Nicht zu werben, oder gar Werbung wieder abzuschalten und auf die Einnahmen zu verzichten ist toll. Ich mag keine Werbung. Nirgendwo. Ich klicke nicht und wenn ich irgendwofür eine Werbung gesehen habe, kaufe ich genau dieses Produkt nicht. Es sei denn die beste aller Lebensgefährtinnen besteht auf diesem Zeug, was sie aber nur selten macht oder es geht um Windeln.

Auf Google, Yahoo und die anderen Suchmaschinen zu verzichten fördert die Unabhängigkeit des Einzelnen. Konsequent wäre es auch auf den Provider zu verzichten, da der ja meine Daten direkt abgreift. Selbstverständlich müsste ich konsequent auch meinen Blog abschaffen, denn der versendet Cookies und ich weiß nicht einmal warum und wozu.

Konsequent wäre wenn ich aus dem Netz verschwinde. Eigentlich müsste ich Selbstmord begehen, weil ich ja alleine durch meine Existenz Schaden anrichte. Allerdings blieben dann die 130 kg angereicherten Schadstoffe meines Körpers.

Es ist alles nur eine Frage der Konsequenz. Wo ich die Grenze ziehe. Aber genau diese Linie darf nur ich alleine ziehen. Das darf niemand anders für tun.

Schlimmer noch, wenn ein anderer diese Linie für mich zieht, kann ich nicht anders. Ich muss sie sofort überschreiten. Zwanghaft. Schon geht das Gerölle los.

Ich kenne die werbetreibenden Blogger persönlich nicht so gut, das ich ihre wirtschaftliche Situation einschätzen kann. Ich kann mir aber vorstellen, das es einige gibt für die ein paar Hundert Euro im Monat nebenbei, den Unterschied zwischen existieren und leben ausmachen.

Deine Apliken aus Belgien musste ich übrigens nachschlagen. Du hast bei diesem Begriff Nummer 2 bei Google. Aber diese Apliken sagen etwas über dich aus. Du bist im positivsten aller denkbaren Sinne nicht normal. Du bist eben nicht Durchschnitt.

Genau das macht dich aber verantwortlich. Bei jedem anderen würde es reichen, wenn der sagt Werber sind doof und keine echten Blogger. Ich würde mit den Achseln zucken und auf den nächsten Feedeintrag springen.

Von dir erwarte ich eigentlich Vorschläge. Nein zur Werbung, aber ihr könnt, wenn ihr Geld braucht doch ...

Ich habe da leider keine brauchbaren Vorschläge. Deshalb setze ich die Hürde niedriger als du. Sie sollen nicht über die Werbung auf ihrem Blog nachdenken sondern über ihre Inhalte. Diese doofen Google Addingsbumsanzeigen, sind da Klasse. Die passen oft wie die Faust aufs Auge und sind brüllend komisch kontraproduktiv. Jeder weiß, das der Blogbetreiber nichts dafür kann und deshalb ist es für viele in Ordnung.

Für dich nicht. Ok. Aber dann mach andere Vorschläge. Für die, die das Geld brauchen.

Ja. auch das ist denkbar, das wie so oft die falschen das Geld bekommen. Aber wie stellt man das fest?

Hmm. Gute Idee. Bei Yahoo oder bei der deutschen Bank?

Darf ich eigentlich Geld dafür nehmen wenn ich OpenSource Betriebssysteme und Programme installiere oder Leute in die Bedienung einweise?

@stackenblochen
Das ist schon durch. Tatsächlich ist ja doch immer das Beispiel das Autorität verleiht oder auch wieder nimmt. Ich schätze mal die leiden jetzt wie die Hunde.

In der Blogbar verweist Tief auf jenen Artikel

http://www.spreeblick.com/2006/06/22/re-aussschreibung-merkel-podcast/


Das tut dann doch schon ganz schön weh.

@sanchoz
Weil ich beleidigt bin, wenn jemand annimmt, mich dadurch als Kunden zu bekommen weil er auf dümmliche Art für ein Produkt wirbt. (Ok. alle Jahre wieder gibt es auch mal tolle Werbung)

Ich sehe Werbung also als Mißachtung meiner Intelligenz. Persönlicher Größenwahn.

Witzig ist nur das meine vierjährige ihrem dreijährigen Bruder im Reichelt erklärt:
"Da brauchst du gar nicht nach zu fragen. Die Idioten machen doch dauernd Werbung im Kinderfernsehen. Das kauft Papa nie." Ick stand grinsend daneben und selbst der Supermarktleiter kriegte das Grinsen nicht aus dem Gesicht.

@bluejax @sanchoz
Logo, werde ich manipuliert. Ich bin größenwahnsinnig aber nicht doof. Ja ich mag intelligente und gut gemachte Werbung. Ja sie motiviert mich solche Produnkte auf meiner Wish-List nach oben zu schieben. Das heißt nicht das ich sie kaufe, aber sie sind positiv besetzt.

Wenn ich als bekennender Nesquick-Käufer, andere Produkte von Nestle sehe, versuche ich auszuweichen. Aber ich würde nie auf Maggie verzichten auch wenn ich Liebstöckel in Mengen besitze.

Deshalb kann ich ja auch sagen, ich würde Werbung auf meinem Blog machen. Die Gefahr ist gleich null bei meinen vielleicht 200 direkten Lesern. Der größere Teil liest den feed und wer da mit Werbung kommt, fliegt bei mir sofort und bei den meisten anderen wohl auch.

ich sehe selbst meinen eigenen hohen moralischen Anspruch an mich so, wie ich mich sonst auch sehe. Mit einem lächeln. Ich strample nach den hehren Zielen, aber wenn ich sie nicht erreiche. Nun gut, bist ein guter Junge, hast dir Mühe gegeben. Vielleicht klappt es nächstes Mal.

Weil ich mich kenne und trotzdem mag, bin ich auch leichter bereit den anderen zu verzeihen, sofern ich da überhaupt was zu verzeihen hätte. Ich verstehe sie zumindest. Glaube ich ...