Die wirklich wichtige Frage des Tages

Obwohl in den nächsten Tagen ein paar wichtige Entscheidungen anstehen - mache ich noch mehr in lukrativen Haifischtransporten, suche ich eine alte DCT-Meldung, um zu beweisen, wie ein Ex-Boss von einer Springertochter die eigene Firma angeschwärzt hat, und wann kommt der nächste Urlaub - dreht sich momentan alles nur um ein prekäres Problem, das mit einer Lücke zu tun hat, die sich zwischen Spiegel und Boden auftut. Ich wollte da eine schmale Rokokokommode haben, aber jetzt ist eben eine niedrige Biedermeiervitrine draus geworden. Wobei sie immerhin so gross ist, dass sie nicht in den Wagen meines Herrn Papa gepasst hat.

So ein Transport durch die Stadt wäre kein Problem, nur war diese Vitrine leider in München, wo ich erst gar nicht suche, weil man hier nie was findet. Dachte ich, aber ich hatte unrecht. Ich schalte beim Kaufen ja grundsätzlich das Hirn aus, dann macht es erst richtig Spass ohne jede Reue und die Frage, wo man das noch hintun soll. Das Problem tauchte erst auf, als ich dann vor dem Auto stand und das Teil auf den Dachträger wuchten wollte. Denn just zu diesem Zeitpunkt begann der Regen, und zu mir gesellte sich ein Herr, der fragte: "Wo haben Sie denn die her?" "Von da hinten, vom Grossvater dieses jungen Herren", gab ich zurück und wies auf den Halbwüchsigen, der mir beim Schleppen geholfen hatte.

""Hm", sagte der Herr, sah sich die Vitrine und die spektakuläre Flammenmaserung des Nussholzes an, drehte am kleinen Bronzegriff der Tür und strich mit dem Finger über den Perlstab. "Und was hat es gekostet?" fragte er. "85" sagte ich. Er zog seine Brieftasche heraus, reichte mir eine Visitenkarte und sagte, falls ich Interesse hätte, sie zu verkaufen, solle ich ihn anrufen. Dem Halbwüchsigen entglitt etwas das Gesicht, aber hey, so ist das Leben, manchmal gewinnt man, manchmal verliert man. Ich wuchtete die Vitrine dann also allein auf den Wagen, und packte sie in die vorsichtigerweise mitgebrachte Malerfolie. Und fuhr los.

Von Freimann bis in die Maxvorstadt, wo ich jetzt bin, sind es 6 Kilometer, und jeder einzelne Meter war voller Angst und Panik. Zwischendrin, kurz vor dem mittleren Ring sah das väterliche, todesseriöse Manager-Monstrum aus wie Priscilla, die Königin der Wüste, als Mitzi mit riesiger weisser weit über die Wüste wehender Schleppe auf dem Dach sitzt. Letztlich habe ich die flatternden Teile in die Türen eingeklemmt, und was dann noch muckte, wurde in die Fenster gezwickt. Da bin ich jetzt. Und die Frage lautet:

Fahre ich ohne die Plane 100 Kilometer und riskiere, die Vitrine dem Regen auszusetzen? Oder fahre ich als Priscilla II möglicherweise in eine bayerische Verkehrskontrolle bei Pfaffenhofen? Oder verkaufe ich das Ding an den Händler mit der Visitenkarte, dessen Geschäft hier ganz in der Nähe ist?

Schwierig. Variante II wäre sicher die bloggischte Löung, aber...

Freitag, 28. Juli 2006, 16:44, von donalphons | |comment

 
Warum denn nicht die Kommode erst einmal in der Wohnung in der Maxvorstadt parken und später einmal mit einem größeren Auto abholen?

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Allein runterwuchten, einen Strassenzug tragen und hochschleppen ist jetzt nicht so mein Ding.

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"suche ich eine alte DCT-Meldung, um zu beweisen, wie ein Ex-Boss von einer Springertochter die eigene Firma angeschwärzt hat"

ich hoffe, du vergisst dich nicht. "outer sind schweine"

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Das war einer, der aus einer noch existierenden, oft verachteten Kloakencompany erst was Insideriges gepostet hat, dann, als es nicht zu seinem Jobwechsel passte, mich angwinselt hat, ich sollte es rausnehmen, und jetzt das Maul aufreisst, was für ein anonymes Schwein ich doch sei und mein Outing prima ist. Und da soll ich nett sein? Wozu? Du willst doch, dass ich lache, also.

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"Du willst doch, dass ich lache, also."
ich meinte den puren albernen spaß. nichts anderes. klappt das noch?

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puren albernen spaß
Den meine ich. Den will er auch, nehme ich an. Alternativ kann ich auch aufzeigen, dass ein sog. Konflikt vor allem der Versuch eines bis an die Grenze des Psychopathischen selbstüberzeugten Journalisten war, als Troll in eigener Sache sehr feige die Blogbar vollzukotzen.

Aber jetzt geht es ja um eine andere Frage.

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Verkaufen. Biedermeiervitrinen gibts noch genug.

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Nic Cabrio ...
... genau deshalb haben wur auch einen VW Transporter, da passen die drei Kinder und auch noch ausgewachsene Biedermeiersekretäre rein. 85 Euro für ne Biedermeiervitrine -
die gehen bei Kapp im SChwarzwald für das 20fache.....

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Aber: Leicht beschädigt und überarbeitet. Das heisst, die Rückwand und die Bretter innen sind mit Holzfolie beklebt, und unten hat sich jemand die Mühe gemacht, schräge 50ies Beinchen anzubringen.

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"da passen die drei Kinder und auch noch ausgewachsene Biedermeiersekretäre rein"

genau. geht bei uns nicht mehr ohne, weil, die helfen den kindern bei den hausaufgaben. das machten ja anfangs unsere jagdhunde nebenher noch mit, wir hatten da alle viel spass dabei, aber so mit der zweiten klasse grundschule war dann schluss, nachdem der teckel erst die lehrerin gebissen und dann das rechenbuch gefressen hat. umgekehrt wäre es der ältesten lieber gewesen, was mir beweist, dass die nach mir kommt, die älteste.

da haben wir erst für die so einen hergetan, so einen biedemeier-sekretär. rokokosekretäre sind billiger, aber die sind dann so furchtbar anspruchsvoll, die wollen dann auch noch eine rokokokommode, und damit fängts erst an und der puder staubt immer von der perücke. nein, biedermeiersekretäre sind zwar nicht ganz billig, aber da weiss man, was man hat. soll schon bei ikea welche geben, nachgemachte biedermeiersekretäre, aber das sind ja die reinen legastheniker, kein wunder, dass die so billig abgegeben werden, aber chinesisch können sie gut, heißt es.

dann wollten die anderen zwei jeder auch einen und seit jeder seinen sekretär hat, seitdem klappt das auch mit der schule. das geht schon soweit, dass die lehrerin von der mittleren anruft, und fragt, ob sie ihn nicht mit in die schule bringen kann, den sekretär. klar, dafür haben wir ja den vw-transporter, und auch den sekretär. das sehe ich ja ein, dass die lehrerin ab und an mal keine lust hat.

ach so, die jagdhunde. die haben wir immer noch, unsere meute, und seitdem die nicht mehr bei den hausaufgaben helfen müssen, sind die bei der jagd auch wieder viel konzentrierter.

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