Adical ist tot.

Auch ohne In-Deep-Analyse: Wenn ausgerechnet Norbert Bolz in einem "die Zukunft des Web" sieht, ist es Zeit, den Grabstein für den seit Wochen nicht mehr werbevermarktenden Blogwerbevermarkter zu bestellen. Statt das Blog von einer Firmenwebsite zu schmeissen, auf dem man so ohne Werbepartner nicht mehr viel zu melden hat.

So. Ich geh jetzt schon mal schöne dralle 2007er-Zitate aus den Häusern Niggemeier, Lobo & Co. zum Thema sammeln. Kulturermöglicher, Subkulturabschaffer, Werbemarktapproacher und was wir von ihnen lernen können, falls wir es nicht schon von den New Economy Pleiten wussten.

Montag, 24. September 2007, 17:52, von donalphons | |comment

 
Bolz ist aber auch
1 Fall Pfirsich

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Ja ne is klar, aber da passt er auch zu Werbeabbroutscha Lobo.

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Bullerbü ist klasse!
... wollte ich nur mal so gesagt haben. Die Welt braucht mehr Bullerbüs!

"Kulturermöglicher" haben wir schon viel zu viele ...

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Bullerbü ist wegen Infantilisierung
die Lindgren hat ja auch nich gebloggt

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Dabei sind Haeusler und er selbst [Lobo] gefragte Blogger.

Muss man sowas ernstnehmen?

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gefragt?

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gefragt -
vom Autor des Tagesspiegels. Ausserdem tingelt Lobo durchaus durch die Werberkongresse.

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Sagen wir mal so: Lobo ist kein blogger und Häussler nicht "gefragt".

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Re: Adical ist tot.
Öh ... wieso steht der Artikel nicht in der Blogbar? Da gehört er doch eher hin, oder!?

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Herrje, da hat sich Bolz aber ein faules Ei gelegt.
Als seine ehemalige Schülerin möchte ich ihn kurz verteidigen und sagen, dass er wirklich mehr drauf hat als solche Äußerungen vermuten lassen. Von Blogger-Romantik zu sprechen halte ich zum Beispiel für angebracht.
Wie man von da allerdings auf die Lobhudelei Adicals kommt, ist mir schleierhaft. Der Herr Professor ist ein bisschen weltfremd manchmal, das gestehe ich ihm gerne zu, ermöglicht es doch einen unabhängigeren Blick auf das Geschehen. Aber manchmal wünschte ich, er würde sich endlich eine Brille kaufen, um die Dinge aus der Nähe zu betrachten, bevor er sich dazu äußert.

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Vielleicht sollte Herr Bolz sich mal ein paar Monate von Lobo vermarkten lassen - Hunger macht klug.

Warum nicht an der Blogbar? Weil das dafür zu kurz ist.

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Vielleicht sollte er auch einfach mal mehr Blogs lesen, statt nur darüber zu sprechen.

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Wann ist die Beerdigung?
Sowas muß doch ganz schnell unter die Erde!

Daß das nicht noch ein Wiedergänger wird. Tz.

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Hätte den Vorteil, dass ich mich nicht extra umziehen muss.

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Schon im Karnevalkostüm? Aussagen wie "Adical war und ist ein Experiment" setzt den Versuchstieren die Narrenkappe de luxe auf.

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Adical est mort, vive l´adical.

Glaubt Ihr wirklich, daß Werbung "im Netz" und "auf Blogs" nicht zunehmen wird ?

Vllt. ist das Scheitern - so es denn eines ist - nicht das Scheitern des Konzeptes, sondern das (betriebswirtschaftliche) Scheitern der Macher.

Ich habe immer gesagt, es ist "grenzwertig", wenn die "neuen Journalisten" selbst Werbeanzeigen entgegennehmen und Waschmittel, Kinderriegel und Autoreifen verhökern.

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Seit wann sind Blogger Journalisten?

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Nenne, oh Muse,
doch mal hier den Unterschied von Journalisten und Bloggern, schön breit und tief erklären.
Ja kooomm, put-put-put ...

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Die einen bekommen Journalistenrabatte...

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und Presseausweise....

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Mag sein, strappato.
Eine Verpflichtung, diese Rabatte auch in Anspruch zu nehmen, erwächst daraus nicht. Ich habe im Leben noch nie etwas auf Journalistenrabatt erworben. Ich habe auch noch nie einen Presseausweis gebraucht oder eine Mitgliedschaft in DJV oder dju/verdi. Und trotzdem eine gut gefüllte Veröffentlichungsmappe.

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Erstmal: Nennen hat nichts mit breit und tief erklären zu tun, lieber noergler. Dennoch eine Antwort: Der Unterschied liegt für mich unter anderem in der Meinungsäußerung. Würdest du einem Journalisten, der sich bemüht, objektiv zu sein, Meinungslosigkeit vorwerfen? Oder jeden, der mit Hilfe von Blogsoftware komische Sachen ins Netz schreibt, zur Objektivität ermahnen? Blogs sind Kommunikation, Journalismus sollte in erster Linie der Information dienen, meine ich. Was ja nicht heißt, dass ein Journalist nicht auch bloggen, ein Blogger nicht journalistisch arbeiten kann, oder dass Blogs nicht journalistisch verwertbar sind. Ich mag das nur ungern in einen Topf werfen. Aber diese Diskussion wurde schon oft und von vielen geführt und muss hier nicht noch mal aufgerollt werden, oder?

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Die meist verkauften Zeitungen in Deutschland, wie Bl*d, BZ, Express usw. sind wohl eher Kommunikation als Information. Und die Hochglanzmagazine mit den bezahlten Fotostrecken, die man nicht vom Inhalt unterscheiden kann, ebenso. Die Welt wäre so einfach, wenn man alles in seinen Topf werfen könnte. - die mit Presseausweis in Körbchen, die ohne ins Kröpfchen.

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Sagen wir mal so: Mit Lobo und Johnny Haeusler haben es zwei suboptimal gemacht, bei denen man davon ausgehen konnte, dass sie zumindest das richtige Standing hatten. Und tatsächlich fand ich am Anfang die Idee auch gar nicht so schlecht - bis dann Lobo angefangen hat, grosskotzige Sprüche loszulassen, so von wegen Werbung als kulturermöglichende Kultur, und nur ein paar Leute, die kritisieren. Da haben sie aber wirklich die Schaufel zum Buddeln des Grabes in die Hand genommen - und ich habe denen mehrfach gesagt, dass sie mal besser den Mund nicht so voll genommen hätten. Wo bleibt eigentlich das Irrtumseingeständnis von Stefan "Ich sage nix dazu" Niggemeier?

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Aber ist das ein Grund, strappato, sich vom Gedanken des Journalismus als Medium der Information endgültig zu verabschieden? Natürlich verändert sich alles und das, was Flusser als revolutionäre telematische Gesellschaft bezeichnet hat, ist wohl mittlerweise Realität: wir erleben einen Mangel an Diskursen. Doch aus dem Chaos kann eine neue Ordnung entstehen. Meinste nicht?

(Bolz würde mich jetzt nach Hause schicken, fürchte ich)

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Neue Ordnung? Autopoesie oder so?

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sehr schönes wort. muss ich mir merken.. ;-)

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Schöner als dieses seltsame "Autopoiesis"

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pah.

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Autopoesie klingt für mich nach Futurismus.

(Hier stünde jetzt ein Link auf die "Ode an das Rennautomobil").

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Für mich klingt Autopoiesis nach einer schlimmen Krankheit. Luhmann soll ja auch damit zu kämpfen gehabt haben.

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Werben kann man überall
Man kann Werbung in Blogs schalten, deren Betreiber für peanuts ihre Meinung verhuren.

Man kann auch Werbefähnchen in Hundekot auf der Straße stecken.

Erfüllt beides seinen Zweck. Man macht um beide einen Bogen.

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eben. nur, dass die werber das noch nicht sehen wollen.

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Sterben kann nur, was einmal gelebt hat.

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Gibt es ein Leben
vor dem Tod?

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Irgendwann lernte ich mal ein (Karten?)Spiel "Tot - Töter - Am tötesten".

Tot ist also erst der Anfang :o)

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Besonders La petite mort :-)

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Schweinkram bitte auf den "einschlägigen Seiten" ablassen... ;)

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Welche denn? Die des Rings deutscher Makler?

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Im adical-Blog, wo sonst? Bevor das adical-Blog geschlossen wird - denn es gilt seitens der blogverwertenden kulturermöglichenden Macher: "Wir sind anders.". Ganz anders.

(wir verabscheuen das Bloggen)

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Wo steht dieses "wir sind anders"? Mir wird hier auch ganz anders. Diese "andere" Meute mit ihrem Unterwanderungs- und Verschwörungsgehabe geht mir nämlich langsam gewaltig auf den Keks. Was wollen die denn sein? Anders als wer? Menschen?

Nun ja, anders als die, die ich zu "den Guten" zählen würde, sind sie jedenfalls. Wie schön, dass sie das selbst erkannt haben und mit diesen Worten für sich werben.

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Dieses "wir sind anders" ist die Attitüde, mit der sich Lobo und Häusler an Unternehmen und Blogger wenden. Im "Info für Kunden" wird relativ breit erklärt, warum adical und die dort vertretenden Blogs etwas sehr Besonderes sind. Beispielsweise:
Wenn wir Sie damit nicht abgeschreckt haben und Sie den unvergleichlichen Werbevorteil eines der emotionalsten Medien überhaupt kennenlernen wollen, rufen Sie Sascha Lobo unter +49-177-xx xx xxx an
Irgendetwas ist tatsächlich anders - der Werbevorteil scheint derart unvergleichlich zu sein, dass es seit Monaten keine Werbung gibt.

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na eben...

to boldly go where nobody wants to go

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Ist alt, ich weiß. Aber ich bin bei Adical noch mal auf diesen Kommentar von Herrn Niggemeier gestoßen und musste schmunzeln:

"Ich finde: Unkonventionell ist adical schon deshalb, weil es *Blogs* vermarktet. Und der Vorteil von adical liegt für mich schon darin, dass es *mein* Blog vermarktet, und zwar, wie gesagt, auf einem anderen Niveau als mit Google Ads oder Affiliate-Programmen."

Soso. Ich gründe demnächst auch sowas und vermarkte Werbeflächen in gutbesuchten deutschen Wohnzimmern. Da gibt es wenigstens keine Adblocker und Streuverluste. Im Sommer sind dann die Gärten dran. "Lasst Blumen sprechen" bekommt somit eine ganz neue Bedeutung. Ihr wisst gar nicht, wieviel Platz hier in der Provinz noch ungenutzt ist.

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ach es wurden schon Kühe und Schafe mit Werbung besprüht..

aber klar, Blumenrabatten und Kornkreise... man bedenke das Potential

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Man sollte sich eine Kopie von Adical1.0 ziehen - prima Material, wenn man später mal dem Lobo auf einem Podium gegenüber sitzt. Das mit dem emotionalsten Medium haben sie eben unterschätzt, und dass Teilnehmer inzwischen darüber nachdenken, anderweitig zu verdienen, sieht man bei FSKLOG und Phlow, die längst andere Werbepartner haben.

Vielleicht vermarkten Lobo und Co. demnächst auch Schlägerbanden in Kreuzberg? Extrem emotional, kommunikativ und Eindruck hinterlassend ;-)

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walk the line
Tjanun, sie wollen diese lästigen Emotionen nicht mehr, und noch weniger diese Diskussionen. Die Adicalmacher wollen sich der Blog-Öffentlichkeit nicht mehr auf Augenhöhe stellen, sondern - insofern überspringen sie eine Stufe - sie beginnen demnächst dann gleich mit adical 3.0, wo man herrlich von oben herab und vor allem ohne jegliche Störung durch den Pöbel die Linie durchziehen kann.

Blogfrei.

Gleichzeitig aber soll das Social-Media-Projekt seinen alternativen Touch behalten und wir können uns also schon jetzt darauf freuen, wie das kommuniziert wird. Dazu ein paar Vorschläge:
Wir reden nicht mit Bloggern, wir vermarkten sie.
Oder:
Wenn Sie unter Cyber-Slackern Ihre Kundschaft suchen, dann sind sie bei uns richtig:richtig.
Oder:
So gut wir können: Wir machen Blogs zur Ware. Für uns zählt nur Geld. Norbert Bolz ist unser Prophet.
Doch, ich freue mich schon auf den Re-Lach Relaunch von adical 3.0. Und auch Niggemeiner bekommt was zum Freuen, denn für eine erste (und erneut zu kurze) Zeit plätschert dann wieder das Werbegeld. Zu wenig zum Leben, zu viel zum Sterben - Kultur gewordene Subkultur.

Web 3.0.

Und jetzt kommen wir zur Abteilung ernst gemeinte Ratschläge für Lobo & Friends:
Die Stetigkeit, die keine ist, ist auch bei adical nur Mist.

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... adical geht es gut ...
http://tinyurl.com/2kl7eu

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"Wochen" ohne Werbung - nach über 2 Monaten (nicht dass oich das nicht ok finden würde) ein netter Euphemismus. Anyway, für Profiblogger dürfte Adical damit als unsichere Einnahmequelle gelten.

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Und so tönt es seitens der Diskurselite:
[Die Kritik ist] (...) lächerlich. Was wiederum nur zeigt, dass eben jeder seine eigene, unumstößliche Sicht auf die Dinge hat, die jeden tatsächlichen Diskurs im Keim erstickt.
Weil die Kritik so lächerlich sei bzw. kritisierende Blogger lächerlich seien, so folgert Johnny Häusler, wurde der "tatsächliche Diskurs" brutal "im Keim erstickt", und zwar im Kern deshalb, weil ein jeder seine eigene Sichtweise hat.

Man mag diese Argumentation nun für gequirlten Quark oder aus Freundlichkeit für überaus logisch halten - vielleicht unterstellen wir den adicalesen zu Unrecht Feigheit vor der Kritik, aber ich frage mich a), welchen "tatsächlichen Diskurs" Johnny genau meint b), wer den offenen Diskurs erstickt und c), ob die Aufgabe eigener Sichtweisen (bevorzugt seitens derjenigen, welche Johnnys Sichtweise nicht teilen) tatsächlich eine fruchtbare Voraussetzung für einen Diskurs darstellt.

Ich bin gerne bereit, von den sich alternativ gebenden Blogverwertern zu lernen, warum auch nicht, aber dann wäre es hilfreich, wenn diese sich in einer Weise äußern würden, die deutlich darüber hinaus reicht, kritisierende und nachfragende Blogger und deren Kritik "lächerlich" zu finden, und ebendiese tief empfundene Lächerlichkeit ausgerechnet anhand eines Norbert Bolz zitierenden Tagesspiegel-Artikels bestätigt zu sehen.

Fragen wir die Bullerbü verlachenden Kulturermöglicher doch einmal ganz offen und vorurteilsfrei: Was hat adical der Blogosphäre gebracht? Zum Beispiel, dass nun vieldutzende Blogger, vom falschen Vorbild angelockt, dem trüben Irrlicht hinterstolpern, dass man mit Bloggen beachtlich viel Geld verdienen könne?

Was für ein Erfolg...

(Rubrik: "Das System mit seinen eigenen Waffen schlagen.")

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Glaubt man den Gerüchten, dann wissen die noch immer nicht genau, wie das zukünftig laufen soll. Tausenderkontaktpreise sind nicht optimal, das wissen die auch, und dazu kommen ein paar strukturelle Probleme, die man als Clickwinzling in dem Geschäft nun mal so hat. Und wenn man über ein halbes Jahr nach der Gründiung immer noch von Experiment redet, ist selbiges auch nicht wirklich optimal gelaufen. Wollen wir mal nicht allein Ritalin die Schuld geben.

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Wäre die Kritik lächerlich, wäre sie auch nicht der Rede wert.

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Ach, das sind doch nur ein paar Brosamen der Aufmerksamkeit der hohen Blogherren und des von ihnen beherrschten Konsortiums. Immer die paar gleichen Kritiker - das Credo von Adical seit der ersten Stunde.

Ist eigentlich schon jemand aufgefallen, dass netzpolitik .org diesmal die re publica scheinbar alleine macht?

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Es - <hüstel> - scheint so, als ob. Ansonsten wäre auch auf Spreeblick was erschienen ...

Aber lasst uns wieder einen dieser herrlich gekünstelten (Hihi...) Podcasts reinziehen.

Eine Bloglegende macht nur noch Dienst nach Vorschrift. Bedient seine Klientele.

Und das war's denn auch. (ich sag nur: Toni Mahoni)

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