Der gute, alte Brachers

Daheim, nahm ich mir vor, würde ich nachschauen, ob nicht gerade die Silvretta Classic stattfindet. Die letzten Jahre schüttete es dabei immer. Und zwar so übel wie bei der Auffahrt nach Davos, weiter auf den Flüelapass, und dann immer weiter durch das Inntal, vorbei an einem tropfenden Scoul bis zu einem gefluteten Landeck. Typisches Wetter, wie es sonst nur während der Silvretta Classic ist. Bei der Abfahrt vom Flüela hätte es mich beinah ähnlich ins Tal geschwemmt, wie 2008. Frühsommer im Gebirge eben. Was nicht heisst, dass alles schlecht war.



Es gab zwischen dem Fernpass und Garmisch auch Momente grosser Landschaftslyrik. Die mich vergessen liessen, dass die geplante Reiseroute eigentlich auch Meran und den Jaufenpass hätte mit einschliessen sollen, sowie eine Nacht am Tegernsee. Wäre es in Susch nur etwas besser gewesen.... aber Richtung Zernez wurde es nur noch dunkler, und man muss das Schicksal auch nicht herausfordern. Zumal die Pässe in der Schweiz in einem elend schlechten Zustand sind. Und so erlebte ich den Sonnenuntergang nicht am Brennereinstig bei Sterzing, sondern an einer Alm hinter der Zugspitze.



Dann war die Sonne weg, und die Gewitter kamen. Ich hätte nach einer Passage vor Chur und auf der Flüela-Südseite nicht gedacht, dass es nochmal mehr regnen konnte, aber es ging, und zwischenzeitlich fuhr ich mit Tgempo 60 auf der Autobahn nach Hause. Ich im Trockenen, und Brachers hinten drauf im Regen von allen Seiten. Der gute, alte Brachers. Der gerade seine fünfte grosse Bergtour unter schwersten Bedingungen mitmacht.



Und was soll ich sagen? Er ist immer noch dicht. Ich habe ihn natürlich mehrfach gefettet und die Schlösser geölt, ordentlich geschlossen und fest verzurrt. Trotzdem ist es keine Selbstverständlichkeit für so ein altes Stück, dass es mit Bedingungen klarkommt, die es noch gar nicht gab, als es gebaut wurde. Niemand hätte damals so schnell im Regen über fast noch winterliche Pässe fahren können, mit einem Koffer hinten drauf, der eigentlich in ein Bahnabteil gehört. Am Anfang hatte ich Horrorvorstellugen von komplett durchweichter Garderobe, aber heute ziehe ich ungerührt in Regenstürme und weiss, dass Brachers alles trocken halten wird. Nach ein paar Kilometern, wenn der Regen vorbei ist, verschwinden die Tropfen auf seiner Oberfläche, als wäre nie etwas gewesen, und das Leder schimmert im Abendlicht.

Freitag, 28. Mai 2010, 01:21, von donalphons | |comment

 
Wenn ich das letzte Foto sehe, hätte ich auch mehr Sorge um die Dichtigkeit des Autoverdecks, denn um die des Gepäckstückes.

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Weißer Fleck am Schweller,
woher?

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Unsachgemässes Türzuhauen (mehrfach) mit raushängendem Gurt durch die Vorbesitzerin.

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Interessant,
dass das solche offenkundigen Folgen zeitigt. Mir passiert das mit dem Darkmobil auch, aber mehr als ein ganz kleines Bisschen schwarze Farbe da unten hat bisher noch nicht darunter gelitten.

Sicher, dass es nicht doch von dem Impact herrührt, der auch die Tür seinerzeit verbeulte?

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