Dienstag, 7. Dezember 2010
Ihr habt es gut
Ihr könnt in der FAZ meine Einschätzung lesen, wann sich denn ein guter Zeitpunkt für brutale Massnahmen für Währungsschnitte angesichts des Eurozusammenbruchs bieten würde - es ist nicht weit weg.
Ich habe dagegen mit einem echten Zusammenbruch zu tun: Die Schneemassen haben hier das Vordach einstürzen lassen. Die Träger sind wie Streichhölzer geknickt. Einfach so. Und die Minuten, da ich in der Barchetta mit dem Verdeck genau unter dem herabhängenden Dachbalken in den Schneemassen dahinter nicht weiter kam, waren jetzt auch nicht gerade die Erfüllung meines Daseins als Hausverwalter - selbst wenn sie es in anderer Hinsicht hätten werden können.
Ich habe dagegen mit einem echten Zusammenbruch zu tun: Die Schneemassen haben hier das Vordach einstürzen lassen. Die Träger sind wie Streichhölzer geknickt. Einfach so. Und die Minuten, da ich in der Barchetta mit dem Verdeck genau unter dem herabhängenden Dachbalken in den Schneemassen dahinter nicht weiter kam, waren jetzt auch nicht gerade die Erfüllung meines Daseins als Hausverwalter - selbst wenn sie es in anderer Hinsicht hätten werden können.
donalphons, 00:54h
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: : : denn sie wissen nicht was sie tun sollen : : :
Sonntag, 5. Dezember 2010
Nettes und weniger nettes Bloggen
Ich habe mein FAZ-Blog verliehen. In den Stützen der Gesellschaft steckt sehr viel Engagement und Arbeit, und so würde ich es nie leichtfertig verleihen - zumal die Erfahrungen mit bloggenden Journalisten nicht wirklich berauschend sind. Bezeichnenderweise war die junge Dame, bei der ich ein gutes Gefühl hatte, eine Seiteneinsteigerin und obendrein noch sehr frisch. Und an die Anforderungen, die ich gestellt habe - der Titel stand fest, und eine Gesellschaftsbeschreibung sollte es sein - hat sie sich prompt auch nur gerade so gehalten, dass es den Buchstaben, nicht aber meiner Absicht entsprach. Das wusste sie auch. Und ich mag es, wenn Leute sich nicht um Regeln kümmern.
Vor ein paar Jahren stand der Verdacht im Raum, hinter den plötzlich allerorten auftauchenden, oft FDP-nahen und hier sogenannten Neoconnards (Blogger am libertär-rechten Rand jener Internetschreiberei, der wir Politically Incorrect und anderes Widerliches verdanken) könnte es eine Art Steuerzentrale in der FDP und/oder der Friedrich-Naumann-Stiftung geben, die sich um Koordination, Logistik und Organisation einer Vorfeldbewegung im Internet kümmert. Das war die Zeit, als ich über Tage und Wochen hinweg massive Suchabfragen mit einschlägigen Suchwörtern hier im Blog hatte, weil es "jemand" systematisch nach verwertbarem Material durchkämmte. An der Blogbar war durch offensichtlich koordinierte Teams von Störern die Hölle los. Das ist insofern kein Problem gewesen, als ich dank der Unfähigkeit der Gegenseite selbst auf einem grossen Konvolut von Material sass und sitze, mit dem man dem einen oder anderen so richtig weh tun könnte, gell, Steckerlfisch? Wie auch immer: Diese Szene war nicht in der Lage, eine einheitliche Front zu bilden, und zerbrach folglich in einige kleinere Fraktionen. Dummerweise waren es ausgerechnet die Radikalsten, die die grössten Erfolge hatten; andere Projekte, die näher an der FDP waren und blieben, wurden bald wieder bedeutungslos. Jedenfalls, aus meinem Material geht klar hervor, dass, wenn es diese zentrale Koordination zumindest informell gegeben hätte, sie bei Helmut Metzner zu vermuten wäre. Und das Profil von Metzner, wie es mir vorlag (ist ja nicht so, dass Maulwürfe nicht ab und an die Wege kreuzen), passte präzise zu dem, was der amerikanische Botschafter schrieb. Deshalb stand hier schon am 28. November ein Hinweis auf Bamberg. Der, wie wir wissen, nicht ganz falsch war.
Falls hier Journalisten mitlesen: Was bei Wikileaks steht, ist das, worauf sehr viele Menschen Zugriff hatten, aber bei weitem nicht alles, was den tatsächlichen Umfang der Informationen des State Departments ausmacht. Bei Wikileaks steht der Müll zur allgemeinen Verwendung. Was darin steht, wurde zähneknirschend irgendwie eingeräumt. Was man uns über Metzner glauben machen will ist, dass er maximal das tat, was nicht bestreitbar ist.
Die grosse Frage ist eigentlich: Was steht nicht bei Wikileaks. Und warum möchte die FDP-Spitze keinesfalls, dass darüber nachgedacht wird. Und welche Möglichkeiten und welches Material der Mann verfügbar hatte.
Übrigens, bei der Achse des Guten (Broder und Konsorten) ist Metzner als Sponsor aufgeführt.
Vor ein paar Jahren stand der Verdacht im Raum, hinter den plötzlich allerorten auftauchenden, oft FDP-nahen und hier sogenannten Neoconnards (Blogger am libertär-rechten Rand jener Internetschreiberei, der wir Politically Incorrect und anderes Widerliches verdanken) könnte es eine Art Steuerzentrale in der FDP und/oder der Friedrich-Naumann-Stiftung geben, die sich um Koordination, Logistik und Organisation einer Vorfeldbewegung im Internet kümmert. Das war die Zeit, als ich über Tage und Wochen hinweg massive Suchabfragen mit einschlägigen Suchwörtern hier im Blog hatte, weil es "jemand" systematisch nach verwertbarem Material durchkämmte. An der Blogbar war durch offensichtlich koordinierte Teams von Störern die Hölle los. Das ist insofern kein Problem gewesen, als ich dank der Unfähigkeit der Gegenseite selbst auf einem grossen Konvolut von Material sass und sitze, mit dem man dem einen oder anderen so richtig weh tun könnte, gell, Steckerlfisch? Wie auch immer: Diese Szene war nicht in der Lage, eine einheitliche Front zu bilden, und zerbrach folglich in einige kleinere Fraktionen. Dummerweise waren es ausgerechnet die Radikalsten, die die grössten Erfolge hatten; andere Projekte, die näher an der FDP waren und blieben, wurden bald wieder bedeutungslos. Jedenfalls, aus meinem Material geht klar hervor, dass, wenn es diese zentrale Koordination zumindest informell gegeben hätte, sie bei Helmut Metzner zu vermuten wäre. Und das Profil von Metzner, wie es mir vorlag (ist ja nicht so, dass Maulwürfe nicht ab und an die Wege kreuzen), passte präzise zu dem, was der amerikanische Botschafter schrieb. Deshalb stand hier schon am 28. November ein Hinweis auf Bamberg. Der, wie wir wissen, nicht ganz falsch war.
Falls hier Journalisten mitlesen: Was bei Wikileaks steht, ist das, worauf sehr viele Menschen Zugriff hatten, aber bei weitem nicht alles, was den tatsächlichen Umfang der Informationen des State Departments ausmacht. Bei Wikileaks steht der Müll zur allgemeinen Verwendung. Was darin steht, wurde zähneknirschend irgendwie eingeräumt. Was man uns über Metzner glauben machen will ist, dass er maximal das tat, was nicht bestreitbar ist.
Die grosse Frage ist eigentlich: Was steht nicht bei Wikileaks. Und warum möchte die FDP-Spitze keinesfalls, dass darüber nachgedacht wird. Und welche Möglichkeiten und welches Material der Mann verfügbar hatte.
Übrigens, bei der Achse des Guten (Broder und Konsorten) ist Metzner als Sponsor aufgeführt.
donalphons, 00:56h
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: : : denn sie wissen nicht was sie tun sollen : : :
Mittwoch, 1. Dezember 2010
Für Tegernseer und andere:
Schenken und sauber einschenken mit dem Don Alphonso und der FAZ.
donalphons, 15:09h
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Sonntag, 28. November 2010
Bank Run!
Den Letzten lachen die Bankster aus! Aber wer schnell ist, hat das Geld daheim, wenn es wertlos wird!
Und weil das auch keine tolle Sache ist, habe ichbei der FAZ noch ein paar andere, familiengeprüfte Vorschläge für schlimme Zeiten niedergeschrieben.
Und weil das auch keine tolle Sache ist, habe ichbei der FAZ noch ein paar andere, familiengeprüfte Vorschläge für schlimme Zeiten niedergeschrieben.
donalphons, 00:47h
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Mittwoch, 24. November 2010
Ungerechtigkeit.
Ich werde bei der FAZ ja ab und an mit Schimpf und Schande beworfen, weil ich so böhöhöhöse zu den Konservativen bin. Naja. Nett sein stand nicht im Vertrag. Trotzdem wundert es mich nicht, dass jetzt das Lob ausbleibt, da ich die 68er ins frühe Grab nebst Erbkalamitäten schreibe. Ich glaube, die Konservativen denken sowieso, dass die 68er dort hingehören.
donalphons, 17:35h
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Montag, 22. November 2010
Punktgenau
zur Irlandkrise ein Gesellschaftskrisenartikel in der FAZ. Denn schliesslich sind wir schon die letzte Verteidigungslinie vor dem Nichts.
donalphons, 00:35h
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Sonntag, 14. November 2010
Mehr für mich
weniger für die anderen. Schon komisch, wenn dann ausgerechnet ich solche Beiträge ausgerechnet in der FAZ schreiben muss. Ein parteispendenbelasteter Finanzminister macht die Tore zur Hölle des Steuerwettbewerbs der Kommunen auf, aber irgendwie scheint das den meisten egal zu sein. Warum? Das verstehe ich nicht. Es ist Euer Geld.
donalphons, 12:39h
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Samstag, 13. November 2010
Frage an die Leser (besonders aus dem Norden)
Ich bin bekanntlich Optimist und stets in der Lage, das Gute zu sehen: Im Regen die Frische, im Radlunfall das Wissen, dass ich auch hätte tot sein können, in Berlin den Wedding und in Webvordenkern den Sozialporno. In der gerade zu Ende gehenden Woche sehe ich den erfreulichen Umstand, dass sie zu Ende geht. Und wenn mir das nächste Mal am Dienstag ein aufgeblasenes Stück Wasmitmedien gegenübersitzt, trete ich es zur Belustigung aller anderen nicht nur ein wenig, sondern mit aller Wucht an die Wand, dann bin ich für den Rest der Woche besser gerüstet.

Wenn mein innerer Optimist aber noch auf der Suche nach so einer positiven Sache ist - tatsächlich bemerkte er das Ende der Woche erst heute - hält sich der Rest mit Ablenkung über Wasser, bis die nächste Klippe kommt. Das geht dann so: Bei Ebay historische Rennräder anschauen, ein altes Moser sehen, zu faul sein, die übervolle Beobachtungsliste aufzuräumen, statt dessen ein niedriges Gebot abgeben, das sowieso überboten wird, um dann den Endpreis zugeschickt zu bekommen, denn wenn ich nicht gut drauf bin, bin ich auch faul. Drei Stunden später zudem Besitzer genau des Rades, das in den 80er Jahren gerne von Italien, wo es mit 1300 Mark recht billig war, nach Deutschland privat geschmuggelt wurde, wo es 2000 kostete. Ein paar Freunde haben das damals gemacht. Es ist einerseits ein Jugendtraum aus der Zeit, als ich 14 war, und andererseits jetzt nicht ruinierend. Allein die Pedale und die Kurbeln würden den Preis wieder einbringen. Das Dumme war nur: Das Rad stand in Worms und war zur Selbstabholung, und um Speyer herum durfte ich nach längerer Suchfahrt auch noch 30 Kilometer Umleitungen folgen. Im Regen Die Woche war wirklich durchgehend schlecht.

Natürlich fragte ich den Besitzer, wie er an das Rad gekommen ist. Sein Schwiegervater hatte es aus Italien privat mitgebracht, sagte er etwas verschämt, und da wusste ich: Es ist genau so ein kriminelles Schmugglerrad. Der Laden von Francesco Moser liegt in Trient direkt an der Landstrasse nach Norden Richtung Brenner; es bot sich also an, auf dem Heimweg genau dort ein Rad zu kaufen, vor den Grenzen anzuhalten, die Frau mit dem Wagen fahren zu lassen und das Rad, als normaler Rennradler getarnt, über die Grenzen zu bugsieren. Damals gab es ja noch keinen Euro, aber durchaus den Zoll, und den auszutricksen war zumindest in Bayern die stete Lust der Väter: Weinflaschen und Schuhe, kiloweise Würste und neue, spottbillige Auspuffanlagen für die Kollegen - es waren die späten 70er, frühen 80er Jahre, da gab es das alles in der bayerischen Provinz kaum. Man konnte gar nicht anders als schmuggeln, und man wollte auch nicht anders. Das gehörte zu jeder Italienreise dazu: Nicht zu viel, aber immer so, dass man den Eindruck hatte, dem Staat ein Schnippchen geschlagen zu haben. Wir Kinder winkten dann immer den Zöllnern aus dem signalgrünen Audi 100 zu, und nie wurden wir erwischt. Nur meinen kinderlosen Onkel und seine Frau hat es ein paar mal derbröselt, weshalb dazu übergegangen wurde, beim Grenzübertritt nach dem Skiurlaub - Lavase, Corno Nero und Corno Bianco und dann auch Superski Dolomiti - die winkenden Kinder auf beide Autos zu verteilen. Ein Höllenspass.

Den es heute nicht mehr gibt. Auch im ganz Grossen, beim Schmuggel eines ganzen Rennrades - kann einem nichts mehr passieren, die EU macht es möglich. Man betrügt den Staat nicht mehr, und es muss auch gar nicht sein, denn so vieles gibt es inzwischen überall. Wer ein Rad 700 Euro billiger haben will, wartet einfach bis zum Saisonende. Da sind einfach Erfahrungen in mir, die kein Kind heute mehr kennt, und ich denke, das sollte man mal aufschreiben. Ich überlege deshalb, die Schmuggelei von 1980 mit dem Moser von 1980 noch einmal zu rekonstruieren, durch aufgelassene Zollstationen zu radeln und davon zu erzählen - aber was ich mich frage:
Ist das wirklich so eine umfassende Erfahrung? Betrachteten andere, vielleicht zuverlässige Norddeutsche, es nicht mit gerechter Empörung, wenn sie meinen Onkel in seinem Saharakombi am Zoll inmitten eines Weinflaschenbasaars hinter seinem Auto erblickten? Ist das nur die Erfahrung einiger weniger barocker Figuren, die nah an der Grenze bei den Versuchungen lebten? Wie war das bei Euch?

Wenn mein innerer Optimist aber noch auf der Suche nach so einer positiven Sache ist - tatsächlich bemerkte er das Ende der Woche erst heute - hält sich der Rest mit Ablenkung über Wasser, bis die nächste Klippe kommt. Das geht dann so: Bei Ebay historische Rennräder anschauen, ein altes Moser sehen, zu faul sein, die übervolle Beobachtungsliste aufzuräumen, statt dessen ein niedriges Gebot abgeben, das sowieso überboten wird, um dann den Endpreis zugeschickt zu bekommen, denn wenn ich nicht gut drauf bin, bin ich auch faul. Drei Stunden später zudem Besitzer genau des Rades, das in den 80er Jahren gerne von Italien, wo es mit 1300 Mark recht billig war, nach Deutschland privat geschmuggelt wurde, wo es 2000 kostete. Ein paar Freunde haben das damals gemacht. Es ist einerseits ein Jugendtraum aus der Zeit, als ich 14 war, und andererseits jetzt nicht ruinierend. Allein die Pedale und die Kurbeln würden den Preis wieder einbringen. Das Dumme war nur: Das Rad stand in Worms und war zur Selbstabholung, und um Speyer herum durfte ich nach längerer Suchfahrt auch noch 30 Kilometer Umleitungen folgen. Im Regen Die Woche war wirklich durchgehend schlecht.

Natürlich fragte ich den Besitzer, wie er an das Rad gekommen ist. Sein Schwiegervater hatte es aus Italien privat mitgebracht, sagte er etwas verschämt, und da wusste ich: Es ist genau so ein kriminelles Schmugglerrad. Der Laden von Francesco Moser liegt in Trient direkt an der Landstrasse nach Norden Richtung Brenner; es bot sich also an, auf dem Heimweg genau dort ein Rad zu kaufen, vor den Grenzen anzuhalten, die Frau mit dem Wagen fahren zu lassen und das Rad, als normaler Rennradler getarnt, über die Grenzen zu bugsieren. Damals gab es ja noch keinen Euro, aber durchaus den Zoll, und den auszutricksen war zumindest in Bayern die stete Lust der Väter: Weinflaschen und Schuhe, kiloweise Würste und neue, spottbillige Auspuffanlagen für die Kollegen - es waren die späten 70er, frühen 80er Jahre, da gab es das alles in der bayerischen Provinz kaum. Man konnte gar nicht anders als schmuggeln, und man wollte auch nicht anders. Das gehörte zu jeder Italienreise dazu: Nicht zu viel, aber immer so, dass man den Eindruck hatte, dem Staat ein Schnippchen geschlagen zu haben. Wir Kinder winkten dann immer den Zöllnern aus dem signalgrünen Audi 100 zu, und nie wurden wir erwischt. Nur meinen kinderlosen Onkel und seine Frau hat es ein paar mal derbröselt, weshalb dazu übergegangen wurde, beim Grenzübertritt nach dem Skiurlaub - Lavase, Corno Nero und Corno Bianco und dann auch Superski Dolomiti - die winkenden Kinder auf beide Autos zu verteilen. Ein Höllenspass.

Den es heute nicht mehr gibt. Auch im ganz Grossen, beim Schmuggel eines ganzen Rennrades - kann einem nichts mehr passieren, die EU macht es möglich. Man betrügt den Staat nicht mehr, und es muss auch gar nicht sein, denn so vieles gibt es inzwischen überall. Wer ein Rad 700 Euro billiger haben will, wartet einfach bis zum Saisonende. Da sind einfach Erfahrungen in mir, die kein Kind heute mehr kennt, und ich denke, das sollte man mal aufschreiben. Ich überlege deshalb, die Schmuggelei von 1980 mit dem Moser von 1980 noch einmal zu rekonstruieren, durch aufgelassene Zollstationen zu radeln und davon zu erzählen - aber was ich mich frage:
Ist das wirklich so eine umfassende Erfahrung? Betrachteten andere, vielleicht zuverlässige Norddeutsche, es nicht mit gerechter Empörung, wenn sie meinen Onkel in seinem Saharakombi am Zoll inmitten eines Weinflaschenbasaars hinter seinem Auto erblickten? Ist das nur die Erfahrung einiger weniger barocker Figuren, die nah an der Grenze bei den Versuchungen lebten? Wie war das bei Euch?
donalphons, 21:16h
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Dienstag, 9. November 2010
Der Tod ist weiblich, hat Kinder und einen BMW
A propos zynische Eltern, siehe letzter Beitrag: In München stand heute in Schwabing eine Mutter mit Kindern in ihrem SUV brettlbreit auf dem Gehsteig, so dass ich auf die Strasse ausweichen musste. Von hinten kam eine Mutter mit Kindern in einem BMW und versuchte, in den Nichtparkplatz vor der anderen Mutter geradeaus hineinzufahren. Dabei musste sie natürlich ganz nach rechts ziehen. Haarscharf am anderen Auto entlang. Und dazwischen ich. Sie kann mich nicht übersehen haben, aber ich war einfach nicht so relevant wie der Nichtparkplatz.
Allerdings denke ich, dass man sich nicht wundern muss, wenn die Kinder solcher Leute dann auch ihren Eltern nicht gerade Ruhm und Ehre machen. Wenn Mama harmlose Fussgänger an anderen Mamamobilen zerquetscht, ist das nicht eben die beste Schule fürs Leben. Die Folgen sieht man, wenn die Kinder dann in eine Massenuni gequetscht werden, und eingedenk meiner eigenen auch schon nicht gerade konsequenten Generation beschreibe ich das in der FAZ.
Was mich aber am meisten erstaunt, bin ich selbst: Warum nur habe ich diese Frau nicht anschliessend angesprochen? Gut, ich hatte es eilig, aber für 120 Dezibel feinstes bayerisches Westviertel - Du blede Brundskache du hunzvareggte - hätte es doch noch reichen können. Und ich dachte, die wirklich fiesen Mütter fahren heute alle Audi.
Allerdings denke ich, dass man sich nicht wundern muss, wenn die Kinder solcher Leute dann auch ihren Eltern nicht gerade Ruhm und Ehre machen. Wenn Mama harmlose Fussgänger an anderen Mamamobilen zerquetscht, ist das nicht eben die beste Schule fürs Leben. Die Folgen sieht man, wenn die Kinder dann in eine Massenuni gequetscht werden, und eingedenk meiner eigenen auch schon nicht gerade konsequenten Generation beschreibe ich das in der FAZ.
Was mich aber am meisten erstaunt, bin ich selbst: Warum nur habe ich diese Frau nicht anschliessend angesprochen? Gut, ich hatte es eilig, aber für 120 Dezibel feinstes bayerisches Westviertel - Du blede Brundskache du hunzvareggte - hätte es doch noch reichen können. Und ich dachte, die wirklich fiesen Mütter fahren heute alle Audi.
donalphons, 21:37h
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Samstag, 6. November 2010
Jeff Jarvis ist verärgert
Was für eine Person.
1. Einen hirnlosen Rant gegen Deutschland wegen ein paar verpixelten Häusern loslassen und gleich einen Stasibezug herstellen.
2. das Ding mit der Unterstellung von "Privatsphäre-Wahnsinn" gegen die Deutschen auch noch bei der ZEIT unterbringen.
3. sich einen Scheissdreck um die dort einlaufenden und zumeist angefressenen Kommentare kümmern
4. sich darauf eine Antwort bei der FAZ einfangen, die den Schmarrn nicht einfach zu schlucken bereit ist - es kann ja nicht jeder wie die Zeit im Kriechgang ankommen. Der Beitrag ist nicht besonders verärgert und wartet übrigens noch nicht mal mit dem nach dem Stasivergleich nicht fern liegenden Bonmot
"Oberstaufen ist der Obersalzberg der deutschen Netztotalitaristen"
auf.
5. Dort nach der Frage "Wer ist Don Alfonso" kommentieren, es gehe doch um die "Publicsphere" (aber klar, in den Rechnern von Google, tolle Publikspähre) und man habe das mit dem Wahnsinn "nie gesagt".
6. Bei Twitter rumjammern: "How long does it take FAZ to approve my comment? Jeesh. This is no way to have a conversation."
Muss man sich mal vorstellen. Über 200 unbeantwortete Kommentare bei der Zeit, die sich meist ungern als Wahnsinnige beschimpfen lassen. Aber bei der FAZ gleich rumnölen, weil es mit dem Freischalten der eigenen, schrägen Sichtweise dauert.
This is no way to have a conversation, Mr. Jarvis.
1. Einen hirnlosen Rant gegen Deutschland wegen ein paar verpixelten Häusern loslassen und gleich einen Stasibezug herstellen.
2. das Ding mit der Unterstellung von "Privatsphäre-Wahnsinn" gegen die Deutschen auch noch bei der ZEIT unterbringen.
3. sich einen Scheissdreck um die dort einlaufenden und zumeist angefressenen Kommentare kümmern
4. sich darauf eine Antwort bei der FAZ einfangen, die den Schmarrn nicht einfach zu schlucken bereit ist - es kann ja nicht jeder wie die Zeit im Kriechgang ankommen. Der Beitrag ist nicht besonders verärgert und wartet übrigens noch nicht mal mit dem nach dem Stasivergleich nicht fern liegenden Bonmot
"Oberstaufen ist der Obersalzberg der deutschen Netztotalitaristen"
auf.
5. Dort nach der Frage "Wer ist Don Alfonso" kommentieren, es gehe doch um die "Publicsphere" (aber klar, in den Rechnern von Google, tolle Publikspähre) und man habe das mit dem Wahnsinn "nie gesagt".
6. Bei Twitter rumjammern: "How long does it take FAZ to approve my comment? Jeesh. This is no way to have a conversation."
Muss man sich mal vorstellen. Über 200 unbeantwortete Kommentare bei der Zeit, die sich meist ungern als Wahnsinnige beschimpfen lassen. Aber bei der FAZ gleich rumnölen, weil es mit dem Freischalten der eigenen, schrägen Sichtweise dauert.
This is no way to have a conversation, Mr. Jarvis.
donalphons, 22:24h
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