Fetch it if you can
Einerseits ist es gefährlich und auch sicher irgendwie verboten.
Andererseits finde ich ja, dass man bis zu 5 Kilometer alles, wirklich alles mit dem Rad machen kann, und dazu kommen - ich werde alt - auch noch so Erscheinungen. Etwa, dass man es merkt, wenn sich Muskeln zurückentwickeln. Es ist schon ein wenig fies: Ich fahre Pässe und sehe am nächsten Tag lediglich so aus, als wäre ich in einer überlangen Oper gewesen, in deren Pause das Buffet von Käfer und damit ungeniessbar war.Aber kaum macht man mal fünf Tage wenig bis nichts, kommen diese Verspannungen. Nun ist es zu kalt, um jeden Tag 60 Kilometer zu fahren, und ich habe auch viel zu tun, aber wenn sich die Gelegenheit schon bietet, und es nur 5 Kilometer zum Ziel über die Donau sind, dann sollte man das auch machen. Selbst wenn es illegal ist.
Allein schön südlich der Donau! Nördlich der Donau ist das Hochufer, auf dem die besseren Leute wohnten, und südlich war das Donaumoos, eine Art Sumpfgebiet, das dem Rest blieb. Deshalb sagte man früher, dass man über die Donau nicht zieht. Noch immer bin ich etwas dezent anerstaunt, wenn mir Neuzuzügler erzählen, sie hätten da ein ganz entzückendes Haus gefunden und es war auch billiger, dabei liegt doch nur die Donau zwischen dem Haus und der Altstadt. Ja, hat Euch das keiner gesagt, möchte ich fragen. Eure Kinder werden dereinst allenfalls Ingenieure bei MBB abkriegen... aber das ist heute alles nicht mehr so wie früher. Nur falls die Donau in Form des Sumpfes über das Waschhaus hochkäme, würde es weniger schön werden.
Südlich der Donau wohnt dann einer, der so alt ist wie ich und sich auch in den gleichen Ecken herumtrieb; als ich meine Rennradteile kaufte, beschaffte er sich im gleichen Laden ein MTB. Eine Frau, ein Kind und einen Hund später steht es nur noch in der Garage, denn jetzt geht vieles nicht mehr mit Frau und Kind. Geländeradeln ist viel zu gefährlich, und so ist es diesmal keine Unsprtlichkeit oder eine Bandscheide, sondern allein fehlende Gelegenheit und wenig Platz, weshalb das Artefakt der Jugend auf mich übergeht.
Er hätte es besser pflegen können. Dann hätte die Bremse nicht an der verbeulten Felge geschliffen, was beim Radeln mit zwei auf vier Rädern eine ziemlich fiese Angelegenheit ist. Was hilft, ist der Gedanke, wie peinlich es wäre, würde etwas südlich der Donau passieren. Das hat er davon, wenn er die Donau überquert, hätten dann die alten Damen gesagt. Heute bauen sie hier Luxusquartiere für 5000 Euro pro Quadratmeter und ich keuche mit dem weitaus billigeren Sunn - ein Franzosenrad übrigens - die Brücke hoch.. Es sind nur 10 Kilometer und dennoch werde ich gut schlafen, und auch der rechte Arm wird nicht verspannt sein. Neonazis und viele Fussballfans wissen, wie eklig das sein kann, aber ich treibe anderen Sprt und der belatet alles gleichmässig. Egal ob bein Fahren oder Schrauben.
Wie ist es also südlich der Donau? Komisch. Ich bin da eigentlich nie, und mit einem guten Grund war es schon in Ordnung. Man kann es da vermutlich aushalten. Hinziehen würde ich aber nicht. Der Radladen, aus dem es kommt, stand übrigens auch nördlich der Donau. Hat bis heute unter den Älteren einen guten Namen. Aber wo er war, stehen heute moderne Silos ohne Geschichte. Auch davon wird man nördlich der Donau nicht verschont. Die Häuser und Jahre verschwinden, die Artefakte und das Wissen bleibt.
Vorerst. Manches Rad gebe ich gern weiter, dieses eher nicht.
Andererseits finde ich ja, dass man bis zu 5 Kilometer alles, wirklich alles mit dem Rad machen kann, und dazu kommen - ich werde alt - auch noch so Erscheinungen. Etwa, dass man es merkt, wenn sich Muskeln zurückentwickeln. Es ist schon ein wenig fies: Ich fahre Pässe und sehe am nächsten Tag lediglich so aus, als wäre ich in einer überlangen Oper gewesen, in deren Pause das Buffet von Käfer und damit ungeniessbar war.Aber kaum macht man mal fünf Tage wenig bis nichts, kommen diese Verspannungen. Nun ist es zu kalt, um jeden Tag 60 Kilometer zu fahren, und ich habe auch viel zu tun, aber wenn sich die Gelegenheit schon bietet, und es nur 5 Kilometer zum Ziel über die Donau sind, dann sollte man das auch machen. Selbst wenn es illegal ist.
Allein schön südlich der Donau! Nördlich der Donau ist das Hochufer, auf dem die besseren Leute wohnten, und südlich war das Donaumoos, eine Art Sumpfgebiet, das dem Rest blieb. Deshalb sagte man früher, dass man über die Donau nicht zieht. Noch immer bin ich etwas dezent anerstaunt, wenn mir Neuzuzügler erzählen, sie hätten da ein ganz entzückendes Haus gefunden und es war auch billiger, dabei liegt doch nur die Donau zwischen dem Haus und der Altstadt. Ja, hat Euch das keiner gesagt, möchte ich fragen. Eure Kinder werden dereinst allenfalls Ingenieure bei MBB abkriegen... aber das ist heute alles nicht mehr so wie früher. Nur falls die Donau in Form des Sumpfes über das Waschhaus hochkäme, würde es weniger schön werden.
Südlich der Donau wohnt dann einer, der so alt ist wie ich und sich auch in den gleichen Ecken herumtrieb; als ich meine Rennradteile kaufte, beschaffte er sich im gleichen Laden ein MTB. Eine Frau, ein Kind und einen Hund später steht es nur noch in der Garage, denn jetzt geht vieles nicht mehr mit Frau und Kind. Geländeradeln ist viel zu gefährlich, und so ist es diesmal keine Unsprtlichkeit oder eine Bandscheide, sondern allein fehlende Gelegenheit und wenig Platz, weshalb das Artefakt der Jugend auf mich übergeht.
Er hätte es besser pflegen können. Dann hätte die Bremse nicht an der verbeulten Felge geschliffen, was beim Radeln mit zwei auf vier Rädern eine ziemlich fiese Angelegenheit ist. Was hilft, ist der Gedanke, wie peinlich es wäre, würde etwas südlich der Donau passieren. Das hat er davon, wenn er die Donau überquert, hätten dann die alten Damen gesagt. Heute bauen sie hier Luxusquartiere für 5000 Euro pro Quadratmeter und ich keuche mit dem weitaus billigeren Sunn - ein Franzosenrad übrigens - die Brücke hoch.. Es sind nur 10 Kilometer und dennoch werde ich gut schlafen, und auch der rechte Arm wird nicht verspannt sein. Neonazis und viele Fussballfans wissen, wie eklig das sein kann, aber ich treibe anderen Sprt und der belatet alles gleichmässig. Egal ob bein Fahren oder Schrauben.
Wie ist es also südlich der Donau? Komisch. Ich bin da eigentlich nie, und mit einem guten Grund war es schon in Ordnung. Man kann es da vermutlich aushalten. Hinziehen würde ich aber nicht. Der Radladen, aus dem es kommt, stand übrigens auch nördlich der Donau. Hat bis heute unter den Älteren einen guten Namen. Aber wo er war, stehen heute moderne Silos ohne Geschichte. Auch davon wird man nördlich der Donau nicht verschont. Die Häuser und Jahre verschwinden, die Artefakte und das Wissen bleibt.
Vorerst. Manches Rad gebe ich gern weiter, dieses eher nicht.
donalphons, 22:38h
Sonntag, 10. November 2013, 22:38, von donalphons |
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melursus,
Dienstag, 19. November 2013, 09:43
Danke für das schöne Donaubild.
Sie schreiben manchmal soviel, daß man die einzelnen Texte nur systematisch oder über die Kommentarleiste findet. Doch immer ein Genuß.
Südlich der Donau? Das gilt wohl nur in der kl du Stadt. Schon in Neuburg ist das Schloß und der Ruderclub südlich. Und ein empfehlenswertes Geschäft für Halbedelsteine
Sie schreiben manchmal soviel, daß man die einzelnen Texte nur systematisch oder über die Kommentarleiste findet. Doch immer ein Genuß.
Südlich der Donau? Das gilt wohl nur in der kl du Stadt. Schon in Neuburg ist das Schloß und der Ruderclub südlich. Und ein empfehlenswertes Geschäft für Halbedelsteine
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donalphons,
Dienstag, 19. November 2013, 13:32
Ja, weil in Neuburg das Hochufer auch im Süden ist. Es geht immer um die Frage, wer seine Schäfchen im Trockenen hat und wer nasse Füsse bekommt.
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mark793,
Dienstag, 19. November 2013, 11:54
Aber kaum macht man mal fünf Tage wenig bis nichts, kommen diese Verspannungen.
Interessantes Phänomen, das mir nur allzu bekannt ist. Ob das eine Art von Entzugserscheinung ist oder etwas Psychosomatisches?
Ach ja, was ist denn illegal daran, die Donau zu überqueren?
Interessantes Phänomen, das mir nur allzu bekannt ist. Ob das eine Art von Entzugserscheinung ist oder etwas Psychosomatisches?
Ach ja, was ist denn illegal daran, die Donau zu überqueren?
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ilnonno,
Dienstag, 19. November 2013, 12:09
... vielleicht der Teil mit dem einen Menschen und den zwei Fahrrädern?
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diktionaftis,
Dienstag, 19. November 2013, 13:20
Möglicherweise ist die Donau so eine Art Rubikon ...
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diktionaftis,
Dienstag, 19. November 2013, 13:21
Naja ... was in Bayern so alles illegal ist ...
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diktionaftis,
Dienstag, 19. November 2013, 13:22
... und trotzdem (oder grad eben drum) gemacht wird ...
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donalphons,
Dienstag, 19. November 2013, 13:36
Meine Oma fährt Motorrad ohne Bremse ohne Licht, und der Schutzmann an der Ecke sieht die alte Schachtel nicht....
Familientradition!
Mir wurde das so erklärt, dass der Körper nach einer Weile anfängt die Struktur der Muskeln umzubauen; beim Radeln werden sie an relativ hohe Frequenzen gewöhnt, die im Alltag nicht nötig sind. Das wiederum setzt den Rest, die Sehnen und Gelenke, neuen Anforderungen aus, und das äussert sich beim Menschen in Verspanntheit.
Familientradition!
Mir wurde das so erklärt, dass der Körper nach einer Weile anfängt die Struktur der Muskeln umzubauen; beim Radeln werden sie an relativ hohe Frequenzen gewöhnt, die im Alltag nicht nötig sind. Das wiederum setzt den Rest, die Sehnen und Gelenke, neuen Anforderungen aus, und das äussert sich beim Menschen in Verspanntheit.
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rollproll,
Dienstag, 19. November 2013, 13:55
ja dazu die oft gehockte haltung, bei anfängern zu viel druck auf dem kniegelenk usw.
regelmäßiges dehnen hilft etwas zu entspannen und grobe haltungs und gelenkschäden zu verhindern.
ausgleichssport schadet auch nicht ( im idealfall wo sowohl kraft als auch koordination gefordert sind). radsport mit rudern ausgleichen zu wollen ist wenig zielführend in dieser hinsicht ;)
regelmäßiges dehnen hilft etwas zu entspannen und grobe haltungs und gelenkschäden zu verhindern.
ausgleichssport schadet auch nicht ( im idealfall wo sowohl kraft als auch koordination gefordert sind). radsport mit rudern ausgleichen zu wollen ist wenig zielführend in dieser hinsicht ;)
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greenbowlerhat,
Dienstag, 19. November 2013, 14:47
Was macht man denn so am besten für einen Ausgleich?
Yoga? Dann freilich hätte ich nur die Wahl zwischen einem SUV-Mutti-Nest oder einem Laden, der zumindest auch der Ausübung der Religionsfreiheit dient.
Oder geht auch was mit Hanteln?
Yoga? Dann freilich hätte ich nur die Wahl zwischen einem SUV-Mutti-Nest oder einem Laden, der zumindest auch der Ausübung der Religionsfreiheit dient.
Oder geht auch was mit Hanteln?
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donalphons,
Dienstag, 19. November 2013, 14:58
An Rädern schrauben. Das finde ich immer sehr angenehm.
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rollproll,
Dienstag, 19. November 2013, 15:54
@ gbh
ja, yoga zb, oder turnen, gymnastik, kampfsport, kraftsport, newesthotshitatfitnessindustrie (da wird ja jedes jahr ne neue sau durchs dorf getrieben)
also eigentlich alles, wo der ganze körper irgendwie in wallungen kommt und keine stereotypen bewegungen abgefragt werden.
am rad rumschrauben macht zwar spass, ist aber mit sicherheit kein ersatz für systematisch betriebenen ausgleichssport.
ja, yoga zb, oder turnen, gymnastik, kampfsport, kraftsport, newesthotshitatfitnessindustrie (da wird ja jedes jahr ne neue sau durchs dorf getrieben)
also eigentlich alles, wo der ganze körper irgendwie in wallungen kommt und keine stereotypen bewegungen abgefragt werden.
am rad rumschrauben macht zwar spass, ist aber mit sicherheit kein ersatz für systematisch betriebenen ausgleichssport.
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diktionaftis,
Dienstag, 19. November 2013, 16:05
... aber immer noch besser als Champion im einarmigen Reißen in der Halbliterklasse ...
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