus China und schmecken wie Styropor, im nur schlimmen Fall sind es überlagerte italienische oder französische Ware, die aber deutlich über der Zeit ist...

Ich hatte einmal das Glück, eine 1a weiße Trüffel in Florenz zu erstehen - über den Preis schweige ich - die dann, in eine Schale mit Reis und zweimal Alufolie gepakt (der Verkäufer war nach der Bemerkung "portare in germania" so freundlich) und zwischen meiner Wäsche im Koffer verstaut, immer noch das ganze Zugabteil bedufetet, es war unglaublich.

Zu Hause gab es dann nicht nur Spaghetti mit Butter und Trüffel, sondern auch "getrüffelte" Reisewäsche (es ging aber mit einmal Waschen wieder raus). Es soll ja ein Aphridisiakum sein... vielleicht testet man das ja mal in dieser Weise?

Scherzt der HH.

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Ach, Hiwwelhubber, ob es ein Aphrodisiakum ist weiß ich nicht. Ich befand mich nach dem Verzehr eh im siebten Himmel, da wär es dann auch nicht drauf angekommen. Immerhin hat es durchaus Vorteile, sich an höheren Kreisen zu orientieren. Brecht meinte ja, daß man zur Anstachelung des revolutionären Elans den Proletariern ein französisches Käsegeschäft zeigen sollte. Wohl wahr. Leider gab es nach der Revolution keine solche Geschäfte mehr.

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... dann muss man aber auch brav Brillant-Savarin lesen, der davor warnt, dass ein getrüffelter Fasan dann doch nicht das Gelbe vom Ei sei, da der Pilz das Fleisch ausdrockne...

Also hoffentlich können die Proletarier das so verstehen und beherzigen!

Grinst breit der HH.

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Also, mein Käsehändler hat alles, was man braucht - nur glaube ich, dass es den Proletariern anfgesichts von Frischkäse für 0,49 Euro im Sonderangebot nicht zu vermitteln ist, dort Saint Ceols für das 8-fache zu kaufen.

anderl: Schlimme Geschichte. Die geburt eines neuen Europa aus dem Geiste der Gewalt. leider ist nur neu, dass es jetzt auch in München passierte. In Berlin sind solche Fälle eher normal. Ein herzliches Dank an die Verantwortlichen der deutschen Privatsender, die die Rollenvorbilder in Videos ausstrahlen - mögen sie möglichst schmerzhaft krepieren.

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Zum Trüffel - das feinste Erlebnis war ein kleines Restaurant in Arezzo, das schon die ganze Strasse eingerochen hat. Hölle! Als hätte man mich innen mit Trüffel ausgespült. Der Nachgeschmack verfolgte mich noch am nächsten Morgen. Begrabt mich in dieser Trüffelbuttersauce.

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Werther Herr Don:
DIESES Begehren macht sie richtig sympathisch!

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Ich habe auch noch eine nicht offen eingestandene Liebe zu historischem Krokoledergepäck. Gepäck und nicht nur wie Frauen eine Handtasche.

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ups.

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Wir hatten hier bis vor kurzem einen holländischen Käsehändler vom feinsten, der programmatische Titel lautete "De Goey Kaas". Parmesan, wie er sein soll. Natürlich ist er pleite gegangen, wie immer. Und es ging doch nur um ein paar Euro mehr. Es ist schon traurig.
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Ich bin als Leser aus Erfahrung übrigens ein brutaler und gewissenloser Snob. Meine Lebenszeit reicht vielleicht für 6000-7000 Bücher, da wird man wählerisch. Also betrachte ich den Verriß als die angemessene Form, sich einem Roman zu nähern. Ich halte Böll für einen Kolportage-Autor und Grass für einen Hochstapler. Es gibt für mich nur einen Walser und der heißt Robert. Aber des Don Kapitel 21+22 ist große Literatur. Wolltichnurmalgesagthaben.

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Bliebe hier noch zu erwähnen, dass ich "knirschende Syntax" seinerzeit in meiner Rezension gegeißelt hätte. Es knirscht da aber nichts.

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Es ist natürlich eine Binsenwahrheit, schadet aber nichts, sie zu wiederholen: am besten schmeckt es doch in der Ursprungsregion. Dort passt dann alles zusammen.
Empfehlenswert ist dies hier:
http://www.cittadisanminiato.it/tartufo/cittatartufo.htm

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Savall,
die Blechtrommel würde ich ausnehmen. Vom anderen Preisträger fällt mir auf Anhieb aber auch nichts ein. Weil wir dabei sind: den Thomas Mann halte ich erst recht mehrheitlich für einen.... Und überhaupt ganz zu schweigen vom Reich. Das mit dem Reich musste ich einmal loswerden, und das hat nichts zu tun mit Walser. (Ich meine den Großkritiker.) Wie er, der Reich, der Heidenreich sofort in den Rücken gefallen ist, als die TV-Obrigkeit das opportun erscheinen lies; und wie er diesem absurden Hollywood-Bubi mit der Tolle live gleich hochbeflissen das Du angeboten hat. Mein Gott, wie panisch eitel kann so ein hundertzweiundneunzigjähriger second-hand-Literaturgreis eigentlich noch werden?
Vom a.k.a. Don aber sollten wir aber in diesem Zusammengang doch nicht reden müssen. Das wäre dann doch ein anderer Atemzug.

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Die „Blechtrommel“ ist durchaus ein lesenswertes Buch. Nur hat Grass die Idee und den Stil bei Grimmelshausen geklaut. Er hat es dann ja im „Treffen in Telgte“ quasi zugegeben. Wenn unsere Literaturkritiker nicht so unbelesen wären, dann hätten sie das schon 1959 merken können.
Reich-Ranicki ist für mich literarisch nicht maßgebend. Er hatte da eine schöne Kabarett-Sendung im Fernsehen, die ich mir anfangs sehr gern angeschaut habe. Aber irgendwann hatte sich das totgelaufen. Ich hab natürlich in Anbetracht seines Schicksals höchsten menschlichen Respekt vor ihm, aber als Literaturkritiker kann ich ihn nicht ernst nehmen. Ich erinnere mich noch mit Grauen an seine Rede zur Verleihung des Goethe-Preises. Das wäre selbst als Pennäler-Aufsatz noch unzureichend gewesen.
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And now for something completely different: Ich bin leider mit „Liquide“ schon durch. Von mir aus hätten es noch ein paar hundert Seiten mehr sein können. An der Stelle, wo David bei Claudias Eltern anruft wäre ich vor lachen beinahe von der Couch gefallen. Ich hatte ja mit einer Menge Scherz, Satire, Ironie gerechnet, aber nicht damit, daß es auch noch tiefere Bedeutung gibt. Und mehr noch: eine richtig gut erzählte Geschichte. Vor allem in der zweiten Hälfte, wo der Spaß in den Ernst kippt, hat es mich ziemlich mitgenommen. Denn die Katharsis bleibt ja aus und jetzt, eine Wirtschaftskrise später, hat das Buch fast prophetische Qualitäten. Aber das ist bei guter Literatur ja oft so. Ein wunderbarer Roman also, ich bitte Sie, Don Alphonso, sich einer solchen Strapaze eines Tages wieder zu unterziehen. Zwischenzeitlich hab ich erstmal den hinkenden Teufel ausgegraben.

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Savall, das freut mich natürlich - nichts wäre mir peinlicher, als einProdukt zu offerieren, dass dem Käufer nicht zusagt. Seltsamerweise ist das alles ja schon eine mittlere Ewigkeit her, da kann es dann schon mal passieren, dass die Lektionen aus der Zeit vergessen werden. Für mich ginbg es damals eigentlich nhur darum, die Geschichte erzählt zu haben, denn als ich begann, war mein Leben ziemlich plötzlich ziemlich aus den Fugen geraten.

Ob ich nochmal? Ich weiss es nicht. Dass ich es kann, habe ich mir bewiesen, ansonsten mag ich den Buchmarkt aber nicht besonders, und ausserdem müsste ich wenn dann etwas Nettes schreiben. Puh.

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Oh nein, nur Stümper würden ein gutes Buch ein zweites Mal schreiben. Wie Grass, der ungefähr 17-mal das gleiche Buch schrieb (bis auf das eine, wo er Fontane nachäffen wollte, bäh!) Es kann doch auch ganz was anderes sein. Wie wär's mit einer Condé-Biographie. Natürlich nicht der mit Nast, sondern der Grand Condé. Ich hab gerade nochmal seine Biographie bei Wiki rekapituliert. Das paßt doch thematisch wie die Faust auf's Auge. Allein das Recherchieren muß einen Heidenspaß machen. Wenn das VlB nicht lügt, ist es momentan eine echte Marktlücke. Ob es dann eine Biographie, ein Roman oder eine kulturhistorische Skizze wird, ist zweitrangig. Erscheinen wird es bei Wagenbach, die verstehen sich auf sowas. Peter Burke verlegen die und Bernd Roeck ("Die Nase Italiens"). Paßt scho.

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Don, ich wünsche inständig, dass die nächtlichen Ruhestörer vor den Türen der benachbarten Ingolstädter Diskothek nicht zur gleichen Spezies der Soziopathen gehören wie Jene in München. Einzig, es sind nicht allein die Privatsender. Jede Medienberichterstattung über derartige Taten wie auch über die Amokläufe wird einen Rattenschwanz nach sich ziehen. Diesen Tätern fehlt neben der Gefühl für die Notwendigkeit einer Ordnung vor allem jede Empathie außer dem Empfinden für sich selbst. Und dieses Empfinden sieht dann irgendwann so aus: Nun, erstmals in einem Dasein, schauen alle auf mich. Nun sprechen alle über mich. Nun bin ich in aller Munde und auf aller Bildschirm. Das macht Lösungsansätze so schwer, gerade wenn sie kurzfristig Erfolg zeigen sollen. Das Problem ist so umfassender und grundsätzlicher und über den Einzelnen hinausgehender Natur, dass es schwerfällt, etwas Sinnvolles beizutragen.

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