Der mediäpornogravistische Augenblick

Es gibt nichts, was ich den Liebhabern von Faksimile-Ausgaben nicht zutrauen würde. Die sind alle hemmungs- und gewissenlos.



Ihnen wird so oft das Herz geraubt, sie haben so viele teuer erkaufte Exzesse erlebt, dass ihnen jede Moral abhanden gekommen ist. Wenn die Buchmesse ein Liebesgarten ist, dann sind die Faksimilestände

Jungfrauen sollten schnell aus den Wohnungen neuer Bekannter gehen, wenn sie in den Regalen Adeva, den Spendor Solis, das schwarze Gebetbuch und ähnliches erblicken. Das hat mit Religion nichts zu tun, das ist eine Obsession.

Montag, 15. Oktober 2012, 00:59, von donalphons | |comment

 
Wirklich sehr schön.

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Faksimillas Gespür für ...
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Aber wozu?
Die Originale liegen doch in der Klosterbibliothek nebenan.
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Wir müssten uns lieber mal die Frage stellen, warum heute keiner mehr ein wirksames Gebetbuch in angemessener Aufmachung rausbringt.

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Es fehlen die Inhalte, es fehlt das Wissen. Womit sollte jemand, der einem lateinischen Hochamt zu folgen nicht in der Lage wäre, so einen Folianten eigentlich befüllen?

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schade das die kirchen hier nicht aus holz sind ...

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Ungefährlich.
Wann passiert einer das schonmal?

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Liegt da wirklich nur so Esoscheiß rum? Positiv gesprochen Faksimiles von Buchmalerei wär doch schön ... ich hätt gern mal ein Faksimilie der Wulfilabibel ... um endlich mein Gotisch zu komplettieren. Nach Upsala komm ich so schnell nicht wieder.

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lieber scarlatti, da könnte ihnen geholfen werden.
doch obacht, wenn sie auf die links gehen: hohe risiken und üble nebenwirkungen für ihr portemonnaie sind nicht auszuschliessen...
aber der rest freut sich und man lebt nur einmal.

http://www.faksimile.de/werk/Buch_vom_erfüllten_Leben.php?we_objectID=20; http://www.faksimile.de/werk/Pierre_Salas_»Le_Petit_Livre_d'Amour«.php?we_objectID=63; http://www.faksimile.de/werk/Gaston_Phoebus_–_das_Buch_der_Jagd.php?we_objectID=29; http://www.faksimile.de/werk/Bestiarium_aus_Peterborough.php?we_objectID=13.


jungfrauen? nun, wenn es stimmt, dass die bücher obsessionen seien - und es ist wahr -, so sind sie es doch vorwiegend in lettrophager hinsicht, und junge mädchen brauchen sich um ihren nicht gerade beneidenswerten zustand nicht zu fürchten, lieber don, n'est-ce pas?

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nun denn, als jungfrau würde ich den besessenen, der sich mehr als ein faksimile pro jahr leisten kann nicht wirklich verschmähen.

das (für die jungfrau) wunderbare an den obsessionisten ist, dass sich hier der sinn fürs schöne mit einem schuss bildung und ein dicker geldbeutel mit einem schlechten gewissen ob der nicht geringen geldausgabe paart.

ich verstehe die jungfrauen, die auf der buchmesse stunde um stunde vor den ständen stehen und verträumten blick und dezentem makeup in diesen obszön grossen faksimilies blättern. mir scheint das eine durchaus nachhaltige investition in eine nicht nur materiell angenehme zukunft zu sein.

t.

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