Nicht so wichtig
Wird man ausgenommen, und antwortet man, weil es nicht so wichtig ist, mit "ich würde das vielleicht eher nicht tun wollen", kommt das meist als "aber es geht schon irgendwie" an.
Oder so Einlassungen wie "das kommt gerade etwas ungelegen". Etwas ist ja nicht viel, das ist nicht so wichtig, und da kann man schon mal drüber gehen.
Generell bewundere ich auch Leute, die andere, wenn sie hysterisch werden, einfach stehen lassen. Bis heute bin ich mehr als ein wenig verärgert über mein eigenes dummes Verhalten zu Studienzeiten, als ich einer Neuankommenden in München die Stadt zeigte und dann einen guten Eindruck bekam, warum sie die alte Stadt und ihr Umfeld verlassen hatte; "einfach" wäre nicht gerade eine angemessen - da ist es schon wieder, dieser Versuch, das zu umschreiben, ja nicht direkt zu werden, Hergott, sie war anstrengend, laut, unhöflich und hat ihren Grant über die Lage und überhaupt einfach an mir rausgelassen. Als ob es meine Schuld gewesen wäre, dass die Mieten in München hoch sind und die Stellen an der Uni begrenzt. Aber ich habe das natürlich ausgehalten, bin brav daneben gestanden, habe mich mal anraunzen und dann wieder missgeleunt anschweigen lassen, bis es dann endlich vorbei war. Danke für den schönen Abend, habe ich gesagt, ohne auch nur nachzudenken. Schwerer strategischer Fehler, aber nicht so wichtig.
Man lernt vielleicht ab und an dazu und lässt Auslaufflächen? Keine so gute Idee, der gleiche Mechanismus nimmt dann einfach die Freiräume zu noch umfassenderer Interpretation - wie es gerade passt. Eigentlich merkt man das deutlich, wenn ich mich streiten will, allein schon, weil das selten passiert (jenseits des Internets), es mir nicht so wichtig ist, und ich fast immer gekonnt die Themen wechsle, bevor es ärgerlich wird. Das geht manchmal gut und manchmal macht man das zwei, dreimal zu oft und wenn man doch gezwungen ist, einmal auf einzuhaltende Grenzen hinzuweisen, fliegt einem die ganze Sache um die Ohren. Die Lösung? Vielleicht gleich von Anfang an brutal werden und keinesfalls nett sein. Aber das bin ich halt nicht. Und es ist ja auch nicht so wichtig.
Besonders unschön erlebe ich es, wenn beim Gegenüber mehrere unterschwellige Dinge zusammentreffen. Ein latentes Gefühl der sozialen Zurücksetzung, der Eindruck, zu einer diskriminierten Gruppe zu gehören, der Glaube, dass der andere das aufgrund seiner Möglichkeiten schon mal aushalten können muss und dann auch noch generell die Meinung, dass da jetzt mehr gehen muss, weil es halt geht. Mir fehlt da, auch weil es oft nicht so wichtig ist, die nötige Entschlossenheit zu sagen: das ist nun einmal so und das bleibt so und damit Schluss. Einerseits, weil ich zu einem gewissen Entgegenkommen erzogen wurde, das ein klares Nein stets zu vermeiden sucht, andererseits, weil ich oft genug das Gefühl habe, dass mir das weder schadet noch weh tut. Einmal. Nach dem zweiten und dritten Mal wird das dann anders.
Das Problem ist, dass man in meinem Umfeld eigentlich immer davon ausgeht, dass der andere einem auf gar keinen Fall zur Last fallen möchte, und es ihm schon enorm peinlich ist, überhaupt um etwas zu bitten. Da will man ja auf keinen Fall die Sache noch schwerer machen, und sonderlich wichtig ist das auch fast nie. Zumal man ja auch immer die Urangst hat, dass man selbst einmal um etwas bitten müsste oder gar von anderen abhängig wäre. Man versteht und sagt ja, ganz einfach,
Ich bin gespannt, wie das generell so weiter geht. Ob die nächste Generation ihre Kinder wieder mit einer Mischung aus Srandesdünkeln und Abgrenzung erzieht, mit der man sich kein zweites Stück Kuchen nehmen darf, oder ob wir in eine Welt der allgemeinen Kuchenverfügbarkeit schliddern, in dr man sich einfach nimmt, weil ja genug für alle da ist und es nichts kostet. Hunger gibt es nicht, echte existenzielle Probleme sind auch eher nur durch Unfälle oder Krankheiten bedingt, und so wuchert das Verlangen und Nehmen halt von den echten Notlagen hinein in Bereiche, wo es nichts verloren hat.
Ich bin nur zur Entscheidung gelangt, dass es mir eigentlich wichtiger ist, meine Freiräume zu erhalten, als Leute, die sie nicht achten. Selbstachtung und der Unwille, den Erwartungen anderer zu entsprechen, könnte man vielleicht sagen, aber es ist mehr eine Art Lernprozess. Nicht immer angemehm.
Ja, die Welt ist nicht gerecht. Aber sie wird auch nicht gerechter, wenn man Schwächen erkennt und sie ausnutzt, statt sie zu respektieren. Denn dazu sind solche Schwächen eigentlich da. Das sind Warnsignale, wo man es besser nicht versuchen sollte. Wonanders geht das problemlos, da darf und soll man auch. Dann wird das was mit all den Verkorksten und Schrägen, die wir alle irgendwo sind. Ansonsten würde ich vielleicht anmerken wollen, dass das jetzt nicht so wichtig ist, und das Wetter heute ist wirklich scheusslich.
Ich ändere mich da nicht mehr, die anderen sind, wie sie sind, dann halt nicht. So einfach eigentlich.
Oder so Einlassungen wie "das kommt gerade etwas ungelegen". Etwas ist ja nicht viel, das ist nicht so wichtig, und da kann man schon mal drüber gehen.
Generell bewundere ich auch Leute, die andere, wenn sie hysterisch werden, einfach stehen lassen. Bis heute bin ich mehr als ein wenig verärgert über mein eigenes dummes Verhalten zu Studienzeiten, als ich einer Neuankommenden in München die Stadt zeigte und dann einen guten Eindruck bekam, warum sie die alte Stadt und ihr Umfeld verlassen hatte; "einfach" wäre nicht gerade eine angemessen - da ist es schon wieder, dieser Versuch, das zu umschreiben, ja nicht direkt zu werden, Hergott, sie war anstrengend, laut, unhöflich und hat ihren Grant über die Lage und überhaupt einfach an mir rausgelassen. Als ob es meine Schuld gewesen wäre, dass die Mieten in München hoch sind und die Stellen an der Uni begrenzt. Aber ich habe das natürlich ausgehalten, bin brav daneben gestanden, habe mich mal anraunzen und dann wieder missgeleunt anschweigen lassen, bis es dann endlich vorbei war. Danke für den schönen Abend, habe ich gesagt, ohne auch nur nachzudenken. Schwerer strategischer Fehler, aber nicht so wichtig.
Man lernt vielleicht ab und an dazu und lässt Auslaufflächen? Keine so gute Idee, der gleiche Mechanismus nimmt dann einfach die Freiräume zu noch umfassenderer Interpretation - wie es gerade passt. Eigentlich merkt man das deutlich, wenn ich mich streiten will, allein schon, weil das selten passiert (jenseits des Internets), es mir nicht so wichtig ist, und ich fast immer gekonnt die Themen wechsle, bevor es ärgerlich wird. Das geht manchmal gut und manchmal macht man das zwei, dreimal zu oft und wenn man doch gezwungen ist, einmal auf einzuhaltende Grenzen hinzuweisen, fliegt einem die ganze Sache um die Ohren. Die Lösung? Vielleicht gleich von Anfang an brutal werden und keinesfalls nett sein. Aber das bin ich halt nicht. Und es ist ja auch nicht so wichtig.
Besonders unschön erlebe ich es, wenn beim Gegenüber mehrere unterschwellige Dinge zusammentreffen. Ein latentes Gefühl der sozialen Zurücksetzung, der Eindruck, zu einer diskriminierten Gruppe zu gehören, der Glaube, dass der andere das aufgrund seiner Möglichkeiten schon mal aushalten können muss und dann auch noch generell die Meinung, dass da jetzt mehr gehen muss, weil es halt geht. Mir fehlt da, auch weil es oft nicht so wichtig ist, die nötige Entschlossenheit zu sagen: das ist nun einmal so und das bleibt so und damit Schluss. Einerseits, weil ich zu einem gewissen Entgegenkommen erzogen wurde, das ein klares Nein stets zu vermeiden sucht, andererseits, weil ich oft genug das Gefühl habe, dass mir das weder schadet noch weh tut. Einmal. Nach dem zweiten und dritten Mal wird das dann anders.
Das Problem ist, dass man in meinem Umfeld eigentlich immer davon ausgeht, dass der andere einem auf gar keinen Fall zur Last fallen möchte, und es ihm schon enorm peinlich ist, überhaupt um etwas zu bitten. Da will man ja auf keinen Fall die Sache noch schwerer machen, und sonderlich wichtig ist das auch fast nie. Zumal man ja auch immer die Urangst hat, dass man selbst einmal um etwas bitten müsste oder gar von anderen abhängig wäre. Man versteht und sagt ja, ganz einfach,
Ich bin gespannt, wie das generell so weiter geht. Ob die nächste Generation ihre Kinder wieder mit einer Mischung aus Srandesdünkeln und Abgrenzung erzieht, mit der man sich kein zweites Stück Kuchen nehmen darf, oder ob wir in eine Welt der allgemeinen Kuchenverfügbarkeit schliddern, in dr man sich einfach nimmt, weil ja genug für alle da ist und es nichts kostet. Hunger gibt es nicht, echte existenzielle Probleme sind auch eher nur durch Unfälle oder Krankheiten bedingt, und so wuchert das Verlangen und Nehmen halt von den echten Notlagen hinein in Bereiche, wo es nichts verloren hat.
Ich bin nur zur Entscheidung gelangt, dass es mir eigentlich wichtiger ist, meine Freiräume zu erhalten, als Leute, die sie nicht achten. Selbstachtung und der Unwille, den Erwartungen anderer zu entsprechen, könnte man vielleicht sagen, aber es ist mehr eine Art Lernprozess. Nicht immer angemehm.
Ja, die Welt ist nicht gerecht. Aber sie wird auch nicht gerechter, wenn man Schwächen erkennt und sie ausnutzt, statt sie zu respektieren. Denn dazu sind solche Schwächen eigentlich da. Das sind Warnsignale, wo man es besser nicht versuchen sollte. Wonanders geht das problemlos, da darf und soll man auch. Dann wird das was mit all den Verkorksten und Schrägen, die wir alle irgendwo sind. Ansonsten würde ich vielleicht anmerken wollen, dass das jetzt nicht so wichtig ist, und das Wetter heute ist wirklich scheusslich.
Ich ändere mich da nicht mehr, die anderen sind, wie sie sind, dann halt nicht. So einfach eigentlich.
donalphons, 11:13h
Montag, 9. September 2013, 11:13, von donalphons |
|comment
donna laura,
Mittwoch, 18. September 2013, 14:35
da sagen sie etwas.
in letzter zeit schlage auch ich mich mit jemandem herum, der sich dinge herausnimmt, die er anderen nicht zugesteht; worauf man selbstverständlich nie etwas erwidert: streitvermeidung. eine harmlose bitte des besitzers (der ich selbst bin), der selbstverständlich und logisch auch aus eigenem antrieb folge zu leisten gewesen wäre, weil der umstand einsichtig war (alles andere hätte zu deutlichen schäden an der sache geführt) wurde zum anlass für einen furchtbaren, nur unterschwelligen konflikt genommen, mit jeder menge chaos und zähen konsequenzen im unschönen nachgang für eine ganze reihe von leuten. das kommt davon, dass man aushilft.
das dumme ist, das ist nicht das erste mal (wohl bei dieser person). dies führt dazu, dass man niemandem mehr seine hilfe anbieten möchte.
wohl muss es damit zusammen hängen: "Besonders unschön erlebe ich es, wenn beim Gegenüber mehrere unterschwellige Dinge zusammentreffen [etc.]". dies bleibt diffus, aber in aggressivem unterton, dass es einem doch gut gehe und man sich nicht so kleinlich anstellen solle (wohlgemerkt ging es um verhinderung von schäden). nun muss man noch ein paar monate mit diesem menschen zu arrangieren versuchen, denn alles andere wäre verheerend, von übler nachrede bis gelebter, sagen wir, nachlässigkeit; und fast ist es jetzt schon so weit, dass dies mehr als in kauf genommen wird, wie ich sehen kann. aber es zu thematisieren, noch einmal um umsichtiges handeln zu bitten, mit der möglichkeit, dass es richtig schlimm wird? schwierig.
allmählich komme auch ich zum schluss, dass man nur denjenigen - unauffällig - helfen wird, die im leben nie darum bitten, die es eigentlich nicht annehmen würden. und allen anderen nicht mehr, egal und erst recht nicht, wenn die sich dann mokierten. denn dies wäre ein vorbote.
und dass man sich auf seine ersteinschätzung der person ab sofort hundertprozentig verlässt und danach handelt.
in letzter zeit schlage auch ich mich mit jemandem herum, der sich dinge herausnimmt, die er anderen nicht zugesteht; worauf man selbstverständlich nie etwas erwidert: streitvermeidung. eine harmlose bitte des besitzers (der ich selbst bin), der selbstverständlich und logisch auch aus eigenem antrieb folge zu leisten gewesen wäre, weil der umstand einsichtig war (alles andere hätte zu deutlichen schäden an der sache geführt) wurde zum anlass für einen furchtbaren, nur unterschwelligen konflikt genommen, mit jeder menge chaos und zähen konsequenzen im unschönen nachgang für eine ganze reihe von leuten. das kommt davon, dass man aushilft.
das dumme ist, das ist nicht das erste mal (wohl bei dieser person). dies führt dazu, dass man niemandem mehr seine hilfe anbieten möchte.
wohl muss es damit zusammen hängen: "Besonders unschön erlebe ich es, wenn beim Gegenüber mehrere unterschwellige Dinge zusammentreffen [etc.]". dies bleibt diffus, aber in aggressivem unterton, dass es einem doch gut gehe und man sich nicht so kleinlich anstellen solle (wohlgemerkt ging es um verhinderung von schäden). nun muss man noch ein paar monate mit diesem menschen zu arrangieren versuchen, denn alles andere wäre verheerend, von übler nachrede bis gelebter, sagen wir, nachlässigkeit; und fast ist es jetzt schon so weit, dass dies mehr als in kauf genommen wird, wie ich sehen kann. aber es zu thematisieren, noch einmal um umsichtiges handeln zu bitten, mit der möglichkeit, dass es richtig schlimm wird? schwierig.
allmählich komme auch ich zum schluss, dass man nur denjenigen - unauffällig - helfen wird, die im leben nie darum bitten, die es eigentlich nicht annehmen würden. und allen anderen nicht mehr, egal und erst recht nicht, wenn die sich dann mokierten. denn dies wäre ein vorbote.
und dass man sich auf seine ersteinschätzung der person ab sofort hundertprozentig verlässt und danach handelt.
... link
diktionaftis,
Mittwoch, 18. September 2013, 15:05
donna laura,
also - ich würde Sie nie *räusper* um Hilfe bitten und sie auch nicht annehmen.
*zwinker zwinker*
also - ich würde Sie nie *räusper* um Hilfe bitten und sie auch nicht annehmen.
*zwinker zwinker*
... link
donalphons,
Mittwoch, 18. September 2013, 15:26
Ich mag das am meisten, wenn es dann noch zu diesen Hintenrumanfeindungen kommt, Und man nebenbei auch ein wenig den Eindruck hat, dass es darum geht, den nächsten Freund zu finden, dem man so etwas zumuten kann. Man wird halt vorsichtiger.
Nach meiner Beobachtung gibt es da auch einen Kausalzusammenhang mit grösserer Entfernung, denn vermutlich tut sich etwas im Abstand von 600 Kilometern leichter, als wenn man sich jeden Tag in der Stadt treffen könnte.
Nach meiner Beobachtung gibt es da auch einen Kausalzusammenhang mit grösserer Entfernung, denn vermutlich tut sich etwas im Abstand von 600 Kilometern leichter, als wenn man sich jeden Tag in der Stadt treffen könnte.
... link
melursus,
Mittwoch, 18. September 2013, 16:50
@ Donna Laura etwas offTopic: im ausdifferenzierten Sozialstaat ist die Neigung noch geringer, auf Anfragen zur Überlassung von 1 Euro oder der Einstellmöglichkeit für 1 Anhänger einzugehen.
Man ist ja schon zu soviel Teilen gezwungen, man will nicht auch noch persönlich angegangen werden.
Dieses "was will der jetzt von mir" vergällt etwas die Bewegung auch in eigentlich freien Räumen und Veranstaltungen.
Man ist ja schon zu soviel Teilen gezwungen, man will nicht auch noch persönlich angegangen werden.
Dieses "was will der jetzt von mir" vergällt etwas die Bewegung auch in eigentlich freien Räumen und Veranstaltungen.
... link
donna laura,
Mittwoch, 18. September 2013, 19:41
vor allem ist es ärgerlich, dass tatsachen bis zur unkenntlichkeit verdreht werden und unwahrheiten verbreitet werden. das problem: das ganze ist in allernächster nähe, und die person fühlt sich dermassen im recht, dass zu befürchten steht, dass eine "Hintenrumanfeindung" zweifel bei direkten nachbarn pflanzte. bis jetzt zwar war da noch nichts effektiv, aber wer weiss. allein, mir ist das zu dumm, von mir aus meine sicht darzustellen.
dabei ist das ganze so unnötig wie ein kropf. nicht einmal ein danke hat man erwartet, nein, im gegenteil, man war selbst der person gegenüber aus unerzählbaren gründen dankbar, aber so - nein, das ist einfach unschön.
lieber melursus, naja, es kommt doch sehr darauf an. ein almosen neben der reihe ist okay, einen anhänger ein paar tage unterbringen zu wollen, ihn dann vier monate unterzustellen und dann zu vergessen, bis das ding verschimmelt und der contrôle technique/tüv abgelaufen ist, ist etwas anderes.
dabei ist das ganze so unnötig wie ein kropf. nicht einmal ein danke hat man erwartet, nein, im gegenteil, man war selbst der person gegenüber aus unerzählbaren gründen dankbar, aber so - nein, das ist einfach unschön.
lieber melursus, naja, es kommt doch sehr darauf an. ein almosen neben der reihe ist okay, einen anhänger ein paar tage unterbringen zu wollen, ihn dann vier monate unterzustellen und dann zu vergessen, bis das ding verschimmelt und der contrôle technique/tüv abgelaufen ist, ist etwas anderes.
... link
rollproll,
Mittwoch, 18. September 2013, 22:14
aus eigener erfahrung habe ich gelernt den ruf eines ausgemachten rüpels in solchen dingen über sich selbst zu verbreiten. schreckt die meisten ab. für die mutigen und die dummen (there's a sucker born every day...) hilfts gelegentlich ein exampel zu statuieren, dass es raucht (die rauchsäule sollte im umkreis viele Kilometer sichtbar sein und an eine explosion im kilotonnen bereich gemahnen ;) )
konsequent sein, nie die ausgehandelten konditionen aufweichen lassen, nie nachgeben.
gutes benehmen zeichnet sich in meinen augen dadurch aus, dass beide seiten nicht nachverhandeln.
konsequent sein, nie die ausgehandelten konditionen aufweichen lassen, nie nachgeben.
gutes benehmen zeichnet sich in meinen augen dadurch aus, dass beide seiten nicht nachverhandeln.
... link
urriegel,
Donnerstag, 19. September 2013, 00:54
Sie sprechen mir aus der Seele, rollproll. Kaum etwas ist unhöflicher, als ohne Not eine getroffene Vereinbarung nachverhandeln zu wollen, nachdem die andere Seite bereits "geliefert" hat.
Es stimmt, auch bei uns wird es nahezu als demütigend empfunden, um Hilfe bitten zu müssen. Im Gegenzug fühlt man sich geehrt, um Hilfe gebeten zu werden.
Es stimmt, auch bei uns wird es nahezu als demütigend empfunden, um Hilfe bitten zu müssen. Im Gegenzug fühlt man sich geehrt, um Hilfe gebeten zu werden.
... link
donna laura,
Donnerstag, 19. September 2013, 01:03
sicherlich 'verhandelt' man nicht nach. aber was tun, wenn sich eine partei nicht daran halten mag, weil für sie nicht einmal das gesetz der schwerkraft zählt.
lieber rollproll, im geschäftlichen ist man selbstverständlich nicht ganz so konziliant, aber da benimmt man sich auch nicht dergestalt. zuweilen, zumal als hemizygote, kommt man als potenziell amoklaufendes wildferkel durchaus ans ziel.
aber ein ruf wie donnerhall hat die famille längst - wenn auch aus völlig anderen gründen -, auch wenn die mitglieder eigentlich sämtlich recht pflegeleicht und freundlich sind.
schwierig wird es, wenn sich jemand etwas auf gute erziehung einbildet - und sie nicht anschlug.
lieber rollproll, im geschäftlichen ist man selbstverständlich nicht ganz so konziliant, aber da benimmt man sich auch nicht dergestalt. zuweilen, zumal als hemizygote, kommt man als potenziell amoklaufendes wildferkel durchaus ans ziel.
aber ein ruf wie donnerhall hat die famille längst - wenn auch aus völlig anderen gründen -, auch wenn die mitglieder eigentlich sämtlich recht pflegeleicht und freundlich sind.
schwierig wird es, wenn sich jemand etwas auf gute erziehung einbildet - und sie nicht anschlug.
... link
clara_,
Donnerstag, 19. September 2013, 02:32
Sind da nicht ganz unterschiedliche Themen "beieinander"?
Die Erzählung von der schlecht gelaunten Bekannten kenne ich - die höfliche Erziehung lässt einen geradezu im Halbautomatismus für eine Begegnung danken, die man gar nicht so empfunden hat.
Ich finde es inzwischen leichter, so etwas gleich anzusprechen - mir ist es auch umgekehrt lieber, wenn ich in der Situation angesprochen werde, sollte ich einmal Pestlaune verbreiten (was natürlich nie, nie vorkommt...), als dass ich nie wieder von jemandem höre und eventuell gar nicht weiss, weshalb.
Der Situation damit eine Chance zu geben ist sonst nämlich unmöglich und jahrelanges Gären eventuell vorprogrammiert.
Das andere allgemein gehaltenere wirkt auf mich weniger situativ als grundsätzlich. Und es klingt in meinen Ohren etwas nach "Ganz oder gar nicht". Und ich fände es schade, wenn Sie ganz darauf verzichteten, einmal das Entgegenkommen zu zeigen und danach halt nicht mehr. Das kann ja auch so vereinbart sein. Wenn's nicht von vornherein klar ist, sind die Verhandlungen ja sozusagen noch offen.
Ich glaube nicht, dass die Welt kein zweites Stück Kuchen bereit hält, aber eben auch nicht unbegrenzt für die, die nicht "Danke" sagen und es als selbstverständlich nehmen.
Das Gegenüber, das Sie skizzieren, scheint allerdings auch aus einem Gefühl subjektiver Unterlegenheit zu (ver)handeln, was ja an sich auch keine schöne Ausgangssituation ist.
Um so leichter ist es jedoch dann, die Bedingungen selbst festzulegen.
Die Erzählung von der schlecht gelaunten Bekannten kenne ich - die höfliche Erziehung lässt einen geradezu im Halbautomatismus für eine Begegnung danken, die man gar nicht so empfunden hat.
Ich finde es inzwischen leichter, so etwas gleich anzusprechen - mir ist es auch umgekehrt lieber, wenn ich in der Situation angesprochen werde, sollte ich einmal Pestlaune verbreiten (was natürlich nie, nie vorkommt...), als dass ich nie wieder von jemandem höre und eventuell gar nicht weiss, weshalb.
Der Situation damit eine Chance zu geben ist sonst nämlich unmöglich und jahrelanges Gären eventuell vorprogrammiert.
Das andere allgemein gehaltenere wirkt auf mich weniger situativ als grundsätzlich. Und es klingt in meinen Ohren etwas nach "Ganz oder gar nicht". Und ich fände es schade, wenn Sie ganz darauf verzichteten, einmal das Entgegenkommen zu zeigen und danach halt nicht mehr. Das kann ja auch so vereinbart sein. Wenn's nicht von vornherein klar ist, sind die Verhandlungen ja sozusagen noch offen.
Ich glaube nicht, dass die Welt kein zweites Stück Kuchen bereit hält, aber eben auch nicht unbegrenzt für die, die nicht "Danke" sagen und es als selbstverständlich nehmen.
Das Gegenüber, das Sie skizzieren, scheint allerdings auch aus einem Gefühl subjektiver Unterlegenheit zu (ver)handeln, was ja an sich auch keine schöne Ausgangssituation ist.
Um so leichter ist es jedoch dann, die Bedingungen selbst festzulegen.
... link
rollproll,
Donnerstag, 19. September 2013, 04:09
@ donna. auch im geschäftlichen gibt es dieses gebahren, deadline verschwitzt, materialkalkulation zu knapp gemacht um den auftrag zu ergattern... . da hat man aber immerhin die möglichkeit sowas über gerichte klären zu lassen.
diese möglichkeit hat man innerhalb der familie / freundeskreis idR nicht, da formale verträge fehlen oder die streitwerte im bagatellbereich liegen (machts meistens nicht weniger ärgerlich) . in dem fall hätte ich ne frist bis abholung gesetzt ( evtl auch schriftlich oder vor zeugen) und bei nichteinhaltung das ding an die straße gestellt. entweder der besitzer holts ab oder es wird halt geklaut. wech ist wech. meist kommt dann doch noch einiges in bewegung.
@ clara. ich helfe gerne, man muss mich meistens nichtmal fragen. die frage kommt von mir. da muss keiner zu kreuze kriechen und die höflichkeit gebietet es auch die not der anderen zur kenntnis zu nehmen. vorrausgesetzt natürlich man ist noch nicht negativ aufgefallen.
wieviel spielraum man gibt hängt auch davon ab wie gut man jemanden kennt. wenn bereits viele "transkationen" gut gelaufen sind, kann man auch etwas kulanter sein. vertrauen in dem maß wird halt nicht einfach gewährt, das muss man sich wechselseitig verdienen. in der komfortablen situation sind in meinem umfeld vlt 10 personen (wenns hoch kommt). das muss reichen.
diese möglichkeit hat man innerhalb der familie / freundeskreis idR nicht, da formale verträge fehlen oder die streitwerte im bagatellbereich liegen (machts meistens nicht weniger ärgerlich) . in dem fall hätte ich ne frist bis abholung gesetzt ( evtl auch schriftlich oder vor zeugen) und bei nichteinhaltung das ding an die straße gestellt. entweder der besitzer holts ab oder es wird halt geklaut. wech ist wech. meist kommt dann doch noch einiges in bewegung.
@ clara. ich helfe gerne, man muss mich meistens nichtmal fragen. die frage kommt von mir. da muss keiner zu kreuze kriechen und die höflichkeit gebietet es auch die not der anderen zur kenntnis zu nehmen. vorrausgesetzt natürlich man ist noch nicht negativ aufgefallen.
wieviel spielraum man gibt hängt auch davon ab wie gut man jemanden kennt. wenn bereits viele "transkationen" gut gelaufen sind, kann man auch etwas kulanter sein. vertrauen in dem maß wird halt nicht einfach gewährt, das muss man sich wechselseitig verdienen. in der komfortablen situation sind in meinem umfeld vlt 10 personen (wenns hoch kommt). das muss reichen.
... link
fritz_,
Donnerstag, 19. September 2013, 12:33
10 Personen! Zu viele, in God we trust, die Gedankenlosigkeit der zweiten fünf wird Ihnen noch das Knie wegfressen!
... link
donna laura,
Donnerstag, 19. September 2013, 14:17
nicht weiter relevant ist es, lieber rollproll, doch es ist kein vergessener anhänger - ein kommentator brachte das ding ins spiel, das man dann bleistiftsweise aufgriff.
gerne stimme ich ihren beiden letzten abschnitten zu.
was in den letzten jahren etwas auffällig und unangenehm wird, ist leider, dass umstände und charaktere und sichineineeckehineinweinen zuweilen dazu führen, dass man als im prinzip recht unbeteiligter sich dennoch urplötzlich in unangenehme situationen versetzt sieht: andere ticken tatsächlich aus, werden unangenehm oder gar ausfallend; und es lässt sich innerpsychisch im anderen erklären; man selbst war da nur tapete i.s.v. zufällig vorhandener umgebung. andere versuchen sich tatsächlich gegen einen durchzusetzen, dass man jetzt bitteschön dieses und jenes auch noch zugestehen sollte, nur um eine törichte schlacht um ein rechtes nichts zu gewinnen (und den krieg gleich dranzugeben; aber hauptsache, man hat erst mal gewonnen). vertrauen ist da leider nicht mehr möglich, und eigentlich müsste man sich in sicherheit bringen.
ein mentor meinte einst zu mir: armut macht den menschen nicht edel, im gegenteil. man muss nun nicht armut ansetzen, aber eine unübersichtliche situation reicht manchem expansivem charakter schon aus, um auch andere in schwierigkeiten zu bringen, dann ist er nicht so allein.
höflichkeit ist zwar nicht nur für tage mit sonnenschein, im gegenteil.
mais bon.
duck or grouse: was in alten englischen häuschen gilt, gilt leider auch im umgang mit %$?="§*. den balken hat man natürlich trotzdem stets auch im eigenen auge ;-).
gerne stimme ich ihren beiden letzten abschnitten zu.
was in den letzten jahren etwas auffällig und unangenehm wird, ist leider, dass umstände und charaktere und sichineineeckehineinweinen zuweilen dazu führen, dass man als im prinzip recht unbeteiligter sich dennoch urplötzlich in unangenehme situationen versetzt sieht: andere ticken tatsächlich aus, werden unangenehm oder gar ausfallend; und es lässt sich innerpsychisch im anderen erklären; man selbst war da nur tapete i.s.v. zufällig vorhandener umgebung. andere versuchen sich tatsächlich gegen einen durchzusetzen, dass man jetzt bitteschön dieses und jenes auch noch zugestehen sollte, nur um eine törichte schlacht um ein rechtes nichts zu gewinnen (und den krieg gleich dranzugeben; aber hauptsache, man hat erst mal gewonnen). vertrauen ist da leider nicht mehr möglich, und eigentlich müsste man sich in sicherheit bringen.
ein mentor meinte einst zu mir: armut macht den menschen nicht edel, im gegenteil. man muss nun nicht armut ansetzen, aber eine unübersichtliche situation reicht manchem expansivem charakter schon aus, um auch andere in schwierigkeiten zu bringen, dann ist er nicht so allein.
höflichkeit ist zwar nicht nur für tage mit sonnenschein, im gegenteil.
mais bon.
duck or grouse: was in alten englischen häuschen gilt, gilt leider auch im umgang mit %$?="§*. den balken hat man natürlich trotzdem stets auch im eigenen auge ;-).
... link
diktionaftis,
Donnerstag, 19. September 2013, 18:14
chapeau, donna laura.
Merci beaucoup für den kleinen Englisch-Unterricht.
'why duck or grouse?'
Grouse is the name of another edible bird, but is also a noun or verb: a complaint or to complain. The term Duck or Grouse is often used as a humorous warning to lower your head as you walk under low beams, or bear the consequences, often found in olde English pubs.
Merci beaucoup für den kleinen Englisch-Unterricht.
'why duck or grouse?'
Grouse is the name of another edible bird, but is also a noun or verb: a complaint or to complain. The term Duck or Grouse is often used as a humorous warning to lower your head as you walk under low beams, or bear the consequences, often found in olde English pubs.
... link
... comment