Weniger Lärm
Ruhig, Kleine. Es gibt etwas Schlimmeres, als in Tracht am sonnigen Tegernsee zu sein. Und ob Du es glaubst oder nicht: Selbst die Hochzeit, für die sie Duch zurecht gemacht haben, ist schneller vorbei als das Grauen im Nebel, da oben im Norden, an einem Fluss, der die Styx ist und in der Landessprache auch als "Main" bekannt ist. Da würdest Du erst schauen: Niemand schenkt Dir ein Eis, niemand gibt Dir Torte, alle reden nur über das Vermarkten und Verkaufen und im Keller bei den E-Book-Dienstleistern... Du würdest schreien. Und dieses eine Mal würde ich Dir recht geben. Geht mir auch nicht anders. Sei froh, dass Du hier bei Opa und Oma sein kannst.
Denn hier ist alles so wie immer, man muss sich nicht neu umgewöhnen. Was ich hier zum Beispiel nie sehe (und auch in Italien nicht) sind Leute, die im cafe nebenbei und ununterbrochen etwas auf ihren Mobilgerätschaften machen. Das Höchste ist ein Bild und dessen Verschickung nach Norden in den Nebel, Huhu Annemarie, schau mal, der Andi, der See und ich, und eine Lederhose haben wir auch gekauft. Und die Partypeople, die sonst am Wochenende einfallen, sind diesmal zum letzten Rausch auf der Wiese. Hier fliegt kein Bierkrug, hier rauschen nur die Wellen, und überall ist genug Platz und kein Zwangsverzehr. Das empfände man hier eher seltsam.
Gedämpft geht es hier zu. Ich bin immer wieder erstaunt, wie wenig Lärm in dieser - an sich proppenvollen - Region ist, und wie sich das zur Stille in die Hänge hinein ausweitet. Vermutlich ist das ein sich abschaukelnder Effekt: Die Umgebung ist nicht laut, die Gespräche können leiser sein, die Agressivität lässt nach, es ist nicht nötig; irrigerweise glauben auch manche, dass so ein Umfeld positive Auswirkungen auf Kinder habe. Ich glaube das eher weniger, im Gegenteil, schlechtes Benehmen fällt hier nur noch mehr auf.
Thema sind - in Zeiten wie diesen mit all ihren Problem - übrigens die neu aufgestellten Bänke in Form von Lounge-Liegen, die eifrigst genutzt werden und beim Publikum bestens ankommen. Seitdem sie da sind, ist der kleine Park von einer Durchgangsstation zu einem Ort des Verweilens geworden. Und es ist ganz erstaunlich zu sehen, wie sich hier auch Menschen im Alter über 80 rasend schnell umgewöhnen. Jetzt bräuchte es nur noch einen Lieferservice vom Cafe weiter unten, und man könnte sehr bösartige Ideen haben, so von wegen: wenn es nur richtig gemacht wird, geht Pressestrand Berlin überall. Wobei man sich hier natürlich auf die Aussicht herausreden kann.
Ich habe es natürlich auch ausprobiert -als einer der Jüngsten - und kann nur sagen: Das sollten die anderen Gemeinden auch anbieten. Es sitzt sich ganz anders als eine banale Bank. Man könnte hier auch gut dösen. Stunden. Bis es dunkel wird. Allerdings wird es auch recht heiss, sogar jetzt noch, denn die Sonne hat hier oben noch viel Kraft. Weniger Luftschichten. weniger Abgase, mehr Lebensqualität. Warum sollte man sich Sorgen machen?
Ach so. Nächste Woche wird es laut, es wird geschubst, gedrängelt und gebrüllt. In Frankfurt.
Ach je.
Denn hier ist alles so wie immer, man muss sich nicht neu umgewöhnen. Was ich hier zum Beispiel nie sehe (und auch in Italien nicht) sind Leute, die im cafe nebenbei und ununterbrochen etwas auf ihren Mobilgerätschaften machen. Das Höchste ist ein Bild und dessen Verschickung nach Norden in den Nebel, Huhu Annemarie, schau mal, der Andi, der See und ich, und eine Lederhose haben wir auch gekauft. Und die Partypeople, die sonst am Wochenende einfallen, sind diesmal zum letzten Rausch auf der Wiese. Hier fliegt kein Bierkrug, hier rauschen nur die Wellen, und überall ist genug Platz und kein Zwangsverzehr. Das empfände man hier eher seltsam.
Gedämpft geht es hier zu. Ich bin immer wieder erstaunt, wie wenig Lärm in dieser - an sich proppenvollen - Region ist, und wie sich das zur Stille in die Hänge hinein ausweitet. Vermutlich ist das ein sich abschaukelnder Effekt: Die Umgebung ist nicht laut, die Gespräche können leiser sein, die Agressivität lässt nach, es ist nicht nötig; irrigerweise glauben auch manche, dass so ein Umfeld positive Auswirkungen auf Kinder habe. Ich glaube das eher weniger, im Gegenteil, schlechtes Benehmen fällt hier nur noch mehr auf.
Thema sind - in Zeiten wie diesen mit all ihren Problem - übrigens die neu aufgestellten Bänke in Form von Lounge-Liegen, die eifrigst genutzt werden und beim Publikum bestens ankommen. Seitdem sie da sind, ist der kleine Park von einer Durchgangsstation zu einem Ort des Verweilens geworden. Und es ist ganz erstaunlich zu sehen, wie sich hier auch Menschen im Alter über 80 rasend schnell umgewöhnen. Jetzt bräuchte es nur noch einen Lieferservice vom Cafe weiter unten, und man könnte sehr bösartige Ideen haben, so von wegen: wenn es nur richtig gemacht wird, geht Pressestrand Berlin überall. Wobei man sich hier natürlich auf die Aussicht herausreden kann.
Ich habe es natürlich auch ausprobiert -als einer der Jüngsten - und kann nur sagen: Das sollten die anderen Gemeinden auch anbieten. Es sitzt sich ganz anders als eine banale Bank. Man könnte hier auch gut dösen. Stunden. Bis es dunkel wird. Allerdings wird es auch recht heiss, sogar jetzt noch, denn die Sonne hat hier oben noch viel Kraft. Weniger Luftschichten. weniger Abgase, mehr Lebensqualität. Warum sollte man sich Sorgen machen?
Ach so. Nächste Woche wird es laut, es wird geschubst, gedrängelt und gebrüllt. In Frankfurt.
Ach je.
donalphons, 22:49h
Samstag, 6. Oktober 2012, 22:49, von donalphons |
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jeeves,
Dienstag, 9. Oktober 2012, 17:23
(Foto "6okb7.jpg" ist zweimal drin. Absicht?)
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melursus,
Dienstag, 9. Oktober 2012, 17:24
ich kam am Sonntag bei Regen durch. Keine Ausflügler, kein Verkehr. Der See spiegelte den Himmel wie ein Meer, ähnlich dem letzten Bild.
Haben Sie den Schönegger im Ort schon besucht? Ein Allgäuer im Heimatmarkt der Tegernseer Naturkäserei. Aber ich kaufe schon länger bei Schönegger und Ihr Urteil als bekennender Genießer würde mich interessieren.
mit herzlichen Grüßen melursus
Haben Sie den Schönegger im Ort schon besucht? Ein Allgäuer im Heimatmarkt der Tegernseer Naturkäserei. Aber ich kaufe schon länger bei Schönegger und Ihr Urteil als bekennender Genießer würde mich interessieren.
mit herzlichen Grüßen melursus
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donalphons,
Dienstag, 9. Oktober 2012, 17:40
Ich war letztes Jahr in der Naturkäserei und sie geben offen zu, dass sie noch im Lernprozess sind, das ist bei der Käe-Alm natürlich ganz anders. Dafür geht die Naturkäserei mehr Experimente ein, und ich kann den Jennerwein sehr empfehlen. Der Ansatz ist ganz anders: Die einen wollen Käse machen und verkaufen, die anderen wollen ihre Milch selbst verwerten und eine Marke etablieren. Platz ist für beide, würde ich sagen. Lustigweise sagen viele Tegernseer, dass es den besten Käse gleich hinter der Grenze links am Achenpass gibt, im zweiten Haus.
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don ferrando,
Dienstag, 9. Oktober 2012, 19:54
Ob Käserei oder Bäcker oder andere Lebensmittel: am besten kauft man direkt beim Hersteller oder beim Händler, der vom handwerklichen Hersteller seine Ware bezieht.
Vor zwei Tagen stand im Handelsblatt eine interessanter Artikel über die Olivenölpanscherei.
Ich habe da wenigstens das große Glück, gleich in der Erntesaison in der Mühle mich versorgen zu können.
Vor zwei Tagen stand im Handelsblatt eine interessanter Artikel über die Olivenölpanscherei.
Ich habe da wenigstens das große Glück, gleich in der Erntesaison in der Mühle mich versorgen zu können.
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savall,
Dienstag, 9. Oktober 2012, 18:05
Ja, ich finde das auch sehr entspannend, wenn man jemanden nach Frankfurt schicken kann, der die Arbeit erledigt.
P.S.: "Überdruck" ist wieder online.
:-)
P.S.: "Überdruck" ist wieder online.
:-)
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don ferrando,
Dienstag, 9. Oktober 2012, 19:47
Danke Savall für Ihre Hinweise.
Da gucke ich gleich mal!
Da gucke ich gleich mal!
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pade,
Dienstag, 9. Oktober 2012, 20:24
Ich habe den Komfort dieser Bänke in Bad Wiessee auch sehr genossen.
Stehen die eigentlich um den ganzen See?
Stehen die eigentlich um den ganzen See?
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