: : : denn sie wissen nicht was sie tun sollen : : :

Mittwoch, 7. September 2011

Ein Tag in Europa

In Portugal werden Mitarbeiter im Gesundheitswesen gekündigt. Per Email. Mit der Begründung, dass das Land den Verpflichtungen zur Eurorettung nachkommen muss. Das trägt nicht gerade zur Begeisterung der Leute bei.



In Italien wird die Mehrwertsteuer um 1% angehoben. Angeblich will der Staat damit 4 Milliarden im nächsten Jahr einnehmen, aber wie das gehen soll, wenn die Reallöhne weiter sinken, weiss da auch keiner. Auf der Piazza Navona gibt es jetzt ein Camp im Kairoer Stil.



In Österreich bezahlt man den Osterweiterungsirrsinn der Hypo Alpe Adria inzwischen mit 1,5 Milliarden, und da geht schon noch was. 1,5 Milliarden klingt heute nicht mehr nach so viel, aber bei 8 Millionen Einwohner ist das schon was.



In Spanien gab es auch wieder Massenproteste gegen eine Schuldenbremse auf Wunsch der EU, und hier besonders: Der deutschen Euroretter. Die Leute haben vor allem Angst vor Einschnitten bei den Sozialleistungen.



In Griechenland fängt man jetzt doch an, Tausende, eventuell auch Zehntausende von Staatsmitarbeitern auf jene Strassen zu entlassen, auf denen schon genug Menschen ihre Wut äussern.



Und das Übel aus der Uckermark stellt sich dann hin und wagt zu sagen, dass mit dem Euro auch Europa scheitern würde. Der Euro halt das alles zusammen, aber sicher. Mit dem Euro scheitert das alles nicht, selbst wenn sich die Europäer überall gegen ihre Regierungen und diese EU und diesen Eurozwang auf die Strasse gehen.

Darauf einen nur scheinbar auf ein Bergtal begrenzter Beitrag in der FAZ.

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Sonntag, 4. September 2011

Samstag auf Schicht

Das hier ist das nächste Thema in der FAZ (Print), wenn erst mal das erste gekommen ist.



Dann geht es nämlich mit Kühen und ihrer Milch von Gmund nach Kreuth, wie heute auch schon. Und darüber hinaus.



Es geht heute um Rohstoffknappheit, Ölkrisen, Inflation, den nahen Osten, das nähere Österreich und die Frage, wo wir unseren letzten Tank verbrennen werden.



Und die Antwort ist einfach, denn wenn wir die Wahl zwischen Erfrieren und Auto Abstellen haben, wird uns einfallen, was für ein lausiger Tod die Kälte sein kann.



Wie so oft, kann man in der Vergangenheit aus den Fehlern der Gegenwart lernen, und darum wird sich die Geschichte drehen. Denn dort gibt es jede Menge Vergangenheit für heutige Nutzung.



Damit wird dann auch der letzte Tank für das Auto gerettet, und den brauche ich für den Weg zum Büro. Und das sollte nicht weit weg vom Ort des Interviews sein. Und nicht zu viel kosten.



Das ist es, mein Büro. Da hat zwar keine Heizung, aber wenigstens leicht fliessendes Wasser. Münchner dürfen mein Abwasser nutzen. Das nenne ich Luxus.



Natürlich sind auch ein paar Münchner da - noch hat das Oktoberfest nicht begonnen - aber sie stören nicht besonders mit ihrem roten Gummiboot



Denn der See ist gross und meine Liegewiese ist fast so frei wie die üppig dimensionierte Decke des Büros, in dem ich immer im Halbschatten etwas umherwandere.



In der knalligen Sonne nämlich ist es hier oben kaum auszuhalten. Und wenn es nicht so wäre, gäbe es noch jede Menge weiterer Büroplätze. Ohne Internet, aber mit Strand.



Und einem Wasser... ich bin ja immer wieder hingerissen von den Farben, die das klare Wasser hier annimmt. Von einem satten Dünkelgün der Wälder.



Bis zu einem knalligen Türkis der 50er-Jahre. Man kann darin sogar baden, wenn man will und Zeit hat. Es gibt nicht viele Septembertage, da man hier baden kann. Glück gehabt.



Aber ich gehe nur kurz hinein und mache mich dann an meine stressige, nervenzehrende Arbeit und verstehe schnell wieder, warum es in diesem Beruf so viele Alkoho-like-r gibt: Ich würde mich auch besaufen, wenn mir andere dauernd solche Bilder schicken würden.



Zum Glück ist es noch nicht so weit, ich bin standhaft und genügsam, solange ich Goldrand und eine Decke dabei habe, und eun wenig Sonne, bevor die Berge dem Tag den Garaus machen.



So muss ich wieder nach Hause. Ich fahre noch schnell zum Tanken - 1,36 für den Liter Super, ausserdem habe ich viel über Kachelöfen gelrrnt - summe quando quando quando, und fahre heim.



Ein arbeitsreicher Tag neigt sich dem Ende entgegen, 4000 Zeichen sind geschrieben und 5000 fehlen nach, 2 Stunden habe ich geplaudert, weil ich ja nie gelernt habe, Interviews zu führen, und den Rest mache ich dann morgen, wenn ich Zeit habe. Ja, diese Wochenden: Man kann sie in diesem Beruf wirklich vergessen.

Das Hirn braucht schliesslich Platz für weitere Wochenenden.

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Samstag, 3. September 2011

Betreuung schlecht gelaunter Katzen inclusive

Stör mich nicht.



Lass mich schlafen.



Wir gehen da nicht raus.



Und wenn wir dann das Nassfutter wegen der falschen Geschmacksrichtung verweigert haben, und die eine der anderen die Knuspertaschen weggenommen hat, überlegen wir uns das nochmal in Ruhe bis zu dem Zeitpunkt, da wir nicht mehr raus dürfen, und dann versuchen wir, durch das Fenster abzuhauen.

Solange kannst Du ja schon mal darüber schreiben, dass Du Manipulationen beim TV Lab von ZDFneo nicht magst, auch wenn das angeblich alle machen und kein Zweifel darin bestehen kann, dass der ein oder andere Typ sich bald wieder was einfallen lässt, um seinen zur Manipulation anstiftenden Blogwerbekumpel entsprechend zu rächen.

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Montag, 29. August 2011

Der Kulturwandel beginnt im Kleinen

Als Archäologe schaut man ein wenig genauer hin, wenn etwas zu verschwinden droht: Weiss man doch, dass mit der veränderten Sachkultur oft auch ein Mentalitätswechsel einhergeht. Das muss bei vielen Aspekten der Gegenwart nicht mehr stimmern - der technische Übergang vom Röhren-TV zum Flachbildschirm ist ein enormer Sprung, aber keine inhaltliche Veränderung der darin lebenden Verblödung - aber in anderen Bereichen kann man durchaus den Niedergang ganzer Mentalitäten an Dingen festmachen. So beispielsweise am veränderten Sortiment eines Ladens in Sterzing, der jetzt statt handgemachter Tischdecken Handtaschen und Gürtel anbietet. Sowas passt natürlich prima in die FAZ:

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Donnerstag, 25. August 2011

Der alte Libertin

ärgert sich über die Art, mit der 16-Jährige Medienthema werden, wie solche Fälle behandelt werden, und was die verfluchte Meute der Medien aus einer so feinen Sache wie Sex generell macht. Ich hasse, hasse, hasse dieses moralinsaure Pack, diese Freizeitaufgeiler und Vornerumbigotten, perverser als man sich Sex je vorstellen möchte, und weil ich das absolut nicht leiden kann, will ich hier einen Politiker gar nicht verteidigen - aber denen ein Packerlo in der FAZ mitgeben, das möchte ich durchaus.

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Dienstag, 23. August 2011

Geliehenes

Das ist die Leihkatze am Tegernsee:



Das sind die Leihkühe am Tegernsee:



Und das ist der Tegernsee selbst, der mir all die Bilder leiht:



Die ich wiederum für einen Leihbeitrag über das Altern in der FAZ brauche, den eine Autorin geschrieben hat, die das sehr gut gemacht hat.

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Donnerstag, 18. August 2011

Bruch der nie vereinten Kulturen

Das schönste Beispiel für sinnlosen Luxus sind für mich all die Katamarane, die nun seit drei Jahren unbewegt an Ort und Stelle am Tegernsee vor sich hinrotten:



Auch eine Art der Reichenkultur, die es so nur in diesem Kontext gibt. Und deshalb denke ich auch nicht, dass es irgendwie eine gemeinsame Kultur aller gibt, die gerade auseinanderbricht: Die Kultur der Reichen ist nicht mehr der Massstab. Und die Kultur der anderen geht halt mal plündern, weil es irgendwie geboten scheint. Vermutlich ist das auch schon länger so, nur in der Krise merken wir es, schreibe ich in der FAZ.

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Sonntag, 14. August 2011

Wie es sein soll.

Darüber gibt es unterschiedliche Ansichten. Zum Beispiel habe ich vorgestern ein Buch von 1972 gefunden, das zeigt, wie meine Heimatstadt in der Zukunft aussehen soll. Beton, Raffinierien, gerodete Auwälder, Strassen, 2/3 der Altstadt dem Abrissbagger überlassen, Petrochemie, ein gigantisches Industriegebiet, und alle wohnen in riesigen Blocksiedlungen. Völlig irre, aus heutiger Sicht. Durchgeknallt. Wenn man das heute in einem typischen Westviertel oder bei mir daheim liest, ist man froh, dass es anders kam, steht in der FAZ.



Und nach dem Schreiben dann bayerische Kost. Nachts um 3. Gesund ist das sicher nicht, aber gut ist es auf jeden Fall. Ich habe auch darauf verzichtet, Parmesan darüber zu reiben; 60 Gramm Gorgonzola reichen eigentlich.

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Donnerstag, 11. August 2011

Dem Überwachungsparadox auf der Spur

Es gibt da einen komischen Zusammenhang:

Nirgendwo gibt es mehr optische Überwachung mit Kameras als in England, mit der sich die Besitzenden schützen

Gleichzeitig gibt es aber auch nirgendwo Angst vor diesen Kameras, wenn die Nichtbesitzenden plündern.

Das heisst: Die einen glauben an eine Privatisierung der Sicherheit, während jene, die das aufhalten sollte, definitiv nicht daran glauben.

Und darüber - Ursachen, Hintergründe, Schlussfolgerungen - habe ich in der FAZ geschrieben, weil mir der Beitrag irgendwie in der Diskussion bislang gefehlt hat.

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Sonntag, 7. August 2011

An einem Tag wie heute

kann man gar nicht anders: Da muss man die grossen Ereignisse würdigen, wie sie kommen, und sei es auch nur über die Auswirkungen des grossen Ratings der amerikanischen Schulden auf die kleine Schweiz - und wen man am besten auf den Zufahrtwegen sprengt, damit nicht zu viele kommen.


Man könnte noch so viel anderes schreiben, Zum Beispiel, dass gegen das ausgemacht weinerliche und nun bei der Bild hetzende Abschreiberelend Jorgo Chatzimarkakis ein Guttenberg schon wieder eine saubere und ehrliche Erscheinung war. Oder über die Folgen der Finanzkrise bei der Gesundheitsversorgung in Griechenland. Aber mehr geht momentan nicht. Kopfschmerzen. Oder Ekelgrenze. Irgendwie sowas.

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