Es gibt kein AKW am Tegernsee

Hätte ich heute, wie eigentlich geplant, mein Seminar gehalten, und wäre ich nicht nur marode auf dem Sofa gelegen, wo mich am Morgen dann die Putzfrau vorfand und sich vermutlich ihren Teil dachte, dann hätte ich gesagt: Kinder, hätte ich gesagt, es bloggt sich leichter, wenn man weniger denkt. Bei manchen klingt das dann beschissen, das sind betriebsdeformierte Journalisten und andere von irgendwelchen Presseschulen verblödete Hungerleider, und wenn es bei Euch so ist - dann schreibt besser DPA-Meldungen ab und macht Klickstrecken, aber kein Blog. Dann hätte ich ihnen ein paar abschreckende Beispiele gezeigt. Es ist ja nicht so, dass manche Versager es für Bloggen halten, wenn sie wie SPONschleimer TV-Gossenlachnummern kopieren oder zwei Agenturmeldungen mit Anmerkungen versehen oder Parteientwürfe in ihr Blog einstellen, so dass ich mir auf die Zähne beissen muss, wenn ich eigentlich gern 5 verkopfte neue Blogs des SZ-Magazins kollegial als Hirnfick bezeichnen möchte.

Aber dank meiner suboptimalen Fahrkünste (eine Bewohnerin im Haus, ca. 75 Jahre alt, sagte: Was? Da hinten? Da fahren wir auch immer, da ist noch NIE jemand runtergefallen) geht das jetzt alles nicht, und schlimmer: Auch mein Kopf denkt weniger.



Was ich erst gemerkt habe, als ich den Notartikel für die FAZ heute nochmal durchgelesen habe. Da könnte man wirklich sehr viel falsch verstehen, so wie ich da auf den Formulierungen ausgerutscht bin, immer dann, wenn es zufällig um CSU und Atomenergiefreunde geht. Weniger denken ist gut, aber nicht denken ist schlecht. Dabei geht es wirklich nicht um Kritik an den Herrschern des Landes in Banken und Industrie und auch nicht um Nachtreten gegen ihre Mietsklaven im Reichstag, sondern nur darum, dass dahinten zwischen Ringberg und Blaubergen kein AKW steht, obwohl es hinpassen würde.

Samstag, 28. August 2010, 01:33, von donalphons | |comment

 
Das passt natürlich nur halb hierher.

Aber ich plage mich im Moment sehr mit dem Gedanken, dass wir als Generation so ziemlich alles verbockt haben. Als ich nach dem Abitur unterwegs war, gab es Teststrecken auf der Autobahn mit maximal 100. Zu Kohl-Zeiten, noch vor Wallmann, falls den noch jemand kennt. Das ist kaum zu fassen.

Da wäre jede Chance gewesen, sehr vieles anders zu machen. Den Banken klarzumachen, wofür sie da sind, den Autokonzernen, den damals noch teilweise staatlichen Energiestrategen.

Und ich? Merke, dass der 500er SE deutlich mehr Spaß macht als der 300er...

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Putzfrau?
Werter Don,
habe ich da etwas verpasst? Haben Sie jetzt eine Putzfrau? Wie kommt's zum Sinneswandel?

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Ich denke, wir hätten einiges anders gemacht. Nur ist 1989 dann der Mauerfall dazwischengekommen.

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wenn gorbatschow sich noch ein jahr zeit gelassen hätte mit dem rückzug aus seiner überdehnten position und dann hätte bundeskanzler lafontaine alles aber sowas von gewuppt und oppositionsführer späth hätte ihm dabei geholfen....

richtig ist, die schlüsselereigneis war, kohl nochmals asl kanzlerkandidaten aufzustellen.

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faz-leser, ich bin wieder in der kleinen, dummen Stadt an der Donau, und die Putzfrau holt sich in meiner Abstellkammer das Putzzeug.

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Ja, diese vermaledeite, gekaufte Wahl damals. Ulbrichtknechte würden Blockparteien wählen.

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War es wirklich die Wende, die diesen Paradigmenwechsel verursacht hat? Es spricht viel dafür, klingt mir aber zu einfach und zu... ausredenartig.

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Auf der Alm gibt's auch ka Sünd ...

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Halte ich für ein Gerücht, wo doch Callgirls heute SUV fahren.

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auch wenn die kritik am bayrischen blockparteiensystem vieleicht nicht sinn der übung war, es hat ja keinen falschen getroffen.

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Lieber Don,
Mag ja sein, daß Sie immer noch ein dumpfes Brummen im Vestibular haben - auf Ihre ach so rutschigen Formulierungen müssen Sie's nicht schieben; – ich jedenfalls fand's 'drüben' durchaus griffig. Und amüsant.
(Und gar nicht wie von einem, der eben vonnem Opel überrollt wurde!)

@ilnonno, angesichts dieser unfaßlich stinkenden schwarzbraunen Gülle, die damals durch die zerbröselnde Mauer schwappte und laut schmatzend über der West-Linken zusammenschlug, ist es doch kein Wunder, daß der oder die eine oder andere gewisse Projekte und Ideen für einige Zeit aus den Augen verlor ...

(Da ich damals umständehalber mittendrin schwamm, möchte ich das rückblickend so ausdrücken dürfen)

Schmählich finde ich nur das unaufhörliche und (fast) völlig ausnahmslose Zu-Kreuze-Kriechen/Arsch-an-die-Wand-bringen,
in den folgenden 2 Jahrzehnten.

Denn da haben die 'radikalen Chaoten' schon durchaus recht behalten: Das Ganze war ein völkischer backlash, und es wäre so dringend notwendig gewesen, dem etwas entgegen zu stellen.

Aber das war wohl zu viel verlangt. Heute schützen die Grünen Bahnhofsbauten von Nazi-Stararchitekten:

Sie sagen, die Generation hätte versagt?
Oh nein - sie macht sich doch!

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