Das zutiefst bürgerliche Wikileaks

Was mich bei der ganzen Geschichte rund um Wikileaks so fassungslos und wütend macht, sind die gar nicht seltenen, faulen Schweine in den Medien, die ihr ganzes Leben lang nur PR und Politiker nachplappern, eine verdammte Schande für den Beruf sind, und sich dann grosskotzig hinstellen und sagen: Ach, Wikileaks, nicht so wichtig. Und dann gleich wieder den nächsten Rektaleingang zur Aufwärmung suchen. Volksverblöder. Büttel. Geschmierte Kanaillen. Zumal, wenn sie aus Medien kommen, die sich als "bürgerlich" begreifen, oder "Mitte" oder irgendwie "konservativ".

Denn wenn SWikileaks irgendetwas ist, dann ist es das: Bürgerlich, Mitte, konservativ. Es ist ein Instrument der Bürger gegen eine sich davon wegentwickelnde Machtstruktur, es ist Mitte, weil es die Dokumente so nzeigt, wie sie sind, und es ist konservativ, weil es einen bürgerlichen Kampf gegen neuen Feudalismus und Militarismus weiterführt, der nicht so gewonnen ist, wie das viele Bürger vielleicht glauben.

Und deshalb habe ich etwas darüber in der FAZ geschrieben.

Donnerstag, 5. August 2010, 18:29, von donalphons | |comment

 
Und warum Wikileaks nötig ist, zeigt auch das Titelbild des TIME Magazine, eine Bankrotterklärung des Journalismus.

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Ja, da habe ich auch gestutzt: Wor müssen bleiben, damit auch weitherhin Frauen verstümmelt werden, weil wir uns darum nicht kümmern?

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Kriege sind wie faule Anlagen... man muss immer nachschießen

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Andererseits:
Ist es nicht immer begrüßenswert, wenn auch einmal diese Seite des Islam dargestellt wird?
Im Zweifel ist mir solche - ohnehin für jeden leicht durchschaubare - Propaganda lieber als wenn mir ständig faschistoide Drecksländer wie Saudi-Arabien oder die Türkei als Urlaubsziele angepriesen werden.

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Mit Islam hat das eher wenig zu tun.

Saudi Arabien als Urlaubsland? Braucht ihr Sylter doch nicht. Habt doch die Lister Wanderdünen.

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"The March of Folly" liegt im Keller bei meinen Eltern, wenn ich mich recht erinnere. Das will ich demnächst unbedingt wieder enmal lesen.

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@ Avantgarde: Auf die Gefahr, daß der Gastgeber mich gleich darauf hinweist, daß wir hier nicht im PI-Forum sind: ich denke schon, daß die Beschneidung von Mädchen und die Verstümmelung von Frauen aus religiösen Gründen so einiges mit dem Islam zu tun hat.

Und die Wanderdünen hat natürlich jeder einmal in seiner Jugend betreten, dann aber nie wieder. Das machen nur Gäste, die letztes Jahr wo waren? Genau.

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"ich denke schon, daß die Beschneidung von Mädchen und die Verstümmelung von Frauen aus religiösen Gründen so einiges mit dem Islam zu tun hat."

Nein, das ist eine vorislamische "Tradition", wie auch viele der kolportierten Barbareien aus Pakistan/Afghanistan eher tribalistische Angelegenheiten sind

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sylter, für so eine Aussage würde ich schon wenigstens um die Spur eines Beleges bitten. Afrika wurde ja nicht vom Islam kolonisiert.

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Hmm, vielleicht werden Sie jetzt sagen, daß ich kneife. Aber eine Diskussion, wer welche Traditionen hat und welche Religion, vulgo welcher Aberglaube, besonders rassistisch und frauenfeindlich ist, kann meines Erachtens nicht schlagwortartig, d.h. nicht hier geführt werden.
Angesichts der gebotenen Kürze droht das sonst schnell böse zu werden. Und wenn ich Sie, avantgarde u. ilnonno auch nicht kenne, so mag ich doch Ihre Beiträge.
Offenbar war jedoch bereits meine Annahme, daß zumindest die Leser dieses Blogs jedwede Religion als Diskriminierung Andersdenkender (Schweinefleischfresser, Ostergebet für die Juden) und Legitimierung von Gewalt (unreine Frauen, Abt reiben in St. Blasien) ablehnen, zu blauäugig.
Ich werde es mir allerdings weiterhin erlauben, einem Islamerer ebenso wie einem Katholen zu sagen, daß ich ihn für einen gefährlichen Spinner halte. Denn: Gott ist tot, gell?

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ist es bei dingen auf die man keinen einfluss mehr hat nicht irgendwie egal, warum es passiert wenn es passiert? bei amerikanischen bomben wird der jeweilige taktische hintergrund doch auch nicht hinterfragt.

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Du hast vergessen: Meinungsstricher und Maulhuren.

Meine Güte, da ist aber wer in Rage.

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Solange sich die deutsche web2.0-Intelligentia lieber um Blumenkübel kümmert, kann auch wikileaks nur ein Feigenblatt für sein.

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Welche deutsche web2.0-Intelligentia? Die Vettern des fliegenden Spaghettimonsters?

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Das nützt wahrscheinlich nicht viel. Die frei gewählten Abgeordneten wollen nicht so genau wissen, wofür sie den ganzen Tag über die Pfote heben. Genausowenig wie ihre Wähler.

Das wären die, die das ändern könnten.

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Was gibt es denn da wissen zu müssen? Ich kann dem ohnehin nicht ganz folgen. Im Krieg werden Menschen getötet? Es werden von allen Beteiligten Verbrechen begangen? Er ist nicht sauber, gerecht, heilig? Gut dass das endlich mal enthüllt wird, das konnte man bisher ja nicht wissen.

In der DDR hatte man das in dieser Hinsicht, das muss man ihnen lassen, früh knackig auf den Punkt gebracht: Nie wieder Faschismus, nie wieder Krieg.

Niemand muss heute mehr darüber aufgeklärt werden, was Krieg bedeutet. Aufklärung bedarf es allenfalls darüber, wer konkret vom Krieg profitiert. Also eine der alten Fragen: Wo geht das Geld hin?

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Fefe redet auch schon von historischen Dimensionen.
Wollen wir hoffen, dass ausnahmsweise Verantwortung für Mord übernommen wird.
Historisch.

Hier, für wen auch immer. http://blog.fefe.de/?ts=b2a5f213

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Herzlichen Glückwunsch zu diesem Beitrag.
In den etablierten Medien muss ich seit langer Zeit viel Unsinn über Themen wie z.B. Internet lesen.
Sie sind der Einzige, der zu diesen Themen eine richtige Bewertung hat, und diese dann noch perfekt formuliert.
Bitte weiter so.

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"Was mich bei der ganzen Geschichte rund um Wikileaks so fassungslos und wütend macht,"

das sollte es nicht tun. sich ärgern macht bestenfalls falten ins gesicht. ruhig verhaltenene, mit kaltem gemüt angestellte überlegung hilft mehr. ja, wenn das adrenalin in die blutbahn schiesst, es ist ein gutes gefühl und ich selber bin schon hungrig zu debatten gagangen, wegen der angriffslust. trotzdem führt die kühle, fast kalte überlegung am ende weiter.

"sind die gar nicht seltenen, faulen Schweine in den Medien, die ihr ganzes Leben lang nur PR und Politiker nachplappern, eine verdammte Schande für den Beruf sind,"

dies ist deren aufgabe. die zeiten des aufstands gegen das establishment sind seit der zeit vorbei, seit der die damals angreifer selber zum establishment gehören. rückblickend kann man sagen, deswegen wurde die revolte gegen die alten ja gemacht, um auf deren posten zu kommen. stellvertretend für alle ein dr. hc joseph fischer, der es vom strassenkämpfer zum aussenminister brachte.

eine neue revolte ist derzeit nicht in sicht, wogegen sollte revoltiert werden? das system? dazu geht es vielen viel zu gut, um da eine ernsthafte änderung zu wollen. frau dr. bundeskanzker weiss das auch oder ist gut beraten, siehe der letzte bundestagswahlkampf, bei dem es bei ihrem verein nicht um inhalte sondern um den wohlfühlfaktor mutti anschi ging.

nur mal so; gegen den afghanischen einsatz sind nur die linke und die npd. kein einzelfall, dass sich bei denen die ziele decken, im westen hat man auch dieselbe kundschaft.
bei die linke weiss man nicht so genau, was überzeugung, was taktik und was absprache mit einer dritten macht ist. bei der npd weiss man, was überzeugung ist, und wünscht sie deshalb wer weiss wohin, nur nicht an den trog.

" und sich dann grosskotzig hinstellen und sagen: Ach, Wikileaks, nicht so wichtig."

das ist die offizielle sprachregelung seitens der transatlantischen führungsmacht. zeigt nur, wie staatstragend sich die qualitätspresse inzwischen gibt oder wie staatstragend die verleger sind.
geht ja auch um viel geld, all die anzeigen der bundesregierung und irgendwann nächstens den presseabgabe der haushalte, wenn sich die verdummungsabgabe für den ö.r. rundfunk erst eingespielt hat.

" Und dann gleich wieder den nächsten Rektaleingang zur Aufwärmung suchen. Volksverblöder. Büttel. Geschmierte Kanaillen. Zumal, wenn sie aus Medien kommen, die sich als "bürgerlich" begreifen, oder "Mitte" oder irgendwie "konservativ"."

so ist das mit dem konservatismus, dass er etwas erhalten will. und wenn es nur die recht angenehmen lebensumstände der sog. edelfedern sind. diese leute wissen sehr wohl, wie es bei denen aussieht, die am anfang ihrer berufstätigkeit mit "irregndwas mit medien" stehen, menschlich und finanziell. die wissen, dass sie auch dorthin fallen können und das wollen sie nicht.

zudem ist das bürgerliche milieu nicht gegen den einsatz der bundeswehr. warum auch, es sind nicht ihre kinder, die dort sterben. auch wenn ich den herrn aussenminister, freund des echten beachvolleyballs (männer) und experte für dekadente lebensart, nicht schätze, er kennt seine wähler und weiss deshalb, was die wirklich wollen: steursenkung und berufsarmee, sollen doch die armen sparen und die doofen die kastanien aus dem feuer holen.

ach so, letzteres war kein beispiel für kühle, ja, kalte überlegung. ich muss da noch üben...

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Ich bin nun mal niemand für Zurückhaltung, wenn ich der Meinung bin, ein Thema ist wichtig.

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Natürlich ist Wikileaks begrüßenswert. Ich möchte aber davor warnen, das zu überschätzen. Erstens ist der Laden ziemlich untransparent (wer prüft, veröffentlicht, priorisiert und verbreitet bei denen was wann wie warum? Wer schickt denen was wann wie warum? Bitte vorsichtig sein, auch bei den "Guten"!), und zweitens kann ein Wikileaks in einer völlig verblödeten und korrupten Medienlandschaft alleine rein gar nichts ausrichten. Darüber sollten wir uns nicht täuschen.

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