Grenzenlos peinlich

Dich packe ich auch noch, sagte ich zum Guffert hinüber. Du schaust nur so aus, aber ich bin stark genug.



Dann fuhr ich hinunter und legte mich ins Schotterbett, und trat mit der Bahn, ganz schlimm, die Heimreise an. So richtig hingelegt hat es mich. Und jetzt geht es mir wie dieser Kurbel hier, die noch vor Kurzem ganz heiss war, und heute so offeriert wird: "Bei mir liegen noch ein Profile Carbon Rennradkurbeln rum. Vielleicht kann sie jemand für Resterad gebrauchen."



"Bei mir liegt noch ein Don Alphonso rum. Vielleicht kann ihn jemand für eine kleine Biergartenrunde brauchen." Oder so ähnlich sollte es heissen. Denn alles andere geht gerade eher schlecht. Wenn ich mich vor Kurzem noch in etwa so fühlte:



fühlen sich Hände und Knie im Moment eher ungut an - ich darf das kurz und drastisch visualisieren:



(Sagte da wer Schramm und Ponader?) Allerdings habe ich bei der Sehnenzerrung so lange Schuhe durchprobiert, bis ich auf den Berg steigen konnte, und vielleicht, sagte ich mir, hat ja auch ein Rad den richtigen Lenker und die richtige Position für die Hände, damit es nicht gar so weh tut. Das Schlimme ist: Treten geht noch eher als Bremsen und Schalten und Festhalten. Ich könnte weiterradeln. Ich kann nur nicht zugreifen.



Und was soll ich sagen: Ausgerechnet das Rad, auf dem ich mir immer so lächerlich vorkomme, weil es sich anfühlt wie ein Rennwagen beim Brötchenholen, ausgerechnet der Lenker, wegen dem ich es beinahe nicht genommen hätte, weil, so ein Verschleissteil für 300 Euro (Neupreis), das ist irre, das ist zuviel, das brauche ich nicht - ausgerechnet diese Trennschere für Radlergruppen und Angeberkiste für Cafes nun hat eine ergonomische Griffposition, die nicht auf die unschönen Stellen geht. Es ist jetzt noch peinlicher, weil ich noch langsamer bin, aber es geht.



Dachte ich mir auf meinem apfelbaumbestandenen Strässlein, wo ich das ausprobierte. Nebenan ist ein Golfplatz, Und während ich mich also etwas schämte und mich entsetzlich peinlich fand, aber froh war, wieder fahren zu können, sah ich hinüber und



da mache ich mir einen Kopf wegen eines Carbonlenkers? In einer Welt von Männern mit Caddies unter angeschraubten Sonnenschirmen? Und dabei ist der wahrscheinlich noch nicht mal Mitglied bei den Piraten.



Also, ich lebe, um an einem anderen, hoffentlich baldigen Tag wieder zu kämpfen. Ich will mich gar nicht gross mit dem anderen Irrsinn auseinandersetzen, ich will auf den Guffert und irgendwann nach Meran.

Sonntag, 19. August 2012, 01:10, von donalphons | |comment

 
Sie hätten auf Ihre Frau Mutter hören sollen statt auf den Zahnarzt.
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Passen Sie auf sich auf. Bitte..

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Und dann ersticke ich an einem Gratin daheim...

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Handicap
Herr Don,

trösten Sie sich mit dem Gedanken an Tony Martin. Sechs Wochen nach dem Kahnbeinbruch Silber bei Olympia. Und gegen dessen Aerolenkerposition wirkt ihre wie die eines Trekkingrads. Die Zeit heilt alle Wunden.

Eher Gedanke machte ich mir um die Tetanus-Impfung. Haben Sie mal Bilder gegoogelt wie das enden kann ?

Nach Meran werden Sie es schon schaffen - irgendwann.

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Das muss gehen. Egal wie, egal wann.

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zuerst hatten wir kein Glück und dann kam auch noch Pech hinzu
Ich hab' den simplen Plan eine simple Strecke (MB - Achenpass -MB) mal wieder zu fahren.

Eigentlich nicht schwierig, leicht zu trainieren:

Schritt 1: von MB nach Tegernsee und zurück
Schritt 2: von MB nach Tegernsee, um den See zurück
Schritt 3: von MB nach Wildbad Kreuth und auf der anderen Seite des Sees zurück
Schritt 4: von MB nach Glashütte und auf der anderen Seeseite zurück.
Schritt 5: auf Glashütte, Achenpass, Sylvenstein, Wegscheid, Lenggries, Gaisach, Tölz folgen lassen und dann nach MB zurück fluchen (ich bin doch der, der betont, es hiesse Oberland aus folgendem Grund:)

Kurzum: Ich hatte jetzt schon
1 Jahr mit zuviel Arbeit oder Regenwetter wenn keine Arbeit
1 Jahr mit Umzug
1 Jahr mit Schulterverletzung
und dieses Jahr bin ich mir ziemlich sicher, setzt der Winter zielgerichtet am 8. September ein (ich bin gerade bei Schritt 4).

Von einem der österreichischen Kabarettisten gibt's eine Nummer, das es nicht nur wichtig ist, wann man etwas zuerst getan hat (das rste Mal allein autofahren), sondern auch zu bemerken, das es ein letztes Mal gab.

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Da würde ich bei Schritt 5 eher auf dem gleichen Weg zurück als noch einmal dieses Elend über Bad Tölz.

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Geschmacksache:
Sylvensteinlevel zum Achenpass wiederhinauf ist sagnmamalso auch ein bisschen anstrengend.

Und zum Thema Elend: Wer muß den auf dem Rückweg von Reutberg, den Osterberg nochmal hinauf?

Tölz - Waakirchen ist nicht schön, zugegeben, aber irgendwas westliches - MB heisst immer Mangfallquerung und da gibt's genau 1 Umweg, der einen nicht spüren lässt, das sich so Flüsse gerne mal 30-50m eingraben. Mit steilem Hochufer.

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Ich gebe zu, der Osterberg ist eine echte Qual, aber er ist kurz, und dann vorbei.

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Eventuell komme ich am Sonntag an den See, so gegen 13 Uhr, dann könnte man ja zumindest den Pass angehen. Die Alumühle steht noch dort.

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gute Genesung!
Sie sind für mich der Held der ungeteerten Feldwege, der Don Quijote im Kampf gegen allgegenwärtige Erziehungskatastrophen, der wertkonservative Fels in der Brandung des Wischiwaschi.
Kurz: Sie haben mir den Glauben an Bayern zurückgegeben.

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für den guffert
Für den Guffert, herr Alphonso, empfehle ich einen kühleren Tag. In den Latschenfeldern steht die Hitze sehr unangenehm. Für zwischendurch auf Rädern vielleicht die Tour über Spitzingsee, Valepp, dann südlich hoch über der Brandenberger Ache durch die Schlucht nach Steinberg. Ein wundersam verwunschenes Fleckerl, dieses Steinberg, vor allem im Sommer. Von dort über Kaiserwacht und Glashütte wieder nach Kreuth. Als junger Hupfer bin ich das von München aus mit meinem alterschwachen Damenfahrrad gefahren. Heut nimmt man ein Mountain Bike, eigentlich aber nur wegen den paar Metern an der Brandenburger Ache. Vielleicht sehen wir uns am Guffert - ich würde da in diesem Herbst auch gerne mal wieder hin, wenns der Nachwuchs erlaubt.

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