: : : denn sie wissen nicht was sie tun sollen : : :

Montag, 3. Juli 2006

Rautenhimmel

Man muss nur etwas Zeit und Ruhe haben, dann versteht man hier das Meiste. Irgendwie. Nicht so, dass man es für sich so haben wollte, aber man versteht. Das mit dem bayerischen Wappen zum Beispiel, das sich über Gut und Böse ausbreitet.



Apropos böse. Es gibt in der Innenstadt auch einen Computerladen. Der ist billiger als der Mediamarkt und Saturn, die beiden Saftläden, die von mir keinen Cent mehr bekommen. Auch von meinen Eltern nicht. Kann ja sein, dass die Saftläden hier ihren Ursprung haben, aber sowas unterstützt man nicht. Also kommt der neue Access Point aus der Stadt. Auch wenn ihn eigentlich keiner so richtig braucht. Sogar mein Handy ist meistens aus. So ist das, hier im Sommer.

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Montag, 3. Juli 2006

Summertime

Warum eigentlich sind Hollywood-Schaukeln weitgehend ausgestorben, was ist mit dem orange-silbernen Ding passiert, das früher bei uns im Garten stand?



In einer Zeit, als niemand mich ansprach, um mir gesellschaftlich adäquate Vorschläge zur Gestaltung des Sonntag Nachmittags zu unterbreiten, wie etwa ein Chorkonzert zu besuchen, weil es dazu gehört, if your daddy's rich and your mamma's good lookin'. Ich glaube, nach dem windbedingten Zusammenbruch meines Sonnenschirms gestern Nacht wäre eine Hollywoodschaukel eine Alternative. Dann brauche ich nur noch ab und zu Besucher, um Torte an sie zu verfüttern, und bis, sagen wir, September wäre das Jahr gelaufen.

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Sonntag, 2. Juli 2006

Badblick

Manchmal glaube ich fast, egal wie schön die andere Wohnung wird, und wie gross sie ist - letztlich werde ich doch hier oben bleiben.



Das sieht man, wenn man so gegen 21 Uhr aus der Dusche steigt und links aus dem Fenster schaut. Angenehme Schauer dann beim Lesen über das, was man erst mal hinter sich hat.

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Eine feine Sache

wäre es, wenn jeder, der mit den Worten "ganz Deutschland tut blabla" von einer der Reporterarschgeigen öffentlich zu einer Gruppe hinzugerechnet wird, zu der er definitiv nicht gehört und auch nicht gehören will, weil er zwar qua Pass irgendwo Deutschland ist, aber es eben nicht tut, eben jener Arschgeige eine einzige Ohrfeige pro Vereinnahmung verpassen dürfte, als gerechte Strafe für diese Herabwürdigung auf Honkniveau.

Da käme ganz schön was zusammen. Und viele momentan arbeitslose Jungjournalisten hätten bald einen Job.

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Samstag, 1. Juli 2006

Werther ohne Kugel im Kopf, aber mit Nägeln.

Eigentlich bin ich nach München, um einen Vortrag zu halten und mich mit ein paar Leuten zu treffen. Ich bin nicht nach München, um Sofas zu kaufen, aber das hat man davon, wenn man sich zwangsweise in unbeflaggte Cafes rettet - da trifft man dann so gewisse Leute, die einem Angebote machen, die man nicht ablehnen kann.

Man kann das negativ sehen: Wahrscheinlich morgen kommen zwei riesige Loft Sofas von Werther Classic an, von denen ich nicht weiss, ob sie von der Grösse oder der Farbe her passen. Man kann es auch positiv sehen: Sollten irgendwann viele Gäste kommen und zwei Schlafzimmer mit Doppelbetten nicht reichen, gibt es auch noch die Sofas. Man kann auch ein poor winner sein und die kleine Schwester anrufen und ihr sagen, dass sie mit ihrem Bielefelder Werkstätten Sofa erst gar nicht ankommen muss. Gut, sie hat einen Isarblick vom Sofa aus, das ist auch nicht schlecht. Aber:



Und wenn sie morgen nicht passen, geschmacklos aussehen und sich die Farbe mit dem Parkett beisst, kann man auch ein poor loser sein und die Dinger weiterverschenken. Es ist ja nicht so, dass hier keiner prestigegeil ist.

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Donnerstag, 29. Juni 2006

Von acht bis zehn

Sucht Euch selbst das Beste raus, das war heute zu viel, ich bin zu faul zu entscheiden.












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Mittwoch, 28. Juni 2006

Wie der Dieb in der Nacht

werde ich kommen, leise, vorsichtig, keiner wird mich sehen oder hören, in den Schatten gedrückt werde ich durch die stillen Gassen schleichen, sobald die Sonne versunken ist



Denn nicht weit von hier ist das alte Stadthaus der Familie P., die nie zu schätzen wusste, was sie da haben. Das Haus wird jetzt verkauft, und deshalb haben sie es schon mal leergeräumt. Die wertvollen Stücke der alten Frau P. gingen schon vor Jahren an die Händler, der Rest ist solide, aber hässlich, sicher ein Fest für die anderen, die kommen werden. Aber unter all den Möbeln war noch ein Teppich, zu mühsam, den von der Last zu befreien, und als die Kirschmöbel wegkamen, waren Perser unverkäuflich, zumal in der enormen Grösse von 3,50 mal 2,70 Meter. Morgen früh kommen die Verwerter, aber heute bin ich - zufällig, vom Instinkt geleitet - daran vorbeigegangen, als der Enkel der alten Frau P. den Teppich gerade über den Asphalt zog. Schwer ist so ein grosser Teppich, fast wie eine Leiche, und er hätte diese Woche auch nicht überlebt, hätte ich das eingedrillte Gefühl, dass man so etwas nicht tut, überwunden und nachgefragt. Jetzt wartet er im Hausgang auf mich, ein erstklassiger Sarouk, und der junge Mann konnte gar nicht verstehen, wieso ich dieses alte, abgetretene Ding will, der ist von der Hochzeit seines Urgrossvater, hat die alte Frau P. immer erzählt, so 1900, 1910 muss es gewesen sein, aber bitte, wenn er mir gefällt, besser er findet einen Liebhaber, als wegschmeissen.

Man kann über diese Stadt manchmal heulen, über ihre Bewohner und ihre Blindheit, man kann aber auch einfach danke sagen und dann in der Nacht losziehen, und den Teppich, der so schwer und unförmig ist wie eine Leiche, durch die mondlose Finsternis in den Stadtpalast zerren.

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Montag, 26. Juni 2006

Passt

Den Stoff habe ich - jetzt fehlen nur noch die passenden Möbel. Und Möbel sind momentan sehr schwer zu finden.



Man sollte immer einfach einkaufen, horten, irgendwann braucht man es. Und wenn man es nicht tut, ist es ein Fluch, der an einem klebt.

So wie die Schreibtischfrage. Bei Antik DuKanti im Prenzlauer Berg stand im Februar ein englischer Schreibtisch, so um 1850. Mit grossen Schüben, klappbaren Seitenteilen, massiv und praktisch, mit roter Lederoberfläche. Den habe ich nicht genommen, obwohl ich schon ahnte, dass ich ihn brauchen könnte. Drei Wochen später war er weg. Seitdem bin ich verflucht. Aus Regensburg kam der Anruf, dort wäre ein Marmorschreibtisch zu verkaufen. Die Anruferin, meine innigst geliebte, liebste Freundin die Frau, mit der ich wohl gerade noch gehe, machte mir den Mund wässrig, worauf ich sagte: Nimm ihn, wenn Du ihn nicht willst, ich kann ihn sicher brauchen. Sie fragte nach dem Preis, handelte etwas herunter - und ging dann nochmal schnell einkaufen, um sich das nochmal gründlich zu überlegen. Frauen. Dann war er natürlich weg. Ich bin verflucht, keine Frage. Schreibtische meiden mich, sie gleiten mir durch die Finger, ich komme immer zu spät und stets gibt es ein Problem, ich weiss, dass sie ganz nah sind, doch es mag mir nicht gelingen, sie zu erwischen.

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Sonntag, 25. Juni 2006

Selbstbildnis

des Gecken mit gedeckter Apfeltorte, Tee, Liegestuhl, Sonnenschirm, Stadtpalästen und Firmament in englischer Teekanne auf der Dachterasse, daselbst geschnitten und geblogt.



Das Leben ist schön.

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Sonntag, 25. Juni 2006

Wieder Sommer,

und die Streifen da sind von Flugzeugen, ansonsten Blau total.



Und wenn ich mir die Schwalben anschaue, die an der Dachterasse vorbei hinauf in den Himmel schiessen, dann bleibt das auch so die nächsten Tage, hier oben.

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