Der alte Libertin

ärgert sich über die Art, mit der 16-Jährige Medienthema werden, wie solche Fälle behandelt werden, und was die verfluchte Meute der Medien aus einer so feinen Sache wie Sex generell macht. Ich hasse, hasse, hasse dieses moralinsaure Pack, diese Freizeitaufgeiler und Vornerumbigotten, perverser als man sich Sex je vorstellen möchte, und weil ich das absolut nicht leiden kann, will ich hier einen Politiker gar nicht verteidigen - aber denen ein Packerlo in der FAZ mitgeben, das möchte ich durchaus.

Donnerstag, 25. August 2011, 18:46, von donalphons | |comment

 
Es ist ein Elend. Mit den Politikern, mit den Medien. Doch müssten sich diese beiden Gruppen nicht mittlerweile aus dem FF kennen? Und musste vB nach seiner Fratzenbuch-Aktion nicht mit Heckenschützen aus dem eigenen Lager rechnen? So karrieregeil wie die alle sind?

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Es war doch in Wirklichkeit so: Herr von Boetticher war in der CDU in SH nicht besonders beliebt. Dazu haben übrigens auch seine diversen Facebook-Kommentare beigetragen. Und es wird ja gemunkelt, dass die Intrige ausgerechnet aus dem Ortsverein von Jost de Jager kam. Wonach sieht das aus? Richtig: Man wollte ihn einfach loswerden.

Ich hatte dazu in meiner alten Heimat (SH) mal eine ganz interessante Meinung eines Konservativen gehört: Seine Meinung war, dass so ein 16-jähriges Mädchen ja ein ganz anderes Emotionsleben hat, als ein Erwachsener. Es wäre die moralische Verantwortung von Herrn von Boetticher gewesen, dass zu wissen und daher auch zu wissen, dass er ihr mit dieser Beziehung erheblichen psychischen Schaden zufügen kann.

Ich glaube übrigens, dass so eine Beziehung auch einem SPD-Politiker zum Verhängnis werden könnte, wenn ihn ernsthaft jemand aus der eigenen Partei loswerden wollte. Schließlich ist SH ja eigentlich SPD-Hochburg. Die Bürger sind aber trotzdem spießig-konservativ.

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nicht trotzdem!
"Schließlich ist SH ja eigentlich SPD-Hochburg. Die Bürger sind aber trotzdem spießig-konservativ."
. Es ist wegen der Spießer eigentlich SPD-Hochburg!

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Ich habe mich bei der ganzen Sache gefragt, was eigentlich ihre Eltern zu der ganzen Geschichte gesagt haben. Ob die davon wussten. Auch wenn gegen diese Liaison formaljuristisch nichts einzuwenden war, war diese 16-Jährigen nicht einfach eine "zu junge Frau", sondern immer noch ein Mädchen. Ein Teenie. Er war fast 30 als sie in die Schule kam und gerade mal lesen lernte. Später mag sich dieser Unterschied ja auswachsen, aber in dem Alter ist er noch relevant.

Würde mich mal interessieren, wie Herr Mark die Sache sieht. Was er dazu sagte, käme seine Tochter in zehn Jahren mit einem 39-jährigen Politiker an. Hätte ich eine Tochter in dem Alter, ich glaube, ich wäre alles andere als begeistert, den würde ich mir aber mal zur Brust nehmen. Womöglich würde ich ihm sogar selbst mit der Bild-Zeitung drohen, damit er die Finger von ihr lässt. Und ich würde mich ernsthaft fragen, was ich falsch gemacht habe, käme meine Tochter mit so einem alten Kerl an, der ihr Vater sein könnte. Denn mit ihr scheint ja auch nicht alles so ganz zu stimmen, wenn sie sich in dem Alter auf einen - aus Teenagersicht - so alten Sack einlässt. Leidet sie unter einem Aufmerksamkeitsdefizit oder hat sie einen massiven Vaterkomplex?

Herr von B. behauptete ja unter Tränen, es sei Liebe gewesen. Sorry, das glaube ich ihm nicht. Dafür hat er sie viel zu bereitwillig der Spitzenkandidatur geopfert.

Und von mir aus könnte man solch bigotten Politiker, die vornherum unermüdlich konservative Familienwerte vertreten, aber hintenrum fremdvögeln und dabei zu doof sind, stets ein Kondom zu benutzen, deshalb außereheliche Kinder zeugen und sich dann auch noch stillos und feige per Short Message von der Geliebten trennen, ebenfalls in die Wüste schicken.

Und Carstensen war spätestens nach dieser "BauerBild sucht Frau"-Sache auch nicht mehr ernst zu nehmen.

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Hmmm seltsam
Vor ein paar Tagen lief ein moderner "Heimatfilm" im ÖR Fernsehen, indem sich der österreichische Erzherzog Johann (über 40) in ein 15jähriges Mädchen verliebt.

Protestbriefe sind nicht bekannt.

"Leidet sie unter einem Aufmerksamkeitsdefizit oder hat sie einen massiven Vaterkomplex?"

Keine Ahnung. Aber das gibt's auch mit 25, 35 Jahren.

Entweder etwas ist legal oder eben nicht. Den Rest geht niemanden was an.

Aber natürlich delektiert sich die Meute an Lolitafantasien.

Nabokovs Lolita war übrigens 12.

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Diese welsche Mode hätte der Hofer Andreas brutalstmöglich bekämpft, wenn er gekönnt hät´, der Anderl.
Aber so....
...Ganz Deutschland, ach, in Schmach und Schmerz.
|: Mit ihm das Land Tirol,
Mit ihm das Land Tirol. :|

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@ avantgarde: Wie Don besitze ich keinen Fernseher. Aber selbst wenn, würde ich mir so einen Heimatschmarrn nicht anschauen.

Frauen, die mit 25 oder gar 35 Jahren noch einen Vaterkomplex haben und sich deshalb einen Ersatzvater als Partner suchen, finde ich etwas panne. Ich habe schon Bekanntschaft mit solchen Frauen gemacht, weiß also, wovon ich rede. Auch schlimm: Frauen, die sich wegen eines Aufmerksamkeitsdefizit permanent in den Mittelpunkt spielen müssen. Supernervig, sowas.

Ich delektiere mich auch nicht an Lolita-Phantasien, sehe aber den emotionalen und intellektuellen Unterschied zwischen einem 16-jährigen Mädchen und einem fast 40-Jährigem - ich fände es auch andersherum unpassend, wenn sie 40 und er 16 wäre.

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@avantgarde:

"Entweder etwas ist legal oder eben nicht. Den Rest geht niemanden was an."

Es gibt genügend Dinge, die legal sind, aber trotzdem unsere Entscheidungen beeinflussen. Es gibt z.B. ja genügend Politiker, die wegen ihrer Ansichten und entsprechenden Äußerungen zurücktreten mussten bzw. nicht gewählt wurden.

Natürlich ist die ganze Situation etwas schwierig: Wäre die Frau 18 oder 19 gewesen, hätte sich die Erregung wohl ziemlich in Grenzen gehalten (wobei ich eigentlich den Eindruck hatte, dass sich die Erregung jetzt schon in Grenzen hielt). Nun weiss ich aber (auch aus eigener Erfahrung), dass gerade im Altersbereich 16 bis 19 die geistige Entwicklung und "Reife" ganz unterschiedlich ausfallen können. Da gibt es 19jährige, die sich noch sehr "kindlich" verhalten, und 16jährige, die das schon längst hinter sich gelassen haben.

Ich glaube, dass das nur ein Teilaspekt der ganzen Geschichte ist; in verschiedenen Medien wurde ja auch das sonstige Verhalten von Herrn v.B. thematisiert.

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Meine liebe Gattin ist zweiunddreißig Jahre jünger als ich und es klappt wunderbar seit nunmehr 9 Jahren, auch wegen gleicher Interessen: Kunst, Literatur, Musik von Renaissance bis Mahler....
Ich kann dem arg konservativem Rigorismus von arboretum nicht zustimmen. Menschen sind wohl doch verschiedener als er möchte oder glaubt.

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jeeves, ....als SIE möchte oder glaubt.... (glaube ich).
;-)

Man sollte niemals nie sagen, aber ich konnte mir eine Beziehung mit einem 30 Jahre älteren Mann bisher nicht so recht vorstellen. (Stimmt nicht ganz, mit 4 war ich natürlich unsterblich in meinen Papa verliebt und mit 6 in Karl-Heinz Rummenigge.)

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Soweit ich mich erinnere, stand die Einmischung der Mutter in die Partnerwahl immer schon auf Platz eins der sehnlichsten Wünsche bei 16-jährigen. Meistens beantwortet mit dem Hinweis, den Aufwand in die Beziehung zum eigenen Mann zu stecken (nicht zwangsläufig Vater des Kindes).

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'... Bild, Bams und Glotze!'
Schon seit Jahrzehnten gehen sich hierzulande Politik und Gossenjournaille nicht mehr aus dem Weg; sind, im Gegenteil (ähnlich wie McDonald's und Burger King), kaum noch ohne einander vorstellbar.
Daß es bei solch appetitlichem Geschäftsmodell hin und wieder zu unerwarteten Abschreibungen kommt, sollte keinen verwundern.

Zumal, wenn nicht alles täuscht, das Produkt 'von Boetticher' keineswegs vom Markt genommen wurde – :
Was soll die Aufregung?

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Herr Jeeves, war Ihre Frau auch 16, als Sie mit ihr zusammen kamen? Oder war sie doch schon ein paar Jahre älter?

Vielleicht haben Sie es überlesen, aber ich schrieb, dass sich das ja später auswachsen mag, aber in dem Alter gibt es ein großes Gefälle zwischen einem Teenager und einem Erwachsenen: emotional, intellektuell und finanziell - da beißt die Maus keinen Faden ab.

Klar kam ich mir mit 16 auch schon supererwachsen vor, rückblickend muss ich aber sagen, dass ich trotzdem nur 16 war. Dabei zählte ich eher zu denjenigen, die mit 16 schon weiter waren als andere mit 19.

@ ilnonno: Kommt halt darauf an, wie man das angeht. Aber ich gehe eh davon aus, dass meine fiktive Tochter auch ein Stück nach mir geraten wäre - und für wesentlich ältere Männer habe ich mich in dem Alter nie interessiert. Nicht, dass ich als Teenager und junge Frau keine entsprechenden Angebote gehabt hätte, aber die habe ich abgelehnt, kein Bedarf (auch heute stehe ich nicht auf Männer, die sehr viel älter als ich sind - solche Angebote bekommt man ja sein ganze Leben lang).

Umgekehrt habe ich es übrigens auch erlebt, ich bin mit 32 mal von einem attraktiven, selbstbewussten Teenager massiv angeflirtet worden, tagelang. Es wäre ein leichtes gewesen, ihn bis über beide Ohren in mich verliebt zu machen. Noch leichter wäre es gewesen, sich eine intellektuelle Rechtfertigung zurechtzulegen, schließlich war er auch in vielerlei Hinsicht weiter als Gleichaltrige und hätte das sicherlich toll gefunden. Aber wäre das wirklich gut für ihn und seine weitere Entwicklung gewesen? Ich glaube nicht. Als Erwachsener hat man da einfach eine Verantwortung. Wie sagte doch die einstige Freundin immer so schön? "Man muss nicht jedes Stück Torte futtern, das einem hingestellt wird." (Für Männer hatte sie noch die Variante parat: "Man kann seinen Schwanz auch mal in der Hose lassen.")

Ich kenne auch eine Frau, die mit 16 mit einem 21 Jahre älteren Mann liiert war, das ging viele Jahre. Die war später ziemlich verkorkst. Er ist aus seiner Rolle als Erwachsener gefallen, und ich denke, er hat ihr damit letztendlich geschadet.

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Man kann das mit dem "legal" auch noch auf die Spitze treiben: Mal angenommen, sie wäre erst 14 gewesen, aber die Eltern hätten nichts dagegen gehabt (und die Beziehung wäre sonst einvernehmlich gewesen). Auch das wäre m.W. legal (ich kenne aus meinem weiteren Bekanntenkreis einen ähnlich gelagerten Fall; beide sind seit vielen Jahren verheiratet). Wie wäre es mit der Wählbarkeit in so einem Fall?
Es gibt immer wieder Situationen, bei denen man sagt: "Das finde ich jetzt etwas grenzwertig." Sprich: Man findet es nicht völlig und komplett inakzeptabel, aber man findet es auch nicht gut. Keine gute Ausgangsposition für Wahlen...

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Liebe Madame Arboretum,

natürlich war das mit den Lolita-Phantasien nicht auf Sie gemünzt, natürlich sehe ich den emotionalen und intellektuellen Unterschied zwischen einem 16-jährigen Mädchen und einem fast 40-Jährigem auch.

Dummerweise schert sich Liebe oft nicht um solche "vernünftigen" Einwände. Sie schert sich nicht darum, was im gegenwärtigen gesellschaftlichen Moralkonsens "zusammenzupassen" hat.

Früher waren schwarz-weiße Pärchen verpönt, noch früher Pärchen aus unterschiedlichen Gesellschaftsschichten, Konfessionen etc. Gegeben hat es sie trotzdem. Manche wurden glücklich, manche nicht.

"Als Erwachsener hat man da einfach eine Verantwortung."

Ja sicher. Aber nehmen wir mal an, es ist wirklich echte Liebe zwischen einem 40jährigen und einer 16jährigen (von mir aus auch umgekehrt).

Dann greift die von Don so gern gebrauchte bayrische Lebensweisheit: "Es is' wias is'.

Und die geifernde Gesellschaft kann einem vornehm am A. lecken.

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Dafür, dass das seinerseits echte Liebe gewesen sein soll, hat er sie aber sehr bereitwillig für die Spitzenkandidatur aufgegeben. Schon seltsam, dass es nicht andersherum war und er um seiner Liebe willen auf die Spitzenkandidatur verzichtet hat, nicht wahr?

Nee, ich nehme ihm das nicht ab, dass das Liebe war. Dem kamen bei der Rücktrittsrede die Tränen, weil er sich gerade selbst sehr leid tat.

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Mir geht es da auch nicht um den spezifischen Fall, den niemand wirklich beurteilen kann, sondern um eine allgemeine Feststellung.

In der Literatur findet man Geschichten, in den Konventionen gebrochen werden, aber immer spannend.

Nö, dieser nichtssagende opportunistische Berufspolitiker geht mir am A. vorbei. Trotzdem: seine Partei ist noch mehr zum K***

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Anders als dieser Fall lösen in der Literatur Geschichten, in denen Konventionen gebrochen werden, häufiger einen handfesten Skandal aus. Ich sag' nur Bachmann-Preis und Urs Allemann. Dass er für seinen Text den Preis des Landes Kärnten erhielt, regte damals sehr viele Leute sehr auf. Dabei war das nur Fiktion.

Dass diese Partei so ist, ist ja nichts Neues. ;-)

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Vom Regen in die Traufe, oder anders herum.
Nach der 16jährigen wird der 26jährige zum nächsten Medienthema.

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Eine schöne Sitte, in dem einen Blog Fragen zum jeweils anderen Blog zu stellen ("Wie heißt denn die abgebildete Uhr?"). Prompt kriegt man seine Antwort.

Das ist ausbaufähig, aber früher hätt's das nicht gegeben. Na ja, wie hier neulich schon mal gesagt: früher war auch mehr Lametta!

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