Dienstag, 13. Februar 2007
Etwas besseres als den Tod finden wir überall
Ich werde es nie verstehen, warum meine Kollegen bei der Flucht aus diesen Zuständen immer zuerst an PRostitution an die Lügenindustrie der Öffentlichsarbeit denken, und dann - als Frauen - oft an Ehe und Kinder, statt sich hinzustellen und selbst im Internet was aufzuziehen. Gerade Lokalzeitungen sind im Netz schlachtreife, fette Gänse, denen man nur das Blogmesser durch die Kehlen jagen muss. Und ja, ich sage "muss", denn diese Ausbeuter haben es verdient.
donalphons, 15:10h
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Oooops.
Ich hätte mehr kurzärmlige Hemden mitnehmen müssen. Wenn das so weiter geht, stöhne ich am Freitag unter der Hitze.
donalphons, 11:45h
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: : : denn sie wissen nicht was sie tun sollen : : :
Samstag, 10. Februar 2007
Das schlimmste an Israel
ist dieses Gefühl, dass auch Ari Nichtjud sonst jeder kennen dürfte, von Beerdigungen nämlich: Diesen seltsamen Drang und die Angst, etwas Unpassendes zu tun. Irgendwie ist da etwas, das raus muss. Es ist nicht schön, aber es ist da. Und bei mir ist es immer da, wenn ich nach Israel fahre.
Da ist zum Beispiel die Idee, morgen im El-Al-Flieger die Stewardesse nach treifem Essen zu fragen. Ich bin Arier nur als VegetArier und ernähre mich damit de facto koscher, aber dennoch, in der Situation eine Schweinshaxe zu verlangen...
Überhaupt. Dass Israel als "gelobtes Land" durchging, ist nur urch 40 Jahre im Sinai zu erklären. Ich schätze, die Jungs, die meine Vorfahren waren, hatten gegenüber dem drittklassigen, zurückgebliebenen Bergland an der Trasse zwischen zwei Hochkulturen das gleiche pragmatische Gefühl, das man kennt, wenn man nach 3 Wochen in einer verwanzten Bruchbude in eine 1-Stern-Pension umzieht. De facto lief das eher so, dass sie am Rand der Wüste sassen, die Kanaaniterregion nicht prickelnd fanden, und erst weiterzogen, als ihnen klar war, dass die Alternative in alle anderen Richtungen weiterhin Wüste bedeutet.
Von all dem anderen will ich hier gar nicht reden. Ich hoffe, ich entgehe den Arschkrampen der Hamas ebenso wie den Cousins dritten Grades und ihren bescheuerten Vorstellungen von meiner Verheiratung. Ich bin übrigens in Jerusalem, dort, wo die Idioten gerade die 4. Intifada vorbereiten. Und ich möchte hier ganz ehrlich sein: Gebt ihnen die bescheuerten Gebiete und den Tempelberg und ein paar Ecken von Jerusalem und den Golan, solange ich die nächste Woche nicht alle drei Stunden von irgendwelchen Verwandten angerufen werde um zu sehen, ob ich noch in einem Stück rumlaufe. Ich meine das Ernst, Freunde: Zionismus ist gerade unter uns chronisch überbewertet, genauso wie der Alaksaismus der anderen.
Naja. Vielleicht liest das ja einer der Gewissensprüfer, bevor ich morgen versuche, an Bord einer El-Al-Maschine zu gelangen, und lässt micht nicht rein. Nach dem Motto, bescheuerte Juden gibt´s eh schon zu viele da unten, noch einen brauchen wir nicht.
Da ist zum Beispiel die Idee, morgen im El-Al-Flieger die Stewardesse nach treifem Essen zu fragen. Ich bin Arier nur als VegetArier und ernähre mich damit de facto koscher, aber dennoch, in der Situation eine Schweinshaxe zu verlangen...
Überhaupt. Dass Israel als "gelobtes Land" durchging, ist nur urch 40 Jahre im Sinai zu erklären. Ich schätze, die Jungs, die meine Vorfahren waren, hatten gegenüber dem drittklassigen, zurückgebliebenen Bergland an der Trasse zwischen zwei Hochkulturen das gleiche pragmatische Gefühl, das man kennt, wenn man nach 3 Wochen in einer verwanzten Bruchbude in eine 1-Stern-Pension umzieht. De facto lief das eher so, dass sie am Rand der Wüste sassen, die Kanaaniterregion nicht prickelnd fanden, und erst weiterzogen, als ihnen klar war, dass die Alternative in alle anderen Richtungen weiterhin Wüste bedeutet.
Von all dem anderen will ich hier gar nicht reden. Ich hoffe, ich entgehe den Arschkrampen der Hamas ebenso wie den Cousins dritten Grades und ihren bescheuerten Vorstellungen von meiner Verheiratung. Ich bin übrigens in Jerusalem, dort, wo die Idioten gerade die 4. Intifada vorbereiten. Und ich möchte hier ganz ehrlich sein: Gebt ihnen die bescheuerten Gebiete und den Tempelberg und ein paar Ecken von Jerusalem und den Golan, solange ich die nächste Woche nicht alle drei Stunden von irgendwelchen Verwandten angerufen werde um zu sehen, ob ich noch in einem Stück rumlaufe. Ich meine das Ernst, Freunde: Zionismus ist gerade unter uns chronisch überbewertet, genauso wie der Alaksaismus der anderen.
Naja. Vielleicht liest das ja einer der Gewissensprüfer, bevor ich morgen versuche, an Bord einer El-Al-Maschine zu gelangen, und lässt micht nicht rein. Nach dem Motto, bescheuerte Juden gibt´s eh schon zu viele da unten, noch einen brauchen wir nicht.
donalphons, 18:29h
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: : : denn sie wissen nicht was sie tun sollen : : :
Freitag, 9. Februar 2007
Kleinstanzeige
Vor vier Jahren stand ich kurz davor, in München einen neue Wohnung zu bekommen. Nicht, dass ich mit meiner alten Wohnlage unzufrieden war - die Maxvorstadt ist immer noch das schönste Viertel Münchens - aber es gab die Überlegung, dass meine Schwester ebenfalls eine neue Wohnung bekommen sollte. In der Rumfordstrasse, wo München auch nicht gerade hässlich und nur 5 Minuten vom Viktualienmarkt und 7 Minuten vom Marienplatz entfernt ist. Dort wurde ein Haus saniert, dessen Käufer sich angesichts der damals in München sinkenden Mieten übernommen hatte und dringend frisches Kapital brauchte. Die Wohnung, an die meine kleine Schwester dachte, lag zur Strasse raus im ersten Stock, war seit Jahrzehnten nicht mehr renoviert worden und verfügte über eine Badewanne im Wohnzimmer und ein Loch im Boden, durch das man sich in den Laden darunter stürzen konnte wie der lernresistente Seriengründer in die nächste Pleite.
Kurz: Die Wohnung war katastrophal und wäre ausserhalb des mittleren Rings unverkäuflich gewesen. Dennoch war es für meine Schwester die Wohnung, gross, Flügeltüren, Stuck, Parkett, wo kein Loch war, und das Bad bekäme man auch irgendwie hin - nur das dicke Hauptabflussrohr, das würde bleiben. Was will man meckern, bei einem Sonderangebot von 2400 Euro pro Quadratmeter. Noch billiger wäre es geworden, hätte man im Hinterhaus ein Loft dazu genommen, 58 m², zur freien Aufteilung einer ehemaligen Schreinerei. Man hätte einen Paketpreis für beide Wohnungen gemacht, und rückblickend war das Loft wirklich günstig, im Gegensatz zur Wohnung zur Strasse und zur Strassenbahn und dem Loch im Boden.
Es gab schon einen Notartermin, einen Vertrag, dann nochmal den Wunsch nach Korrekturen in letzter Minute auf seiten des Verkäufers, einen Streit - und dann kam alles ganz anders. Einerseits bekam ich das Loft nicht, andererseits konnte ich beruflich weiterhin was anderes machen, als die Wartung der runtergekommenen Schrottimmobilie meiner Schwester zu übernehmen. Nach Berlin gehen, zum Beispiel. Aber jetzt bin ich wieder dazu auserkoren, nach München zu gehen, und deshalb habe ich micht die letzten Tage etwas umgeschaut - und auch schon das Passende gefunden.

Der Haken: Diese Wohnung, auf deren Blechdach man eine wunderbare Dachterasse anlegen könnte, ist nicht zu verkaufen. Aber genau sowas suche ich. Unrestauriert, alt, oben, zum Selbermachen. Normalerweise geht man mit solchen konkreten Vorstellungen hin und sucht sich die passende Immobilie raus. Nur ist München keine normale Stadt. München ist unfassbar. Es ist nicht so, dass ich das nicht wüsste, aber wenn es einen selber trifft - bleibt man sprachlos zurück. Und dabei habe ich durchaus die nötigen Mittel und die nötigen Beziehungen. Trotzdem geht da absolut gar nichts zusammen.
Bleibt nur die Hoffnung, dass die EADS ihre Drohung wahr macht und 2500 Mitarbeiter aus München nach Manching verlegt. Individuell mag das furchtbar sein, aber für mich ist es in jedem Fall ein Gewinn: Angesichts der provinziellen Wohnungsknappheit erreichen wir dort endgültig Münchner Preise, und dort wird es dann billiger. Oder der Preisanstieg wird zumindest weniger drastisch ausfallen. Trotzdem wüsste ich langsam mal gerne, wer sich in München eigentlich noch Wohnungen kaufen kann, wenn es bei mir schon nicht leicht zu werden verspricht.
Kurz: Die Wohnung war katastrophal und wäre ausserhalb des mittleren Rings unverkäuflich gewesen. Dennoch war es für meine Schwester die Wohnung, gross, Flügeltüren, Stuck, Parkett, wo kein Loch war, und das Bad bekäme man auch irgendwie hin - nur das dicke Hauptabflussrohr, das würde bleiben. Was will man meckern, bei einem Sonderangebot von 2400 Euro pro Quadratmeter. Noch billiger wäre es geworden, hätte man im Hinterhaus ein Loft dazu genommen, 58 m², zur freien Aufteilung einer ehemaligen Schreinerei. Man hätte einen Paketpreis für beide Wohnungen gemacht, und rückblickend war das Loft wirklich günstig, im Gegensatz zur Wohnung zur Strasse und zur Strassenbahn und dem Loch im Boden.
Es gab schon einen Notartermin, einen Vertrag, dann nochmal den Wunsch nach Korrekturen in letzter Minute auf seiten des Verkäufers, einen Streit - und dann kam alles ganz anders. Einerseits bekam ich das Loft nicht, andererseits konnte ich beruflich weiterhin was anderes machen, als die Wartung der runtergekommenen Schrottimmobilie meiner Schwester zu übernehmen. Nach Berlin gehen, zum Beispiel. Aber jetzt bin ich wieder dazu auserkoren, nach München zu gehen, und deshalb habe ich micht die letzten Tage etwas umgeschaut - und auch schon das Passende gefunden.

Der Haken: Diese Wohnung, auf deren Blechdach man eine wunderbare Dachterasse anlegen könnte, ist nicht zu verkaufen. Aber genau sowas suche ich. Unrestauriert, alt, oben, zum Selbermachen. Normalerweise geht man mit solchen konkreten Vorstellungen hin und sucht sich die passende Immobilie raus. Nur ist München keine normale Stadt. München ist unfassbar. Es ist nicht so, dass ich das nicht wüsste, aber wenn es einen selber trifft - bleibt man sprachlos zurück. Und dabei habe ich durchaus die nötigen Mittel und die nötigen Beziehungen. Trotzdem geht da absolut gar nichts zusammen.
Bleibt nur die Hoffnung, dass die EADS ihre Drohung wahr macht und 2500 Mitarbeiter aus München nach Manching verlegt. Individuell mag das furchtbar sein, aber für mich ist es in jedem Fall ein Gewinn: Angesichts der provinziellen Wohnungsknappheit erreichen wir dort endgültig Münchner Preise, und dort wird es dann billiger. Oder der Preisanstieg wird zumindest weniger drastisch ausfallen. Trotzdem wüsste ich langsam mal gerne, wer sich in München eigentlich noch Wohnungen kaufen kann, wenn es bei mir schon nicht leicht zu werden verspricht.
donalphons, 12:16h
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: : : denn sie wissen nicht was sie tun sollen : : :
Donnerstag, 8. Februar 2007
Elite
Als ich letzte Woche in Berlin gelesen habe, waren auch ein paar Geschichten über den sozialen Status meines Umfelds dabei. Einige Abende später war ich mit einer dort anwesenden Person essen, und die wollte wissen, ob das wirklich so ist. Die Antwort ist: Nein. Das Umfeld ist in Wirklichkeit nur halb so amüsant und mitunter dermassen banal, dass ich oft nicht weiss, wie ich das in eine Geschichte packen soll. Heute war es wieder so weit.

Das ist die Sohle eines Stiefels von Alberta Ferretti; eine Marke, die eifrigen Betrachterinnen von "Sex and the City" bestens bekannt sein dürfte. Es ist dunkelrotes Schlangenleder, der Preis war 566 Euro, wie auf der Schachtel zu lesen ist, und wie man an der Sohle sieht, ist die bisherige Besitzerin damit nur einmal auf und ab gegangen und hat sich einmal um 90 Grad vor dem Spiegel gedreht. Und dann gekauft.
Und danach nie mehr getragen. Heute hat sie sie faktisch weggeworfen. Oder, besser gesagt, mir mitgegeben, damit ich sie entsorge. Weil sie keinen Platz mehr hat.
Das ist die ganze Geschichte. Mehr gibt es nicht zu schreiben.

Das ist die Sohle eines Stiefels von Alberta Ferretti; eine Marke, die eifrigen Betrachterinnen von "Sex and the City" bestens bekannt sein dürfte. Es ist dunkelrotes Schlangenleder, der Preis war 566 Euro, wie auf der Schachtel zu lesen ist, und wie man an der Sohle sieht, ist die bisherige Besitzerin damit nur einmal auf und ab gegangen und hat sich einmal um 90 Grad vor dem Spiegel gedreht. Und dann gekauft.
Und danach nie mehr getragen. Heute hat sie sie faktisch weggeworfen. Oder, besser gesagt, mir mitgegeben, damit ich sie entsorge. Weil sie keinen Platz mehr hat.
Das ist die ganze Geschichte. Mehr gibt es nicht zu schreiben.
donalphons, 00:03h
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Warum Vanity Fair scheitern wird
Wer wie ich aus dem reichen Westen und hier wiederum aus dem kommt, was man früher mal "bessere Gesellschaft" nannte und unter Zuhilfenahme höherer Töchter gezüchtet wurde, muss sich Vanity Fair nicht kaufen und noch nicht mal anschauen, um zu begreifen, warum das nichts werden kann. Denn diese Zeitschrift ist mit diversen Geburtsfehlern behaftet, und schlimmer: Schon die Gebährmutter ist der eigentliche Grund, warum man das Wechselbalg besser abgetrieben hätte, bevor man das Umfeld so restpektabler Punlikationen wie "Praline" und "Penthouse" mit so einem Produkt der Ahnungslosigkeit verdreckt.
Es geht um den Kopf des Ganzen, Herrn Poschardt, dem über die Tom-Kummer-Affaire gestürzten Ex-Chefredakteur des Tempo-Imitats SZ-Magazin. Ulf Poschardt wird Vanity Fair Deutschland zielgenau vor die Wand fahren. ich will mich hier nicht über die immer gleichen Versagerkreise auslassen, die von Verlag zu Verlag als "Hoffnungsträger" die Runde machen und die durch Praktiausbeute und Bestechung eingesammelten Gelder rausblasen, sondern lediglich darauf verweisen, woher Poschardt kommt, und warum es nichts werden kann.
Denn dieser Herr war schon länger in Berlin. Nicht nur in Berlin, sondern schlimmer: Beruflich im Springer-Hochhaus, als Creative Director von der Welt am Sonntag, einem Surrogat eines reaktionären und defizitären Provinzblatts, das mit seiner Autorenmischung aus Neoconnards, Lobbyleibeigenen, Contentdieben und banaleren Abschreibern so kreativ wie die Speisekarte des Dorfwirts "Zur Post" in Buxheim ist, dort, wo immer nich die Bilder der Kriegsgefallenen über dem Stammtisch hängen und der Daddelautomat Baujahr 1978 das zweitmodernste Einrichtungsstück nach der Glotze ist. Zur Ehrenrettung der "Post" - obwohl die Speisekarte sprachlich genauso eintönig ist, sind die Ergebnisse besser als bei der "Welt".
Aber noch nicht mal das würde den Sarg für die Vanity Fait zumachen. Es gibt was Schlimmeres als die Welt im Springerhochhaus. Das Böse ist ganz oben. Und wer dort gern hin will - das wollen alle bei Springer - bekommt den falschen Blick auf die Welt da draussen. Denn ganz oben sind die Repräsentationsräume von Axel C. Springer, die inzwischen liebevoll restauriert sind. Und wer öfters dort ist, gewöhnt sich daran und nimmt den Geist in sich auf. Das, meinen die Herrschaften, ist dann ein toller Raum, sowas will man erreichen, hoch über Berlin und sicher sehr teuer. Und dieser Blick, dieses Giftund dieses Ambiente von Axel C. Springer ist es, was Vanity Fair ruinieren wird, wie die Operettenkulisse des Republikpalastes die Optik der DDR-Bonzen krümmte.
Es ist nämlich so: Dieser bevorzugte Aufenthaltsort der Spinger-Oberen, die dort auf den Ledersofas lümmeln - ist aus Sicht der halbwegs modernen westlichen Elite das Gegenteil von angemessen. Die offen ausgestellten Sektkühler sind nur aus Blech und bei genauerem Hinsehen verbeult. Die Devotionalien des Hauses an den Wänden sind vergilbt, die Teppiche, die vorgeben, echte Perser zu sein, sind so echt wie die Mitgliederzahlen von StudiVZ ohne Abzug von Fakes, Ficksuchern und politschen Extremisten. Das Ding da oben soll gediegen wirken, sah aber aus wie ein Neureichentraum aus den 60er-Jahren, der vor allem einer nicht existierenden Legitimierung gewidmet war. Heute wirkt er wie eine B-Pornokulisse, schäbig, billig, ein englischer Pseudoclubb in einem hässlichen Hochhaus, definitiv nicht vorzeigbar und für Eliten des Westens allenfalls ein Kopfschütteln wert. Es mag Ausnahmen geben in retardierten Regionen bei Mittelständlern, die posche Blondinen heiraten, aber unsereins ist nicht erklärbar, wie es jemand ernsthaft in so einem Umfeld aushalten kann, ohne nicht nach dem 5 Besuchen an giftigen Bemwerkungen zu ersticken.
Der Umstand, dass dieser Herr in Berlin da inzwischen seine eigene Redaktion mit reinem Weiss, der Gründerzeit-Holzvertäfelung der 90er Jahre ausgestattet hat, zeigt nur, wie er selbst die Lektion von Axel C. Springer und seinem Holzloch über der Stadt verinnerlicht hat. Damit lönnte der Herr vielleicht eine weitere prima Gossenzeitschrift machen, aber die Elite des Westens erreicht er damit nicht, und die lobbypolitische Nichtelite des Slums Berlin hält sich schon ein rechtes Schmarrnblatt namens "Cicero". Die Distinktion der begehrten Gruppe schliesst die Poschardts dieser Welt aus, die sich deshalb mit B-Promis begnügen müssen und damit den Weg auf die Friseurswartetische der Republik antreten. Aber genau das wiederum verschreckt auch den nach oben orientierten Sachbearbeiter. Das ist schlecht für das Niveau der Leserschaft, und das wiederum macht die Zeitschrift zum Kombi-Ladenhüter beim Anzeigenverkauf, und das wiederum...
Nun, zum Glück sind die Folgen dann mal wieder die Probleme von Berlin, dieser Stadt, die glücklicherweise durch einen massiven Ruinengürtel von Kreisen abgeschirmt ist, die nicht wirklich zwingend ein Magazin über ihre Geselkschaft brauchen, denn man weiss ohnehin, was man wissen muss.
Es geht um den Kopf des Ganzen, Herrn Poschardt, dem über die Tom-Kummer-Affaire gestürzten Ex-Chefredakteur des Tempo-Imitats SZ-Magazin. Ulf Poschardt wird Vanity Fair Deutschland zielgenau vor die Wand fahren. ich will mich hier nicht über die immer gleichen Versagerkreise auslassen, die von Verlag zu Verlag als "Hoffnungsträger" die Runde machen und die durch Praktiausbeute und Bestechung eingesammelten Gelder rausblasen, sondern lediglich darauf verweisen, woher Poschardt kommt, und warum es nichts werden kann.
Denn dieser Herr war schon länger in Berlin. Nicht nur in Berlin, sondern schlimmer: Beruflich im Springer-Hochhaus, als Creative Director von der Welt am Sonntag, einem Surrogat eines reaktionären und defizitären Provinzblatts, das mit seiner Autorenmischung aus Neoconnards, Lobbyleibeigenen, Contentdieben und banaleren Abschreibern so kreativ wie die Speisekarte des Dorfwirts "Zur Post" in Buxheim ist, dort, wo immer nich die Bilder der Kriegsgefallenen über dem Stammtisch hängen und der Daddelautomat Baujahr 1978 das zweitmodernste Einrichtungsstück nach der Glotze ist. Zur Ehrenrettung der "Post" - obwohl die Speisekarte sprachlich genauso eintönig ist, sind die Ergebnisse besser als bei der "Welt".
Aber noch nicht mal das würde den Sarg für die Vanity Fait zumachen. Es gibt was Schlimmeres als die Welt im Springerhochhaus. Das Böse ist ganz oben. Und wer dort gern hin will - das wollen alle bei Springer - bekommt den falschen Blick auf die Welt da draussen. Denn ganz oben sind die Repräsentationsräume von Axel C. Springer, die inzwischen liebevoll restauriert sind. Und wer öfters dort ist, gewöhnt sich daran und nimmt den Geist in sich auf. Das, meinen die Herrschaften, ist dann ein toller Raum, sowas will man erreichen, hoch über Berlin und sicher sehr teuer. Und dieser Blick, dieses Giftund dieses Ambiente von Axel C. Springer ist es, was Vanity Fair ruinieren wird, wie die Operettenkulisse des Republikpalastes die Optik der DDR-Bonzen krümmte.
Es ist nämlich so: Dieser bevorzugte Aufenthaltsort der Spinger-Oberen, die dort auf den Ledersofas lümmeln - ist aus Sicht der halbwegs modernen westlichen Elite das Gegenteil von angemessen. Die offen ausgestellten Sektkühler sind nur aus Blech und bei genauerem Hinsehen verbeult. Die Devotionalien des Hauses an den Wänden sind vergilbt, die Teppiche, die vorgeben, echte Perser zu sein, sind so echt wie die Mitgliederzahlen von StudiVZ ohne Abzug von Fakes, Ficksuchern und politschen Extremisten. Das Ding da oben soll gediegen wirken, sah aber aus wie ein Neureichentraum aus den 60er-Jahren, der vor allem einer nicht existierenden Legitimierung gewidmet war. Heute wirkt er wie eine B-Pornokulisse, schäbig, billig, ein englischer Pseudoclubb in einem hässlichen Hochhaus, definitiv nicht vorzeigbar und für Eliten des Westens allenfalls ein Kopfschütteln wert. Es mag Ausnahmen geben in retardierten Regionen bei Mittelständlern, die posche Blondinen heiraten, aber unsereins ist nicht erklärbar, wie es jemand ernsthaft in so einem Umfeld aushalten kann, ohne nicht nach dem 5 Besuchen an giftigen Bemwerkungen zu ersticken.
Der Umstand, dass dieser Herr in Berlin da inzwischen seine eigene Redaktion mit reinem Weiss, der Gründerzeit-Holzvertäfelung der 90er Jahre ausgestattet hat, zeigt nur, wie er selbst die Lektion von Axel C. Springer und seinem Holzloch über der Stadt verinnerlicht hat. Damit lönnte der Herr vielleicht eine weitere prima Gossenzeitschrift machen, aber die Elite des Westens erreicht er damit nicht, und die lobbypolitische Nichtelite des Slums Berlin hält sich schon ein rechtes Schmarrnblatt namens "Cicero". Die Distinktion der begehrten Gruppe schliesst die Poschardts dieser Welt aus, die sich deshalb mit B-Promis begnügen müssen und damit den Weg auf die Friseurswartetische der Republik antreten. Aber genau das wiederum verschreckt auch den nach oben orientierten Sachbearbeiter. Das ist schlecht für das Niveau der Leserschaft, und das wiederum macht die Zeitschrift zum Kombi-Ladenhüter beim Anzeigenverkauf, und das wiederum...
Nun, zum Glück sind die Folgen dann mal wieder die Probleme von Berlin, dieser Stadt, die glücklicherweise durch einen massiven Ruinengürtel von Kreisen abgeschirmt ist, die nicht wirklich zwingend ein Magazin über ihre Geselkschaft brauchen, denn man weiss ohnehin, was man wissen muss.
donalphons, 14:28h
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: : : denn sie wissen nicht was sie tun sollen : : :
Dienstag, 6. Februar 2007
Zur Linde
geht es vorbei am zerstörten Umspannhaus, an der ungenutzten Lagerhalle entlang, vor der die Baumstümpfe stehen, dann immer den zerbrochenen Betonplatten folgen, das verbrannte Verwaltungsgebäude mit dem eingestürzten Dach links liegen lassen, an einem Schutthügel dann rechts abbiegen und schon ist man da.

Alle paar Monate fahre ich durch Vockerode, einem florierenden Ort zu DDR-Zeiten und heute weitgehend Brachland. Seit 2001 komme ich regelmässig vorbei, früher nur wegen dem grandiosen Kraftwerk, heute vor allem, um zun sehen, was passiert.
Vockerode sehen bedeutet verstehen, was im Osten los ist. Es ist so übel, dass auch lebenslange Zwangsarbeit aller korrupten Treuhandmitarbeiter, ihrer Abzockhelfer in Politik und Wirtschaft und der SED-Kader nichts an den Problemen ändern würde.

Alle paar Monate fahre ich durch Vockerode, einem florierenden Ort zu DDR-Zeiten und heute weitgehend Brachland. Seit 2001 komme ich regelmässig vorbei, früher nur wegen dem grandiosen Kraftwerk, heute vor allem, um zun sehen, was passiert.
Vockerode sehen bedeutet verstehen, was im Osten los ist. Es ist so übel, dass auch lebenslange Zwangsarbeit aller korrupten Treuhandmitarbeiter, ihrer Abzockhelfer in Politik und Wirtschaft und der SED-Kader nichts an den Problemen ändern würde.
donalphons, 10:15h
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: : : denn sie wissen nicht was sie tun sollen : : :
Sonntag, 4. Februar 2007
Berlin bei nacht
für die Fans der Reichshauptstadt a.D.:

Nicht im Bild: Der Nieselregen, die 2 Grad, die verbeulten Karren und überhaupt der ganze Rest. Aber immerhin, wenn man sich den richtigen Blickwinkel sucht, passt es. So lala.
Oder so.

Nicht im Bild: Der Nieselregen, die 2 Grad, die verbeulten Karren und überhaupt der ganze Rest. Aber immerhin, wenn man sich den richtigen Blickwinkel sucht, passt es. So lala.
Oder so.
donalphons, 13:43h
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Samstag, 3. Februar 2007
Ich bringe lieber Bilder
Sagen wir es so: Da wäre noch mehr gegangen, aber die Umstände, die Technik, die Planung, und überhaupt - ne, wegen der Diskussion im Fritzclub oder was davon übrig blieb, hat niemand was versäumt. Tja. Aber für das Buffet war ich noch rechtzeitig da:

Allerdings hatten die Orchestermusiker schon zugeschlagen.

Draussen warteten die Instrumente auf ein Konzert, auf das alle warteten.

Am Ende war es dann vorbei, und ich habe was dazugelernt.

Mercedes Bunz ist wirklich eine sehr aparte Frau.

Allerdings hatten die Orchestermusiker schon zugeschlagen.

Draussen warteten die Instrumente auf ein Konzert, auf das alle warteten.

Am Ende war es dann vorbei, und ich habe was dazugelernt.

Mercedes Bunz ist wirklich eine sehr aparte Frau.
donalphons, 18:15h
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Hosen runter für StudiVZ
Ihr habt das Thema vermisst, oder? Na denn: Hier gibt es detailreichen, saftigen Höllenbraten aus dem Abgrund der Berliner Startup-Bonler.
donalphons, 18:15h
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