Man nehme Zeit. Viel Zeit

Der nächste Supermarkt ist nah, aber den meide ich. Statt dessen gehe ich auf den Wochenmarkt für Käse. Mit Käse fängt es an. 200 Gramm Parmiggiano Reggiano sind ein guter Anfang für den restlichen Tag. Allerdings reichen 24 Monate Reifezeit, 36 Monate wäre zu viel.





Was sind schon ein paar Stunden gegen zwei Jahre? Vor zwei Jahren fast bebte in Italien die Erde, und so viel Käse ging verloren - deshalb steigen jetzt die Preise. Sollen sie! Italien braucht Geld und soll es haben. Viel ist seitdem passiert, aber die Traditionen bleiben. Man nehme also Traditionen und zumindest einen Nachmittag in der Heimat, und da geht es natürlich manchmal schneller und manchmal wird man aufgehalten.





In der Heimat, in die Heimat: Was man sucht, sollte gut geschützt sein vor räuberischen Anderen. In Österreich gibt es nach den Gerüchten über osteuropäische Pilzdiebe nun auch Artikel über osteuropäische Bärlauchräuber, die ganze Wälder abgrasen. Fakt ist ganz mitteleuropäisch-ökologisch allerdings, dass viele suchen und nehmen, und der klassisch Waldrand deshalb schon leicht überzupft ist, dort, wo die Massen wandern. Die weisse Rinde der Birken weist den Weg ins Unterholz: Wo es im lichten Wald grün wird, da wird es gut und leicht, die erste Ernte des Jahres einzufahren. Im Dezember habe ich die letzten Trauben geerntet und im März den ersten Bärlauch: So schlimm war das diesmal mit dem Winter nicht.





Bei Trüffelhunden ist es ja so, dass man ihnen ein Stück Butterbrot gibt, weil sie darauf wild sind und sofort vom Trüffel ablassen; hier - und bitte. der ganze lichte Wald riecht wie ein Gewürzmarkt - wäre es gut, eine Kleinigkeit dabei zu haben, denn sofort meldet sich der Hunger. Zum Beispiel ein Stück Caccioricotta, in Öl angebraten, im einem Blatt Bärlauch... Überhaupt, macht man längere Touren, sollte man erst radeln und dann pflücken, sonst kann das leicht zur Qual werden - und später riecht dann auch die Kleidung so, was auf Dauer schlecht für Linie und Umgang ist.





Parmesan lässt sich kalt am besten reiben, Bärlauch kann man durch die flotte Lotte drehen,dann wird es einheitlich hellgrün - aber mit dem Messer grob gehächselt sieht es echt aus. Und nicht wie aus dem Supermarkt, den wir ja nur alle Monate mal aufsuchen, am besten Freitag kurz vor 8, um uns über die Trinkgewohnheiten der Jugend zu informieren - die uns vermutlich bei dem Gesöff bald körperlich überaltert hat. Das Pesto ist also eigenes Werk und darüber kann insgesamt schon ein Nachmittag vergehen, aber für zwei Wochen spart man sich das Zubereiten von diversen anderen Sossen und Aufstrichen. Leicht giftig soll es sein, aber wer ist das in diesen Tagen nicht? Es ist ein Antigift, ein einziges, und andere werden später zubereitet - aber ob die so gut schmecken, das weiss ich nicht und andere werden es probieren.

Mittwoch, 12. März 2014, 00:57, von donalphons | |comment

 
(zum Glück) noch keine Pollen?

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Doch, aber es ist noch nicht so schlimm. Ich vermute, dass dieses Jahr die Blüte sehr gestreckt ist und der erste Schub schon durch. Ich habe zwar Beschwerden, aber >40km mit dem Rad sind trotzdem möglich.

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Hier ist es seit gestern etwas heftiger. Kurioserweise beeinträchtigt mich das gar nicht so sehr, solange ich da draußen rumpedaliere. Oder fällt es mir nur nicht so sehr auf wie wenn ich am Schreibtisch sitze? Manchmal glaube ich gar, drinnen ist es schlimmer als draußen, aber beim Test habe ich auf Hausstaub nicht angesprochen. Weiß der Geier.

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Das ist vielleicht wie mit dem sonstigen Schmerz, den man besonders fühlt, wenn man nicht abgelenkt ist. Wie sehr ich japse, fällt mir auch erst beim Absteigen auf.

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Ja, da mag was dran sein. Wenns kalt draußen ist, läuft mir die Nase beim Fahrradfahren auch öfters, so gesehen ist das dann nichts neues, wenn die Pollensaison losgeht.

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Man gewöhnt sich irgendwie dran. Und wenn es am Wochenende schüttet, ist ein Teil der Pollen eh weg.

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Hübsches Dörtbaik!

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Inzwischen ist es wieder entberlinert!

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Oben glänzend, Innenseite matt. Brav. So viele bringen Maiglöckchen nach Hause fürs letzte Pesto.

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Das wäre übrigens ein stilvoller Einstieg in die Giftmischerei.

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Bild eins bei leerem Kühlschrank und nach Ladenschluss zu sehen, ist Folter!

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Zum Glück habe ich den Trüffelricotta und den Pfeffercamenbert daheim.

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Wenn man den Bärlauch mit dem Messer zerkleinert ist das verträglicher, als ihn zu pürieren. Hat soweit ich weiß etwas mit den Ölen zu tun, die beim Hächseln freigesetzt werden.

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Ich hab's heute erstmals so probiert: Nudelwasser aufsetzen, Bärlauch aus dem Wäldchen hinterm Haus holen. Rasch eine Scheibe nudelig geschnittenen Beinschinken ganz kurz in Öl "anschwitzen", einen halben Esslöffel Mehl dazu, kurz rühren, mit etwas Milch aufgießen, 10 gehackte Bärlauchblätter dazu, noch 20 Sekunden rühren. Das ganze auf eine Portion Spaghetti drauf, drei frisch gestoßene Pfefferkörner darüber und sofort essen, bevor jemand den Duft merkt ...

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Caccioricotta wäre eine Alternative zum Beinschinken.

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Meine Gattin ersetzt den Schinken durch Parmesan, ich nehme mitunter beides.
Letztes Jahr habe ich von Aufregung über Tschetschenen-"Erntehelfer" in Donauauen Niederösterreichs gelesen. Das Problem ist, dass die ganze Pflanze mitsamt der Zwiebel als Delikatesse massenhaft geerntet wurde, was natürlich langfristig den Bestand schädigt.

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"Bärlauchpesto"

<3 Serdar Somuncu : http://goo.gl/zkY752

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Haha, Tigerkatz.
Immer noch.
Mein Vater sagte, daß man zu seiner Kinderzeit nur die habe leben lassen.

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Ansonsten wächst unser japanisches Knoblauchkraut wie wild.
Stell ich mir zwar eher als Streusel zu Sashimi vor, aber zu Nudeln mit Butter paßt es gewiß auch.

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