Das Gipfeltreffen der schmalen Lippen

Es gibt verschiedene Methoden, Leute zum Schweigen zu bringen. Die chinesischen Methoden der verbrecherischen Diktatur etwa, Einknasten, Wegsperren, bei denen Yahoo hilft - mit der aus dem Nationalsozialismus bekannten Ausrede, dass man mitmachen muss, um die eigenen Leute nicht zu gefährden:
Yahoo said in a recent statement that companies doing business in China must comply with Chinese law or its local employees could be faced with civil and criminal penalties.
Das ist er, der gute, alte Befehlsnotstand. Klappe gehalten und abdrücken, bekannt aus Einsatzgruppe, Komissarbefehl und Nürnberger Prozessen. Nachher war es keiner, ging halt nicht anders, und die Hilfsgemeinschaft auf Gegenseitigkeit sagt dazu nichts, denn jeder weiss es. Das ist die andere Methode, bewährt und beliebt bis heute in Chile, Taiwan und bis vor kurzem Serbien.

Und es gibt noch eine dritte Methode: Fragen stellen. Das hat MyMSPro gemacht. Und es wirkt, fast perfekt. Hier das Protokoll des Schweigens:

Journalist Stefan Niggemeier vs. Werber Sascha Lobo.

Dieser Beitrag ist ein kostenloser, werbefreier Dienst ohne finanzielle Förderung irgendwelcher Helfer chinesischer Mörder. Das muss man heute in gewissen Bloggerkreisen schon dazu schreiben.

Dienstag, 26. Juni 2007, 19:13, von donalphons | |comment

 
Ich habe mich lange zu den kritischen, aber gutmütigen Kommentatoren der ganzen Sache gezählt. Mittlerweile weiß ich nicht mehr ob ich kotzen oder weinen soll. Nur eines: Du hast anscheinend Recht gehabt!

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Es ist nicht so, dass es Spass machen würde. Aber so ist das.

Ich kann aber zumindest das nachliefern, was ein hoher Adicalmitarbeiter gegenüber zwei Bekannten sinngemäss gesagt hat: Mit der Kritik werden sie schon fertig, und er garantiert Planungssicherheit.

Planungssicherheit ist wörtlich.

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Obwohl, vielleicht ist es auch nur taktisch und im Hintergrund läuft schon die Vorbereitung für die Yahoo-Coke-Blogger-WG zu den dopilympischen Spielen in Peking.

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Willkommen in der Realität.

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planungssicherheit...

fünf jahresplan...

...

echt ey, das wird mir langsam alles zu doof. peking/olympiade hatte ich auch schon mal angedacht. sinngemäß: mit der kritik fertig werden, gell, so nach dem motto ihr könnt uns mal am arsch lecken, auch nur sinngemäß halt - naja mir egal, in new york habe ich eh anderes zu tun.

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Gar nicht mal so unrealistisch. Ich weiss von einem Plan, wo sowas durchdebattiert wurde. Zumindest hat eine Agentur mit so einer fertigen Idee in München gepitched, die Idee war ein Medienkonzern plus ein grosses Industrieunternehmen machen ihr eigenes Onlinedingens. da war dann auch die Rede von Bloggern auf dem freien Markt - mich hat aber keiner gefragt ;-)

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die olympiade in bejing.

nachdem ja da schon leipzig und halle ambitionen hatten, die jugend der welt zu rufen, so sind die sachsen, begeisterungsfähig, aber dann nicht immer bodenkontakt.

jedenfalls, was da in bejing abgehen wird, dagegen wird berlin ´36 ein gauturnfest gewesen sein.

von daher meine hoffnung, dass sich nach bejing niemand mehr olimpische spüle antut.

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jaja leipzig... obwohl ich es einigen gegönnt hätte, ehrlich gesagt...

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Möglicherweise werden sie ja schon im Vorfeld ein wenig kleingespritzt durch das Auffliegen von Sportlern, deren Ehrbegrif auch prima zu yahoo passen würde.

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aber die fliegen doch meist nach den spielen auf. absicht?

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Wo ihr euch doch alle so liebt habt, braucht ihr jetzt nur noch n Container für eure Therapiegruppe. Du und die andern 5-6 Blogpupse und dann die Tür zu, alles wird gut. Vielleicht sponsert euch den Adiggal, du nimmst natürlich für die deutsche Anwaltsvereinigung teil, Hauptsache dieser praktizierte Spastizismus eskaliert endlich und dann kommt viel Erde drüber.

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Und ein Guckloch für Bambi71, nehme ich an ;-)

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Jein. Ja, wenn es doch ein Sequel gibt. Nein, wenn ihr die Sache wie Männer zu Ende bringt. Das Guckloch geb ich dran für ein kleines Stück mehr Welt ohne Prozesshanseln, Schwalloni-Linke, Adicalinskis und Schnüffelsebase. Da muss doch noch was gehn!

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Wie Männer ist das falsche Stichwort. Wie Männer lese ich jetzt wie "professionell", und was professionell bedeutet, fand Niggemeier super, als ich es an der Vanity fair und Turi durchgespielt habe, denn da waren untergeschobene Zitate noch ganz bäh, während sie heute kein Problem mehr sind. In nächster Zeit werde ich allerdings wieder etwas mehr prvatbloggen, versprochen - und beim Rest bin ich nicht zuständig, ich versuche das weitgehend zu ignorieren.

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Hm...
...ich versuche gerade, den Polemikbatzen vom angeblich vorhandenen seriösen Journalismus zu trennen. Mal sehen, ob ich fündig werde...

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Diktaturen haben immer ein Mindestmass an totaler Scheisseeigenschaft, ihre Unterstützer bemühen immer die gleichen Argumentationen - und manche streichen das Geld ein. Manche sagen was, andere sagen nichts. Manche sagen was gegen die Kritiker derer, die sie bezahlen. Mich bezahlt keiner. Eigentlich ganz einfach. Ab wieviel Diktaturenhelferei wird es eigentlich unschön?

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Gegner sind unangenehm ...
... und häufig sehr anstrengend.
Widerlich sind falsche "Freunde": Wenn diese Menschen schweigen, ist das auch eine Aussage.

Mal Klartext: Sascha Lobo schweigt zu den Vorwürfen, dass Yahhoo china-kritische _Menschen_ an das Regime ausliefert. Was für ein ********* [editiert. Don] muss man sein, dass man dann für Yahoo auch noch Werbung macht? Nicht "Sex sells", sondern "Money sells"! Baahhh!

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Tja, vorbei sind die Zeiten, als man noch eine "sich aufbäumende Subkultur auf dem weg zur Kultur" proklamieren konnte. Eine tolle Kultur, die Adical da bringt. So mitteilungsfreudig, wenn man direkt nachfrägt. Und nicht gerade jammern kann, dass man sich bedroht fühlt.

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An dieser Stelle kann ersatzweise auch die originelle Erklärversion des Kollegen Schwenzel herangezogen werden:

"ich werbe nicht für yahoo. im gegenteil, ich rate davon ab yahoo zu benutzen. fallls es nicht deutlich wird, die anzeige ist von yahoo, nicht von mir."

Was ist das, verschwörungstheoretische Dialektik?

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bestes altes Europa
Frage mal alte Wiener nach der Zeit zwischen 38 und 45 dem Austrofaschismus, und Du kennst das System.

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Ja, die letzten Ausläufer der "wir war ja eh alle Opfer"-Haltung habe ich noch deutlich mitbekommen.

Als ich einmal, vor 20 Jahren oder mehr, zu Innsbruck aus dem dortigen Bahnhof auf den davorliegenden Platz trat, fiel mir ein eckiger Marmorbogen auf (so, wie man dergeichen zu Mussolinizeiten in EUR und sonstwo in Italien baute), darauf in erzenen Lettern "Den Opfern des antifaschistischen Widerstandes von 1938-45". Ich mußte unwillkürlich lachen, was mir seitens der Eingeborenen viele böse Blicke und ein gezischtes Piefke, damischer! eintrug.

Aber die sind ja jetzt langsam alle tot.

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ähm ...
"ich werbe nicht für yahoo. im gegenteil, ich rate davon ab yahoo zu benutzen. fallls es nicht deutlich wird, die anzeige ist von yahoo, nicht von mir."

Werter maternus, ist diese Aussage wirklich so gefallen? Meint der Herr Schwenzel das tatsächlich so? Weil, wenn er das so gesagt und gemeint hat ... neee, is nicht Dein Ernst, oder?

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Die Opferkarte wird seitens der feinen Herren auch bald wieder ausgespielt werden. Der feine Herr Niggemeier kann das besonders gut - wir schreiben uns hier ja schon wieder in einen Blutrausch, wir Schreihälse und Hysteriker.

"Den Opfern des antifaschistischen Widerstandes von 1938-45." - Der ist nun wirklich genial. *g*

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diamantspeerspitze, ja, das kannst du bei Felix Schwenzel nachlesen (hatte den Link vergessen):

www.haloscan.com/comments/ix/4465/#1220455

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Danke für den Link ... obwohl, hätt ich's bloß nicht selber gelesen :) Oh Herr, schmeiss Hirn vom Himmel!

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Dialektik der Zuklärung,
könnte man das nennen.

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Eklektik und Verklärung!

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oder:
Die Welt als Wille und Verstellung.

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Nach Freud auch:
Tote und Tabu.

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Die Seichtigkeit des Seins.

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Also mal abgesehen davon,
wie ich inhaltlich zu dem Statement von ix stehe - dass er sich überhaupt dazu geäußert hat, rechne ich ihm schon mal hoch an. Schließlich war (und ist) jedem klar, dass man als Yahoo-Werbeträger mehr oder weniger auf verlorenem Posten argumentiert. Sooo schlecht hat er sich damit nicht aus der Affäre gezogen. Er hatte schon bei den Themen Opel und Qype damit kokettiert, dass er seine Käuflichkeit nie in Abrede gestellt habe. Und den Spagat, die Werbekohle einzusacken und im "redaktionellen Teil" Kritik an Yahoo/Flickr zu üben, kriegt er ja einigermaßen hin. Womit zumindest formal ein Nachweis erbracht wäre, dass die Privatmeinung nicht unbedingt dem Primat des Geldbeutels folgt. Gar nicht ungeschickt, würde ich sagen - und das legt eine Benchmark hin, nach der sich die Herren Niggemeier, Lobo und wie sie sonst alle heißen, erst noch strecken müssen.

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Klasse Satire!

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Soweit ich mir das aus meinen indirekten Quellen zusammenreimen kann, haben sie schlichtweg die Dynamik unterschätzt. Keine Aufklärung des Partners plus wir sind die Dollsten Gefühle sind nun mal keine Hilfe, wenn man in die defensive gerät. So richtig haben sie den Druck erst gespürt, als sich Yahoo von den Menschenrechten offiziell vertschüsste und dann auch noch Flickr zensierte. Das konnte keiner wissen. Und deshalb diese vollkommen panischen Reaktionen, Johnnys traurige Rechtfertigungsdinger, das Eindreschen auf die Kritiker und Texte voller absurder, ungewollter Komik.

Die Berliner Ironie hat eine Weile gewirkt. Aber professionell hilft sie auch nicht wirklich weiter.

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Nur weil ich meine, meinen Senf auch zu dem Thema nochmal dazugeben zu müssen: Jetzt, da hinter den Links, ging es mir nämlich vor allem um den Umgang mit der Kritik.

Und da muss ich Mark recht geben. Ix hat im Gegensatz zu vielen anderen keine Scheuklappen aufgesetzt, hat sich mit der Kritik auseinander gesetzt, sich wirkliche und ehrliche Gedanken gemacht und das rechne ich ihm einfach hoch an. Nicht umbedingt, weil ich das nicht erwartet hätte, sondern weil an anderen Stellen meine Erwartung dermaßen enttäuscht wurde.

Dass ich mit Ixs Ausführungen im Detail nicht ganz übereinkomme - geschenkt.

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So läuft das, wenn sich eine Subkultur auf dem Weg zur Naivkäuflichkeit aufbäumt. Nur, weil ein paar Beteiligte offensichtlich das Wort "Professionalisierung" buchstabieren können, findet sie schlechterdings nicht automatisch auch statt. Einsehen muss das niemand; aber genau das führt zu dem, was man auch jetzt wieder beobachten und lesen kann.

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An dem Ix-Beitrag ist rein gar NIx auszusetzen. Felix geht es nicht um pilatisches Händewaschen, sondern einfach um eine ehrliche und unstrategische Meinungsäußerung. That's all. Credits where credits are due.

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Da fällt mir doch, wenn auch leicht OT, ein schöner Satz ein: In Burma kann jeder frei seine Meinung sagen. Einmal.

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Das klingt nach einem guten Firmensitz für Adical.

Ich habe hier einen Kommentar eines NPD-Sympathisanten gelöscht.

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