Die Gemeinschaft der Asozialen

Wenn man sich die in Entwicklung befindlichen Projekte der grösseren Medienunternehmen für Communities anschaut, ist es, als habe es die New Economy nie gegeben. Man nimmt das, was schon als Themenblogs nicht funktioniert hat, und probiert es jetzt als Userbatzen aus. Der soll sich dank der Kompetenz des Mediums sammeln und dann seine Inhalte und Clocks bitte selbst produzieren.

Liegt das daran, dass heute neue Leute im Amt sind? An den Beratern kann es dieses mal nicht durchgängig liegen, da sind genug Leute unterwegs, die davon abraten oder zumindest Vorsicht empfehlen. Der Depp sitzt in der Firma: Während man als Journalist Schwierigkeiten hat, Qualität zu verkaufen, wird das Pack, das diese internetbasierten Gesellschaften als Geldquelle entdeckt, mit offenen Armen empfangen. Alles, was auf Medientagen versprochen wird, ist vergessen: In Wahrheit präsentieren unsere "4. Machthaber im Staate" gerade, dass es nur auf die Kasse ankommt, und sonst gar nichts. Nach der New Economy nutzte man jede Chance, die Preise für Journalismus zu drücken, jetzt geht man nochmal einen Schritt weiter.

Keiner von denen sagt es deutlich, aber in Wahrheit hat sich niemand schon mehr von Print verabschiedet als die Konzernzentralen der Medien. Community statt Abo, Direktbeziehung statt Grosso, und zur Hölle mit allem, was teuer ist: Zuerst die Qualität, und dann am besten noch die Redaktionen outsourcen, zu schlechteren Bedingungen. Unsere Verleger wollen volle Kassen und gleichzeitig tolles neues Internet, und das geht nur durch die Strangulierung anderer "Kostenfaktoren".

Das Rattenrennen hat begonnen. Nichts wird es jetzt noch aufhalten, kein Verlagsmanager kann darauf verzichten, nicht ein Konzept in der Schublade zu haben, das nächstes Jahr profitabel sein wird. Diesen Sommer springen sie vom sinkenden Schiff Print auf die Planke Internet.

Ich habe kein Problem damit, dass sie ersaufen. Aber die Kultur, die sie dafür gegen die Klippen laufen lassen, hat solchen dummen Abschaum in den Zentralen nicht verdient. Nein, ich bin nicht persönlich betroffen. Ganz im Gegenteil, dies könnten goldene Zeiten für mich werden. Doch der Preis, mit diesen Widerlingen gemeinsame Sache machen zu müssen, ist mir dann doch zu hoch.



Es gibt Besseres zu tun.

Mittwoch, 25. April 2007, 22:15, von donalphons | |comment

 
coolet bild, alta! :-) aba: wozu der gurt?

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Die Journaille und alle, die damit zu tun haben, haben sich voll drauf gestürzt, "2.0" toll zu finden. Alles wird mit "2.0" versehen, was für neu gehalten wird. Da ist so ein 0.1-Cabrio mit einer 1.2-Sonnenbrille schon fast wieder nostalgisch und erfrischend.

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Was glaubt Ihr, wie nostalgisch ich werde, wenn ich auf der Strasse nach Verona ehrliche, anstaendige Freudenmaedchen sehe? Da gelten Worte noch was. Der letzte Rueckzugsort des rheinischen Kapitalismus.

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Wozu Klapphandies alles gut sind ... :)

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... und auch der ausgehoelte Laib Brot (Oberlaender?) uffm Kopp leuchtet mir auf Anhieb nicht ein ... trotzdem dolle Idee!

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Fahr mal schneller als 100 ohne das Windschott, das merkmal der Weicheier, dann verstehst Du ganz von selbst.

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Ja, natuerlich, das ist ja Physik - da ist dann die Stroemung nicht mehr laminar sondern turbulent - keine Frage, aber was ist denn besser geeignet als Kopfbedeckung, so eine Art Oberlaender mit einer glaenzenden Kruste (die das Brot nach innen hin saftig haelt) oder mehr ein Koernerbrot mit Miniturbulenzen unterstuetzenden Kornassortiment auf der Pelle?

... und das Weiche aus dem Brot nicht einfach wegschmeissen, sonder huebsch aufessen ...

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Das Rattenrennen hat begonnen,
da ein trackback nicht geht, hier mein Kommentar

http://www.duckhome.de/tb/index.php?/archives/272-Das-Rattenrennen-hat-begonnen,.html

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"Manager"
Schade, dass die "Nieten in Nadelstreifen" so viel kaputtmachen dürfen - egal ob Medienindustrie oder andere, egal ob Bundesrepublik oder anderswo.

Es gibt wohl niemanden, der diese Leute stoppen kann, oder?

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