Vorhang auf

Das Leben setzt wieder ein, oder vielleicht werden auch einfach die Winterplätze zu teuer, und die Bauern brauchen ihre Scheunen wieder für den normalen Betrieb.



Jetzt kommt, unterbrpchen von Ostern, die letzte ruhige Zeit am See bis November. Für das Bergsteigen liegt noch zu viel Schnee, für Ski und Rodel zu wenig, alles drängt sich also auf dem schmalen Streifen am Wasser zusammen, so es überhaupt kommt. Immerhin, für mich bedeutet das diesjährige Klima, dass ich heute wieder an die Donau fahren kann. Vor einem Jahr war ich schon auf dem Weg von Frankfurt nach Mantua, mit viel Gejapse, das bislang weitgehend ausgeblieben ist.



Dafür kamen andre Unannehmlichkeiten. Früher waren die Stalker gewitzter, heute ist da jemand, der meint, ich könnte keine IP-Knoten identifizieren. So etwas ist immer zäh, man muss Daten sammeln und Zeiten zusammenrechnen - nur um zuu begreifen, wie sehr man für solche Leute zum Thema geworden ist. Es gibt ene Menge Blogs, deren Autoren ich nicht mag, die lese ich einfach nicht. Aber hier legt jemand Listen an und kopiert belastendes Material. Das ist ein Kampf im Dunklen, er erfährt mehr über mein Tun und Lassen und sein Arbeitgeber wird vermutlich auch bald wissen, was der so in der Arbeitszeit macht - man kann sich den Spass verderben lassen, oder den anderen verderben, und für mich ist die Lösung klar.



Zumal es hier thematisch sehr beschaulich werden wird. Es hat sich zwar immer weiter nach hinten verschoben, aber jetzt komme ich doch Mitte April nach Sizilien. Blaues Meer statt grauer See, Normannenfestung statt Spielplatz und Renault Clio statt Barchetta -wollen Sie vielleicht einen Opel Astra, wurde ich gefragt, habe aber abgelehnt. Eine Woche griechische Ruinen und arabische Festungen, und vor allem der Dom von Monreale und der von Cefalu, bislang eine üble Nichtgesehenhabenlücke, die ausgemerzt werden muss. Monreale ist weit weg von der Südküste, ein paar Berge sind dazwischen und viele Kurven; man wird sehen, was der Clio kann.



Vielleicht borge ich mir auch ein Surfbrett, wenn der Wind reicht, und mache dann etwas über den Modesport der 80er Jahre; ich hätte zwar nich alles, was man braucht, aber am Tegernsee reicht der Wind nie. Man muss weg, um bei sich anzukommen. Internet gibt es dort übrigens nur in der ausschweifend grossen Lobby; man wird mich also des Abends in einem Sessel sehen und auf das blaue Rechteck starren.

Mittwoch, 20. März 2013, 15:12, von donalphons | |comment

 
Die "Scheinen" am Anfang sind keine Schienen - ich wunderte mich erst, aber was sollen Bauern damit? - sondern Scheunen. Richtig?
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Über den Ausgang des erwähnten Stalker-Krimis sind wir(?) natürlich alle(?) sehr gespannt.

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Danke für den Hinweis!

Man mus dafür sorgn, dass so ein Verhalten nicht ohne Koswten bleibt.Geht nicht anders. Und nach all den Jahren im Netz habe ich auch keine Nachsicht mehr. Das sind immer die gleichen Mechanismen.

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ich versteh auch den ehrgeiz solcher leute nicht. ob jetzt blogger oder ex-frau. so eine totalüberwachung frisst doch nur energie und zeit und man muss den ganzen tag dinge sehen die man eigentlich garnicht sehen will.

die olle macht mit ihrem neuen rum, der blogger schreibt wieder irgendeinen schmarrn der an der ehre rührt (oder zumindest am ego...)

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@rollproll:
Somebody is wrong on the internet. Da muss man doch was tun, verstehen Sie das denn nicht? ;-)

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mhh ich glaub das is hier ja noch nen anderes phänomen.

"nur noch schnell nen kommentar absetzen" ist was anderes als penibel protokoll über jeden darmwind zu führen. letzteres (siehe "ex-") ist ja kein reines internetproblem, auch wenn sich die sphären aus meat-space und netz durchaus mal vermischen können.

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ohhh, mark, wie ich das kenne. Leider. Denn wie oft ist mir schon Milch übergekocht, etwas auf der Pfanne verschmort oder im Topf angebrannt... nur weil ich mal schnell doch noch irgend was im Netz nachschauen wollte...

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@rollproll:
Stimmt, das ist noch mal was anderes, aber ich könnte mir vorstellen, dass das, was der geschätzte Gastgeber an der Backe hat, womöglich mit Vergleichbarem seinen Anfang nahm. Aber was versteht man schon, wenn man das entsprechende monomanische mindset nicht mitbringt...

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Manchml glaube ich, ich ziehe diese Typen magisch an. Bislang alles dabei. Und es sind ausser einer, äh, Überbegeisterten alles Männer. Was die Sache nicht schöner macht.

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(Wobei man in dem Fall vielleicht auch noch eine Ultrafeministin nennen sollte, aber das war mehr so irre und nicht strukturiert und strategisch.)

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@jeeves: Beim nur-mal-was-Nachschauen ist mir das noch nicht passiert, aber in Kommentar-Diskussionen habe ich mich schon paarmal so absorbieren lassen, dass ich beinahe Graphit im Ofen oder in der Pfanne hatte. Aber komischerweise nur, wenn ich für mich alleine koche. Die abendliche Hauptmahlzeit für die Familie war davon bisher noch nicht ernsthaft gefährdet.

@don: Ich denke mal, ein hoher Bekanntheitsgrad im Netz erhöht das statistische Risiko, aber das allein kanns nicht sein.

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Dabei ist es doch so einfach, herauszufinden, was den Hausherrn grad so umtreibt, wenn einem die zahllosen wenn auch gerne mal verspäteten Blogeinträge nicht genügen: man sehe ins Impressum und frage höflich an. Ich will niemanden zu etwas auffordern, vermute aber, auf eine höfliche und nicht indiskrete Anfrage käme auch eine entsprechende Antwort. Vielleicht nicht die, die man sich erhofft, aber es käme eine.

Arme verwirrte Menschen sind das. Und feig sind sie auch.

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Sizilien, wie schön! Da war ich noch nie und freue mich auf die Fotos und Geschichten. Ansonsten ist es zwar noch nicht Mai, trotzdem ist es die Zeit der Irren und Idioten.

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Ja, Sizilien sollte man besucht haben, ehe man die Hufe anschnallt zu tüttelig wird.
Grüßen Sie mir Skylla und Charybdis, Don.

Wer kann denn mal fix raussuchen, was olle Goethe über die Schwierigkeiten der Überfahrt mitteilte?
Wenn ich mich recht entsinne, hat seine Überfahrt von Neapel nach Palermo wegen Ausfall des Motors eine ganze Woche gedauert.
Wenn man dann noch liest, wie er im Besonderen über Sizilien spricht, fragt man sich sofort, was mache ich noch hier?

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Nun ja. Es gibt schönere Flecken in Italien. Aber im April ist es noch ganz erträglich. Und die Kapuzinergruft in Palermo bietet ausreichend Fotomotive, um die banksterkritischen Blogbeiträge der nächsten Jahre zu illustrieren.

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Hört sich an, als können Sie Rat geben, wohin einen der Wind im Mezzogiorno treiben dürfte?

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Ach nein. Ich war nur zweimal in Sizilien, darunter auch einmal im April, und habe es zuallererst backofenheiß (im Landesinneren), kahl, hügelig und ausgedörrt in Erinnerung.

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Bis nach Neapel hin und weiter!
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Was denn für "belastendes Material"?

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