Lang, aber lesenswert. Und ich pick mir auch was raus: wie er die Unfähigkeit der Leute beschreiben hat, sich in mehr als nur twitteresken Satzfetzen auszudrücken, das halte ich nicht nur für völlig richtig erkannt und viel eleganter beschrieben als ich es könnte. Sondern er spricht damit auch ein Problem an, welches ich nicht nur bei den Teilnehmern dieser Veranstaltung immer öfter finde - die ich mir übrigens nach demArtikel zumindest teilweise recht gut vorstellen kann, leider ist er zu brav und höflich und lästert nicht über Aussehen, Haare und Kleidungsstil (or the lack therof).

Gemeint ist das ADHSige im Verhalten vieler, und immer zahlreicher werdender, Menschen. So ab Anfang 30 geht es los, und wird immer schlimmer, je jünger die Leute werden. Bei den eigenen Kindern hat man ja noch einen gewissen Einfluss, aber schon ein großer Teil der (je nach Heschmack "heilen" oder kleinbürgerlich-spießigen) Schule und Schüler hat auch in der gymansialen Mittelstufe Probleme, konzentriert am Thema zu bleiben, nicht umherzurennen und sich im großen und Ganzen zu benehmen, während Unterricht ist. Garniert wird das von Mimimi-Eltern, die die freie Entfaltung ihrer Bälger auf Kosten aller anderen Schüler und auch Lehrer für völlig OK halten. BTW ich glaube seither auch, dass die goldenen Zeiten des Lehrerberufs spätestens seit Ende der 1990er vorbei sind.

Die Piraten und solche Kongresse scheinen mir Symptom für einen solchen "Metatrend" zu sein. Wer nur noch im Augenblick lebt, der besitzt nur, der nutzt nur, aber ist kein Eigentümer. Wer alles schnell und bitte gleich haben will, beschränkt sich in seinen Möglichkeiten.

Jetzt sag aber bitte keiner, das sei Zeichen meines Alters, ich sei bloss von dem einen Kommentar aus der FAS von gestern zur Shareeconomoy inspiriert (der OK war, aber eher nicht bissig genug) und außerdem sei das Absondern von langen Kommentare-Postings keine geeignete Gegenmaßnahme.